Vorgesetzten auf Gerüchte über eigene Person ansprechen?

Frau A und Herr B kennen sich bereits länger und seit einiger Zeit arbeitet Frau A im selben Unternehmen wie ihr Bekannter. Der Kontakt zum Unternehmen kam jedoch nicht durch Herrn B zustanden und Frau A ist zudem in einem anderen Bereich tätig, so dass die beiden nicht einmal direkt Kollegen sind.

Die beiden hatten in der Vergangenheit einige Meinungsverschiedenheiten und es gab Streitereien, die allerdings nichts mit der Arbeit zu tun haben. Umso schockierter war Frau A nun als sie von Dritten erfahren hat, dass Herr B scheinbar mit Vorgesetzten und Leuten in höheren Positionen über sie gesprochen hat. Sie ist sich ziemlich sicher, dass er so manches erzählt hat, was Chefs nicht gerne hören und vielleicht auch noch einiges dazu erfunden hat.

Frau A ist noch in der Probezeit und macht ihren Job durchaus gerne. Nun hat sie allerdings Angst, dass die Gerüchte von Herrn B dafür sorgen könnten, dass man ihr kündigt. Überprüfen können Chefs dies sowieso nicht und in der Probezeit brauchen sie auch keinen Grund anzugeben. Und selbst wenn die Vorgesetzten den Gerüchten keinen Glauben schenken, so haben sie vermutlich kein Interesse in private Auseinandersetzungen mit hinein gezogen zu werden.

Frau A möchte sich jedoch verteidigen können und zudem wissen, was Herr B alles behauptet hat. Außerdem will sie in jedem Fall vermeiden, durch ihre Auseinandersetzung mit B nun ihren Job zu verlieren. Deshalb überlegt sie, ob sie ihre Vorgesetzten auf die Gerüchte ansprechen soll und nachfragen sollte, was eigentlich erzählt wurde. Was würdet ihr raten?

Die Frage ist immer ob man den Vorgesetzten auf Gerüchte die einen selbst betreffen ansprechen sollte. Beispielsweise behaupten einige das man einfach zu faul ist in der Firma und als nächster gekündigt würde.

Je nach Chef meint dieser es könnte etwas wahres dran sein und beobachtet einen dann besonders genau weil er vielleicht noch nichts von diesem Gerücht gehört hat. Andererseits kann es auch sein, das der Chef sagt Klar, es ist so, aber noch hast du die Chance selbst etwas zu ändern, da du deinen Fehler selbst erkannt hast. Die Dritte Möglichkeit ist das er einen Beruhigen kann und sagt, das er selbst das ganz anders sieht.

Daher sollte man sich gut überlegen ob man mit einem Gerücht zum Chef gehen sollte oder nicht. Wenn man den Chef anspricht, kann es immer auch nach hinten losgehen. In dem speziellen Fall würde ich erst einmal den Erzähler der Gerüchte ansprechen und seine Reaktion abwarten. Vielleicht war alles ja auch nur ein Missverständnis welches so geklärt und ein für alle mal aus dem Weg geräumt werden kann. Ich würde Grade in der Probezeit deswegen nur im Notfall zum Chef gehen können.

Ich finde, das kommt darauf an, wie das Verhältnis zum Chef generell ist. Ist das Betriebsklima so, dass generell Dinge offen angesprochen werden, oder ist jeder immer darum bemüht, sich selbst "nach vorne zu tricksen"?

Ich hatte bisher meistens gute Erfahrungen mit meinen Vorgesetzten, sie waren darum bemüht, eine positive Atmosphäre unter den Kollegen aufrecht erhalten, und nahmen sich auch Zeit, mit allen Mitarbeitern regelmäßig in Verbindung zu stehen. Ich wäre dementsprechend in so einem Fall durchaus zu meinem Chef gegangen, um die Gerüchte anzusprechen und gegebenenfalls meine Seite der Geschichte zu schildern. Meiner Meinung nach zeugt das von Aufrichtigkeit und zeigt, dass einem die Arbeit wichtig ist.

Auf der anderen Seite gibt es aber eben auch Betriebe, in denen es viele Intrigen unter den Kollegen gibt und die Betriebsleitung sich daran auch nicht stört. Bei so einem Arbeitsklima könnte der Chef natürlich vermuten, dass Frau A diese Dinge nur anspricht, um Herrn B zu diskreditieren, was dann wiederum ein negatives Licht auf Frau A selbst wirft. In dem Fall wäre es eventuell besser, Herrn B direkt anzusprechen und nicht zum Vorgesetzten zu gehen.