Seht ihr die Fastenzeit als Verpflichtung an?

vom 29.01.2013, 20:00 Uhr

Im christlichen Glauben wird laut Bibeln in den Wochen zwischen Aschermittwoch und Ostern gefastet. Früher oftmals in der Form, dass es nur karge Speisen und oft auch kein oder kaum Fleisch zum Essen gab. Später verzichtet man in der Fastenzeit auf andere Dinge, wie zum Beispiel in der Zeit keinen Alkohol trinken oder nicht rauchen.

Seht ihr in der heutigen Zeit die Fastenzeit noch als Verpflichtung an? Fastet ihr in der Zeit von Aschermittwoch bis zum Osterwochenende? Welche Beweggründe habt ihr für das Fasten in der Zeit oder für das Nicht- Fasten in der Zeit? Wie habt ihr früher die Verpflichtung zum Fasten empfunden? Hat sich eure Einstellung dazu geändert?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Da ich kein Anhänger einer Religion bin, steht es für mich außer Frage zu fasten oder mich wegen irgendeines -für mich unbedeutenden- Datums einzuschränken. Für rein gesundheitliches Fasten würde ich mir eher einen Zeitraum aussuchen, der mich gerade passt, aber sicherlich nicht, weil er von der Bibel vorgeschrieben wird.

Ich bin auch nicht der Meinung, dass man als gläubiger Christ zwangsläufig fasten muss, nur weil es so vorgeschrieben ist. Ich bewundere aber die Leute, die ihren Glauben so ausleben und die Disziplin haben, in dieser Zeit tatsächlich kürzer zu treten und das durch zu halten.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Meine Eltern haben ihr Bestes gegeben mich christlich zu erziehen, aber das ging irgendwie nach hinten los. Heute bin ich Atheist und daher bedeutet mir die Fastenzeit, genau wie alle anderen christlichen Daten, vielleicht einmal abgesehen von Weihnachten, nichts. Da ich nicht gläubig bin haben diese Tage für mich keine besondere Bedeutung.

Da ich schon seit einigen Jahren Vegetarier bin verzichte ich aber ohnehin auf Fleisch und ein bisschen Fasten würde meinem Körper sicherlich auch nicht schaden. :wink:

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» daaldi91 » Beiträge: 389 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin nicht sehr gläubig und werde wohl auch nicht fasten. Letztes Jahr habe ich es mal gemacht, dass ich auf etwas verzichtet habe, was mir wichtig war, um es einfach mal zu testen, ob ich ohne die Sache klar komme. Es ging schon, aber wirklich gebracht hat es mir eigentlich nichts. Deswegen werde ich auch in diesem Jahr nicht fasten und sehe die Fastenzeit keinesfalls als Verpflichtung an.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Meine Eltern sind sehr religiös und für sie ist es völlig normal, dass man in der Fastenzeit nicht auf Partys gehen darf. Obwohl ich selbst nicht viel mit Religion zu tun habe, tue ich meinen Eltern den Gefallen und gehe in dieser Zeit dann auch nicht auf Partys oder in die Disco. Immerhin wohne ich noch bei meinen Eltern und ich würde dann auch mitbekommen, wie enttäuscht und auch sauer sie wären, wenn sie erfahren würden, dass ich auf einer Party war. Von daher halte ich mich da auch immer ein wenig zurück und gehe in dieser Zeit dann tatsächlich nicht in die Disco.

Ehrlich gesagt sehe ich das aber nicht als Verzicht an. Immerhin gehe ich mittlerweile ohnehin überhaupt nicht mehr gerne auf Partys oder in die Disco und ich mag es viel lieber, es ruhiger angehen zu lassen. Von daher ist das auch keine Verpflichtung für mich, da ich ohnehin nicht ausgehen würde. Ich habe da einfach keinen Spaß mehr dran und ich mache es mir am Wochenende viel lieber vor dem Fernseher gemütlich, als auszugehen.

Auf andere Sachen verzichte ich nicht und das würde ich auch gar nicht wollen. Immerhin bringt es nichts, in der Fastenzeit auf etwas zu verzichten, wenn man nicht voll und ganz dahinter steht und wenn man sich dem Sinn gar nicht bewusst ist. Von daher lebe ich mein Leben auf jeden Fall genauso, wie zuvor auch und für mich ändert das eigentlich kaum etwas.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich selbst bin nicht mehr in der Kirche und auch sonst habe ich mit keiner Religion irgendetwas am Hut. Auch mein Freundes- und Bekanntenkreis besteht größtenteils aus Atheisten und Weihnacht Christen.

