Vor Mietvertrag Auskunft über Nachbarn einholen?
Ob man sich in einer Wohnung wohlfühlt, hängt auch stark von den Mitmietern ab. Ich habe schon schwierige Mitmieter erlebt, die sich wegen jeder Kleinigkeit über die Kinder beschwert haben, als auch ganz tolle Mitmieter. Dass ich jetzt ganz tolle Mitmieter habe, ist einfach Glück. Wir grüßen uns freundlich, mit manchen gibt es auch gemeinsame Frühstücke und jeder hat Verständnis für die Kinder, beziehungsweise mittlerweile Jugendlichen, die in dem Haus wohnen.
Ich bin im Moment wieder einmal auf Wohnungssuche, weil meine Kinder ausziehen und die Wohnung zu groß und teuer für mich ist. Diesmal werde ich versuchen, etwas über die Mitmieter herauszufinden. Ich weiß zwar, dass der Vermieter aus Datenschutzgründen nicht allzu viel sagen darf, aber ich denke, dass man das ungefähre Alter und die Anzahl der Personen pro Wohnung erfragen kann. Vielleicht werde ich auch einfach einmal bei dem zukünftigen direkten Nachbarn klingeln und erzählen, dass ich an der Wohnung interessiert bin, und versuchen, ganz unverfänglich etwas über die Stimmung in dem Haus herauszufinden.
Habt ihr euch vor Unterschreiben des Mietvertrags über eure Mitmieter erkundigt? Oder war euch das egal? Welche Informationen habt ihr bekommen? Habt ihr vielleicht sogar mit den zukünftigen Nachbarn selber reden können?
Als wir die Besichtigung gemacht haben, hat und die Maklerin erzählt, dass bei uns im Haus in direkter Nachbarschaft eher ruhige Menschen wohnen, die man kaum bemerkt, die sich aber auch nicht so schnell aufregen. Das hat uns eigentlich als Aussage gereicht und gezielt hatten wir auch nicht danach gefragt.
An deiner Stelle würde ich eine allgemeine Frage stellen und nicht gezielte Fragen, nach dem Alter, der Anzahl oder nach dem wer. Ich finde das ist zu persönlich und man sollte eben allgemein Fragen stellen. Man kann ja auch erfragen, ob die anderen Mieter kinderfreundlich sind oder eben nicht.
Nach dem wir mit unserer letzten Wohnung völlig ins Klo gegriffen hatten, was die Nachbarn angeht, erkundigen wir uns jetzt vorher immer, was uns da erwartet. Wir hatten da quasi völlig irre Menschen unter uns wohnen, die uns tyrannisiert haben und uns wieder zum Auszug gezwungen haben.
Da haben wir dann bei unserer neuen Wohnung gleich die alten Mieter gefragt, was so für Leute in dem Haus wohnen und ob es an den Mitmietern liegt, dass sie ausziehen. Aber auch beim Vermieter selber haben wir gefragt. Klar, sehr ausführlich wird der Vermieter dir nicht sagen, wer noch so im Haus wohnt, da er das ja auch nicht darf. Aber zumindest allgemein etwas zur Stimmung im Haus und zum Klientel, was da so wohnt, kann er Auskunft geben. Am besten ist es aber einfach die Vormieter zu fragen, wenn man die kennt.
Ich kannte meine Nachbarn alle, bevor ich hier einzog. Wobei ich vor allem die Vermieter kannte, die man im Bereich konservativ ansiedeln kann und von denen ich wusste, sie legen Wert auf "ordentliche Leute". Was ein wenig seltsam anmuten kann, aber man weiß damit, was auf einen zukommen kann. Somit konnte ich abschätzen, wer hier lebt. Beziehungsweise kannte ich die Nachbarn dann auch als Kunden, da alle in der Metzgerei meines Vaters eingekauft haben.
Die Wohnung über mir wurde noch ein paar Mal danach vermietet. Die jetzigen Mieter kenne ich auch von Kindesbeinen an, zumindest vom Sehen. Ebenso die Eltern, die mittlerweile die Nachbarwohnung bewohnen. Und beide Parteien werden mit Sicherheit so schnell da nicht ausziehen.
