Kennt ihr die Familien eurer Kollegen?

Ich habe jahrelang mit denselben Leuten zusammengearbeitet und wir haben uns auch privat ziemlich viel erzählt. Da die meisten aber Pendler waren, kannte ich ihre Familien zwar von Fotos und Erzählungen, aber nicht in echt.

Gerade mit meinem Kollegen, mit dem ich ein Zimmer gemeinsam hatte, habe ich mich gut verstanden und wir haben uns oft über unsere Kinder ausgetauscht. Drei Jahre lang haben wir unsere Schulprobleme geteilt und auch über den jeweiligen Ehepartner wurde geredet, aber immer neutral und positiv. Wir haben unsere Familien aber nie gegenseitig kennengelernt, weil er eine Stunde Bahnfahrt entfernt wohnte.

Kennt ihr eigentlich die Familien eurer Kollegen oder habt ihr privat gar nichts miteinander zu tun? Oder kennt ihr sie zwar vom Reden her ganz gut, habt sie aber nie kennengelernt?

Ich rede nicht so gern über private Sachen mit meinen Kollegen. Meistens versuche ich nicht auf die private Schiene zu geraten, um dann nicht in irgendwelche Probleme mit einbezogen zu werden. Jedoch höre ich immer wieder, wenn sie sich mit anderen darüber unterhalten und da hört man eben auch einiges von der Familie. Es wird auch immer mal einer von seiner Familie abgeholt, aber man kennt sich eben nur vom Sehen.

Ich kenne einige Familienmitglieder meiner Arbeitskollegen, was wahrscheinlich damit zusammen hängt, dass ich in einem Reitstall arbeite. Von vielen Arbeitskollegen gehen viele auch dem Hobby reiten nach, so dass man sie sehr oft sieht, und sich auch mit ihnen unterhält. Meistens handelt es sich aber um die Kinder oder Geschwister. Die Ehemänner lerne ich eher seltener kennen. Außer, wenn sie mal mit in den Stall zu Feiern kommen. Privat treffen wir uns eigentlich nie, was ich aber auch nicht weiter schlimm finde, da ja jeder noch sein eigenes Leben hat.

Ich habe lange Zeit im Betrieb meines Vaters gearbeitet. Meine Kolleginnen nannte ich Mama und Tante. Somit kannte ich auch die Familien. Und als wir noch einen Gesellen hatten, der gehörte so gut wie zur Familie.

Später habe ich hauptsächlich in Familienbetrieben gearbeitet. Dort arbeiteten oft auch die meisten Familienangehörigen mit. Oder sie kamen halt regelmäßig vorbei und hielten zeitweise auch den Betrieb auf. Da kannte ich dann an sich auch alle Familienmitglieder. Wobei das manches Mal auch zu viel war. Mich hat es nicht wirklich so sehr brennend interessiert, wie der Schwiegersohn meiner Arbeitgeber seinen Sohn gezeugt hat.

Ich kenne teilweise die Familien meiner Arbeitskollegen. Unser Chef veranstaltet jedes Jahr ein großes Sommer-Grillfest bei uns im Betrieb, bei dem auch die jeweiligen Familien der Mitarbeiter eingeladen sind. Manche Kollegen nehmen dieses Angebot wahr und bringen ihre Partner und Kinder mit. So lernt man sich natürlich dann zwangsläufig kennen. Privaten Kontakt habe ich nur zu einer Kollegin.

Diese habe ich auch schon öfter daheim besucht - und umgekehrt auch. Unsere Familien kennen sich daher auch gegenseitig und wir haben auch schon öfter gemeinsam etwas unternommen (z.B. einen Freizeitpark besucht). Generell sehe ich aber zu, dass ich privat und Arbeit trenne und mag es nicht, wenn diese beiden Bereiche zu sehr vermischt werden.

Da ich in einem Familienbetrieb arbeite, kenne ich auch die ganze Familie, weil das ja quasi die Geschäftsleitung ist. Ich habe daher auch drei Vorgesetzte, den Seniorchef, den Juniorchef und die Chefin, was ja meine Kollegin ist, mit der ich zusammen in einem Büro sitze. Die Frau meines Chefs und Seniorchefs habe ich auch schon kennen gelernt, aber man grüßt sich nur und spricht eventuell mal ein paar Worte miteinander, mehr nicht.

Von meinen anderen Kollegen kenne ich die Familien oder Ehefrauen/Partnerinnen nicht. Wir verbringen auch privat keine Zeit miteinander. Und wenn mal eine Weihnachtsfeier ist, ist die ja immer ohne Partner, also nur für Kollegen, so dass sich in dem Fall auch keine Gelegenheit ergeben würde, Familien oder Partner der Kollegen mal kennen zu lernen.

Ich habe eigentlich noch nie die Familien meiner Kollegen gekannt. Auch bei Kommilitonen im Studium war das nicht der Fall. Selbst, wenn man sich verstanden hat, dann hat man sich zwar so mal in der Freizeit getroffen, aber irgendwelche Kontakte zu Eltern, Großeltern oder sonstwem aus der Familie haben sich nicht ergeben.

Wobei das vermutlich auch mit dem Alter der Leute zusammenhängt. Im Studium waren es viele, die sind zum Studieren hierher gezogen und hatten ihre Familie daher woanders. Und eine "eigene" Familie, also einen Mann und gegebenenfalls Kinder, das hatten die Leute in dem jungen Alter normalerweise ja auch noch nicht.

Wobei mir gerade eine kleine Ausnahme einfällt, aber ich weiß nicht genau, ob das zählt? Die zwei kleinen Kinder meiner einen Chefin habe ich ab und zu gesehen. Wenn sie nämlich krank waren, oder wenn mal wieder die Kindergärtner streikten, dann nahm sie sie nämlich manchmal ins Büro mit. Schlimm oder störend war das nicht. Die Kinder waren brav und malten dann eben etwas. Insgesamt war die Situation im Büro aber auch ganz angenehm, mit einzelnen Räumen für jeden. Was aber auch heißt, dass man nicht so viel miteinander zu tun hatte. Aber gesehen hat man sich halt schon.