Erst Wohnung oder erst Kindergartenplatz suchen?

Meine Cousine plant einen Umzug. Sie wird mit ihren zwei Kinder umziehen, die zurzeit in den Kindergarten gehen. Nun macht sie sich große Sorgen, dass sie keinen Kindergartenplatz mitten im laufenden Jahr bekommt. Sie weiß zwar in etwa, in welche Stadt/ Region sie ziehen wird, aber noch nichts Genaues. Da viele Kindergärten ja nach Einzugsgebiet aufnehmen, ist sie nun am überlegen, ob sie erst einen Kindergartenplatz suchen soll oder erst eine Wohnung.

Was würdet ihr raten? Sich erst nach freien Kindergartenplätzen erkundigen und dort in der Nähe nach einer Wohnung suchen? Oder ist es sinnvoller, sich erst eine Wohnung zu suchen und dann die Kindergärten in der Nähe zu kontaktieren?

Sie wird kaum einen Kindergartenplatz zugesagt bekommen, wenn noch nicht mal klar ist, dass sie dann auch in dessen Einzugsgebiet (bzw. in die Gemeinde die den Platz finanziert) ziehen wird oder schon gezogen ist. Ortsfremde Kinder können nur aufgenommen werden, wenn hier eben keinem Kind aus dem zugehörigen Ort oder der zugehörigen Gemeinde ein Platz weggenommen wird und wenn die Gemeinde sich bereit erklärt, trotzdem die Kosten zu tragen. Erst wenn das Kind (also die Eltern) entsprechend gemeldet sind, könnte eigentlich mit der Suche nach einem Kindergartenplatz begonnen werden.

Dies gilt dann auch für Elterninitiativen oder sonstige "private" Kindergärten, welche finanziell durch die Stadt oder Gemeinde gefördert werden. Nicht aber bei zu 100% freien und privatwirtschaftlich organisierten Kindergärten. Die gibt es insbesondere im Bereich der mehrsprachigen Förderung von Kindergartenkindern. Ob das jetzt tatsächlich aus pädagogischer Sicht der große Wurf ist oder nicht, kann von mir nicht beurteilt werden. Aber hier liegen die Kosten dann auch pro Kind locker bei 800-1000 Euro pro Monat! Dies wäre der Preis den man dann zahlen muss, wenn es die Gemeinden nichts angehen soll, woher die aufgenommenen Kinder/Eltern kommen.

In Anbetracht der Vermutung, dass so ein privates Kindergartenunternehmen auf Grund der höheren Kosten nicht in Frage kommt, bleibt deiner Cousine nicht viel anderes übrig, als sich tatsächlich zuerst um eine Wohnung zu kümmern. Das dann natürlich mitten im Kindergartenjahr kaum mehr (sichere) Plätze zu vergeben sind, ist eben nicht zu ändern. Vermutlich kann es dann sogar zur Situation kommen, dass nur ein Kind aufgenommen werden kann oder aber man zwei Kindergärten auswählen muss, so dass die Kinder dann nicht in der gleichen Einrichtung sind.

Ich würde auf jeden Fall zuerst eine Wohnung suchen. Immerhin kann man seine Kinder ja auch anders betreuen lassen und man wird auch keine Zusage für einen Kindergartenplatz bekommen, wenn man noch keine Wohnung hat.

Ich würde mich auf jeden Fall erst um die Wohnung kümmern. Zumal das ja auch einiges an Zeit in Anspruch nehmen kann. Abgesehen davon ist es für die Kinder sicherlich besser, wenn man sie erst mal untergebracht sind und dann eben mit der neuen Wohnung auch eine neue Betreuung bekommen. Man muss sich dann eben schnell um einen Platz bemühen, aber wenn man nicht gleich einen bekommt, kann man ja auch eine Tagesmutter nehmen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man überhaupt die Chance auf einen Kindergartenplatz hätte, wenn man nicht mal einen Wohnort vor Ort nachweisen kann. Ich denke, dass in so einem Fall eher die Eltern aus dem Einzugsgebiet bevorzugt würden, die definitiv schon eine Wohnung vorweisen können. Daher würde ich mich hier eher primär auf die Wohnung konzentrieren und erst, wenn das Thema unter Dach und Fach ist, entsprechend weiter sehen. Ansonsten verschwendet man meiner Ansicht nach nur seine Zeit und Energie, wenn man es genau umgekehrt machen möchte.