Sind Berufe wichtig für die Partnerwahl?

vom 28.01.2013, 16:32 Uhr

Für mich ist der Beruf meines Partners total unwichtig. Ich habe mir meinen Partner ausgesucht ohne zu wissen, was er beruflich macht. Ich konnte mir ja nicht einmal sicher sein, ob er überhaupt arbeitet oder ob er arbeitslos ist. Und nicht einmal gesehen habe ich ihn, und das die ersten drei Wochen in denen wir zusammen gewesen sind und davor natürlich auch nicht. Was schert mich da noch sein Beruf?

Als ich erfahren habe, was mein Freund beruflich macht, fand ich das in Ordnung. Nicht sonderlich spannend, aber okay. Und in dem Job ist man auch nicht gerade der Überverdiener, aber auch das soll mir Recht sein. Geschockt war ich nur als ich gehört habe, in welcher Firma er genau arbeitet. Denn das ist nun so gar nicht meine Branche, das wäre sicherlich der letzte Flecken Marktwirtschaft, in dem ich persönlich arbeiten wollen würde. Und ich war mir damals auch nicht sicher, ob mein Freund in dieses Segment passt. Mittlerweile weiß ich aber, dass er sich dort durchaus gut schlägt und der Beruf zu ihm wirklich gut passt. Und das ist doch die Hauptsache.

Ich brauche keinen Mann, der mich finanziert oder mir ein besonders schönes Leben ermöglicht. Ich habe selber dafür gesorgt, ein angenehmes Leben führen zu können. Notfalls auch ganz alleine ohne jegliche finanzielle Unterstützung. Von daher könnte mein Partner die Dächer dieser Welt abkehren, es wäre mir egal. Nur einen Anspruch habe ich, ich möchte ungern einen studierten Freund haben. Nicht, weil ich selber studiere und einen Mann an meiner Seite haben will, der dies nicht getan hat, damit ich mich besser fühle oder so. Überhaupt nicht. Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass ich mit Studierten nicht viel anfangen kann, egal ob männlich oder weiblich. Irgendwie steigt den meisten Leuten das Studium zu Kopfe. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Deswegen bin ich froh und glücklich darüber, dass mein Freund einen ganz normalen, im Grunde stinklangweiligen Bürojob hat. Ich liebe ihn so wie er ist, sein Beruf ist mir weiter so ziemlich egal.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich denke ebenfalls nicht, dass das Berufs- oder Bildungsniveau, sowie die Art des Berufes eine Rolle spielt. Eher glaube ich, dass es darauf ankommt, dass man den Gegenüber und seine Charaktereigenschaften liebt. Sich zu unterhalten ist natürlich in einer Partnerschaft sehr wichtig.

Obwohl mein Partner und ich beruflich in den vollsten Gegensätzen stehen, so akzeptiere und bewundere ich seine Arbeit und er meine. Außerdem haben wir neben dem Beruf auch private gemeinsame Interessen, die uns verbinden, weshalb die unterschiedlichen Berufe kein Problem darstellen.

Wo ich jetzt ein wenig überlegen musste, war, wo du das mit den Tierversuchen gesagt hast. So etwas macht mich traurig und das wäre glaube ich durchaus ein Grund, mit dem Menschen keine Partnerschaft einzugehen. Aber ansonsten wäre mir jegliche Berufswahl meines Partners egal, so lange wir auf einer Wellenlänge sind.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Berufe, die mit dem Töten von Tieren zu tun haben, würde ich nicht akzeptieren, das wäre zum Beispiel der Metzger, der Biologe, der Tierversuche macht, der Jäger, einen Fischer und Angler, einen Tierpräparator. Einen Zuhälter würde ich ebenso wenig haben wollen, wie einen religiösen Fanatiker. Ansonsten wäre mir der Beruf egal, Hauptsache ist, dass er den Beruf mag. Allerdings wünsche ich keinen Langweiler, sondern jemanden, mit dem man sich über alles unterhalten kann und der auch mal lachen kann. Natürlich sind Berufe auch wichtig für den Partner. Wenn ich daran denke, ich hätte einen Partner, der selbst nach dem Duschen noch nach Fisch stinkt – also jemandem, der in einem Fischgeschäft arbeitet – nein, danke.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Mir als Mann ist eigentlich grundsätzlich vollkommen egal, wie viel eine Frau verdient oder was sie macht. Mich interessiert es natürlich und mir ist wichtig, dass sie etwas tut und auch einen Teil zur Haushaltskasse beisteuert - aber eher aus Prinzip. Ich mag fleißige und kluge Frauen. Das ist eher der Filter. Ich muss mich mit dem Job nicht identifizieren können, allerdings wäre es natürlich ein kleiner Plus-Punkt, wenn es so wäre.

Was dann wirklich problematisch werden könnte, ist, wenn der Job zu hart das Private beeinflusst. Das Beispiel mit dem Fischgeschäft finde ich da schon sehr treffend, denn ob man das wirklich so durch einmal duschen immer rausbekommt und ob die Partnerin dann wirklich auch immer Lust hat sofort nach einem harten Tag zu duschen, ist alles schon fragwürdig. Wenn man jemanden liebt, erträgt man denke eine ganze Menge, aber von "toll finden", ist deshalb natürlich noch lange nicht die Rede..

