Schutzgeldzahlungen unter Kindern schon Alltag?

vom 04.02.2013, 14:02 Uhr

Neulich habe ich von einem Fall im weiteren Bekanntenkreis gehört. Dort war ein Kind welches von den älteren Kindern in der Schule erpresst wurde. Der Junge ist ein sehr schüchternes Kerlchen und wird wohl auch von vielen gemobbt. Er hat auch schon Schläge in der Schule bekommen. Nun sind wohl ältere Kinder gekommen und haben sich "als Freunde" des Jungen ausgegeben. Aber verlangten immer wieder Wertgegenstände und Geld von dem Jungen, damit die anderen ihn in Ruhe lassen. Herausgekommen ist es dann als der Junge Geld bei den Eltern gestohlen hat.

Sicher hätte das vielleicht früher auffallen sollen oder müssen. Aber beide Eltern sind berufstätig und haben leider wenig Zeit für die Kinder. Denn das Geld sitzt knapp trotz Berufstätigkeit beider Eltern. Die älteren "Erpresser" haben nun einen Schulverweis bekommen. Der Direktor der Schule meinte wohl, dass es heutzutage Alltag wäre, dass Kinder Schutzgeld erpressen von den schwächeren Schülern. Wie seht ihr das? Wo soll so was denn noch hinführen? Denkt ihr, dass so was irgendwann wieder aufhört oder dass es immer mehr zum Alltag wird?

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» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde, dass so etwas echt unmöglich ist. In meiner Schulzeit bin ich zum Glück weder Opfer von derartigen Erpressungen geworden noch habe ich davon in irgendeiner Art und Weise gehört. Ich kann mir aber vorstellen, dass solche Straftaten je nach Art und Standort der Schule vorkommen können. Die Schüler gehören in jedem Fall von der Schule verwiesen. Hoffentlich bleibt es nicht nur bei dieser Strafe.

» Ariola » Beiträge: 693 » Talkpoints: 4,96 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zum "Alltag" gehört und daher so "herunterzuspielen ist". Erpressung, Nötigung und Körperverletzung sind und bleiben nach wie vor Straftaten nach dem StGB.

Es mag sicherlich von dem Standort der Schule, der Schulform und dem sozialen Umfeld der Kinder abhängen, wo sich so etwas häufiger oder weniger häufig abspielt. Ich bin glücklicherweise an - meines Erachtens - sehr guten Schule gewesen und habe so etwas weder persönlich noch aus Erzählungen erfahren. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich so was an manchen Haupt- und/oder Gesamtschulen ab und an mal ereignet.

Das Problem ist sicherlich viel mehr, das aufzudecken. Ein weiteres Problem ist unter Umständen die Strafmündigkeit der Täter. Insofern wird man so was wohl fast nur unterbinden können, wenn sich Betroffene irgendjemandem anvertrauen oder aber ein Lehrer erlangt davon durch Zufall Kenntnis.

» Philly » Beiträge: 37 » Talkpoints: 21,22 »



Ehrlich gesagt höre ich das nun auch zum ersten Mal und finde es erschreckend. Auch in meiner Schulzeit habe ich nichts davon mitbekommen, dass es so etwas gab und ich glaube daran auch ehrlich gesagt nicht wirklich. Dass es heute an manchen Schulen schon Gang und Gäbe sein soll, dass es Schutzgelderpressungen gibt, finde ich überaus bedenklich und Deine Frage, wohin das noch führen soll, absolut berechtigt. Außerdem frage ich mich weitergehend, wie es sein kann, dass die Eltern solcher Kinder, die derartige Aktionen bringen, eigentlich nicht in der Lage sind, ihre Sprösslinge anständig zu erziehen, denn das unterstelle ich einfach mal. Schließlich wäre es sicherlich vermeidbar, mit entsprechenden Erziehungsmethoden solche Unmöglichkeiten zu vermeiden, oder?

Meine Schwester hat mir aus der Grundschulzeit ihrer Söhne auch schon so manches erzählt, was wirklich haarsträubend war. Damals kam ich irgendwann zu dem Schluss, dass Schulen in größeren Städten wohl doch eher kleinere bis möglicherweise sogar mittelgroße Brennpunkte sind. Jedenfalls kenne ich solche Geschichten von Kindern, die Schulen in ländlichen Gegenden besuchen, gar nicht, dort kommt es nur zu den allseits sicherlich bekannten Raufereien, die es wohl schon immer gab und auch sicherlich immer geben wird. Ich erinnere mich allerdings auch daran, dass meine Schwester irgendwann, als ihr ältester Sohn auf eine weiterführende Schule kam, erzählte, dass dort ein Schüler von irgendwelchen anderen Schülern mit einem Feuerzeug angezündet werden sollte und wohl auch verletzt wurde. Wenn ich solche Geschichten höre, bin ich wirklich schockiert, denn ich frage mich, was wohl mit dem Kind angerichtet wird, das hier das Opfer ist.

Dringend Zeit würde es meiner Meinung mal werden, dass die Eltern der jeweiligen Kinder, die auf diese Weise auffällig werden, wie Du es beschreibst, sanktioniert werden, denn der Fehler ist sicherlich bei ihnen zu suchen. Vermutlich kann man sich auch in vielen Fällen recht einfach erklären, woher diese zunehmende Gewaltbereitschaft kommt und wie die Kinder wohl ausgerechnet auf solche Ideen kommen, wie eben die der Schutzgelderpressung man kann es sich ja denken. Dennoch sind im Endeffekt wohl die Eltern diejenigen, die in einigen Punkten zu nachlässig, zu freigiebig oder zu inkonsequent waren. Wäre es tatsächlich in anderen Dingen begründet, dass die Kinder heutzutage zu solchen Aktionen übergehen, dann wären wohl tatsächlich alle Kinder so das ist aber glücklicherweise nicht der Fall. Also scheint es doch irgendwo noch zu funktionieren mit der Erziehung.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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