Wird zu viel auf die Pubertät geschoben?
Immer wenn Kinder Probleme machen, heißt es, dass die ja in der Pubertät seien und dass das eben so sei. Schon mit zehn Jahren werden viele Verhaltensweisen auf die sogenannte Vorpubertät geschoben.
Ich finde, dass die Pubertät zu oft als Entschuldigung dient. Natürlich ist diese Zeit schwierig und ein Kampf sowohl für Eltern als auch für Kinder. Besonders hart ist es, wenn die Pubertät der Kinder mit den Wechseljahren der Mutter zusammenfällt, was bei mir der Fall war. Jeder hatte also seine Rechtfertigung für sein Verhalten.
In dem Moment, wo Eltern alles auf die Pubertät schieben, werden die wirklichen Probleme vielleicht zu sehr verniedlicht oder weggeschoben. Wie seht ihr das. Wird zu viel auf die Pubertät geschoben und dadurch die Diskussion über konkret zu lösende Probleme verdrängt?
Ich glaube, dass an sich zuviel kategorisiert wird und Probleme mehr beschrieben als angegangen werden. Gerade in dieser Zeit des Lebens entwickeln sich Jugendliche in völlig unterschiedliche Richtungen, da sollten Eltern viel individueller ran gehen und sich weniger darauf verlassen, was von unterschiedlichen Stellen geraten wird.
Heutzutage machen sich alle viel zu viele Sorgen darüber, was noch normal ist. In der Pubertät ist aber nichts normal. Jugendliche entwickeln sich, haben individuelle Probleme, bei denen sich mehr oder weniger Hilfe durch ihre Eltern brauchen. In dieser Situation hilft es doch niemandem, einfach zu sagen, es liege an der Pubertät. An der Gefühlslage der oder des Betroffenen ändert sich dadurch auf jeden Fall nichts.
Wenn man im Moment die Berichte so liest, wie viele Kinder einfach damit abgestempelt werden, dass sie ADHS haben und dann einfach mit Medikamenten ruhig gestellt werden ist doch die Erklärung Pubertät noch harmlos. Und es fängt eben heute schon mit etwa zehn Jahren an. Daran ist nichts zur rütteln und man sollte es als Erwachsener einfach akzeptieren, dass die Kinder jetzt eben früher damit dran sind.
Meine Töchter sind jetzt zehn Jahre und die Anfänge sind da schon deutlich zu spüren. Und ich gebe auch zu, dass sie es manchen Tag schaffen mir den letzten Nerv zu rauben. Aber was will man dagegen machen? Zum Arzt schleppen und auf Pillen spekulieren? Ich denke das ist der falsche Ansatz. Aber wenn man sich an seine eigene Pubertät dabei erinnert und auch dazu steht, dass man selbst seine Eltern in dieser Zeit auf die Palme gebracht hat, dann ist es leichter.
Vor allem muss man als Eltern dann auch lernen, dass die Kinder mehr und mehr ihren eigenen Weg gehen. Und je mehr Vertrauen man ihnen dabei entgegen bringt, desto einfacher wird es werden. Zu mal eben Kinder auch ihre eigenen Erfahrungen machen müssen. Besonders dann, wenn die Erwachsenen ja so nervig sind und einen gar nicht verstehen können.
Ich denke, vieles liegt tatsächlich in den Anfängen der Pubertät begründet. Bei Frauen wird auch immer Rücksicht auf die Wechseljahre genommen, Stimmungsschwankungen werden so erklärt. Bei jungen Mädchen und Jungs ist das nicht anders. Der Körper spielt einfach eine Zeit lang verrückt, die Hormonproduktion läuft auf Hochtouren und hat sich noch nicht eingependelt. Die Laune wechselt permanent, manche werden sehr sensibel, andere kapseln sich und rebellieren. Heute setzt diese Phase leider oft schon relativ früh ein. Schon Zehnjährige fangen an zu pubertieren, und das ist keine Ausnahme.
Meine Tochter wird bald 10 und erste Ansätze sind schon zu erkennen. Sie ist sensibler geworden, ist nicht selten ziemlich reizbar, schmeißt Türen und fühlt sich dauernd ungerecht behandelt. Die Welt ist böse und alle sind gegen sie. Ich versuche dann einfach, wenn es mal wieder so weit ist, Ruhe zu bewahren. Rumschreien und toben nutzt sowieso nichts, also kann ich mir den Atem auch sparen. Durch diese zugegebenermaßen anstrengenden Jahre müssen wir eben durch, unsere Eltern mussten das ja auch.
Ich versuche, alles auch mal aus der Sicht meiner Tochter zu betrachten undrechtfertige des Öfteren ihr Gebaren damit, dass die Welt momentan eben einfach anfängt, für sie kopf zu stehen. Alles entschuldigt das natürlich keinesfalls, es hilft aber, ein bißchen nachsichtiger zu sein. Sie fangen ja nicht mit Absicht an zu spinnen und irgendwann sind wir vielleicht auch auf die Nachsicht unserer Kinder angewiesen, wenn wir alt sind und vielleicht senil werden.
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