Kein Kinderwunsch - warum stößt man oft auf Unverständnis?
Ich kenne es nun auch nicht unbedingt so, dass man komisch angesehen wird, wenn man keinen Kinderwunsch hat. Allerdings denke ich, dass diese totale, also generelle Ablehnung von Kindern vielleicht wirklich dem einen oder anderen sehr extrem vorkommen könnte, ebenso wie wenn jemand einen unbedingten Wunsch nach einer Großfamilie verspürt. Am meisten werden wohl noch solche ziemlich ungenauen Aussagen akzeptiert, die etwa dahingehend lauten, dass man irgendwann einmal ein Kind haben will.
Als ich noch deutlich jünger war, war ich mir einige Zeit lang auch nicht wirklich sicher, ob ich eigentlich mal eigene Kinder haben möchte. Zwar war ich dieser Ansicht als Jugendliche schon, aber als junge Erwachsene kamen dann Zweifel auf, die auch eine ganze Weile angehalten haben. Wenn ich dann gefragt wurde, habe ich geantwortet, dass ich im Moment keine Kinder will und mir das auch in naher Zukunft nicht vorstellen kann. Damit war das Thema in der Regel erledigt und höchstens meine Eltern haben mal genauer nachgefragt. Alle anderen, die mit mir weniger zu tun haben, konnten solche Aussagen auch ohne weitere Begründung deutlich besser stehen lassen.
Dass alles seine Vor- und Nachteile hat, ist wohl klar und ich denke, dass man heutzutage eigentlich alle Möglichkeiten so gut kennenlernen konnte, dass auch weder die Einstellung, gar keine Kinder haben zu wollen als eben auch die, dass unbedingt Kinder sein müssen, sonderlich abwegig scheinen. Man wird heutzutage in diesem Punkt schon mit recht viel Akzeptanz konfrontiert, kann ich jedenfalls nur in Bezug auf mein eigenes Umfeld sagen. Dass ich selbst jedem überlasse, was er für sich für richtig hält, ist klar. Allerdings habe ich persönlich eher meine Bedenken, wenn jemand sehr früh unbedingt Kinder haben möchte als damit, wenn jemand für sich selbst Kinder auf jeden Fall ausschließt.
Ich denke, dass das eher eine Typfrage ist. Ich bin ein Mensch, für den eigene Kinder schon zur Lebensplanung gehören, wenn auch nicht jetzt, sondern erst in einigen Jahren. Ich bin aber nicht der Ansicht, dass Kinder zwangsläufig dazu gehören und ich reagiere auch nicht verständnislos, wenn jemand sagt, dass er keine Kinder möchte. Jeder muss sein Leben schließlich so gestalten, dass man es hinterher nicht bereut. Wenn jemand also ohne Kinder glücklicher sein will, was habe ich das recht darüber zu urteilen?
Eine Freundin von mir teilte mir kürzlich mit, dass sie sich entschieden hätte, keine Kinder zu bekommen. Die 10 Jahre davor hieß es, dass sie mit Mitte oder Ende 20 auf jeden Fall zwei eigene Kinder haben wollen würde. Sie hat nach der Hochzeit auch ein Haus bauen lassen und es waren auch Kinderzimmer eingeplant worden. Dann überlegte sie es sich aber anders. Sie hat sich von mir deswegen nie verurteilt gefühlt, was ich auch gut finde.
Jeder muss das doch selber entscheiden. Ehrlich gesagt würde ich es schlimm finden, wenn Menschen aus einem Druck heraus Kinder bekommen würden, aber gar keine haben wollen würden und daher finde ich es besser, wenn man dann zu seiner Entscheidung keine Kinder zu bekommen, steht. Ich finde es nicht weiter schlimm, wenn Menschen keine Kinder bekommen und auch das gezielt so entscheiden.