Sonst wohnen nur Familienangehörige der Vermieter im Haus. Etwas, was nicht immer einfach ist, aber auch seine Vorteile hat. Trotzdem haben wir Nachbarn durchaus untereinander getratscht und ich hab einiges erfahren. Aber ich war jung und wollte aus dem Elternhaus ausziehen, somit hätte mich auch nichts abgehalten.
Ich gebe aber zu, wenn ich würde umziehen wollen, würden mir eher die Nachbarn Sorgen machen. Hier bin ich mittlerweile an einiges gewohnt. Manches kann man nicht vermeiden und den Kindern meiner Übermieter und vor allem deren Lärm, entgehe ich zum Schlafen mit Ohropax. In einer Wohnung, in der es aber tagsüber dauerhaft laut ist, weil die Nachbarn ständig streiten, würde ich mich wohl nicht wohlfühlen.
Ansonsten kann man sich an sich nur auf die Angaben des Vermieters verlassen. Der allerdings vor allem sein Haus vermieten möchte. Die wenigsten werden erwähnen, wenn der Nachbar stundenlang am Schlagzeug übt oder ähnliches.
Warum fragt man nicht einfach die Vormieter? Also ich habe das bei dem letzten Umzug gemacht. Bei der Wohnungsbesichtigung lernte ich die Vormieterin kennen und habe sie dann direkt über die Nachbarn im Mehrparteienhaus aufgeregt und über diverse Lärmquellen und Probleme. Ich habe da auch ganz ehrlich Auskunft erhalten und ich bin nicht negativ überrascht worden.
Nach dem Einzug hat sich herausgestellt, dass sie vollkommen recht hatte und nichts irgendwie beschönigt hat, um einen Nachmieter zu haben und schneller ausziehen zu können. Das hat alles der Wahrheit entsprochen. Daher würde ich diese Variante immer vorziehen. Wenn der Vermieter nicht gerade mit im Haus wohnt, hat er doch keine Ahnung, wie die Mieter sich untereinander verhalten.
Nein ich habe mich noch nie über neue Nachbarn erkundigt. Bei einer Mietwohnung ist mir das ziemlich egal, die kann man ja notfalls wechseln. Schlimmer fände ich es, wenn man eine Immobilie kauft und dann feststellt, dass man blöde Nachbarn hat.
Sternenbande hat geschrieben:Bei einer Mietwohnung ist mir das ziemlich egal, die kann man ja notfalls wechseln.
Sicher geht das, macht aber doch auch einen gewissen Aufwand. Auch ist es ja nicht immer so einfach zügig eine neue Wohnung zu finden, mal ganz davon abgesehen, dass es Zeitmietverträge gibt oder auch Klauseln in Mietverträgen, die Kündigungen erst nach einem gewissen Zeitraum möglich machen.
Und ich möchte wirklich niemandem auch nur einen Monat mit schrecklichen Nachbarn wünschen. Sicherlich sind Extremfälle selten, aber wenn man wirklich Idioten als Nachbarn hat, dann ist da jeder Monat schon zu viel. Und teilweise kann man eben nicht mal viel machen. Ich will nicht wissen, wie oft damals die Polizei bei uns im Haus war und außer mal ermahnen und zur Ordnung rufen, ist da nicht viel passiert.
Wir haben dann irgendwann auf Grund von Lärmbelästigung die Miete um 20 Prozent gemindert, was beim Vermieter anstandslos durch ging. Der hat sogar unsere Nachbarn dann aus der Wohnung geklagt, aber auch dieser Prozess hat fast 1 Jahr gedauert. Das muss man einfach nicht haben und hätten wir das vorher gewusst, wären wir damals nie dort eingezogen und hätten uns viel Ärger erspart. Da brachte es auch nichts, dass wir durch die Mietminderung quasi unseren Sommerurlaub bezahlt bekommen haben.
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