Wie geht Ihr mit Kritik am Arbeitsplatz um?
In einem anderen Thread hatte ich ja erwähnt, dass ich derzeit auf der Arbeit öfter Fehler mache, als früher. Ich bin manchmal "schusselig", vergesse Dinge oder habe einfach Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren. Das eine Mal, als ich Urlaub hatte und mich bei meiner Kollegin erkundigt hatte, wie es in der Firma läuft, erzählte sie mir von einem Fehler, den ich gemacht hatte. Klar war das für die Firma ärgerlich, aber letztendlich war es von mir ja auch keine böse Absicht. Und in diesem Zusammenhang sagte sie dann zu mir, dass ich mich besser konzentrieren müsse. Sie weiß ja, dass ich viel um die Ohren hatte (Hausverkauf, Stress mit dem Ex-Freund, und so weiter), aber ich solle mir doch auch alles ganz genau durchlesen.
Im ersten Moment war ich ein wenig angefressen, um ehrlich zu sein. Ich meine, wenn sie mal einen Fehler macht, kann niemand sie dafür kritisieren, weil sie ja selber auch Geschäftsführerin ist. Und so fiel mir in diesem Moment erst mal gar nichts mehr dazu ein, ich konnte kaum etwas sagen und habe eher geschwiegen, als dass ich etwas sagen konnte. Klar hatte sie irgendwo auch Recht, aber in dem Moment war ich innerlich so erschrocken, dass mir die Worte gefehlt haben. Und geärgert habe ich mich natürlich auch.
Das Problem bei mir ist auch, dass ich immer unsicherer werde, umso öfter ich kritisiert werde. Ich gucke dann wirklich fünfmal irgendwo hin und gerade dann passieren auch Fehler, wenn man unsicher ist. Klar sollte auch keine Routine einkehren, aber eine gewisse Sicherheit ist schon wichtig, gerade, wenn es auch mal schneller gehen muss.
Wie ist das bei Euch? Wie geht Ihr mit Kritik am Arbeitsplatz um? Nehmt Ihr sie eher locker oder ist es so wie bei mir, dass Ihr Euch doch irgendwo darüber ärgert?
Ich kann verstehen, dass dich die Kritik an deiner Arbeit sehr trifft. Man muss sich jedoch vor Augen führen, dass das keine Kritik an deiner Person ist. Persönlich gehe ich mal davon aus, dass deine Chefin nichts gegen dich hat.
Klar ist es für die Firma ärgerlich, wenn sie von dir gemachte Fehler ausbessern müssen. Daher ist es doch eigentlich gut, dass du auf diese Fehler hingewiesen wirst, um es zukünftig besser zu machen. Das wäre wahrscheinlich auch die beste Reaktion auf die Kritik gewesen. Zugeben, dass man etwas falsch gemacht hat und dementsprechend Besserung geloben. Viel schlimmer wäre es doch, wenn die Firma deine Fehler nicht anspricht und dich dafür dann doch irgendwann kündigt.
Fehler machen ist menschlich und das wird auch deine Chefin wissen. Nur, weil du Kritik bekommst, bist du deswegen kein besserer oder schlechterer Mensch. Auch ich ärgere mich, wenn ich für meine Arbeit kritisiert werde. Aber eher über mich selbst, dass ich irgendwo was falsch gemacht habe.
Natürlich freut sich niemand darüber wenn man Kritik vom Chef bekommt, allerdings macht meiner Meinung nach immer noch der Ton die Musik und es kommt natürlich darauf an weswegen man wie kritisiert wird. Zudem kommt Kritik meist nicht grundlos und man sollte dann schon so ehrlich zu sich und dem Chef sein und den Fehler auch eingestehen und sich bemühen, dass das nicht mehr passiert.
Es ist das gute Recht deiner Geschäftsführerin dass sie dich ermahnt dass du dich bitte besser konzentrieren sollst. Natürlich macht jeder Mal Fehler, aber es kann eben auch geschäftsschädigend sein beziehungsweise würde ich mich auch tierisch ärgern, wenn ich den Fehler eines anderen ausbügeln müsste. Sie hat ja immerhin Verständnis für deine Situation, aber das solltest du auch für ihre haben. Dein Privatleben hat nichts auf der Arbeit zu suchen und sollte dich eigentlich nicht beeinflussen.