Wenn das Thema irgendwann mal darauf fällt, sage ich scherzhaft, dass für mich sowieso das ganze Jahr Fastenzeit ist: Ich bin seit vielen Jahren Vegetarier, Nichtraucher, mag keinen Alkohol.

» Rabat » Beiträge: 302 » Talkpoints: 1,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nein, ich faste nicht, jedenfalls nicht in der "vorgeschriebenen" Fastenzeit. Wenn ich meinem Körper und meiner Gesundheit etwas Gutes gönnen möchte, kann ich dies auch jederzeit außerhalb dieses Zeitraumes tun.

Ich habe mich noch nie an die Tradition des Fastens gehalten, denn ich stamme aus keinem sehr religiösen Elternhaus.

Das sogenannte Heilfasten, das jedoch ohne einen religiösen Hintergrund durchgeführt wird, entschlackt den Körper und soll durchaus Sinn machen, auch wenn viele Mediziner und Wissenschaftler dieser Methode eher kritisch gegenüberstehen.

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» Mamma Leone » Beiträge: 137 » Talkpoints: 7,90 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich halte zwar nicht besonders viel von religiösen Riten, aber allein aus gesundheitlicher Sicht würde ich diese Erfahrung machen. Denn ich vermute hinter dem Dogma des Fastens einen derartigen Sinn und Zweck.

» stephie8 » Beiträge: 14 » Talkpoints: 2,11 »


Man kann doch auch Fasten ohne dass man sich an irgendwelchen religiösen Feiertagen orientiert. Mir persönlich ist diese Fastenzeit so ziemlich egal. Wer meint, da unbedingt fasten zu müssen, darf dies gerne tun. Ich verurteile auch niemanden dafür. Jeder Mensch sollte an etwas glauben, sogar Atheisten glauben etwas, nur eben auf eine andere Weise. Wenn manche Menschen aus diesem Grund das Bedürfnis haben, ihren Glauben durch fasten auszuleben dürfen sie das gerne tun. Auch aus gesundheitlichen und nicht religiösen Gründen zu fasten halte ich für nicht verwerflich.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Fugasi hat geschrieben:Welche Beweggründe habt ihr für das Fasten in der Zeit oder für das Nicht- Fasten in der Zeit? Wie habt ihr früher die Verpflichtung zum Fasten empfunden? Hat sich eure Einstellung dazu geändert?

Ich bin Atheistin, deshalb halte ich mich selbstverständlich nicht an die Regeln, die irgendwelche Religionen für ihre Anhänger aufgestellt haben. Ich finde es auch sehr amüsant, dass sich selbst die Religiösen nicht an die Vorschriften ihrer eigenen Religion halten und gehalten haben. Ich habe in meiner Sammlung ein altes "Fastenkochbuch", das sich nicht damit beschäftigt wie man Diät hält sondern wie man möglichst unauffällig Fleisch in Gerichte einschmuggelt.

Wie ich schon an anderer Stelle gesagt habe finde ich den Verzicht auf Konsum für eine bestimmte Zeit sehr gut, weil man das, was man hat, so wieder mehr zu schätzen lernt. Aber das ist halt meine eigene Erkenntnis und ich würde mir einen Verzicht nicht von jemandem vorschreiben lassen. Schon gar nicht von Leuten, die sich selber nicht an ihre eigenen Regeln halten.

stephie8 hat geschrieben:Ich halte zwar nicht besonders viel von religiösen Riten, aber allein aus gesundheitlicher Sicht würde ich diese Erfahrung machen. Denn ich vermute hinter dem Dogma des Fastens einen derartigen Sinn und Zweck.

Die gesundheitliche Wirkung von Fasten ist nicht erwiesen und in einem gesunden Körper sammeln sich übrigens auch keine "Schlacken" an. Und du vermutest falsch. Laut christlicher Mythologie ist man als Mensch ja grundsätzlich schlecht und muss seinen Gott ständig um Gnade und Vergebung bitten. Das Fasten ist Teil dieser Vorstellung, damit soll man für vermeintliche Fehltritte büßen. Um das wirklich verstehen zu können muss man wahrscheinlich eine religiöse Erziehung genossen haben, in der man ständig eingetrichtert bekommen hat, dass die Tatsache, dass man ein Mensch mit menschlichen Schwächen und Bedürfnissen ist, etwas schlechtes ist.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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