Debatte: Samstag ist Schultag

vom 20.04.2008, 13:25 Uhr

Bei solchen Meldungen ist man froh, dass man gerade mit der Schule fertig geworden ist und keinen sechsten Schultag mehr abbekommen hat. Aber diese Debatte, Samstag als Schultag einzuführen, läuft ja schon seit längerem wieder an. Wie es wohl aussieht, werden wir auf kurz oder lang gesehen nicht daran vorbeikommen und uns wieder mit dem Samstagunterricht anfreunden müssen.

Ich halte die Idee mit dem Samstagunterricht auch für übertrieben, aber nicht aus dem Grund, weil die Schüler dadurch angeblich noch mehr unter Druck gesetzt werden. So anstrengend ist das Schülerdasein nun auch wieder nicht und es lässt sich nicht leugnen, dass man die meiste Freizeit in seinem Leben während der Schulzeit hat. Ich finde es eher daher übertrieben, weil alle Welt jetzt auf einmal meint, dass man mit zwölf Schuljahren angeblich nicht alles gelehrt bekommen kann, was man sonst mit dreizehn Schuljahren erlernt hätte.

Anstatt einen sechsten Tag in der Woche für die Schule zu reservieren, sollte unser Schulsystem erst einmal dafür sorgen, dass es keine Ausfallstunden mehr gibt. Wenn ich die ganzen Freistunden und Vertretungsstunden zusammenrechnen würde, die ich während meiner Schulzeit erlebt habe, dann bin ich sicherlich locker bei einem halben bzw. dreiviertel Jahr. Im Endeffekt wären das damit auch nur zwölf Jahre richtiger Unterricht. Und wir hatten ja bekanntlich auch nicht samstags Schule.

Außerdem würden dann manche Schüler länger zur Schule gehen als viele Arbeitnehmer arbeiten. Irgendwo stimmt da für mich das Verhältnis nicht ganz. Daher spreche ich mich offen gegen die Einführung des Samstagsunterrichtes aus.

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» IceKing32 » Beiträge: 1238 » Talkpoints: -5,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin ganz stark gegen diese Regelung. Denn warum sollte man einen Tag an dem man sich eigentlich von der Schule erholen sollte, noch streichen, wenn man ihn genau deshalb abgeschafft hat. Wir Schüler haben schon sehr viel um die Ohren, und haben auch wenn es komisch klingt, manchmal auch eine sehr stressige Woche. In der wir viele Arbeiten geschrieben haben, oder sonstige Aktivitäten, die viel geistliche Arbeit fordern.

Desweiteren ist es so, dass wenn wir mit der Schule fertig sind, könnte es sein, dass wir auch Samstag arbeiten werden müssen. Das bedeutet wir haben unser ganzes Leben nur den Sonntag als freien Tag. Wo bleibt dann bitte das Leben? Das ist keine richtige Freiheit mehr. Man arbeitet und arbeitet, damit man im Alter, in die Rente gehen darf. Na Klasse, tolles Leben. Ich finde eine 5-Tage Woche reicht heutzutage völlig aus, da man auch in der Schule einiges lernt, dass nicht unbedingt von Nöten ist.

» kugii » Beiträge: 87 » Talkpoints: -0,05 »


Ich hatte meine ganze Schullaufbahn lang Samstags Unterricht. Allerdings nur von 09:00 - 13:00 Uhr. Mich hat das aber nicht im geringsten gestört, im Gegenteil es war von Anfang an Tatsache und daher hat sich auch einfach nicht die Möglichkeit ergeben, es als ungewöhnlich zu empfinden. Freizeit hatte ich trotzdem mehr als genug.

Bei uns an den Deutschen Schulen fällt auch meiner Meinung nach einfach zu viel Unterricht unter der Woche aus, weil zu wenig Lehrer da sind bzw. einfach zuviele Lehrer krank sind und keine Vertretung mehr zu Händen ist. Man muss auf jeden Fall den sowieso schon lockeren Stundenplan einhalten, sonst wird das nicht viel mit dem Zentralabitur nach 12 Jahren. Klar macht es den Schülern Spass, so viele Freistunden zu haben, aber nachher im Zentralabi fragt der Korrektor dann nicht mehr nach ausgefallenen Stunden oder kranken Lehrern.

Ein paar mehr Stunden Unterricht für ein bischen mehr Zeit beim Erlernen des Unterrichtsstoffes, einer weiteren Fremdsprache oder einfach der Vertiefung einzelner Themen kann doch nicht ungewollt sein ?

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich halte die Sechs - Tage - Woche auch für veraltet und unfair den Schülern gegenüber. Man braucht auch mal ein wenig Freizeit, und wenn man da nur noch den Sonntag hat, ist mir das etwas zu wenig. Außerdem gibt es dann mehr Hausaufgaben, denn man hat ja einen Tag mehr, wo man welche aufgeben kann. Ich denke auch, dass dann für Aktivitäten, die ein bisschen länger brauchen als nur einen Nachmittag, wie beispielsweise große Radtouren oder am Wochenende Ski - fahren gehen, etwas zu kurz kommen, weil man einfach nicht mehr genug Zeit hat.