Ich ärgere mich dann eigentlich eher über mich selbst, dass ich überhaupt etwas falsch gemacht habe. Du scheinst dich ja eher über die Kritik überhaupt zu ärgern, was total falsch ist. Wenn du schon weißt dass dir wegen deiner Unkonzentriertheit Fehler passieren, solltest du auch darauf achten dass das gar nicht erst soweit kommt. Dass dich die Kritik so verunsichert dass dir noch mehr Fehler passieren ist auch Mist, da solltest du dringend dran arbeiten. Wenn du Fehler machst musst du damit rechnen, dass du deswegen "Ärger" bekommst. Das kannst du niemandem sonst vorwerfen und deswegen musst du aus diesem Teufelskreis raus kommen, lerne mit Kritik umzugehen und diese zu akzeptieren und auch umzusetzen!
Ich bin gerade sehr neu in meinem Job und muss deswegen täglich Kritik und Detailverbesserungen einstecken, weil ich die einzelnen Abläufe und Vorgänge einfach noch nicht richtig durchschaue oder mir nicht jedes Detail merken kann. Meine Kolleginnen und Vorgesetzen sind dabei immer sehr korrekt und fair, aber ein klein bisschen ärgere ich mich auch immer, wenn man mir etwas dreimal sagen muss, bis ich es endlich verinnerlicht habe.
Generell ist es in meinen Augen eine schlechte Idee, Kritik am Arbeitsplatz zu locker zu nehmen, wenn man Wert auf seine Anstellung und ein gutes Verhältnis zu den werten Kollegen legt. Andererseits ist es aber auch nicht empfehlenswert, eingeschnappt oder fahrig zu reagieren. Am besten ist meiner Meinung nach ein sachlicher Umgang mit Kritik - man bemüht sich, die Vorschläge umzusetzen und schnell zu lernen, sieht das Ganze aber nicht als Angriff auf die eigene Person oder Intelligenz. Diesen Grundsatz versuche ich in meinem Umgang mit Kritik am Arbeitsplatz umzusetzen.
Wenn ich an meinem Arbeitsplatz kritisiert werde, dann erfolgt das in der Regel immer gleich. Mein Chef sagt mir, wo er irgendeinen Fehler gefunden hat und dabei handelt es sich entweder um einen Tippfehler oder um irgendeinen Sachverhalt, der mir noch nicht genügend erklärt worden war, sodass ich die Zusammenhänge nicht selbst erschließen konnte und falsch ausgeführt habe, was ich tun sollte.
In letzterem Fall lasse ich mir bei dieser Gelegenheit gleich erklären, was ich genau warum falsch gemacht habe, sodass das in Zukunft auch nicht mehr vorkommen muss. Mache ich mal einen Tippfehler, dann nehme ich das zur Kenntnis, und kommt es häufiger vor, dass in meinen abgelieferten Texten Fehler stecken, dann ergibt sich irgendwann die Frage, weshalb ich unkonzentriert bin oder was ansonsten der Grund für das hohe Aufkommen dieser Art von Fehlern sein könnte.
Die Kritik nehme ich grundsätzlich hin, und wenn mir etwas passiert, das wirklich weniger toll ist, entschuldige ich mich in der Regel auch dafür, allerdings fällt mir in solchen Fällen auf, dass mein Chef eine Entschuldigung wohl nicht für notwendig hält. Ich sehe aber keinen Grund darin, auf begründete Kritik angenervt oder empfindlich zu reagieren, denn wenn ich einen Fehler gemacht habe, ist das nun mal eine unumstößliche Tatsache und es ist doch für alle Beteiligten wichtig, dass das aufhört.
Wenn man also herausfinden kann, weshalb diese Fehler passieren, kann man in der Regel wohl auch Abhilfe schaffen, aber spricht man Fehler gar nicht erst an, so besteht eben die Chance gerade hierauf erst gar nicht. Ich sehe also in einer Kritik an meinem Arbeitsplatz und vor allem durch meinen Chef in erster Linie eine Chance darauf, es künftig besser machen zu können und somit auch keinen Angriff oder irgendetwas in dieser Richtung.
Ich denke, jeder Arbeitnehmer hat schon mal das Problem, dass er kritisiert wird, weil er einen Fehler begangen hat. Wichtig finde ich in dem Zusammenhang, dass man aus Fehlern lernt und sich Mühe gibt, diese nicht zu wiederholen. Deswegen kann ich an den Worten deiner Geschäftsführerin auch nichts schlimmes finden, wenn sie es freundlich gesagt hat. Konzentration ist nun mal wichtig bei der Arbeit und es ist klar, dass private Probleme einen auch bei der Arbeit verfolgen, aber gerade dann sollte man sich dringend darauf konzentrieren, was man macht.
Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist, wenn man durch häufige Kritik noch unsicherer wird, aber daran sollte man selber arbeiten, dass es eben nicht so oft einen Grund für Kritik gibt. Deswegen kann ich es auch nicht wirklich verstehen, dass du dich darüber ärgerst, kritisiert worden zu sein. Ich ärgere mich in einer solchen Situation eher über mich selber und das ist dann auch schon der beste Ansatz dafür, dass sich ein solcher Fehler nicht wiederholt.
Äh, ist eine Kollegin oder auch ein Vorgesetzter nicht dafür da, dass man Fehler feststellt und diese auch anspricht? Gerade, weil hier die privaten Probleme mit auf die Arbeit genommen wurden, und ich kann absolut nachvollziehen, dass es nicht anders ging, an der Konzentration genagt haben, können so dermaßen viele Fehler unterlaufen, die man an sich gar nicht haben wollte und dennoch geschehen. Es ist schon unglücklich, wenn es einem schlecht geht und zwar so schlecht, dass er die Arbeitsleistung nicht mehr bringen kann, aber dennoch denke ich, sollte man versuchen, abzuschalten und sich selbst auf die Arbeit zu konzentrieren. Leidet die Arbeit aber darunter, kann eine kurze Auszeit, ein Urlaub oder auch eine Krankmeldung schon etwas bewirken, aber es ist auch keine längerfristige Angelegenheit beziehungsweise sollte man es so weit nicht kommen lassen.
Gerade, wenn man nicht in sich ruht oder aber die Probleme nicht außen vorlassen kann, ist es schon schwierig. Man kann die Situation dann kurz erklären, ohne, dass man es allzu sehr ins Detail beschreibt. Allerdings gibt es viele Personen, die privat Ärger haben und dennoch sich auf ihre Arbeit konzentrieren. Eventuell kann man da auch vorbeugen, bei mir aber ist es zum Beispiel so, dass die Arbeit, je nachdem, um welche es sich handelt, mich eher von privat ablenkt. Genauso wie mein Privatleben sich in die Arbeit einhängen kann, ist es anders herum genauso und das macht es manchmal recht schwierig. Dennoch sollte man versuchen, Probleme außen vor zu lassen und nicht mit an den Arbeitsplatz zu nehmen und wenn doch, dann offen darüber zu sprechen.
Ehrlich gesagt bin ich dankbar, wenn sich Fehler auftun und sie mir mitgeteilt werden. Daraus lerne ich und ich versuche es beim nächsten Mal anders zu machen. Da ich auch viel Wert darauf lege, mein eigenes Verhalten zu reflektieren, worum ich nicht komme, da es meine derzeitige Branche auch erfordert, bin ich manchmal schon sehr dankbar, dass man mir mitteilt, was nicht so gut ist und woran ich noch arbeiten kann. Solange dies wertschätzend geschieht, die Kritik berechtigt ist, habe ich keinerlei Probleme damit und nehme die Kritik sehr gern an.
Ich tue mich auch immer schwer mit Kritik. Wenn sie von einem Vorgesetzten kommt, dann bin ich meist zunächst sprachlos und fühle mich so dumm, hilflos und erbärmlich. Am liebsten würde ich im Boden versinken oder unsichtbar werden wollen. Es fällt mir schwer, mit meinen Problemen konfrontiert zu werden. Aber es wird ja nicht immer versucht einen grundlos nieder zu machen, sondern man wird auf seine Fehler hingewiesen und es soll den Effekt haben, dass man aus seinen Fehlern lernt. Dies geht natürlich nur, wenn man sich mit ihnen auseinandersetzt und sie einem bewusst sind. Hierfür benötigen wir manchmal eben auch von außen jemanden der uns darauf aufmerksam macht.
