Eine Beziehung mit stark verschuldeten Partner führen?

vom 29.01.2013, 20:10 Uhr

Nicht selten führen finanzielle Probleme und Schulden in einer Beziehung zu ständigen Streitigkeiten, vereinzelt schließlich auch zur Trennung. Aber wie wäre es eigentlich, wenn ihr bereits gleich am Anfang erfahren würdet, dass euer zukünftiger Partner stark verschuldet ist. Wäre das ein Ausschlusskriterium für eine Beziehung? Würdet ihr mit einem hoch verschuldeten Partner überhaupt zusammen leben wollen oder hättet ihr Angst, dass ihr schließlich selbst mit in die Schuldenfalle gezerrt werdet beziehungsweise wärt misstrauisch, ob euch euer Partner nur aus finanziellen Gründen schöne Augen macht?

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» Pointer » Beiträge: 1772 » Talkpoints: 20,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn mir der potenzielle Partner gleich zu Beginn der Beziehung glaubhaft versichert, dass er oder sie an seinen finanziellen Problemen arbeitet und bereits einen Plan verfolgt, bis wann die Schulden in den Griff zu bekommen sind, würde ich die Beziehung durchaus eingehen. Schulden können ja aus vielfältigen Gründen entstehen und nicht nur, weil die Betroffenen das Geld sinnlos verprassen.

Angst davor, selbst in die Verantwortung genommen zu werden, hätte ich nicht. Für mich wäre von Vornherein klar, ob und inwieweit ich mich an der Schuldentilgung beteilige, aber gegen meinen Willen lasse ich mir mein sauer verdientes Erspartes bestimmt nicht herauslocken. Da muss eben der Dickschädel und der Selbsterhaltungstrieb auch mal eine Rolle spielen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich hätte kein Problem damit, wenn mir der Partner seine Schulden nicht verschweigt. Da ich selber wenig Geld habe, wären die finanziellen Rahmen auch nicht so unterschiedlich, dass der eine sich etwas leisten kann und der andere nicht. Allerdings würde ich bei meinen Einkommensverhältnissen natürlich nicht für seine Schulden aufkommen. Wenn ich Millionär wäre, würde ich ihn natürlich erlösen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich muss sagen, dass ich absolut keine Lust darauf hätte, eine Partnerschaft mit einem Man einzugehen, der hoch verschuldet wäre. Immerhin ist es ja so, dass ich mit meinem Studium darauf hinarbeite, später einmal ohne finanzielle Sorgen leben zu müssen. Außerdem achte ich auch jetzt während meinem Studium darauf, dass ich auch immer ein wenig Geld beiseite habe, damit ich immer ein kleines Polster habe, falls es einmal dazu kommen sollte, dass ich plötzlich dringend viel Geld für etwas benötige.

Da ich selbst so sehr darauf achte, dass bei mir alles finanziell gesehen alles sicher ist und bleibt, hätte ich wirklich keine Lust darauf, mir noch einen Partner mit großen Schulden auszusuchen. Zwar wären es seine Schulden und nicht meine, wobei es natürlich doch so wäre, dass ich sicherlich trotzdem eine Belastung durch die Situation bekommen würde. Immerhin würde es meinem Partner sicherlich oftmals schlecht aufgrund seiner Schulden gehen, was sich dann auch auf mich übertragen würde.

Ich selbst bin jemand, der einen gewissen Luxus im Leben braucht. So gehe ich sehr gerne ins Kino, in Restaurants, in Freizeitparks, in die Therme oder einfach in die Stadt zum Shoppen. Diese Unternehmungen möchte ich auch gerne mit meinem Partner gemeinsam machen. Hätte ich aber einen Partner, der hoch verschuldet wäre, könnte ich solche gemeinsamen Unternehmungen natürlich nicht regelmäßig unternehmen, es sei denn, ich würde für ihn bezahlen, was für mich aber auch nicht infrage käme. Von daher würde es wohl regelmäßig zu Streitereien kommen, weil ich es einfach nicht einsehen wollen würde, jedes Wochenende zuhause zu bleiben und auch gar nicht in den Urlaub zu können.

Ich denke, dass eine Beziehung zwischen mir und einem verschuldeten Mann, früher oder später ohnehin in die Brüche gehen würde. Von daher würde ich mir diesen ganzen Kummer auch ersparen wollen und so eine Beziehung nicht eingehen. Immerhin kann so eine Beziehung auch gar nicht gut gehen, da ich nicht dazu bereit bin, auf meinen Luxus zu verzichten.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Tut mir Leid, wenn ich jetzt etwas deutlichere Worte finden, aber ich finde dieses Thema absolut abartig. Wenn ich einen Menschen liebe, dann lass ich mir nicht erst seine Kontoauszüge zeigen oder frage nach Insolvenzverwaltern oder was weiß ich nicht. Das hört sich für mich so an, als ob Du dann nur mit einem gut verdienenden Millionär überhaupt eine Beziehung eingehen würdest, weil Du um Dein Geld solche Angst hast. Denn selbst mit einem "normalen" Angestellten müsstest Du ja Angst haben, dass er seine Arbeit verliert und dann auf Deine Kosten lebt.

