Warum will Paketbote ein Paket unbedingt los werden?

vom 01.02.2013, 14:17 Uhr

Eben klingelt es bei mir und der Paketbote der DHL wollte von einem Nachbarn das Paket bei mir los werden. Der Nachbar hat auch noch Verwandte nebenan wohnen und so sagte ich dem Paketboten, dass er da mal versuchen soll, weil ich den besagten Nachbarn kaum kenne und ich ihn manchmal wochenlang nicht sehe. Das letzte Paket, welches ich angenommen habt war 14 Tage hier bei mir in der Wohnung. Der DHL Bote ging dann ins Nachbarhaus und kam aber wieder zurück und schellte abermals bei mir und bat mich doch das Paket doch anzunehmen. Es war kein riesengroßes Paket. Ich habe es aber nicht angenommen.

Der Paketbote nahm dann murrend das Paket wieder mit. Ich frage mich, warum ein Paketbote das so murrend macht. Er hat doch bestimmt noch einige mehr Pakete, die er am Nachmittag wieder zur Filiale bringen muss, weil er nicht alle angetroffen hat. Warum will er ein Paket unbedingt in der Nachbarschaft los werden? Die Zeit, die er damit vergeudet von Nachbar zu Nachbar zu gehen um das Paket los zu werden kann er doch dazu verwenden das Paket mit anderen Paketen zusammen wieder in die Filiale zu bringen und bei der DHL bekommt man ja einen Zettel, dass man das Paket in einer Filiale abholen kann. Hinterlässt er das Paket bei einem Nachbarn muss er auch diesen besagten Zettel schreiben.

Nehmt ihr grundsätzlich von Nachbarn die Pakete an? Auch, wenn ihr den Nachbarn kaum kennt und ihn kaum seht? Warum will der DHL Bote das Paket unbedingt los werden? Wann nehmt ihr kein Paket an?

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» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Je nach Region müssen die Paketboten eine feste Quote an Zustellungen erbringen. Beim Kunden selbst oder bei einem Nachbarn zählt die Sendung dann als zugestellt. Wenn ein Paket jedoch in der Filiale der Post abgeholt werden muss, zählt dies nicht als Zustellung. Wenn DHL den Auftrag an Dienstleistungsfirmen abgegeben hat, dann bezahlt DHL auch nur pro zugestelltem Paket. Daher ist der Bote bestrebt, möglichst alle Sendungen auszuliefern und einen geringen Rücklauf zu haben. Letztendlich dient dieses Vorgehen dazu, dass möglichst viel Platz in der Filiale gespart werden soll. Außerdem muss sich bei einer Nachbarschaftsabgabe nicht noch ein Mitarbeiter mit der Übergabe des Paketes beschäftigen.

Bei uns im Haus weiß der Zusteller eigentlich, bei wem er Pakete abgeben kann, wenn der Originalempfänger nicht anwesend ist. Daher kommt es vor, dass auch ich manchmal Pakete für Nachbarn annehme. Bei völlig fremden Namen habe ich aber auch schon die Annahme verweigert. Dann muss der Paketbote die Sendung eben notgedrungen wieder mitnehmen.

» Ariola » Beiträge: 693 » Talkpoints: 4,96 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Eine Bekannte hat mal 3 Wochen als Aushilfe für DHL gearbeitet. Laut ihrer Aussage gab es Geld nur für ausgelieferte Pakete, nicht für die die in die Filiale gebracht wurden. Ob das grundsätzlich so ist weiß ich nicht, aber es würde erklären warum die Boten die Nachbarn damit behelligen.

Ich nehme in der Regel keine Pakete an. Außer ich habe selbst eins bekommen, kenne den entsprechenden Nachbarn und mag den Boten. Ich muss auch ständig zur Filiale rennen weil keiner meine Pakete annimmt, dann können die Nachbarn ihren Kram auch selbst abholen. Und unfreundlichen Boten tue ich freiwillig sowieso keinen Gefallen.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich nehme Pakete in der Regel nur für bestimmte Nachbarn an oder für ein oder zwei Paketboten, weil die auch immer sehr nett sind. Allerdings erbitte ich mir dann, dass sie einen Zettel in den Briefkasten des Empfängers werfen, weil ich keine Lust habe den Nachbarn die Sachen hinterher zu tragen. Ich denke auch einfach, dass die Paketboten selbst keine Lust haben, Paketleichen herum zu fahren. Außerdem werden Leute, die ihre Pakete nicht erhalten wahrscheinlich nölig auch wenn sie nie erreichbar sind.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe auch einen guten Freund, der Jahre bei DHL gearbeitet hat (bzw für einen Subunternehmer, der dann für DHL arbeitete, aber für den Kunden war das kein sichtbarer Unterschied) und da war es eben auch so, dass er pro ausgeliefertes Paket bezahlt wurde. Ob jetzt der Empfänger selbst unterschreibt oder der Nachbar war egal, Hauptsache, der Bote konnte es abgeben und musste es nicht mehr in die Filiale bringen. Und zusätzlich kommt dann der Quotendruck, weil eben möglichst wenige Sendungen zurückgebracht werden sollen, wie hier auch schon erwähnt wurde. Denn natürlich gilt es als "fleißiger", wenn man die Pakete abliefert. Ich ärgere mich zwar hin und wieder mal über Pannen bei den Paketboten, aber seit ich bei diesem Freund erlebt habe, wie stressig das ist bei geringer Bezahlung, habe ich mehr Verständnis.