Desweiteren: Wann soll ich als Schülerin meine Klamotten kaufen? Nachmittags ist nicht so viel Zeit, besonders, wenn man viel braucht. Außerdem bin ich nach der Schule manchmal ganz schon müde, da will ich dann einfach nur meine Ruhe haben. Und dann ist ja nur noch der Sonntag, wo ja bekanntlich die Geschäfte geschlossen haben. Zusätzlich bin ich ein Scheidungskind, das jedes zweite Wochenende zu seinem Vater fährt. Und der wohnt nun einmal so weit weg, dass es sich nicht lohnt, für nur einen Tag dort hin zu fahren. Also wann soll ich dann bitte meinen Vater sehen? Ich bin sicher, dass es vielen Kindern dabei so geht. Ich denke auch nicht, dass die Sechs - Tage - Woche nötig wäre, denn so eine große Belastung ist das G - 8 meiner Meinung nach nicht.

Deswegen finde ich, dass die Fünf - Tage - Woche absolut ausreichend ist.

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich stimme in dieser Debatte den Meinungen der Mehrheit voll und ganz zu. Ich halte es nicht für sinnvoll, den Schülern eine 6 Tageswoche aufzuzwingen. Im Gespräch der entscheidungsfähigen Personen wurde dabei die Pisa Pleite erwähnt und die Meinung vertreten, dass aufgrund einer Verkürzung des Schulwerdegangs auf 12 Jahre bis zum Abitur die Stoffvermittlung wohlmöglich zu kurz kommen würde. Daher sei die Einführung einer 6 Tageswoche als erfolgreiche bzw. zwingende Lösung notwendig um den Bildungsnotstand entgegen zu wirken.

Die Einführung einer solchen Maßnahme würde, meiner Ansicht nach, jedoch das genaue Gegenteil bewirken. Die Schüler sind bereits jetzt schon in ihrer schulischen Situation überfordert. Dies vermag unter Anderem an unzähligen Unterrichtsausfällen liegen, welche für Schüler zwar gern gesehen werden, aber im Endeffekt dazu führen, dass die Schüler in der Aneignung der wesentlichen Inhalten sich selbst überlassen werden. Andere Gründe, die zur Überforderung führen, sind die schlechten didaktischen und methodischen Konzepte der Unterrichtsgestaltung - und führung der Lehrer. Diese führen dazu, dass die Schüler nur erschwert Inhalte auffassen könnnen. All dies und noch viele weitere Aspekte bedingen eine Überforderung der Schüler. Diese Überforderung wird in der Art und Weise erkennbar, als dass mehr und mehr Schüler im außerunterrichtlichen Geschehen Nachhilfeangebote annehmen müssen. Hinzukommend müssen die Hausaufgaben erledigt werden. Zudem gilt es für Klausuren zu "pauken".

Daher haben viele Schüler eine 40 Std. Woche und gar noch mehr. Es bleibt dabei nicht aus, dass das außerunterrichtliche Leben des Schülers leidet. Dies führt zur Frustration des Schülers. Diese Frustration äußert sich natürlich wieder in der schulischen Leistung. Alles in Allem stellt dies einen Teufelskreis dar. DIe Einführung einer 6 Tageswoche zur stärkeren Stoffvermittlung würde die Schüler völlig überfordern. Niemanden ist geholfen, wenn die Schüler nacher zwar in der Schule sitzen, aber aufgrund totaler Überforderung gar nicht aufnahmefähig sind.

Ich finde, es gibt andere Möglichkeiten um gegen die Bildungspleite anzugehen und bei einer auf 12 Jahren verkürzte Schullaufbahn den Stoff zu vermitteln. Als Beispiel will ich z.B. alternative Schulsysteme anführen. In der Ganztagsschule z.B. können die Schüler ihre sozialen Bedürfnisse erfüllen aufgrund von unzähligen Angeboten. Desweiteren findet hier nicht strikt durchgehend Unterricht statt, sodass Arbeits - und Freizeitphasen sich gut abwechseln. Hinzukommend sind zumeist viele Erzieherinnen und Pädagogen mit anbei in der Schule. Dadurch kann man auf die verhäuften Probleme unserer Jugendlichen besser und stärker eingehen. Das Konzept dieser Ganztagsschule hat sich z.B. in Frankreich sehr bewährt.

Andere Möglichkeiten sind z.B. die bessere didaktische Reduktion wesentlicher Inhalte. Diese sollten folglich durch bessere Methodik den Schülern dargeboten werden. Schüler sollen mit Interesse und Spaß am Thema lernen und nicht durch Stress und Angst dazu gezwungen werden. Dies würde dazu führen, dass die Schüler besser lernen könnten, sodass die Themen auch nicht immer und immer wieder wiederholt und vertieft werden müssen. Damit würde man auf das Jahr gesehen enorme Zeit sparen.