Ich habe eine Freundin, die einen Kinderwunsch hat, aber bei der es nicht klappen will und da sehe ich wie sie von allen Seiten Druck bekommt. Das Thema scheint wirklich so zu sein, dass sich da andere Menschen gerne einmischen und wer selber Kinder hat, neigt vielleicht auch eher dazu, anderen Menschen diesen Willen auch zuzusprechen und dennoch muss man verstehen und auch akzeptieren, dass nicht jeder Mensch Kinder mag oder auch dafür geeignet ist welche zu haben. Komisch ansehen würde ich da niemanden, aber ich glaube dass man mit dieser Einstellung öfter mal belächelt oder nicht Ernst genommen wird.
Ich mag auch keine Kinder haben und es wollte mir früher keine so recht glauben, aber inzwischen bin ich in einem Alter, wo die meisten in meinem Umfeld Kinder haben und ich eben nicht, sodass man es sicherlich auch versteht, dass das Absicht ist. Ehrlich gesagt geht es mir eher andersherum, ich kann nicht nachvollziehen, warum Menschen Kinder haben. Ich meine, das bedeutet Stress, man muss sich um die Kinder kümmern, man kann die nicht lange alleine lassen, alle Freiheiten sind weg und so toll ist unsere heutige Welt auch nicht, dass ich da Kinder hineinsetzen würde. Aber ich bin tolerant.
Als Teenager habe ich schon immer und überall verbreitet, dass ich auf gar keinen Fall Kinder haben will und anscheinend habe ich das so nach außen ausgestrahlt, dass ich eigentlich nur sehr selten von anderen Menschen auf das Thema angesprochen worden bin. Langsam fange ich an zu glauben, dass meine weitere Familie irgendwie ungewöhnlich ist oder ob man mich für so wenig befähigt gehalten hat, mit Kindern umzugehen, dass mir gegenüber nicht ein einziges Mal diese Frage kam.
Wer weiß, vielleicht haben sie eher meine Mutter gefragt, ich habe jedenfalls in der Familie auch vom Großonkel Friedrich nicht die indiskrete Frage nach der Familienplanung bekommen. Und im sonstigen Umfeld kannte jeder meine Einstellung. Außer eine Freundin im Teenageralter, die die älteste achtzehnjährige der Welt gewesen ist und das Leben einer Frau mittleren Alters führte, bin ich auch nie auf irgendein Unverständnis gestoßen. Nur ein Mitschüler meinte beim Thema Rauchen mal, dass ich ja dann sicher spätestens in der Schwangerschaft aufhören würde.
Anscheinend gibt es sogar ganz spießige junge Leute, die Mutterschaft irgendwie voraussetzen. Auf meine Einlassung, dass das nicht passieren wird, war er eher überrascht, offensichtlich ist ihm selbst noch gar nicht der Gedanke gekommen gewesen, dass es Frauen gibt, die sich für Kinder nicht sonderlich interessieren. Aber negative Erfahrungen oder sonstige Ablehnung gab es nicht, maximal ein erstauntes "Ach so".
Ich denke, dass es eben für viele Menschen einfach der natürliche Lauf des Lebens ist. Es kann auch sein, dass die eigenen Eltern darauf drängen, dass man endlich Kinder bekommt, jedoch selber keine möchte. Die Eltern möchten vielleicht den Nachkommen etwas vererben, wenn keine da sind, wird es schwierig.
Oder vielleicht sollte ein Familienunternehmen weiter gegeben werden und wenn keine Enkel da sind, dann geht das Familienunternehmen flöten oder man muss es eben in fremde Hände geben. So etwas ist nicht immer einfach. Ich denke, dass der Kinderwunsch ganz von den persönlichen Erlebnissen und Vorstellungen vom Lebensglück zu tun hat.
Deshalb überlasse ich es jeder Frau selber, ob sie Kinder bekommen möchte, oder nicht. Es gibt ja Menschen, die Kinder mögen, aber selber keine Kinder bekommen können. Schlimmer finde ich da schon jene Menschen, die keine Kinder mögen, denn Kinder sind unsere Zukunft.
Du musst dir da überhaupt nichts draus machen. Man wird auch doof angeguckt, wenn man "nur" ein Kind hat. Da fragt man auch die ganze Zeit, wann denn das zweite kommt und ob man denn kein zweites Kind möchte. Solche Leute muss man getrost ignorieren, das Thema wechseln oder ganz auf ihr eigenes Leben abzielen.
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