Ein halbes Jahr zusammen und immer noch aufgeregt?

Mein Freund und ich, wir sind ja jetzt schon ein halbes Jahr zusammen, führen aber leider eine Wochenendbeziehung, weil wir 30 Kilometer voneinander entfernt wohnen und er auch Schicht arbeitet, so dass wir uns unter der Woche nur ganz selten mal sehen.

Meistens fahre ich dann am Samstag oder manchmal auch schon Freitag, nach der Arbeit zu ihm. Und da wir uns dann ja die ganze Woche nicht gesehen haben, ertappe ich mich dann dabei, dass ich leicht nervös werde, wenn ich mich fertigmache. Für mich ist es dann auch wichtig, gut auszusehen, auch, wenn ich mich später bei ihm wieder abschminke, wenn wir nicht mehr weggehen und bei ihm sind. Es ist zwar nicht mehr so, dass mir das Herz bis zum Hals schlägt, aber ein bisschen aufgeregt bin ich trotzdem noch. Und ich denke, das ist auch ein gutes Zeichen.

Kennt Ihr diese Situationen auch noch, als Ihr frisch mit Eurem Partner/Eurer Partnerin zusammen wart? Und wenn ja, wie lange hielt diese Nervosität an?

Ich denke, das liegt einfach an den Erwartungen einer Fernbeziehung. Bei mir war das damals auch so, als ich eine Fernbeziehung geführt habe. Ich war schon immer ein Tag vorher ganz nervös, weil ich mich so sehr auf meinen Schatz gefreut habe und als ich ihn dann zur Begrüßung geküsst habe, war das immer wie beim ersten Mal, weil man sich so lange nicht gesehen hat.

Das Gefühl mit dem Bauchkribbeln kenne ich davon auch ganz gut. Ich hatte das während der kompletten Zeit der Fernbeziehung. Als wir dann zusammengewohnt haben, war das nicht mehr ganz so schlimm, weil man sich eben mehr gesehen hat.

Ich kenne die von dir beschriebene Situation wirklich sehr gut. Zwar wohnt mein Freund gar nicht weit weg von mir, doch diese Aufregung kenne ich trotzdem. So war es auch nach zwei Jahren so, dass ich ziemlich aufgeregt war, wenn ich in den Bus gestiegen bin, um zu meinem Freund zu fahren. Auch wenn wir uns erst zwei Tage zuvor gesehen hatten, war ich richtig nervös und war voller Vorfreude.

Mittlerweile hat sich die Aufregung gelegt. Aufgeregt bin ich eigentlich nur, wenn wir uns eine Woche lang nicht gesehen haben und uns dann wieder treffen. Ansonsten bin ich aber gar nicht aufgeregt. Immerhin sind wir jetzt doch bereits einige Jahre zusammen und sehen uns auch ständig.

Ich denke, dass diese Vorfreude doch ein tolles Gefühl ist. Immerhin merkt man somit, dass es auch nach längerer Beziehung immer noch etwas Besonderes ist, seinen Partner zu sehen. Das Knistern, das dann in der Luft liegt, lässt einen dann gleich glücklich werden.

Ich kenne das sehr gut, ich habe es ganz ähnlich empfunden! Natürlich ist es eine positive Aufgeregtheit, nicht mehr diese Anfangsnervosität, wo man sich noch nicht so ganz sicher ist, ob der andere genauso tief empfindet oder was sich überhaupt entwickelt ... aber es ist jedesmal so ein Kribbeln, wenn man sich sieht, ganz ähnlich wie beim allerersten Date, als mein Herz einen Sprung gemacht hat, als er auftauchte.

Solange gleichzeitig auch eine gewisse Vertraut eingezogen ist, finde ich das immer sehr positiv. Wobei ich auch den Alltag schätze und es schön finde, wenn man den Partner immer besser einschätzen kann und oft schon vorher weiß, wie er auf etwas reagieren wird, das ist so beruhigend. Aber gerade diese Aufgeregtheit vor dem Treffen, wenn man sich fertig macht und dabei sehr sorgfältig ist und hin und her überlegt, was man trägt und wie man die Haare macht und wenn man weiß, dass man sich in wenigen Minuten sieht ... das ist immer wieder schön, auf eine prickelnde Art und Weise.

Ich finde das unheimlich süß, dass du immer noch so aufgeregt bist, bevor du ihn siehst und ich bin der Meinung, dass du dieses Gefühl auch solange genießen solltest, wie es da ist, denn ich persönlich finde das Gefühl ganz wunderbar. Da merkt man, wie schön das Leben sein kann und wie toll es doch ist, einen Freund zu haben, der zu einem steht und auf den man sich eben freuen kann.

Ich bin mittlerweile zwei Jahre mit meinem Partner zusammen und ich glaube, die Nervosität ging nach einigen Monaten, ich denke es waren so ungefähr drei, dann verloren. Allerdings lag das sicherlich daran, dass wir uns so oft gesehen haben. Wir gehen ja zusammen zur Schule und dadurch wurde es bei uns dann zum Alltag, uns zu sehen. Bei einer Wochenendbeziehung ist die Ausgangslage natürlich ganz anders.

Dennoch spüre ich nach zwei Jahren immer noch in einigen Situationen diese Nervosität. Beispielsweise war das so, als wir unser Einjähriges zusammen verbracht haben. Da hat er bei mir übernachtet und ich wollte, dass alles perfekt ist, weshalb ich mich den ganzen Tag darauf vorbereitet habe. Ich habe das ganze Haus geputzt und mich selbst natürlich auch ganz schick gekleidet und so weiter.

Wo ich auch immer eine ganz große Nervosität spüre, ist, wenn wir uns für längere Zeit nicht mehr gesehen haben. Vor allem, als ich letztes Jahr zwei Wochen in Amerika war, war ich unglaublich nervös, als ich dann auf dem Heimweg war. Die ganze Zeit habe ich mich auf ihn gefreut und dann stand unser Wiedersehen kurz bevor. So ähnlich verhält es sich auch, wenn wir uns mal nur zwei Tage nicht gesehen haben, nur ist da die Nervosität dann eben nicht so groß.

Ich denke, die Nervosität kommt immer von der Vorfreude, die ich die ganze Zeit verspüre. Und irgendwann ist der Tag dann da und das Treffen steht kurz bevor und dann geht mir eben alles durch den Kopf, was ich mir von dem Tag erhoffe und wünsche und dann bin ich eben nervös, weil ich auch will, das alles so klappt, wie ich es mir immer vorgestellt habe, während ich noch in der Phase der Vorfreude war.