Für mich ist die finanzielle Situation meines Partners total egal. Ob er verschuldet ist, vielleicht sogar mit einer höheren Summe, und sich eventuell in Insolvenz befindet, ist für mich nicht ausschlaggebend. Für mich kommt es eher auf das gesamte Verhalten an. Wenn mein Partner erwartet, dass ich alles zahle und dann auch noch hohe Ansprüche stellt - dann habe ich ein Problem mit ihm. Dabei ist es dann aber egal, ob er ein Millionär ist oder in Insolvenz. Und selbst wenn er hoch verschuldet ist, habe ich keine Angst um mein Geld. Bis die Gläubiger an mein Geld kommen könnten, muss schon viel passieren.

Um Deine Frage also zu beantworten: Ja, wenn das Gesamtverhalten der Person stimmt, würde ich auch mit einer hoch verschuldeten Person eine Beziehung eingehen. Schuldenfreiheit ist auch keine Garantie dafür, dass es nicht trotzdem zu Streit um das liebe Geld kommen kann. Und ich denke, man bekommt schnell mit, ob der vermeintliche Partner einen liebt oder nur ausnutzen will.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde es schlimm, wenn man so oberflächlich seine Entscheidungen trifft. Liebe ist ein Gefühl, und wenn man so starke Gefühle füreinander hat, dann kann ein Kontoauszug auch nichts daran ändern. Warum sollte man jemanden weniger lieben, der in seiner Vergangenheit Fehler gemacht hat? Hat man nicht selber auch mal etwas falsch gemacht?

Bei meinem Partner wäre es mir egal, ob er Schulden hat oder nicht. Ehrlichkeit ist wichtig, aber würde es mir mein Partner nach ein paar Monaten gestehen, wäre es auch kein Weltuntergang. Ich liebe meinen Partner auch, wenn er ein dickes Minus auf dem Konto hat. Immerhin kann man ja dann gemeinsam daran arbeiten und auch an den Schulden arbeiten, sodass das Leben langsam wieder normale Züge bekommen kann.

Es ist eben wichtig, dass man den Fehler auch einsieht. Wenn man Schulden hat, und will daran arbeiten, ist es in Ordnung. Hat jemand Schulden und will weitere aufbauen, wäre ich sauer und würde meine Meinung sagen, aber gefühlsmäßig wäre ich ja trotzdem verliebt.

Ich würde dann aber auch ungern für die Fehler meines neuen Partners geradestehen und dann alles zahlen müssen. Generell würde ich nicht gerne alles zahlen wollen und das hat dann nichts mit Schulden oder nicht zu tun.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn ich befürchten würde, dass mein Partner nur aus finanziellen Gründen mit mir zusammen sein will, dann hätte ich wohl nicht wirklich viel Vertrauen zu ihm, sodass aus allein diesem Grund eine Beziehung für mich absolut fragwürdig wäre. Ansonsten denke ich, dass ich wohl kaum befürchten würde, in eine finanzielle Misere mit reingezogen zu werden, nur, weil mein Partner überschuldet ist. Ich denke allerdings, dass ich versuchen würde, ihm aus dieser Problematik herauszuhelfen, allerdings nicht, weil er mein Partner ist, sondern weil ich das grundsätzlich versuche, wenn mir jemand wichtig ist. Schulden sind in der Regel nicht einfach hinzunehmen und ich kenne auch kaum jemanden, der trotz Vorhandenseins größerer Schulden noch ruhig schlafen und bequem und unbekümmert leben kann.

Je früher ich von einer vorhandenen Schuldensituation erfahren würde, desto lieber wäre mir das im Hinblick auf eine Beziehung, weil mir das einfach entsprechend vertrauenswürdiger und offener vorkommen würde. Allerdings habe ich es auch schon erlebt, dass ich mit einer vorhandenen Schuldensituation erst recht spät konfrontiert wurde, weil mein damaliger Partner das selbst nicht als so schlimm empfunden hat. Das war es sicherlich in seinem Fall auch nicht, aber er hatte eben einige Schulden, die ich nun als lösbar angesehen habe, allerdings ging er mit seinem Geld recht großzügig um und hat sich meinem Empfinden nach zu wenig um die schnellere Rückführung seiner Verbindlichkeiten gekümmert. Das habe ich aber dennoch ihm selbst überlassen, weil er nicht überschuldet, sondern lediglich verschuldet war, das ist ein großer Unterschied. Ein Trennungsgrund wäre eine vorhandene Schuldensituation für mich auf jeden Fall nicht, sofern die Gefühle stimmen und die Aufrichtigkeit nicht leidet.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Um auch auf meine beiden Vorschreiberinnen einzugehen: Ich bin da absolut oberflächlich und zu keinerlei Toleranz bereit. Sicherlich kann man auch unverschuldet in große finanzielle Probleme geraten, vielleicht gibt man sich auch alle Mühe da wieder heraus zu kommen und ist ansonsten der tollste und liebenswerteste Mensch der Welt. Und natürlich, wenn man sein Herz erst einmal "verschenkt" hat, dann sollte man eigentlich zu 100% hinter der Person stehen.

