Sollte man Hobbys im Lebenslauf erwähnen?
Da ich eigentlich keine wirklichen Hobbys habe, habe ich auch in meinem Lebenslauf keine erwähnt. Ich verbringe ja nun mal den Hauptteil meiner Freizeit am Computer, allerdings weiß ich nicht, ob man das unbedingt als Hobby bezeichnen kann und wie man es ausdrücken sollte. Und ich finde es, ehrlich gesagt, auch nicht schlimm, wenn man diesen Teil einfach weg lässt.
Was denkt Ihr, wäre es angebracht, eventuelle Hobbys mit im Lebenslauf zu erwähnen? Es könnte ja auch sein, dass der potentielle Arbeitgeber das als negativ auslegen könnte, beispielsweise, wenn man viel Zeit in irgendwelchen Vereinen verbringen würde und daher eventuell auch immer zeitig von der Arbeit weg muss/will.
Ich denke, dass man bestimmte Hobbys ruhig erwähnen kann. Beispielsweise eine Teilnahme an irgendwelchen Vereinen. Das wird der Arbeitgeber als Teamfähigkeit auslegen und auch so bewerten, dass man eben etwas Sinnvolles tun möchte.
Gerade Internetaktivitäten würde ich aber nicht erwähnen, weil es dann so aussieht, als würde man nur im Internet versauern und eben keine sozialen Kontakte haben. Ich denke, dass so etwas schlecht ausgelegt wird, wenn man nicht gerade dazu schreibt, dass man beispielsweise Betreiber einer Seite ist und dort auch viel selber macht.
Also ich habe erst vor kurzem gelesen, dass man vor allem als jüngerer Bewerber ruhig Hobbys in den Lebenslauf mit einbringen kann, aber bestimmt nicht muss. Man hat ja schließlich noch keine Berufserfahrung und durch diese Angabe wird der ganze Lebenslauf gleich etwas individueller und persönlicher. Als älterer Arbeitnehmer mit vielen Stationen im Berufsweg muss man nicht unbedingt solche Dinge anführen.
An deiner Stelle würde ich die Hobbys auslassen, wenn es sich denn wirklich nur um soziale Netzwerke, Computerspiele oder Forentätigkeiten handelt. Wenn du aber, wie Ramones ja bereits sagte, eine Internetseite betreibst oder ähnliches, kannst du das gerne hinein schreiben. Immerhin gibt das ja dann Aufschluss über bestimmte Fähigkeiten, die du besitzt und die für den Arbeitgeber interessant sein könnten.
Eventuell könntest du ja stattdessen, wie ich auch schon öfter gelesen habe, eine Kategorie wie "Besondere Fähigkeiten" mit einbringen und dann hineinschreiben, dass du zum Beispiel mit bestimmten Computerprogrammen umgehen kannst, oder einfach alle Office Programme beherrscht. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass auch das Tippen mit zehn Fingern eingebracht werden könnte.
Ich habe gelernt, dass es nicht notwendig ist Hobbys in den Lebenslauf zu schreiben. Es ist das Privatleben und geht den Arbeitgeber nichts an. Jeder kann in seiner Freizeit tun und lassen, was er will. Somit darf der zukünftige Chef nicht darauf bestehen, dass man seine Hobbys nennt. Wer jedoch steht seinem Vorgesetzten gegenüber und sagt ihm, dass man seine Hobbys nicht preisgeben möchte? Da wird der Chef doch erst recht skeptisch, wenn der Mitarbeiter Geheimnisse um sein Privatleben macht.
Ich persönlich denke allerdings, dass man seine Hobbys ruhig in einem Lebenslauf erwähnen sollte soweit man welche besitzt. Denn wenn man zum Beispiel Mitglied in einem Verein ist und einen Teamsport ausübt, zeugt das von Teamfähigkeit und wird dem Vorgesetzten imponieren. Auch wenn man sich in der örtlichen Kirchgemeinde engagiert zeugt das von sozialem Engagement und ist ein positiver Fakt für den Chef. Genauso positiv wirkt es auch, wenn man gern Musik macht und ein Instrument spielt oder gern fotografiert oder gern malt, so zeugt dies von Kreativität.
Also sind alles in allem Hobbys immer ein gutes Argument für den Chef neue Mitarbeiter einzustellen.
Ob eine Mitgliedschaft in der Kirchengemeinde bei jedem Chef gut ankommt, wage ich zu bezweifeln. Als ich mich damals kurz nach dem Abi um einen Ausbildungsplatz beworben hatte, hatte ich im Vorstellungsgespräch ziemlich zu schlucken. Obwohl ich mich damals in München bewarb und man da eigentlich mit überdurchschnittlich viel Toleranz rechnen kann, kamen da so fragen wie man sich das vorstellen kann. Ob ich so eine spießige Betschwester bin und alle missionieren will. Ich hätte damals nie gedacht, dass das auch schlecht ausgelegt werden kann. In anderen Regionen Deutschlands, wo Religion noch weniger eine Rolle spielt würde ich mit so einem Hobby noch mehr mit Intoleranz rechnen. Ich würde dann kirchliche Jugendarbeit nur unter Jugendarbeit im Lebenslauf aufführen.