Man muss dann an seinen Problemen und Schwächen arbeiten und wenn es einem gelingt in Zukunft ähnliche Fehler zu minimieren oder sogar zu vermeiden,dann wird es durchaus positive Resonanz mit sich ziehen. Diese Fortschritte wird kaum ein Vorgesetzter übersehen, zumal er dann auch mitbekommt, dass der Mitarbeiter seine Kritik angenommen hat und an sich gearbeitet hat. man würde sich selbst in schlechtes Licht katapultieren, wenn man nach einiger Zeit keine Verbesserung nachweisen könnte, weil der Vorgesetzte nicht zuletzt sich in seiner Autorität untergraben fühlen könnte, so etwas sollte man natürlich versuchen zu vermeiden, da es unschöne Folgen nehmen könnte.
Was ich allerdings noch schlimmer finde, als zurecht angebrachte Kritik, ist, wenn man merkt, dass man gezielt fertig gemacht wird und die Kritik ungerechtfertigt ist und gezielt verunsichert wird. Gerade Leute, die mit Kritik eh schon schwer umgehen können, werden somit dazu gedrängt sich dermaßen unwohl zu fühlen, dass sie bereit sind das Handtuch zu schmeißen. Wenn man es aber schafft sich zu wehren und aufzuzeigen, dass die Kritik nicht angebracht war oder einem anderen gelten müsste und weiterhin kämpft und sich und seine Leistung beweisen kann und sich schließlich nicht unterkriegen lässt, dann erntet man manchmal sogar Respekt und Anerkennung.
*steph* hat geschrieben:Ehrlich gesagt bin ich dankbar, wenn sich Fehler auftun und sie mir mitgeteilt werden.
Prinzipiell sehe ich das genauso. Besser als dass hinter dem eigenen Rücken gelästert wird, auch wenn ich mich selbst über jeden Fehler ein wenig ärgere. Allerdings gibt es immer noch immer Unterschiede im Ton, der ja bekanntlich die Musik macht. Womit ich keine Probleme habe: wenn ich kritisiert werde und gleich auch eine Rückmeldung bekomme, was nicht gut gelaufen ist und was ich wie verbessern kann. So manches Mal ist man ja betriebsblind und merkt selbst nicht mehr so wirklich, wenn etwas nicht richtig läuft.
Womit ich dagegen Probleme habe, wenn ich keine Rückmeldung bekomme, was genau nicht richtig gelaufen ist. Denn dann fehlt mir ja nicht selten auch die Möglichkeit aus meinem Fehler zu lernen. Zwar bemühe ich mich immer nachzufragen, worin denn der Fehler bestand, aber auch das hat leider nicht immer Erfolg. Wenn möglich schaue ich mir dann auch andere Lösungen an, nicht immer existieren welche. Allerdings habe ich dann alles was mir möglich war getan, um den Fehler künftig zu vermeiden.
Ganz und gar nicht umgehen kann ich mit Kritik, die entweder nicht gerechtfertigt ist oder aber die in absolut unpassender Form geäußert wird. Unter der Gürtellinie muss niemand gehen, um jemand anderen auf Fehler aufmerksam zu machen. Und wenn man bei einer Person Fehler entdeckt, sollte man auch schon mal schauen, ob es wirklich nur der Fehler der Person war. So habe ich auch schon mal vehement protestiert als mir ein Fehlverhalten unterstellt wurde.
Aufgrund fehlender Technik konnte ich eine Aufgabe nicht erledigen, was ich einer Person auch sagte. Diese sagte mir nicht, dass sie über die Technik verfügte, kritisierte aber, dass ich sie nicht danach gefragt hätte. Hä? Ich wusste von nichts, war es wirklich mein Fehler nicht weiter nachzubohren, nachdem ich schon kundgetan hatte, was mir fehlte? Mit solcher Kritik tue ich mich echt schwer, weil sie aus meiner Sicht absolut nicht gerechtfertigt ist.
Ich finde, es kommt immer darauf an, wie Kritik formuliert wird. Ich habe beispielsweise zwei Chefs, die Kritik sehr respektvoll und einfühlsam aussprechen, sodass man sich nie angegriffen fühlt. Ich finde das sehr gut und mir fällt es dann auch viel leichter, diese konstruktive Kritik umzusetzen und mich leichter anzupassen.
Ich finde es wichtig, dass Kritik nicht "von oben herab" formuliert wird, als wäre der Kritiker etwas besseres als derjenige, der gerade kritisiert wird. Aber leider sind nicht alle Chefs so, dass sie eben auf humane Art und Weise agieren und Kritik aussprechen. Ich glaube, wenn ich jedes Mal heruntergeputzt werden würde, wenn ich einen kleinen Fehler mache, dann würde mich das auch total fertig machen.
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