Summa summarum plediere ich gegen eine 6 Tageswoche, da sie die Schler überfordern und dem Bildungsnotstand nicht entgegenwirkt, sondern gar fördert. Meine mögliche Lösung anhand der Ganztagsschule ist nur als ein mögliches Beispiel genannt. Es hört sich paradox an, da hier die Schüler nicht 6 Tage die Woche Schule haben, sondern 5 Tage lang den ganzen Tag. Aber in dieser werden die Bedürfnisse der Jugendlichen erfüllt. Sowohl Soziale - als auch schulische Bedürfnisse können erfüllt werden. Den Wandel der Jugend, welche sich als drastischer darstellt als angenommen, kann vielleicht in einer normalen Schule aufgefangen werden, aber würde in einer normalen Schule mit 6 Tagen die Woche nur den gewünschten Erfolg vehementer hemmen. Man muss also die Ursachen des Bildungsnotstandes erkennen und somit im EInklang mit den zu vermittelnden Wissensinhalte eine Lösung finden, die nicht zu Lasten der Schüler fällt.

» Killahkueken » Beiträge: 6 » Talkpoints: 0,05 »


Ich habe vor 10 Jahren mein Abitur gemacht. Boah, schon so lange her??!

Naja, jedenfalls hatten wir eigentlich immer Samstags Schule, und zwar alle zwei Wochen vier Schulstunden. Begeistert war ich damals nur aus dem Grund nicht, weil ich dann da auch noch früh aufstehen musste. Aber mal ehrlich , ansonsten hat es mich nicht weiter gestört. Vier Schulstunden waren schnell abgesessen. Außerdem waren es immer Doppelstunden in einem Fach, da konnte der Stundenstoff auch mal genauer besprochen werden.

Und wie gesagt, es war nur jeder zweite Samstag. Ich glaube, es fand vorher auch eine Wahl statt, was uns lieber wäre, eben diese Stunden verteilt in der Woche, oder eben der Samstag. Die Mehrheit hat gesprochen: es wurde lieber der Samstag genommen!

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» moppeline123 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -3,36 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin total gegen eine 6 Tage Woche. Ich finde von den Kindern wird heute noch mehr verlangt, also es noch von uns verlangt wurde. Es war schon ein Unterschied von dem Leistungsdruck meiner Eltern zu meiner Generation und der Leistungsdruck ist heutzutage nochmal so hoch. Ich kenne die 6 Tage Woche zum Teil noch. Bis ich in der 4 Klasse war gab es alle 2 Wochen noch Samstags Schulunterrichtung. Ich fand das als Schüler schon schlimm genug. Ein Glück wurde es damals abgeschafft. Ich finde das sollte auch so bleiben wie es ist. Die armen Kinder, die täten mir dann leid bzw. es würde meine eigenen Kinder dann treffen.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich bin nun 30 Jahre alt, und hatte in der Grundschule alle 14 Tage auch Samstags Schule. Mich persönlich hat das nicht gestört, ich kenne es ja nicht anders. Meinetwegen können die Kids das auch gern wieder haben, denn Schule schadet ja nicht. Wenn es so unter der Woche zu weniger Stress kommt bin ich dafür.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Als ich 1982 eingeschult wurde, war der Samstagsunterricht (in der DDR) noch üblich und wurde erst später abgeschafft. Wenn man die Situation von Anfang an miterlebt, sind die 6 Tage Schule für einen zwar nervig aber irgendwie normal. Es ist ja in dem Sinne kein zusätzlicher Unterricht sondern die Stunden werden auf 6 statt 5 Tage verteilt. Samstags waren auch jeweils nur wenige Stunden angesetzt, so das Mittags auf jeden Fall Schluss war. So blieb einem an jedem Tag nachmittags mehr Raum zur Freizeitgestaltung und somit Stressabbau.

Einer Wiedereinführung des Samstagsunterrichts stehe ich jedoch genauso skeptisch gegenüber, wie alle Poster vor mir. Von den gesellschaftlichen und sozialen Strukturen her ist dies heutzutage einfach nicht mehr möglich, da von Jugendlichen in der Gegenwart bereits mehr erwartet und verlangt wird. Allerdings muss auch gesagt werden, dass die heutige Jugend sehr viel zeit für Feiern und ähnliche Freizeitvergnügen aufbraucht.

Wer schon Donnerstagabend ins Partywochenende starte, braucht sich nicht zu wundern, wenn er sonst durchhängt. In meiner Jugend war Samstagabend Party und das musste reichen.

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» extrapartner » Beiträge: 15 » Talkpoints: 0,08 »


Ich, als Schüler, bin ganz strikt dagegen. Ich habe bereits vorher davon gehört. Ich finde es ist Blödsinn, weil die Schüler, die ohnehin schon unter starkem Druck stehe, total überfordert werden und die Lust an der Schule verlieren. Wenn man Samstag Schule macht werden auch ganz sicher die Schulschwänzer Rate steigen und die Noten werden sich auch stark verschlechtern. Es würde eine sehr große Unzufriedenheit geben, weil die Schüler daran gewöhnt sind jeden Samstag auszuschlafen.

Eine gute Lernatmosphäre kann nur dann herrschen, wenn man sich auch mal Ruhe gönnt und entspannt. Das ist auf jeden Fall meine Meinung als Schüler.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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