Aber, nein, hohe Schulden -wobei ich keine genaue Summe nennen kann- sind für mich ein absolutes No-Go. Wenn ich mir einen Partner "aussuche", dann durchaus mit dem Hintergedanken, mit demjenigen meine Zukunft zu verbringen. Hat er die Schulden selbst verursacht, ist das für mich das absolute KO-Kriterium, weil es für mich zeigt, dass dieser Mann dann nicht geeignet ist, verantwortungsvoll zu handeln. Genau dieses erwarte ich aber von meinem potenziellen Partner. Er muss fest in einem geordneten Leben stehen und dazu gehört für mich auch, dass Geld nicht der Mittelpunkt des Lebens ist. Ich erwarte nicht, dass er reich ist, aber ich erwarte, dass er mit Geld vernünftig umgeht und keine Schulden macht.

Aber auch wenn er aus einem Fehler heraus oder unverschuldet in diese Situation geraten wäre, wäre es für mich ein Ausschlusskriterium für eine Beziehung. Ich habe meine Kindheit mit hochverschuldeten Eltern verbracht, wo alle Nasen lang der Gerichtsvollzieher vor der Tür stand. Daher bekomme ich, sobald ich von überschuldeten Menschen höre, schnell ein extrem unangenehmes Gefühl und Erinnerungen, die ich nicht mehr haben möchte. Die Folge wäre, dass ich mich bei einem solchen Mann -ob begründet oder nicht- nicht wohl und sicher fühlen würde und dann hat das alles keinen Sinn.

Natürlich würde ich Ehrlichkeit dennoch durchaus hoch anrechnen. Aber gerade deswegen würde ich mich auch sofort trennen, weil es weder mir noch ihm hilft, wenn ich mich verstelle und mein Unwohlsein verstecke, nur weil mir mein Gewissen sagt, dass Ehrlichkeit belohnt und nicht bestraft werden sollte. Ich würde ihm -je nach Umstand- sicherlich Hilfe anbieten, insofern dass ich im helfen würde eine Tilgungsstrategie auszuarbeiten. Auch wäre ein freundschaftlicher Umgang nicht ausgeschlossen. Aber zu einer Beziehung gehört für mich in erster Linie das Wohlfühlen als auch das Gefühl der Sicherheit, die ein hoch verschuldeter Mann mir nunmal auf Grund meiner Vergangenheit nicht geben kann.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Mal eine Frage an die User, für die Schulden ein Ausschlusskriterium sind. Legt ihr gleich gegenüber einem neuen Partner eure Finanzsituation offen? Ich gehe davon aus, dass das eines der Themen ist, die man nicht gleich zu Beginn einer Beziehung thematisiert und wenn man einen Berg Schulden hat, dann geht man damit auch nicht hausieren.

Wenn es dann zur Sprache kommt, sollte es eine Rolle spielen, wie der Partner nicht den Schulden umgeht. Es gibt ja immer unterschiedliche Verhaltensweisen und wenn der betroffene Mensch seine Finanzen weiterhin nicht im Griff hat, dann sollte man sich schon überlegen, ob und wie man die Beziehung weiter führen will.

Sind die Schulden aber in geregelten Bahnen und werden halt regelmäßig bedient ohne sich dabei erneut in Schulden zu stürzen, dann sollte man doch seinen Partner eher unterstützen. Es zeugt davon, dass er/sie das Leben wieder in den Griff bekommen hat. Wenn man sich dann trennt, dann ist das in meinen Augen ein Zeichen dafür, dass man sich nur bei einer Beziehung nur seinen Vorteil verfolgt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:Sind die Schulden aber in geregelten Bahnen und werden halt regelmäßig bedient ohne sich dabei erneut in Schulden zu stürzen, dann sollte man doch seinen Partner eher unterstützen. Es zeugt davon, dass er/sie das Leben wieder in den Griff bekommen hat. Wenn man sich dann trennt, dann ist das in meinen Augen ein Zeichen dafür, dass man sich nur bei einer Beziehung nur seinen Vorteil verfolgt.

Ja, so kann man es sehen. Nur ist die Frage: welchen finanziellen Vorteil habe ich denn durch eine Beziehung? Keinen, weil ich für mich selbst sorgen kann und auch nicht vorhabe, aus dem Geld des Partners irgendeinen Nutzen zu ziehen. Ich für meinen Teil zum Beispiel, habe gar kein Problem damit, wenn ein Mann nicht viel Geld hat, mir keine Geschenke machen oder mich zum Essen einladen kann. Im Gegenteil, oft sind mir solche Dinge sogar unangenehm, weil ich einfach in meinem ganzen Denken so aufgebaut bin, dass man immer "quitt" sein muss und ich mich durch eine Einladung zum Essen dann genötigt fühle, ihn genau so einzuladen.

Ich glaube, die Ablehnung verschuldeter Partner hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, dass man eigentlich einen Nutzen aus der Beziehung ziehen möchte, sondern dass man einfach ein Denkmuster hat, mit dem sich Schulden nicht vereinbaren lassen.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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