Fällt es euch schwer nach Feierabend abzuschalten?

Ich habe neulich im Radio gehört, dass ein Großteil der Bevölkerung Probleme damit haben soll, nach der Arbeit abzuschalten. Gerade denjenigen, die in ihrem Beruf viel Verantwortung tragen, fällt es schwer, die Arbeit nach Feierabend für ein paar Stunden zu vergessen. Es wurden unter anderem auch verschiedene Tipps gegeben, wie man den Stress auf der Arbeit am besten vergessen kann. So soll man Laptop und Handy beiseite legen und viel Sport treiben, um sich abzulenken. Gleichzeitig tut man so auch etwas für seine Gesundheit.

Gehört ihr eigentlich auch zu denjenigen, denen es schwer fällt, nach der Arbeit abzuschalten? Geht ihr eurem Beruf auch manchmal noch nach Feierabend nach, tätigt Anrufe oder versendet E-Mails oder könnt ihr da eine klare Linie zwischen Arbeit und Privatleben ziehen?

Natürlich fällt es ab und zu schwer, vom Job abzuschalten. Ich arbeite in einem großen Klinikum und wohne auch nicht weit davon entfernt. So wird man oft an die Arbeit erinnert. Gerade in sozialen Berufen wie meinem ist es schwierig, die Patientenschicksale nicht mit nach Hause zu nehmen, sondern nach der Arbeit abzulegen.

Ich persönlich mache es genau wie vorgeschlagen wurde, ich gehe laufen oder schwimmen, koche was Schönes und schalte dann meist den Fernseher ein. Ich erledige jedenfalls keine Arbeit mehr zu Hause. Dass man ab und zu mit den Gedanken nochmal zur Arbeit zurückkehrt, finde ich gar nicht schlimm. Das sollte man auch nicht unterdrücken, immerhin ist es ein Zeichen dafür, dass man mit Leib und Seele dabei ist.

Mir fällt es überhaupt nicht schwer, nach Feierabend abzuschalten. Ich lasse meinen Arbeitstag eigentlich schon hinter mir, wenn ich mit meinem Auto vom Firmengelände fahre. Da bin ich dann froh, dass endlich Feierabend ist. Und wenn ich zu Hause bin, habe ich schon wieder ganz andere Sachen im Kopf.

Was das Erledigen von Telefonaten oder Versenden von E-Mail angeht, so etwas brauche ich nicht machen, da ich nur eine ganz normale Angestellte bin. Und ich hätte auch ehrlich gesagt, keine Lust, in meiner Freizeit noch mit Anrufen oder E-Mails bombardiert zu werden, weil irgendwann auch mal Schluss sein muss.

Wenn man vom Job nach dem Feierabend nicht wegkommt, immer noch an die Arbeit denkt, dann muss man etwas dagegen tun, z.B. Sport treiben, Abend Joggen gehen oder einfach nur gemütlich spazieren, es hilft! Am besten ist dafür ein Fitnessstudio geeignet, da kann man sich richtig aus powern und danach super einschlafen, man kommt super auf andere Gedanken.

Da ich an einigen Abenden in der Woche ein festes Freizeitprogramm habe, fällt es mir nicht unbedingt schwer, abzuschalten. Jeden Montag gehe ich in die Abendschule und da muss der Kopf frei sein, damit ich mich auf die Schule konzentrieren kann. Probleme habe ich dabei nicht, da mir die Schule viel Spaß macht und ich noch etwas lernen will.

Jeden Dienstag steht Sport auf dem Plan. An dem Tag haben wir Training vom Tanzverein aus. An meine Arbeit kann ich dabei auch nicht denken, da ich mich auf die Choreografie konzentrieren muss. Das Tanzen lenkt aber auch wunderbar ab und tut gut. Außerdem ist Bewegung zudem noch gesund.

Mittwoch und Donnerstag sind die Familien-DVD-Abende. Wenn ich nicht gerade total übermüdet bin, schauen wir an diesen Abenden immer DVD. Nebenbei wird selbstverständlich gepuzzlet. Manchmal legen wir noch Sonntags zusätzlich einen DVD-Abend ein, wenn nichts ordentliches im Fernsehen kommt.

Freitag Abend treffen wir immer unsere Freunde im Dorf-Club. Dort sitzen wir bei einem Wein zusammen und quatschen. Diese Abende mag ich auch sehr. Wir reden, wie unsere Wochen so waren und tauschen unsere Probleme untereinander aus. Den Samstagabend ist mein persönlicher Abend, wo ich Zeit für mich allein finde.

Bei mir klappt das eigentlich immer recht gut. Meistens habe ich schon abgeschaltet, wenn ich im Auto sitze und mich auf dem Heimweg befinde. Es kommt aber auch mal vor, dass einem ein bestimmtes Thema noch ein wenig durch den Kopf geht, aber das ist nicht so wild und gehört nun mal dazu. Es sollte allerdings nicht jeden Tag und schlimmstenfalls noch am Wochenende der Fall sein. Das wäre dann schon zu viel und man sollte sich irgendwie Gedanken machen, wie man sich von diesen Dingen frei machen kann.

Ich hatte mal eine Phase, in der es sehr viel Ärger mit einer Arbeitskollegin gab, die mir einfach immer wieder versuchte einen Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Das hat einem mental so angestrengt, dass man auch zu Hause noch über bestimmte Situationen gegrübelt hat. In der Hinsicht bin ich doch etwas sensibel und kann so etwas nicht ganz so leicht abschütteln. Wenn man dann aber ein mal darüber geschlafen hat ist es meist schon viel besser. Mit der Zeit kehrte dann auch wieder Ruhe ein und ich hatte wieder komplett andere Gedanken. Ich habe mir dann einfach immer wieder in meiner Freizeit gesagt, dass ich mir diese doch nicht von so einer Person versauen lasse. Das funktionierte super und ich hatte einen klareren Kopf.

Bei mir klappt das wunderbar. Ich lass meine Arbeit im Büro und ab dem Moment wo ich im Auto sitze und nach Hause fahre bin ich locker wie sonst kaum ein anderer. Ich habe mir generell nie schwer getan bei solchen Sachen. Ganz selten passiert es mir noch dass ich von Sonntags auf Montag nicht so gut schlafe, vermutlich weil mich das Aufstehen am Montag ein wenig kränkt. Das passiert aber vollkommen unbewusst, ist nicht so, dass ich im Bett nur ans Arbeiten denke.

Mir fällt es überhaupt nicht schwer, nach Feierabend abzuschalten, ich habe aber auch keine Führungsverantwortung, dementsprechend bin ich wahrscheinlich nicht unbedingt ein guter Maßstab. Wenn ich die Arbeit verlasse, dann ist das Thema erledigt und ich denke höchstens dann daran, wenn wir eine wichtige Deadline einhalten müssen und es daher sein kann, dass ich Abends auch mal einspringen und was erledigen muss.