Als Koch/Köchin in der Familie mit am Tisch sitzen?
Bei uns in der Familie hat meine Mutter immer gekocht, mein Vater nie. Die Rollenverteilung war eben so, dass meine Mutter für den Haushalt zuständig war und mein Vater fürs Geldverdienen. Meine Mutter hat eigentlich nie mit am Tisch gesessen, sondern am Herd gestanden, unsere Teller gefüllt und nachgefüllt, und während wir aßen, schon Dinge gespült oder weggeräumt oder sonst irgendetwas in der Küche gemacht – ich weiß gar nicht mehr was.
Ich weiß noch, dass mein Vater oft gesagt hat, sie solle nicht doch auch gemütlich hinsetzen und essen. Als Antwort kam dann meist, dass sie ja dann eh wieder ausstehen müsse oder dass sie während des Kochens schon gegessen habe und jetzt satt sei. Andererseits fand ich es gar nicht so ungemütlich, denn während meine Mutter in der Küche gewerkelt hat, hat sie geredet und uns sozusagen unterhalten.
Mir fällt auf, dass ich jetzt dasselbe mache. Meine Kinder sitzen am Tisch und ich stehe meistens oder setze mich ohne Essen kurz dazu, vielleicht weil ich es von früher her so gewohnt bin. Ich esse dann oft die Reste, wenn alle satt sind, und setze mich dazu an den Tisch, wenn jeder wieder in seinem Zimmer verschwunden ist. In dieser Ruhe genieße ich das Essen mehr, als wenn wir alle gleichzeitig essen würden und ich dann doch immer wieder für irgendetwas aufstehen muss.
Wie ist das bei euch? Sitzt ihr mittags alle gemeinsam am Tisch? Wer lädt den Teller wieder voll, wenn er leer ist? Oder ist es bei euch auch so, dass derjenige, der gekocht hat, sich nicht die Muße nimmt, mitzuessen?
Ich habe ja noch keine Kinder und deswegen muss ich nicht aufspringen, wenn jemand einen Nachschlag haben möchte. Wir sitzen gemeinsam am Tisch, und wenn jemand noch Nachschlag haben möchte, steht er auf und holt es sich. Bei meinen Eltern war das auch so der Fall. Ich finde es auch nicht schön, wenn einer nicht mitisst und immer erst danach oder davor isst.
Ich persönlich fände das, was du beschreibst, für meine Familie nicht schön. Momentan sind wir noch zu zweit mit einem Baby, das noch nicht am Tisch mitisst, und dann kocht eben einer von uns - meistens mein Mann -, wir nehmen uns jeder einer Portion und dann setzen wir uns gemeinsam zur Mahlzeit hin.
Bei meinen Eltern hat meistens meine Mutter gekocht und die Töpfe oder Schüsseln mit dem Essen standen dann eben auf dem Tisch und alle saßen zusammen und haben gemeinsam gegessen. Selbst wenn man aber die Mahlzeit selbst nicht auf den Tisch stellen kann, verstehe ich nicht, warum nicht alle gemeinsam essen können. Wenn jemand eine zweite Portion möchte, kann er doch entweder selbst aufstehen oder der Koch steht eben für eine Minute auf und füllt den Teller noch mal. Mir ist nicht klar, warum derjenige, der das Essen zubereitet hat, nicht mit dem Rest der Familie essen könnte.
Ich wohne noch zu Hause bei meinen Eltern und bei uns war es auch schon immer so üblich, dass meine Mutter das Kochen übernimmt. Mir ist es aber völlig fremd, dass man als Koch oder Köchin am Herd steht, während der Rest der Familie isst. Ich kann aber auch nicht so richtig nachvollziehen, dass man ständig aufstehen muss, um nachzufüllen, denn bei uns werden die Töpfe einfach auf den Tisch gestellt und dann kann sich jeder selbst so viel nehmen wie er möchte.
