Braucht man als Psychologe eine gewisse Reife?
Manchmal frage ich mich, ob ein junger Mensch überhaupt ein guter Psychologe sein kann. Braucht man als Psychologe nicht eine gewisse Lebenserfahrung, um zu wissen, wie sich Dinge und Verhaltensweisen im Leben normalerweise entwickeln und welchen Wellenformen ein menschliches Leben folgt.
Wenn ich einen Psychologen bräuchte, würde ich auf jeden Fall einen älteren aufsuchen. Das soll jetzt keine Altersdiskriminierung sein, aber nur älteren Psychologen würde ich persönlich vertrauen. Die jungen müssen ja ihre Erfahrungen noch machen und ich wäre ungern ein Versuchskaninchen.
Oder kann es sein, dass junge Psychologen vielleicht eher für die Probleme junger Menschen geeignet sein? Ich bin allerdings der Meinung, dass man als Psychologe eine gewisse Reife besitzen muss, die junge Leute noch gar nicht haben können.
Ich glaube schon, dass auch ein junger Psychologe für die Therapie von klassischen, psychischen Krankheiten geeignet sein kann, schließlich hat er das ja studiert. Persönlich glaube ich auch, dass ich eher einem mittleren Semester den Vorzug geben würde.
Das bezieht sich bei mir nicht nur auf Psychologen, sondern auf alle Ärzte, die jungen haben zwar die Theorie gehört, die älteren haben aber sicherlich schon viele Fälle gesehen, Erfahrungen gesammelt und vielleicht auch ganz spezielle Therapiemethoden entwickelt. Man darf aber nicht vergessen, dass die älteren Psychologen ihre Erfahrungen auch nur machen konnten, weil sie in jungen Jahren Patienten hatten, die sich ihnen anvertraut haben.
Also ich denke schon, dass das Alter des Psychologen eine gewisse Rolle spielt. Natürlich studiert man das Fach an der Universität für einige Jahre und lernt dort auch die wichtigsten Grundsätze und Theorien zu den einzelnen Themen kennen. Man lernt wie man mit den Patienten reden muss, wie die unterschiedlichen Situationen entstanden sein könnten, eben die ganzen verschiedenen Modelle der Psychologie und hat danach eine Basis, in dem Beruf zu starten.
Trotzdem finde ich, dass Erfahrung eine sehr wichtige Rolle in diesem Bereich spielt, die man nicht durch reine Theorie ersetzen kann. Ich denke, dass man mit der Zeit herausfindet, wie man mit verschiedenen Menschen umgeht, was häufige Verhaltensweisen sind und wie man am besten darauf reagiert. Außerdem gibt es bestimmte Einschätzungstests und Methoden, etwas über das Unterbewusstsein der Menschen herauszufinden, die sich nur mit einer gewissen Erfahrung verlässlich anwenden lassen.
Dennoch würde ich bei der Wahl meines Psychologen das Alter nicht als oberstes Kriterium setzen. Sympathie ist immer noch am wichtigsten, ansonsten hat man gar nicht das Vertrauen, persönliche Dinge zu erzählen. Das hängt aber nicht unbedingt mit dem Alter zusammen. Außerdem ist ein jüngerer Psychologe in manchen Situationen zu jungen Menschen eventuell lebensnaher, da er ähnliches vielleicht schon erlebt hat. Außerdem haben auch einige junge Leute bereits eine Reife, die nicht ihrem Alter entspricht.
Als Psychologe wird man stetig und zu jeder Zeit mit den Problemen anderer Leute konfrontiert. Teilweise sind das echt tragische Schicksale und schreckliche Geschichten. Das schlimme daran ist, dass man diese Probleme auch teilweise mit nach Hause bringt. Man arbeitet ja schließlich nicht den ganzen Tag und zu Hause ist alles vergessen. Man kann was man den Tag über erlebt hat, nicht einfach abschalten. Das bedeutet man braucht sehr starke Nerven. Man hat nicht nur die eigenen Probleme, sondern auch die Probleme vieler anderer Menschen immer um sich. Ein junger Psychologe könnte mit dieser Situation durchaus überfordert sein.
Ich denke es gehört viel Zeit dazu, mit diesem schwierigen Beruf klar zu kommen. Daher könnten Menschen mit mehr Lebenserfahrung eventuell besser mit dem beruflich bedingten Stress klarkommen. Damit will ich jetzt aber nicht behaupten, dass junge Psychologen mit ihrem Beruf überfordert sind, oder dem nicht gewachsen sind. Ich schätze mit wachsender Lebenserfahrung wird man noch besser, aber auch als junger Psychologe kann man erfolgreich sein.
Ich denke nicht, dass ein Psychologe unbedingt eine persönliche Reife haben muss. Denn wenn es um Lebenserfahrung ginge, könnte man statt zum Psychologen auch zu einem Pfarrer gehen oder einfach einen älteren Menschen im Bekannten- oder Verwandtenkreis fragen. Wenn man zum Psychologen geht, dann will man doch eher Strategien vermittelt bekommen, mit Probleme umzugehen und diese lernen Psychologen nicht im Alltag, sondern in ihrer Ausbildung. Und es haben letztlich alle die gleiche Ausbildung, die auch praktische Elemente beinhaltet. Man muss doch in jedem Studienfach mehrere Praktika machen und eh sich ein Psychologe mit einer Praxis niederlassen kann, musste er zig Monate praktische Erfahrungen sammeln.
Genauso denke ich auch nicht, dass der Beruf des Psychologen nun besonders belastend ist. Es sind ja nicht alle, die zum Psychologen gehen, sonstwie traumatisiert. Vermutlich wird es meist eher um alltägliche Probleme gehen, die eigentlich jeder hat, nur manche Leute haben eben im Laufe Ihres Lebens keine Strategien entwickelt, um damit umzugehen und in der Therapie lernen sie die eben.
Ich denke, dass junge und alte Psychologen ihre Vorzüge haben. Erfahrung ist zwar ganz gut, macht aber manchmal auch blind für das Individuelle. Es könnte vorkommen, dass das Problem nicht mehr richtig erörtert wird sondern nur noch mit einem ähnlichen Problem, eines anderen Patienten, verglichen wird und evtl. dann gleich behandelt wird, was dann aber nicht passt.
Junge Psychologen gehen die Probleme noch aufgeschlossener an und geben sich eventuell auch noch mehr Mühe. Außerdem haben sie im Studium vielleicht auch neuere Erkenntnisse erzielt, die sie anwenden, welche den älteren Psychologen fehlen.
Alles in allem, würde ich sagen, kommt es aber immer darauf an, ob man sich bei dem Psychologen wohl fühlt und sich ihm ganz öffnen kann. Nur dann kann der Psychologe Lösungen und Therapiewege finden, die zum Patienten passen.
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