Suche Tipps zur Reparatur / Sanierung von Fleecejacke

Ich habe eine Lieblingsjacke, die ich zeitweise täglich angezogen habe. Dabei handelt es sich um eine Fleecejacke, die innen „wuschelig“ ist und außen glatt. (Siehe hier)

Nun trage ich aber auch des Öfteren Rucksäcke, was zur Folge hatte, dass meine Jacke inzwischen hinten am Hintern -genau da wo der Rucksack „aufliegt“- aufgeriffelt ist. Noch ist kein Loch drin, aber der innere Fleecestoff ist quasi weggerubbelt und die glatte Außenfläche verdünnt, wodurch diese doch sehr große Stelle inzwischen so gut wie durchsichtig ist und es fehlt nicht mehr viel, bis ich dort ein riesen Loch drin habe. Ohne Rucksack kann ich die Jacke nun kaum noch tragen wegen des Lochs, mit Rucksack wird der Stoff aber weiter geschädigt. Nähen funktioniert bei einer so großen Fläche ja nicht und von innen einen Aufnäher draufnähen wird auch nichts bringen, weil ja der Außenstoff ebenfalls angegriffen ist, man es also immer sehen wird.

Sicherlich könnte man irgendeinen großen Aufnäher von außen auf diese Stelle nähen, allerdings ist mir bisher noch kein Einfall gekommen, was denn zu dem Stil der Jacke passen würde. Eine Art Nietengürtel anzunähen ist wohl keine gute Idee, weil ich so immer Kratzer auf Sitzflächen hinterlassen würde. Irgendein Bild passt ja nicht wirklich zu der Jacke und ein einfacher schwarzer Stoffaufnäher sähe wohl auch aus wie gewollt und nicht gekonnt.

Habt ihr vielleicht eine Idee, wie ich diese Jacke reparieren oder zumindest so präparieren kann, dass sie nicht mehr zerfetzt aussieht und wieder tragbar ist?

Bei deinem Beispielfoto sieht man nur die Vorderseite der Jacke mit den Reißverschlüssen als zierenden Elementen. Wie sieht aber das Rückenteil aus? Ist das eine zierlose schwarze Fläche? Und weiter wäre nicht uninteressant wie groß das große Loch wirklich ist.

Wenn der Rücken einfach und schwarz ohne Zierrat ist, geht Reparieren eigentlich ganz einfach. Man benötigt lediglich einen vergleichbaren Stoff in ausreichender Größe. Wichtig ist, dass die Schwarztöne sich sehr ähnlich sind. Stoffe kann man inzwischen auch gut online kaufen, da wird es mit dem Farbvergleich allerdings schwer.

Hat man einen passenden Stoff, dann trennt man das gesamte Rückenteil heraus. Man öffnet also die Seitennähte und die Schulternähte. Ein Bündchen scheint es am Po ja nicht zu geben, was die Sache vereinfacht. Dann legt man einfach nur das defekte Teil der Jacke auf ein großes Stück Papier. Ein Tapetenrest oder zur Not auch Zeitungspapier reicht aus. Dann paust man auf das Papier die Form des gesamten Rückenteils ab, beachtet dabei, dass bei Neuzuschnitt auch wieder Nahtzugaben einkalkuliert werden müssen und setzt das neue Teil statt des altem in die Jacke ein. Fertig ist die Reparatur, die bei richtiger Ausführung völlig unauffällig ist. Zur Not übernimmt so etwas auch eine Näherei, wobei fraglich ist, ob man dafür unter den 70 Euro für die neue Jacke bleibt.

Danke für deine Antwort. Ja, die Jacke ist hinten komplett zierlos und nur schwarz. Meine Jacke hat allerdings unten ein Bündchen, was die Sache wohl nicht einfacher macht. Das "Loch" hat einen Durchmesser von etwa 10 cm, wobei es nicht rund und an einigen Stellen durchaus breiter als 10 cm ist. Ich nehme an, dass eine solche Reparatur ohne Nähmaschine kaum machbar ist, oder? Insofern müsste ich dann wohl echt überlegen, ob die Jacke es mir wert ist, sie in die Näherei zu bringen, oder ob ich einfach eine Neue kaufe.

Ohne Nähmaschine wird es sehr anstrengend, Reparaturen von so großem Ausmaß durchzuführen. Es geht schon, schließlich hat man vor über hundert Jahren noch alle Kleidungsstücke komplett von Hand genäht. Allerdings sieht man eben die Stiche von ungeübten Nähern und es fragt sich, ob einem das Ergebnis optisch dann gefällt. Kennst du keine Freunde oder ältere Verwandte mit Nähmaschine? Vielleicht findest du ja sogar jemanden, der dir mit dem Projekt hilft.

Mit dem Bündchen geht das. Allerdings ist es eben eine ganz schöne Fummelei, nachher die Jacke wieder ins Bündchen einzulegen, fest zu stecken und alle drei Lagen so zu vernähen, dass nicht irgendwo die Jacke aus dem Bündchen heraus gerutscht ist und dieses nicht schief oder wellig angenäht ist.

Eine andere Möglichkeit wäre noch, die Jacke hinten in der ganzen Breite mit einem anderen Stoff zu belegen und diesen rund herum einzuschlagen und diesen dann an dem Einschlag halb verdeckt fest zu nähen. Das ist im Endeffekt nichts anderes als ein Flicken, soll aber nicht so aussehen. Wenn er eben so breit ist wie das Rückenteil und meinetwegen fünfzehn bis zwanzig Zentimeter hoch, wirkt das weniger wie ein Flicken, sondern eher wie ein Materialmix. Anbieten würde sich ein anderer schwarzer Stoff, der für Dich zum Design stimmig ist. Beispielsweise schwarzes Kunstleder oder flauschiger Fleece.

Wenn man allerdings sowieso den Po als Problemzone hat, weil der sehr ausladend ist, sollte man auf solche Hingucker vielleicht besser verzichten. Probiere es einfach aus, indem du einen anderen Stoff so mit Stecknadeln befestigst und dich erst mal von hinten im Spiegel betrachtest. So beugst du Modeunfällen vor.

Ich finde, dass ein Aufnäher schon passen würde. Du hast ja vorne im Prinzip mehrere schwarze Rechtecke, da, wo die Reißverschlüsse angebracht sind, und die könnte man doch für die Rückseite übernehmen. Ich würde vielleicht noch ein zweites Rechteck aufnähen, damit es nicht so geflickt aussieht. Und Nieten würden auch passen, es gibt ja welche, die relativ platt und rund sind. Ich habe damit Hosentaschen verziert und habe noch nichts verkratzt.

Ohne Nähmaschine ist das ein bisschen schwierig, aber von Hand nähen ist ja durchaus möglich. Kennst du niemanden, der ein bisschen nähen kann und dir aushelfen kann? Das, was ich im Kopf habe, würde vielleicht eine halbe Stunde dauern, dafür müsste sich doch jemand finden lassen.