Wie definiert ihr Rückhalt?

vom 03.02.2013, 13:40 Uhr

Im Freundeskreis und von Kolleginnen höre ich immer wieder, dass sie sich mehr Rückhalt von ihrem Partner wünschen oder dass sie dankbar sind, dass sie Rückhalt von ihrem Partner bekommen. Allerdings beschäftigt es mich sehr, wie man für sich selbst Rückhalt definiert.

Laut Wikipedia bedeutet Rückhalt unter anderem Unterstützung in seelischen und materiellen Situationen. Aber auch das Absichern durch finanzielle Mittel und das Gewähren von Unterhalt gehört dazu. Aber wie definiert ihr für euch Rückhalt? Wer kann überhaupt wem Rückhalt geben? Ich denke, nicht nur in einer Partnerschaft kann jemand dem anderen Rückhalt geben. Gibt nicht auch der Staat Rückhalt? Oder der Trainer eines Vereines, der seine Spieler motiviert? Welche Formen von Rückhalt kennt ihr?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Rückhalt wird für mich je nach Beziehung zu der Person anders ausgelegt. Im partnerschaftlichen SInnezum Beispiel sehe ich es so, dass der Lebenspartner immer zu einem hält und sich mit einem solidarisch zeigt, egal in welcher Situation. Dass man zusammenhält, egal was passiert. Seelischer Beistand an schlechten Tagen sowie finanzielle Hilfe nach Möglichkeit zähle ich auch dazu.

Von meiner Verwandschaft erwarte ich nur insofern Rückhalt, wenn etwa ein Umzug ansteht, dass sie mir behilflich sind oder ähnlichen Dingen. Mehr kann ich unter Rückhalt bei meiner Verwandtschaft nicht verstehen. Bei Freunden heißt es für mich, mir in Notsituationen auch mal Geld zu leihen oder gegen Fremde zu mir zu halten. Außerdem sollten sie mir beistehen, wenn es mir einfach nicht gut geht.

Vom Staat sehe ich als Rückhalt an, wenn ich entlassen werde und Geld benötige. Auf der Arbeit gilt es, mich nicht gleich zu entlassen, auch wenn ich mal einen Fehler gemacht oder einen schlechten Tag hatte. Von außen her ist es jeder, der zu mir hält wenn etwas schief gelaufen ist, auch wenn die Person vollkommen fremd ist.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe "Rückhalt" bis jetzt immer auf emotionaler, partnerschaftlicher Ebene als "moralische Unterstützung" oder Solidarität interpretiert. Geld oder materielle Dinge spielen in meiner Definition nur eine untergeordnete Rolle. Beispielsweise würde ich vom Staat durchaus "Unterstützung" erwarten und hoffentlich auch bekommen, aber ich würde in diesem Zusammenhang nicht von "Rückhalt" sprechen. Und auch an meinem Arbeitsplatz sehe ich es eher als Deal denn als emotionale Verbundenheit an, wenn man mich nicht wegen Kleinigkeiten auf die Straße setzt. Schließlich muss ich mir diese Position ja auch hart erarbeiten.

Rückhalt kommt bei mir beispielsweise bei wichtigen Entscheidungen wie Umzug oder Jobwechsel ins Spiel. Wenn ich mir keine Gedanken machen muss, dass mein Partner oder meine Familie nur darauf wartet, dass meine Pläne scheitern, um mir dann beim Strampeln zuzusehen, ist das für mich Rückhalt. Oder wenn sich mein Freund sicher sein kann, dass ich nicht auf einmal beschließe, dass er mir nicht mehr schön oder reich genug ist und das Weite suche. Dass er sein Leben mit mir teilen kann, ohne dass ich mit seinen Geheimnissen hausieren gehe, ihn lächerlich mache oder Dinge, die ihm wichtig sind, als kindisch abtue.

Finanzielle oder praktische Hilfe verlange ich bei dieser Definition des Begriffs "Rückhalt" auch nicht unbedingt. Manchmal ist es eben nicht möglich, jemandem Geld zu leihen oder Kisten zu schleppen. Aber das ist oft weniger wichtig, als Mut zuzusprechen und an jemanden zu glauben.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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