Ebenso würde ich gefährliche Hobbys wie Drachenfliegen und Klettern eher nicht empfehlen zu erwähnen. Da werden die meisten Chefs eher fürchten, dass man da oft verletzt ist. Anders ist es natürlich, wenn man sich für einen Job im Sportbereich bewirbt.
Ich würde auch davon abraten irgend etwas zu erfinden um interessant zu klingen. Nichts ist peinlicher, als wenn man zum Beispiel vom Personalchef zu einer Partie Schach aufgefordert wird und dann zugeben muss, dass man das Spiel noch nie beherrscht hat. Effektiver kann man sich nicht blamieren.
Meine Informationen sind noch relativ up-to-date und aus erster Hand. Ich habe gelernt, dass Hobbys im Lebenslauf nicht unbedingt nötig sind, aber durchaus mit eingebracht werden können, wenn sie dazu beitragen, die Eignung des Bewerbers noch mehr zu unterstreichen oder sonst irgendwie von der Masse abzuheben.
Man sollte also die angegebenen Hobbys durchaus mit Bedacht auswählen. Wer sich für einen ruhigen Bürojob bewirbt, sollte sich gut überlegen, ob er seine Extremsportarten als Hobbys aufzählt. Wer einen Job mit viel Kundenkontakt sucht, kann mit etwas Glück durch Mannschaftssportarten punkten. Und wer sich bei der Kirche oder vergleichbaren eher "konservativen" Branchen bewirbt, kann die Jugendgruppe oder den Gemeindechor gerne anführen. Es kommt also vor allem auf die Art der ausgeschriebenen Stelle an. Und natürlich kann alles, was man als Pluspunkt werten könnte, auch nach hinten losgehen, wenn der Chef z.B. Badminton hasst oder alle Leute, die gern ins Museum gehen, als hoffnungslose Spießer abtut.
Ich halte es durchaus für angebracht und vor allem für sinnvoll Hobbys im Lebenslauf anzugeben.
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass das für guten Gesprächsstoff sorgt. Meistens haben die Arbeitgeber mir gegenüber Interesse für meine Hobbys gezeigt. Ich tanze HipHop und da wurde ich bis jetzt immer drauf angesprochen. Wenn man dann noch eine gewisse Passion für das hat was man in der Freizeit tut, kann das auch wunderbar und authentisch rüber gebracht werden und vor allem lockert es auch das Gespräch. Ich würde deshalb auch sagen, dass es dem Arbeitgeber eher positiv stimmt, wenn man etwas tut, als wenn nichts im Lebenslauf darüber steht.
Erfinden würde ich nichts, jedoch reicht es oft aus, wenn man beispielsweise Interesse an einem Sport zeigt und mit den Regeln vertraut ist. Es muss ja nicht direkt aktiv betrieben werden.
Gerbera hat geschrieben:Meine Informationen sind noch relativ up-to-date und aus erster Hand.
Wie kann man denn allgemeine Informationen aus erster Hand erhalten? Selbst wenn ein Personaleinsteller der Meinung ist, so etwas gehört auf jeden Fall oder eben gar nicht in einen Lebenslauf, so gilt dies doch garantiert nicht für alle. Jeder Mensch ist anders und beurteilt Dinge anders.
Eine Verpflichtung Hobbys anzugeben oder überhaupt zu haben, gibt es natürlich nicht. Wer keine Hobbys hat, sollte natürlich auch keine angeben, denn Internet oder talkteria als Hobby wirkt dann doch etwas lächerlich auf Arbeitgeber. Und es gibt wenig schlimmeres als etwas anzugeben und dann im Gespräch dazu wenig sagen zu können. Oder zugeben zu müssen, dass man Volleyball nur mal gelegentlich am Strand spielt, der letzte Urlaub aber schon drei Jahre zurückliegt. Und wer Literatur oder Lesen angibt, sollte auch wissen, welche Bücher er zuletzt gelesen hat und welche er Autoren er besonders mag und dies begründen können. Zugeben zu müssen, dass die letzte Literatur die Bild-Zeitung war, ist vermutlich wenig erfolgsführend. Ebenso wie das Fußball-Hobby, welches nur daraus besteht, dass man sich Spiele auf dem heimischen Bildschirm anschaut oder in der Kneipe.
