Welche Bindung habt oder hattet ihr zu euren Urgroßeltern?
Die Urgroßeltern sind ja etwas ganz Besonderes, wenn man sie dann hat oder hatte. Leider hatte ich keine Urgroßeltern. Aber die Frage soll an die gestellt sein, die ihre Urgroßeltern kennengelernt haben und sie erlebt haben.
In meinem Bekannten und Verwandtenkreis ist es so, dass Urgroßeltern teilweise auch vorhanden sind und die Bindung zu den Urenkeln ist da ganz verschieden. Es gibt Kinder, die freuen sich tierisch, wenn der Besuch bei der "Tik-Tak-Omi" ansteht oder beim "Tik-Tak-Opi". Das "Tik-Tak" haben die Kinder selber erfunden, weil sie wohl die Uhr auch "Tik-Tak" nannten. Andere Kinder fanden und finden es langweilig zu den Urgroßeltern zu fahren, weil sie einfach auch zu alt und zu gebrechlich waren und sind.
Welche Bindung und welches Verhältnis habt oder hattet ihr zu euren Urgroßeltern? Denkt ihr wie ich, dass es schon was etwas ganz Besonderes ist, wenn man Urgroßeltern hat?
Also von mir selber kann ich da leider nicht sprechen, aber meine Tochter liebt ihre Urgroßeltern, auch wenn diese schon alt sind und alles etwas langsamer gehen muss, weil sie sich immer viel Mühe mit ihr geben und sich intensiv um sie kümmern.
Trotz ihres Alters unternehmen sie auch gern mal etwas mit meiner Tochter, allerdings soll dann immer noch jemand anderes wie Oma, ich oder mein Mann dabei sein, falls unsere Tochter mal irgendwo hin rennt und sie ja nicht mehr so schnell hinterher kommen, dass dann jemand anderes hinter ihr her geht. Für unsere Urgroßeltern ist meine Tochter das schönste Geschenk was wir ihnen noch im hohen Alter machen konnten und ich weiß das sehr zu schätzen.
Meine Uroma ist leider mittlerweile schon einige Jahre nicht mehr am Leben, aber als Kind war ich sehr oft bei ihr und wir haben auch viel gemeinsam unternommen. Zwar war es in den späteren Jahren auch ein bisschen langweilig, aber dann habe ich mich immer mit ihr unterhalten. Sie hatte einige spannende Geschichten auf Lager und ich war immer sehr gerne bei ihr.
Ich war auch oft alleine bei ihr und muss sagen, dass ich da auch nie ein Problem darin gesehen habe, sie zu besuchen. Auch bin ich gerne mit meinen Eltern zu meiner Uroma gefahren. Ich finde auch, dass es eben etwas ganze Besonderes ist, wenn man Urgroßeltern hat und man sollte das dann auch zu schätzen wissen und eben auch Zeit mit ihnen verbringen. Den Mann meiner Uroma kenne ich nicht so gut, da ich 3 Jahre alt war, als er starb.
Ich habe meine Urgroßmutter noch kennen gelernt und ich war auch alt genug um mich an sie gut zu erinnern. Sie erreichte aber auch ein biblisches Alter. Sie war richtig altmodisch in ihrem Denken und auch in ihrer Aufmachung. Ich kenne sie nur mit Kittelschürze hoch gebundenen Haar und Haarnetz. Einen Fernseher hatte sie nicht und wenn sie bei uns zu Besuch war und im Fernsehen küssten sich ein paar Leute dann hielt sie sich die Augen zu und murmelte etwas von schamlos. Das war immerhin 1978, also eine eigentlich aufgeklärte Zeit. Bei Gewitter saß sie auf der Treppe mit ihrer Geld- und Dokumententasche und zitterte und niemand durfte dann bei ihr Metall anfassen oder in Wasser greifen. Ihr Mann ist im Krieg geblieben, sie hatte nie wieder geheiratet oder einen Freund.
Sie arbeitete ihr ganzes Leben und selbst noch lange als Rentner, trotzdem verdiente sie nie viel Geld dabei. Es reichte trotz aller Sparsamkeit nie. Ich kann mich nicht erinnern dass sie mal im Urlaub war oder sich ein paar neue Sachen kaufte. Das Leben spielte sich in der kleinen Küche ab wo sie auch schlief. Die gute Stube wurde nur zu Weihnachten und ihrem Geburtstag geöffnet, das Schlafzimmer nutze sie überhaupt nicht. Im Wohnzimmer ging es richtig plüschig los und mit röhrenden Hirschen und Geweihlampe. Das war aber alles noch Vorkriegsware.
So eine richtige Bindung hatte ich eigentlich nie zu ihr obwohl sie geistig und körperlich noch sehr lange wirklich fit war. Aber sie konnte mit mir nichts anfangen und ich auch nichts mit ihr. Die Ansichten die sie hatte passten einfach nicht mit meinen zusammen. Ich würde sagen ich war auch nur zu den üblichen Feier- und Geburtstagen dort oder wenn ich mal etwas vorbeibringen musste.
Um ehrlich zu sein hatte ich nie eine Bindung zu meinen Großeltern - das geht auch schlecht, da ich sie nie kennengelernt habe und sie schon viele Jahre vor meiner Geburt verstorben sind. Ich hatte dagegen eine enge Bindung zu meinen Großeltern und bin mit ihnen aufgewachsen. Über diese Erfahrung bin ich sehr froh und auch dankbar. Denn Erinnerungen kann einem niemand mehr nehmen, wenn eine Person eines Tages sterben sollte.
Ich habe als kleines Kind meine Uroma kennengelernt, aber ich habe sie nur ganz wenige Male gesehen. Sie wohnte sehr weit weg von uns und wir haben sie nur gesehen, wenn wir im Urlaub dorthin gefahren sind. Ich weiß auch nur noch ein bisschen von ihr und kann nicht sagen, was für ein Mensch sie gewesen ist. Sie war zu uns Kindern immer sehr nett, aber das ist auch alles was mir in Erinnerung geblieben ist. Meinen Uropa oder die Urgroßeltern der anderen Seite habe ich nie kennengelernt, da diese schon verstorben waren.
Allerdings durfte ich die Uroma meines Partners kennenlernen. Ich habe sie wirklich geliebt und eine weitere Oma in ihr gefunden. Wir haben uns häufig gesehen und hatten immer ein herzliches Verhältnis. Daher hat mich ihr Tot dann auch vor einigen Jahren sehr berührt. Sie fehlt mir auch heute noch oft.
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