Wir essen grundsätzlich gemeinsam am Tisch und gespült wird erst, nachdem alle mit dem Essen fertig sind. Ich finde, es gehört einfach dazu, dass man Mahlzeiten als Familie gemeinsam einnimmt. Häufig ist es ja das einzige Mal am Tag, wo die ganze Familie zusammen am Tisch sitzt und sich austauschen kann.
Ich bin gerade ziemlich erstaunt, dass es scheinbar auch andere Familien gibt, wo das so ist. Ich habe früher öfters bei einer Freundin zu Hause gegessen und da war die Mutter auch nie beim Tisch zum Essen. Ich weiß nicht ob ich das nur traurig oder nur furchtbar finden soll. Im Endeffekt finde ich es traurig und furchtbar. Wieso bitte soll die Mutter nicht beim Essen dabei sein? Der Koch / die Köchin ist doch bitte nicht eine Sklavin die alle zu bedienen hat! Ich verstehe das wirklich nicht, auch wenn du eben geschildert hast, dass du dann eben öfters aufstehen musst oder dergleichen.
Ich habe zwei Geschwister. Wir waren also drei Kinder, insgesamt fünf Personen. Bei uns sind immer alle gemeinsam am Tisch gesessen. Zum Glück, ich hätte es unendlich traurig gefunden, wenn das nicht so gewesen wäre. Wir wurden auch von Anfang an zur Selbständigkeit erzogen. Wer noch etwas will, der holt sich einfach selber etwas nach. Wenn die Kinder noch zu klein sind, wird ihnen natürlich geholfen. Beziehungsweise war es bei uns meistens so, dass das Essen direkt am Tisch stand, so brauchte auch keiner aufstehen.
Inzwischen habe ich einen Sohn. Wir essen auch gemeinsam und das ist mir sehr wichtig. Er ist vier Jahre alt und demnach braucht er doch auch noch ein wenig Hilfe. Also von einer heißen Pfanne braucht er sich natürlich noch nicht selber bedienen, aber ich bediene ihn trotzdem nicht von vorne bis hinten. Er muss auch beim Aufdecken und beim Abräumen helfen. Ich halte das auch für sehr wichtig.
Ich fasse es nicht. Auch wenn man eine große Familie ist, kann doch so was nicht sein, dass man heutzutage den Kindern damit zeigt, wie "rangniedrig" manche Menschen die Hausfrau und Köchin sehen. Auch, wenn in dem Fall die Köchin sich selber herabstuft. Wie kann man den Kindern beibringen, dass m an innerhalb der Familie weniger Wert ist und nicht dazu gehört.
Als Kind mit vielen Geschwistern, die auch meist alle anwesend waren, wurde geholfen, wo es nur geht, damit die Mutter sich ausruhen konnte und vernünftig mit essen konnte. Die Töpfe und Schüsseln wurden auf den Tisch gestellt und jeder konnte sich selber nach nehmen oder der Sitzpartner hat den kleineren Kindern geholfen, damit Mutter nicht immer alles machen musste und so ist es auch heute bei uns zu hause. Mir würde nicht im Traum einfallen mich nicht mit an den Tisch zu setzen.
Ich finde, dass man so den Kindern (wenn auch unbewusst) beibringt, dass eine Köchin, Hausfrau und Mutter eben nicht wert ist am Tisch zu sitzen. Ich kann das gar nicht glauben, dass es so was wirklich geben soll!
Bei uns war es nie so, dass die Mutter während dem Essen am Herd gestanden hat, während die anderen Familienmitglieder gegessen haben. Bei uns war es zum Glück immer so, dass meine Mutter das Essen in Schüsseln aufgetragen hat und es gab nur selten mehr als das, was in den Schüsseln enthalten war. So hat meine Mutter, ehe sie aufgetragen hat, alles abgefüllt und ihr benutztes Material weggeräumt. Erst dann gab es etwas zu Essen.