Ich bevorzuge in meinem Lebenslauf mittlerweile das Wort Interessen. Zum einen weil ein Hobby doch eher etwas regelmäßiges sein sollte. Und unter Interessen lassen sich auch einige andere Dinge zusammenfassen, die nicht direkt als Hobby gelten. So zum Beispiel Politik, Sport, Reisen, Tiere, Fotografie oder ähnlich, mit dem man sich vielleicht nicht selbst regelmäßig aktiv befasst, sondern sich auch darüber informiert, sich mit entsprechender Literatur befasst und Dinge ansieht.
Wenn man etwas angibt sollte man auch dahinter stehen und etwas dazu erzählen können. Außerdem macht es Sinn nur Dinge anzugeben mit denen man sich schon länger befasst. Schlagzeugspielen als Hobby, weil man sich gerade für einen Kurs angemeldet hat, ist schwierig. Wer ein längeres Interesse an einer Sache hat, zeigt damit auch Beständigkeit. Sofern man mit etwas erfolgreich ist, macht es auch Sinn dies anzugeben. Wobei es auch dabei einen Unterschied macht, ob man Deutscher Meister im Rülpsen ist, eine Kindertanzgarde trainiert, Wrestling betreibt oder für den nächsten Marathon trainiert.
Ich habe auch eine teilweise Internetaktivität unter Interessen stehen und zwar Postcrossing. Dies führt zum einen manchmal zu neugierigen Nachfragen, wo ich dann auch näher erklären kann, dass es sich um ein englischsprachiges Projekt handelt, welches durch das Internet entstanden ist , verschiedenste Alterschichten, Nationalitäten usw. zusammenbringt und es neben dem Postkartenverschicken auch internationale Treffen gibt, wodurch sich teilweise nette Kontakte ergeben. Zudem ist es nichts Gefährliches und nichts was ich regelmäßig machen muss. Sonstige Internetaktivitäten würde ich aber nicht angeben, denn FarmVille als Hobby kommt eigenartig.
Hobbies im Lebenslauf finde ich nicht verkehrt, müssen aber auch nicht sein. Ich habe irgendwo mal gelesen, dass der Arbeitgeber es meist positiv auffasst, wenn der Bewerber ein Hobby hat und sozusagen damit auch ein soziales Leben. Jedoch stößt man auf große Skepsis bei Arbeitgebern wenn man beispielsweise Hobbies wie Fallschirmspringen oder Bungeejumping angibt, da diese sehr gefährlich sind. Der Arbeitgeber könnte davon ausgehen, dass bei gefährlicheren Sportarten eher etwas passiert und somit dazu neigen, den Bewerber nicht einzustellen.
Ich persönlich gebe immer solche Hobbies an wie ein Instrument spielen oder sonstiges. Also so Standardsachen. Darauf wird dann auch nicht näher eingegangen.
cupcake03 hat geschrieben:Jedoch stößt man auf große Skepsis bei Arbeitgebern wenn man beispielsweise Hobbies wie Fallschirmspringen oder Bungeejumping angibt, da diese sehr gefährlich sind.
Ganz abgesehen davon, dass Bungeespringen nichts ist, was man regelmäßig in Deutschland ausüben kann, so wüsste ich nicht, was daran gefährlich sein sollte. Es gab Unfälle, wobei diese sehr selten sind und dann in der Regel tödlich enden, allerdings passieren statistisch gesehen auf der durchschnittlichen Anfahrtstrecke wesentlich mehr Unfälle mit Toten oder Schwerverletzen. Auch kann ich nicht bestätigen, dass man auf Skepsis stößt. Ich selbst hatte früher als ich noch regelmäßig zu Bungeesprunganlagen gefahren bin (und es noch wesentlich mehr gab) dies auch bei Interessen stehen und es wurde nicht negativ aufgefasst.
Fallschirmspringer habe ich so einige kennengelernt, oft in Berufen mit einem gewissen Risiko, wie zum Beispiel bei der Feuerwehr, Berufstaucher oder Skilehrer. Auch dort weiß ich von keinerlei Skepsis. Zumal sowohl beim Bungeespringen als auch beim Fallschirmspringen nicht davon auszugehen ist, dass man nach seinen Aktivitäten am nächsten Tag verwundert und mit sichtbaren Spuren zur Arbeit erscheint. Man bricht sich nämlich nicht die Knochen, die Nase oder ähnliches, wie bei manchen anderen Freizeitaktivitäten. Und die Anzahl von Arbeitsunfällen ist im Vergleich zu beiden Aktivitäten wesentlich höher.
Ich wundere mich doch immer wieder, warum Bungeespringen regelmäßig als gefährliches Hobby genannt wird. Abgesehen davon, dass viele nur einmal springen oder vielleicht einmal im Jahr und dies wohl kaum ein Hobby ist, ist eine einmalige 10-minütige Aktivität für mich auch kein Hobby.
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