Ich nehme allerdings dennoch nicht so gerne Pakete von anderen an, werde da auch zum Glück nur selten gefragt. Ich sitze dann nämlich Tage mit den Paketen hier und die Nachbarn kommen nicht oder eben zu Zeiten wenn ich nicht da bin. Da gibt es dann Nachbarn, die nachts arbeiten und tagsüber schlafen, denen kann ich es auch nicht vorbei bringen, weil die tagsüber die Klingel abstellen. Und ich bin eben auchmal tagelang bei meinem Freund in einer anderen Stadt - das geschieht in der Regel spontan und wenn ich dann kurz vorher ein Paket angenommen habe, ist das natürlich sehr ungünstig. Ich habe aber auch ohnehin keine direkten Nachbarn, man kennt sich also nicht so gut.

» Gingerhead » Beiträge: 500 » Talkpoints: 65,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bei mir kommt es darauf an, für welche Nachbarn ich ein Paket annehmen soll. Für eine Familie würde ich grundsätzlich nichts annehmen, da wir uns noch nicht einmal auf der Straße grüßen. Für andere Familien in der Nachbarschaft, würde ich dagegen auf jeden Fall die Pakete annehmen. Wir wissen genau, für wen wir getrost die Sendungen annehmen können und wir wen nicht. Auf den Zusteller nehmen wir dabei allerdings keine Rücksicht.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Natürlich nehme ich Pakete für Nachbarn an. Diese kleine Gefälligkeit kann man doch dem Nachbarn zuliebe tun. Denn dieser muss ja sonst zur Poststelle gehen und sein Paket abholen. Wenn du den Nachbarn lange nicht siehst, hänge ihm doch einen Zettel an die Tür, dass er bei dir schellen soll. Ich habe selbst schon ein Paket für eine Familie aus dem Nachbarhaus angenommen. Als ich deren Wagen draußen sah, rief ich kurz an und bat um Abholung des Paketes bei mir. Sie hat sich sehr bedankt für die Annahme.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Für Nachbarn, die ich nicht kenne, würde ich kein Paket annehmen. Da wir hier im Haus 9 Parteien sind, kenne ich aber alle und bisher wurde ich noch nie gebeten, ein Paket für jemanden aus einem anderen Haus anzunehmen. Es gab auch noch nie Probleme. Die Leute kommen immer noch am selben Tag bei mir vorbei, um ihr Paket abzuholen. Hat der Zusteller mal keinen Zettel hinterlassen, gehe ich eben zum entsprechenden Nachbarn und gebe ihm das Paket. Am frühen Abend sind hier normalerweise alle zu Hause.

Dass der Zusteller kein Geld bekommt, wenn er ein Paket in der Filiale hinterlegen muss, habe ich noch nie gehört. Bei allem, was man schon über die Arbeitsbedingungen von Paketzustellern gehört hat, sollte das aber auch keine Überraschung mehr sein. Mir tun die Zusteller ohnehin immer ein bisschen leid. Die von Hermes noch mehr, weil ich die manchmal nach 18 oder 19 Uhr noch rumfahren sehe. Ist bestimmt kein Traumjob.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Cid hat geschrieben:Natürlich nehme ich Pakete für Nachbarn an. Diese kleine Gefälligkeit kann man doch dem Nachbarn zuliebe tun.

Ich war echt froh, diesen Beitrag gelesen zu haben, denn ich war zuvor schon erschrocken, wie viele Menschen sich anscheinend zieren, mal ein Paket für den Nachbarn anzunehmen.

Der Postbote bekommt eine bessere Provision, wenn er weniger Pakete zurück zur Postfiliale bringt. Darüber hinaus gibt es bei manchen Paketen auch die Möglichkeit, dass der Empfänger eine kostenfreie Zweitzustellung in Auftrag gibt. Das ist für den Postboten eine enorme, zusätzliche Arbeit, die durch eine kleine Nettigkeit des Nachbars entfallen würde.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe auch mal irgendwo gehört, dass ein Zusteller für die zweite Zustellung oder auch die Lieferung zu der Filiale kein Geld bekommt. Ob das nun stimmt, kann ich aber nicht sagen. Bei mir kommt es auch darauf an, für wen der Paketbote ein Paket bei mir abgeben möchte. Wenn es für meine Nachbarn im Haus ist, die ich gut kenne, ist es natürlich überhaupt kein Problem und ich nehme das Paket gerne an. Wenn aber ein Paket für einen Nachbarn ankommt, den ich nicht wirklich kenne, nehme ich das Paket nicht an.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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