Was natürlich auch als Extremfall gar nicht gehen würde, wäre Prostituierte oder Tänzerin in gewissen Clubs. Das wäre einfach so ein Zeichen "diese Frau ist mir zu billig" und ich denke, das würde ich vorher schon merken, aber spätestens dann wüsste ich es wohl... Gegen Model oder unanständige Fotos hätte ich allerdings nichts, solange sie sich solo fotografieren lässt.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass es mir zwar grundsätzlich egal ist, aber Berufe auch viel über einen Menschen aussagen und ich daran vielleicht eine Seite kennenlerne, die mir nicht gefällt und die mir später ohnehin irgendwann aufgefallen wäre. Aber das sind wirklich die Extremfälle. Nur deshalb wen zu verlassen, den man liebt, würde ich als riesengroße Ausnahme betrachten, die mir wahrscheinlich in diesem Leben nicht mehr begegnet. ^^

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» Tidus9 » Beiträge: 275 » Talkpoints: 2,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Als meine beste Freundin ihren ersten Freund hatte, hat sie mir davon erzählt und anschließend kam das große ''aber''. Aber er macht eine Ausbildung. Ich denke, das sagt schon alles. Ich persönlich habe festgestellt, dass es Personen mit niedrigerem Bildungsstand nichts ausmacht, welchen Bildungsstand der Partner hat. Da wird es sicherlich aus Ausnahmen geben, aber generell scheint das weniger das Problem zu sein. Personen mit einem niedrigeren Bildungsstand verurteilen Akademiker oft sogar, so dass sie sie gar nicht als ''besseren Bildungsstand'' ansehen.

Bei Akademikerin ist das anders. Ich muss tatsächlich sagen, dass da viele sehr große Vorurteile haben und es ist sogar so, dass ich eigentlich keinen Akademiker kenne, der einen Nicht-Akademiker zum Partner hat. Das habe ich bisher einfach nicht getroffen. Ich fände es nicht schlimm, aber ich habe schon das Gefühl, dass es interessiert. Meine Freundin damals ließ auch dauernd Sprüche von sich wie etwa ''man kann sich mit ihm unterhalten'' und das impliziert automatisch, dass sie etwas anderes erwartet hat. Ich selbst muss sagen, dass ich mir auch keinen Partner für mich vorstellen kann, der etwa nur die Hauptschule besucht hat. Heute ist Abitur nichts schwieriges mehr und wenn jemand das schon nicht schafft, würde ich mir irgendwo doch Sorgen machen.

Ohne Abitur auch kein Studium, ohne Studium manchmal auch keinen guten Job. Ich hätte Sorge, dass ich mich mit einem solchen Partner nicht über vernünftige Dinge wie Politik und weiteres unterhalten könnte, dass seine Meinung klischeehaft und ungebildet wäre. Das wäre meine größte Sorge. Und dann hätte ich auch etwas Angst davor, wie das Umfeld es aufnehmen würde, dass mein Freund nur eine Ausbildung hat. Nicht zuletzt hätte ich auch Sorge wegen des Einkommens, da ich dann mehr verdienen würde und ich nicht der Typ Mensch bin, der sein Geld dann unbedingt teilen muss und den Partner am Wohlstand teilhaben lässt, weil dieser es sich nicht leisten kann. Deswegen wäre es mir wichtig, was für einen Job mein Partner hat, es wäre ein wichtiges Kriterium bei der Partnersuche.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke, dass es generell schwierig ist, wenn jemand einen Beruf hat, der einen ganz anderen Lebensrhythmus zur Folge hat. Wenn jemand zum Beispiel in der Gastronomie arbeitet, arbeitet er meistens dann, wenn ich frei habe - Abends, Nachts, am Wochenende und an Feiertagen. Da wäre es schwer jemanden überhaupt besser kennen zu lernen, weil man einfach so wenig gemeinsame Zeit hat.

Bisher war es bei mir immer so, dass ich mich erst verliebt habe, als ich den Mann schon besser kannte und sich eine Freundschaft entwickelt hatte. Der "falsche" Beruf hätte dann also eher die ursprüngliche Freundschaft verhindert.

Aber was wäre ein "falscher" Beruf? Wahrscheinlich könnte ich mit jemandem wenig anfangen, der in einem Beruf arbeitet, in dem er total unzufrieden ist. Es gibt ja solche Leute, die ständig über ihren Beruf jammern aber nichts an der Situation ändern und dadurch so eine negative Grundhaltung bekommen. Und dann gibt es auch eine ganze Reihe Berufe, die eher von ungebildeten Personen ausgeübt werden, mit denen ich wahrscheinlich einfach wenig gemeinsamen Gesprächsthemen finden würde. Aber auch in diesen Berufen gibt es Ausnahmen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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