Kind steckt Gegenstände in den Abfluss

Seit einigen Tagen wundere ich mich, dass der Abfluss in dem Waschbecken in unserem Bad nicht mehr richtig funktioniert. Ich habe zunächst an eine normale Verstopfung gedacht und versucht, diese mit einer Saugglocke und mit Abflussreiniger zu beseitigen. Leider haben diese Maßnahmen nicht zum Erfolg geführt. Ich war sogar kurz davor, unseren Vermieter darüber zu informieren, damit er einen Klempner beauftragt. Dann habe ich mich zum Glück doch dazu entschlossen, das gesamte Rohr zu demontieren, um der Verstopfung auf die Spur zu kommen.

Es ist unglaublich, aber dort habe ich verschiedene Gegenstände herausholen können. Eine Kinderzahnbürste, Räder von einem Spielzeugauto und kleine Puzzleteile aus einem Überraschungsei haben das Rohr verstopft. Jetzt wurde mir klar, warum das Wasser nicht mehr ablaufen konnte und auch, dass mein Sohn wohl den Abfluss als sein neues Versteck angesehen hat.

Haben eure Kinder auch schon mal derartige Dinge in den Abfluss gesteckt? Oder habt ihr auch schon aus einem anderen Grund wunderliche Gegenstände dort gefunden? Ich frage mich auch, ob ich den Klempner dann aus eigener Tasche hätte bezahlen müssen, da es ja unser Verschulden war. Vielleicht hat dazu jemand Erfahrungen?

Ja, das kenne ich auch. Mein Sohn hat einmal eine Kastanie im Abfluss vor seinem großen Bruder verstecken wollen.

Wir waren gerade in unser Haus gezogen und er hat die erste Kastanie im Garten gefunden. Um die Kastanie gab es natürlich Streit und er hat sie versteckt. Damit sie auch wirklich niemand findet, hat er den Waschbeckenverschluss hochgenommen, die Kastanie in den Abfluss gesteckt und den Verschluss wieder zurückgesteckt. Durch das Gestänge zum schließen und öffnen des Verschlusses blieb die Kastanie dann recht weit oben stecken und der Verschluss stand recht hoch hervor. Also wurde noch mit aller Kraft nachgedrückt und das Ergebnis war dann erstens ein schlecht ablaufendes Waschbecken, zweitens ein nicht mehr schließender Verschluss und drittens die Demontage des Waschtisches samt Unterschrank, weil ich nicht von Vorne an das Schließgestänge dran kam.

Als Kind habe ich mal einen richtig schönen Ring aus Silber in den Traps fallen lassen. Das ganze war aber mehr Leichtsinn und Ungeschicklichkeit als Absicht. Ich hatte mit dem Ring unter dem Wasserstrahl irgend was gespielt und nicht gedacht, dass der Spalt zwischen dem geöffneten Stöpsel und dem Waschbecken groß genug ist, dass der Ring da rein passt. Mein Vater hatte den ganzen Tag schlechte Laune, weil er den Traps öffnen musste um den Ring zu retten, weil ich ihm die Ohren voll geheult hatte.

Als ich das gesehen und gerochen hatte, was sich da im Traps sonst noch versteckt war für mich als Kind ziemlich schnell klar, dass man da lieber nicht noch was rein fallen lässt, geschweige denn absichtlich etwas rein versteckt. Das ist schon ekelhaft.

Meine Kinder sind auf solche Ideen noch nicht gekommen, zum Glück. Ich habe ihnen Frühzeitig erzählt, wie das damals bei mir mit dem Ring war. Das hat sie kuriert. Bei mir stelle ich eher fest, dass die Kinder so im Lauflernalter unheimlich fasziniert von der Pfütze in der Kloschüssel sind. Da sind schon mal Sachen drin gewesen, die da nichts zu suchen haben und dann war das Geschrei groß, wenn es im Müll landete. Aber zum Glück ist das bislang nur selten der Fall gewesen.

Mein Sohn hatte eine Zeit lang die Angewohnheit, Sachen im Klo zu versenken. Das gab dann auch immer eine nette Verstopfung. Seine Spielsachen sind zwar nie drin gelandet, aber mal war es der Stöpsel vom Waschbecken, ein paar Mal sogar Socken, die er aus dem Wäschekorb genommen hatte. Was er sich dabei gedacht hat, weiß ich nicht. Am Anfang haben wir gar nicht gewusst, warum das Klo so heftig verstopft war. Verstopft ist es zwar leider öfter mal, aber nicht so, dass sich gar nichts mehr bewegt. Nachdem mein Freund und ich uns eine Weile darüber gewundert haben, hat uns unser Sohn plötzlich, als wäre es das normalste auf der Welt, erzählt, dass da Socken drin sind. Wir haben ihm dann natürlich erklärt, dass er das nicht machen darf. Er hat es dann zwar noch ein weiteres Mal getan, aber das war dann das letzte Mal.