Welche Stilmittel kann man am besten interpretieren?
Wir beschäftigen uns im Deutschunterricht gerade mit dem Thema Sprachanalyse und haben dazu eine ganze Liste mit verschiedenen Stilmitteln ausgeteilt bekommen, die wir bis zur nächsten Klassenarbeit lernen sollen. Bei der Klassenarbeit wird es sich dann auch um eine Sprachanalyse handeln, in der wir verschiedene Stilmittel aus dem Text nennen und interpretieren müssen. Zur Interpretation muss man sich wirklich in die Lage des Autors versetzen und sich fragen, wozu er das jeweilige rhetorische Mittel eingebaut hat und was es für eine Wirkung hat. Es reicht nicht aus, wenn wir nur kurz oberflächlich darauf eingehen, sondern wir sollen zu einem stilistischen Mittel möglichst bis zu eine halbe Seite schreiben.
Ich bin allerdings jemand, der Stilmittel in Texten nicht auf den ersten Blick entdeckt und meistens auch nur häufiger verwendete und einfach zu erkennende herausfindet. Dabei kann ich über Vergleiche und Metaphern am meisten schreiben, indem ich auf die vom Autor genannten Dinge einzeln genauer eingehe und anschließend den Zusammenhang dazwischen herstelle. Was mir jedoch sehr schwer fällt, ist die Interpretation von rhetorischen Mitteln wie Alliterationen oder Anaphern, also Wörter oder Sätze, die mit demselben Buchstaben anfangen. Ich weiß oftmals nicht, welche Wirkung der Autor durch die Verwendung dieser Stilmittel erzielen will und dementsprechend schwer fällt es mir auch diese stilistischen Mittel zu deuten.
Müsst ihr im Deutschunterricht auch Sprachanalysen schreiben und kennt die Stilmittel? Welche rhetorischen Mittel kann man eurer Meinung nach am besten interpretieren? Zu welchen kann man am meisten schreiben? Auf welche Stilmittel sollte man besonderes Augenmerk richten? Welche kommen bei der Lehrkraft am besten an?
Ich mache derzeit Abitur und werde im Deutsch-Unterricht natürlich auch mit Stilmitteln konfrontiert. Man braucht sie ja so gut wie bei jeder Textsorte, selbst bei der Analyse von sachlichen Texten wie Zeitungsartikeln. Des Weiteren werden sie natürlich auch bei Prosa-Texten wie Kurzgeschichten und Gedichten benötigt. Auch beim Verfassen eines Essays ist es wichtig, dass man rhetorische Mittel kennt und sie sogar anwenden kann.
Mir fällt es eigentlich nicht so einfach, rhetorische Stilmittel zu erkennen, aber wenn ich mich so mit meinem Klassenkameraden vergleiche, dann bin ich eigentlich doch ganz gut darin. Das Erkennen ist ja auch weniger das Problem, eher das Interpretieren. Wie bereits erwähnt wurde, sollte jeder einigermaßen aufmerksame Schüler erkennen, dass Wörter immer mit dem gleichen Anfangsbuchstaben beginnen oder dass Sätze einen Parallelismus aufweisen. Die jeweiligen Fremdwörter dazu zu wissen, ist eine reine Lernsache. Das ist natürlich nervig, aber je mehr Texte man sprachlich analysiert, desto besser kann man sich die Dinge merken.
Am einfachsten interpretieren kann man meiner Ansicht nach Metaphern. Vor allem lyrische Texte und auch Prosa-Texte sind oft davon beträgt und es gibt auch welche, bei denen in fast jedem Satz beziehungsweise Vers eine Metapher vorkommt, um die jeweilige Aussage zu verbildlichen. Wenn man den Gesamtkontext verstanden hat, dann ist es eigentlich ziemlich einfach, auch die Metaphern zu erkennen. Wenn man aber schon an der Kernaussage des Textes scheitert, dann kann man die Metaphern wohl auch nicht interpretieren.
Schwer dagegen finde ich es zu erklären, warum ein Autor nun in einem Satz immer mit dem gleichen Anfangsbuchstaben die Wörter beginnt. Für mich macht das wenig Sinn und daher kann ich es natürlich auch nicht erklären, was sich der Autor dabei gedacht hat. Sowieso finde ich es schwierig, immer in jedes einzelne Wort etwas hineinzuinterpretieren. Wer weiß, ob sich die Autoren von den Texten beim Schreiben wirklich so detaillierte Gedanken darüber gemacht haben oder ob es nicht nur eine Sache des Schreibstils ist.
Im lateinischem gibt es sehr viele stilistische Mittel und fast alle sind in Deutsche übertragbar. Daher würde ich mich mal mit einem Lateinlehrer auseinander setzen, denn die, die ich kenne, haben sehr viel Zettel davon, da es auch Gedichte im Lateinischem gibt, wirst du dort auf vieles stoßen, was zwar viel Deutschlehrer nicht kennen und die Benennungen sind schwierig. Aber so kannst du viele überraschen. Foren können auch weiterhelfen, denn hier ist es nicht sinnvoll Seitenweise Stilmittel zu posten.
Ich habe mein Deutsch-Abi auch gerade hinter mir und habe dafür so ziemlich jedes Stilmittel gelernt, was in unserem Buch stand. Am Ende konnte ich vielleicht 5 oder 6 von 40 wirklich gebrauchen. Unserer Lehrerin waren dabei immer sowohl die äußerlichen Stilmittel, also gleiche Satzanfänge oder dass aufeinander folgende Wörter immer mir dem selben Buchstaben beginnen bzw. Parallelismen als auch Metaphern und Symbole wichtig, welche meist einen epochalspezifischen Wert hatten.
Oft wird meiner Meinung nach auch die Wirkung und Atmosphäre eines literarischen Textes durch ein Stilmittel deutlich, ich habe beispielsweise bei Anaphern oder Alliterationen immer subjektiv geschrieben, dass es dadurch monoton und eintönig wirklich, also so was in der Art, was man meist dann auch gut auf den Inhalt beziehen kann. Meiner Meinung nach wird meistens aber eh in alles zu viel hinein interpretiert
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