Also haben wir immer gemeinsam am Tisch gespeist und am Ende haben wir sogar alle mitgeholfen beim Abräumen. Ich finde es schon wichtig, dass die Mutter mit am Tisch sitzt. Selbst wenn sie sich beim Werkeln am Herd mit den Anderen unterhält, wird unbewusst das alte Rollenbild der Frau am Herd vermittelt. Ich finde es jedenfalls nicht gut, wenn das so ist und ich empfinde es schon als wichtig, dass die Köchin oder der Koch mit der Familie gemeinsam isst, schließlich stärkt das auch irgendwie das Gemeinschaftsgefühl und es kehr ebenfalls Ruhe ein, was nicht so ist, wenn einer ständig in der Küche herumwerkelt.
Ich habe noch keine eigene Familie, aber als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, war es ganz anders als
du beschreibst. Meine Mutter war ebenfalls Hausfrau und hat somit immer gekocht und sich um den Haushalt gekümmert. Dennoch haben wir alle zusammen am Tisch gesessen und gegessen. Wenn das Essen fertig war, wurde es komplett in Schüsseln auf den Tisch gestellt und wir haben und alle an den Tisch gesetzt und gegessen.
Da alles auf dem Tisch stand, musste auch niemand aufstehen, um die Teller nachzufüllen, sondern jeder hat sich einfach noch etwas genommen. Ich fand das auch gut so und hätte nicht gewollt, dass meine Mutter jeden Tag alleine essen muss und nicht mit uns am Tisch sitzt. Gespült wurde hinterher gemeinsam, aber eben nach dem Essen und nicht schon zwischendurch.
Leider war es früher in einigen Familien so üblich, dass die Hausfrau und Köchin immer als Außenstehende nicht mit am Tisch saß. Meine Mutter saß grundsätzlich mit uns Kindern beim Essen am Tisch, es sei denn, es gab Reibeplätzchen, die sie immer frisch backte und uns auf den Tisch stellte. Wir haben sowohl mitgeholfen, den Tisch zu decken, als auch hinter abzuräumen und zu spülen. Es kann nicht angehen, dass das immer eine Person machen muss. Wenn wir noch einen Nachschlag wollten, konnten wir uns selbst aus den Schüsseln bedienen, die auf dem Tisch standen.
Wenn die Mutter schon kocht, wie in diesem Falle du sollte es doch möglich sein, dass du dich mit an den Tisch setzt und auch isst und unterhältst. Deine Kinder sind groß, die können sich das Essen selbst holen. Sie brauchen niemanden, der sie so betüttelt.
Bei uns in der Familie kommt es eigentlich so gut wie nie vor, dass wir gemeinsam essen. Immerhin komme ich meistens erst dann von der Uni, wenn mein Vater längst zu Hause ist. Und auch wenn ich einen Tag lang zu Hause bin, dann möchte ich mit dem Essen nicht erst warten, bis mein Vater ankommt. Von daher essen wir eigentlich immer getrennt.
Hin und wieder ist es jedoch so, dass meine Mutter für sich und für mich kocht. Da essen wir dann auch immer zusammen an einem Tisch und das ist für mich selbstverständlich so. Und auch wenn mein Freund für uns kocht, dann essen wir auch gemeinsam. Genauso ist es auch, wenn ich für meinen Freund koche. Ich finde es selbstverständlich, dass man dann auch gemeinsam am Tisch sitzt und miteinander isst und ich könnte mir das auch gar nicht anders vorstellen.
Ich finde es gar nicht schön, wenn der Koch dann nicht mit am Tisch sitzt, während alle anderen essen. Ich finde das nicht gemütlich und ich könnte das Essen dann auch nicht richtig genießen, da mir die Atmosphäre nicht gefallen würde. Zudem hätte ich auch ein schlechtes Gewissen dem Koch gegenüber. Außerdem fände ich es auch unverständlich, wenn der Koch nicht mit am Tisch sitzen würde. Immerhin muss man doch während dem Essen nicht unbedingt etwas tun. Man kann ja auch erst dann abspülen, wenn alle mit dem Essen fertig sind.
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