Wie Wunsch nach beruflicher Herausforderung begründen?

vom 29.01.2013, 19:22 Uhr

Ich hatte ja schon davon berichtet, dass ich derzeit auf der Suche nach einem neuen Job bin. Nun habe ich schon heute einen Anruf von einer Dame bekommen, die meine Bewerbung scheinbar interessant fand. Ich hatte heute ein etwa 15-minütiges Telefongespräch mit ihr, in dem sie mir verschiedene Fragen gestellt hat. Unter anderem kam natürlich auch die Frage, warum ich wechseln möchte. Das ist ja heutzutage schon fast Standard. Ich erklärte ihr, dass ich auf der Suche nach einem neuen Aufgabengebiet bin und eben eine neue berufliche Herausforderung suche. Wir sind dann so verblieben, dass ich morgen Nachmittag erneut angerufen werde, das wird dann wohl so eine Art Telefon-Interview, da noch eine andere Mitarbeiterin dabei sein wird.

Jetzt möchte ich mich natürlich auch auf dieses wichtige Telefongespräch vorbereiten. Was sage ich, wenn ich gefragt werde, warum ich denn eine neue berufliche Herausforderung suche? Ich kann ja schlecht sagen, dass mir mein derzeitiger Beruf keinen Spaß mehr macht oder ich einfach zu wenig Geld verdiene. Kann man sagen, dass man gerne auch neue Aufgabengebiete haben und sich weiter entwickeln möchte? Ich möchte jetzt auch nichts falsch machen, denn das ist eine sehr große Firma, in der es wirklich drauf ankommt.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe mal in einem Bewerbungsratgeber sinngemäß folgenden Tipp gelesen, den ich für äußerst sinnvoll halte und bei meinen Bewerbungen auch beherzigt habe: Die Firma interessiert sich weniger dafür, was du dir an "neuen Herausforderungen" oder sonstigen Vorteilen für deine Zukunft erhoffst. Sie möchten eher wissen, welchen konkreten Nutzen du dem Unternehmen bringen kannst und wie sie ihre Zukunft mit dir positiv gestalten können. Entsprechend sollten die Bewerber ihre Aussagen auch auswählen. Auch dass du dich vielleicht gerade unterfordert fühlst oder dir die Kohle nicht ausreicht, interessiert meistens nur am Rande. Die Frage ist: Was kannst du der Firma im Geschäftsalltag an Qualifikationen bieten, wenn sie dich einstellt?

Genauso wichtig finde ich es, konkrete Beispiele zu nennen. Mit der Aussage, dass du einfach mal was anderes machen willst, kann dein Gegenüber wenig anfangen. Wie stellst du dir die Herausforderungen denn vor? Ein erweitertes Aufgabengebiet? Mehr Dienstreisen? Interne Fortbildungen? Normalerweise sind Unternehmen an selbständig denkenden und ehrgeizigen Kollegen durchaus interessiert. Aber wie gesagt - schwammige Allgemeinplätze hört man im Bewerbungsgespräch schon genug. Am besten, du überlegst dir beispielsweise anhand der Homepage der Firma schon mal ganz konkret, wie die Entwicklung des Unternehmens und deine ehrgeizigen Zukunftspläne am besten zusammenpassen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Mir wurde immer gesagt, dass man keinesfalls etwas oder jemanden anderen schlecht machen sollte, um sich selbst in ein gutes Licht zu rücken. Du solltest also in keinem Fall erwähnen, dass dein jetziger Job total langweilig ist und dir nicht gefällt. Viel mehr solltest du dich darauf konzentrieren, was du dir von der Zukunft erhoffst und somit eben auch von dem Unternehmen.

Dass du neue berufliche Herausforderungen haben willst, finde ich schon mal ziemlich gut. Ich kann da meiner Vorrednerin eigentlich nur zustimmen, ich würde mir dafür auch als Begründung dafür einfach Beispiele einfallen lassen. Dazu kannst du dir ja überlegen, was dir an deinem jetzigen Job nicht gefällt, zum Beispiel, dass zu wenig Abwechslung in den Arbeitsabläufen sind. Dann würde ich das aber nicht so sagen, sondern genau umgekehrt, also dass du dir von dem neuen Beruf mehr Abwechslung erhoffst. Einfach immer so herumdrehen, dass du nicht die anderen in ein schlechtes Licht rückst, um selbst gut dazustehen.

Ansonsten wüsste ich auch nicht, wie genau du das begründen kannst. Womöglich werden sie aber auch gar keine Begründung dafür verlangen, sondern nehmen die Aussage auch einfach so hin. Da musst du einfach mal abwarten und dann notfalls eben auch improvisieren. Ich glaube, wenn du den Job wirklich willst und dich einigermaßen gut präsentieren kannst, dann wirst du es sicher schaffen.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich würde an deiner Stelle auf keinen Fall an deinem alten Job herum meckern, das mag keiner hören und stellt dich auch in ein schlechtes Licht. Geht es in dem Gespräch um die Herausforderung, die du dir wünscht, kannst du doch einfach sagen, dass du nach so langer Betriebszugehörigkeit einfach mal ein bisschen Veränderung möchtest und dir eben auch andere Betriebsabläufe wünschst. Wie gesagt, meckern würde ich da vermeiden.

Ich würde dann an deiner Stelle einfach von Dingen reden, die du dir so im neuen Job vorstellst und eben, wenn du keine gute Idee hast ein bisschen ablenken und von deinen Plänen reden. Im Prinzip wirst du dir ja dabei auch etwas gedacht haben und das musst du dann einfach in nette Worte verfassen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Dass du nicht negativ über deine bisherigen Arbeitgeber sprechen solltest, ist ja nun schon ausführlich erklärt worden. Trotzdem kann man ja problemlos zum Ausdruck bringen, dass man sich verändern möchte.

In welche Richtung möchtest du dich entwickeln? Warum kannst du das bei deinem aktuellen Arbeitgeber nicht? Da gibt es doch bestimmt Gründe, wie Betriebsgröße, Ausrichtung des Geschäftes usw. Diese kannst du darlegen und die sind auch nicht negativ. Natürlich solltest du auch wissen, ob diese Entwicklung in dem Unternehmen überhaupt möglich ist, sonst bist du schnell enttarnt.

Auch wenn du noch nicht weißt, wohin du möchtest, akzeptieren Arbeitgeber als Begründung die Tatsache, dass man beim aktuellen Arbeitgeber das Ende der Karriereleiter erreicht hat und man sich damit nicht abfinden möchte.

Dass du mit deiner Veränderung auch eine höhere Vergütung anstrebst, musst du nicht erwähnen, das wird bei Bewerbungen eigentlich vorausgesetzt, dass man sich nicht verschlechtern will. Gerade wer aus der freien Wirtschaft kommt und sich für einen Job im öffentlichen Dienst bewirbt, hört diese Frage oft.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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