Sammel-Leidenschaft, Fluch oder Segen?

vom 28.01.2013, 14:18 Uhr

Auch Sammeln kann zur Sucht ausufern. Je nachdem was und wie intensiv man sammelt, kann es zu Platzproblemen kommen. Ich habe eine Bekannte, bei der ist kaum noch ein Zentimeter frei. Gut, das ist vielleicht etwas übertrieben, aber wenn man die Wohnung betritt, weiß man jedenfalls sofort, was los ist. Ich hätte gar keine Lust das alles abzustauben.

Und die Sammelleidenschaft kann ganz schön ins Geld gehen, so dass nachher Geld für wichtige Dinge fehlt.

Ich habe mal in einem Briefmarkenauktionshaus gearbeitet und kann sagen, dass einige der älteren Herren wirklich schon einen süchtigen Eindruck machten, wie sie so den Alben oder Einzelstücken entgegenfieberten, die ich ihnen zur Ansicht angereicht habe.

» Wundertüte » Beiträge: 193 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



So eine Sammelleidenschaft kann aber auch schön aufregend und zugleich entspannend sein. Das ist wie bei einer Tafel Schokolade die dann die Glückshormone freisetzt, nur dass bei einem Sammler in der Regel dieses der Dauerzustand ist. Es gibt nichts Schöneres als in einem Haufen alter Dinge zu kramen um etwas zu finden was einem in der Sammlung bisher noch fehlte. Du beschreibst ja selber die Briefmarkensammler und ihren Gesichtsausdruck den du dabei beobachten konntest. Das ist völlig normal.

Natürlich muss man immer zusehen dass man nicht zu breit die Sammlung anlegt, das Platzproblem ist sicherlich jedem bewusst der so etwas anfängt. Allerdings haben die wenigsten dann doch die richtige Vorstellung darüber wie so etwas einmal ausarten kann. Bei mir ist das auch so, ich habe aber genügend Platz dafür und ich trenne mich auch manchmal wieder von Dingen wenn es einfach zu viel wird.

Damit erledigt sich auch das von dir erwähnte Geldproblem. Wenn man immer mal wieder was verkauft beziehungsweise günstig einkauft um es später wieder etwas teurer zu verkaufen dann kann man sein Hobby damit durchaus finanzieren. Mir gelingt das ganz gut und ich kenne auch andere Sammlerfreunde die das ähnlich handhaben. Aber wer sich auch partout nicht wieder von seinen Schätzen trennen kann der wird sich in der Regel auch nicht hoffnungslos verschulden. Meistens ist es dann so dass man woanders auf ein Stück Kuchen in der Bäckerei oder ein Auswärtsessen verzichtet um sich etwas anderes leisten zu können.

Gegen den Platzbedarf gibt es auch viele Ordnungssysteme die es einem leichter machen alles zu archivieren. Gut, wer Mopeds sammelt der kommt damit nicht weiter. Aber ansonsten kann man sehr oft alles platzsparend und trotzdem transparent aufbauen. Bei mir sieht es auch aus wie in einem Museum. Mit der Staubproblematik hat natürlich auch fast jeder Sammler zu kämpfen, ich habe dafür zum Beispiel etliche Vitrinen aufgestellt. Wenn man etwas mehr Geld in die Hand nimmt dann bekommt man auch staubdichte Varianten, die sind echt super. Aber selbst billige Vitrinen können mit wenigen Hilfsmitteln staubdicht gestaltet werden.

Vitrinen haben auch den Vorteil dass nicht überall alles in der Wohnung verteilt wird. So etwas würde ich immer bevorzugen weil im Zusammenhang das alles besser dargestellt wird und auch viel besser wirkt. Außerdem macht es auch Spaß dann alles, zum Beispiel beim Abstauben, alles wieder in die Hand zu nehmen.

Das Jäger- und Sammlergen haben wir wohl alle noch im Blut, wobei es bei manchen natürlich mehr ausgeprägt ist als bei anderen. Für mich ist das Sammeln mehr Segen als Fluch weil ich sinnvoll beschäftigt bin und wegen der bereits oben genannten Glücksgefühle. Es tut mir einfach gut und wenn ich die Nase voll habe dann verkaufe ich eben wieder alles und fange etwas Neues an.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich selber sammel gerne Videospiele und Comics. Allerdings sind Videospiele leider recht teuer, sodass meine 'Sammlung' im Vergleich zu anderen dann doch eher klein ist.

Für mich ist es persönlich kein Fluch sondern nur ein Hobby. Es macht mich glücklich und irgendwie stolz so eine schöne Sammlung zu haben. Bei Spielen kann man diese ja bei Langeweile spielen, und Bücher eignen sich auch gut um die Zeit zu vertreiben.

Das einzige Problem wäre wohl, wenn das Sammeln dann zur Sucht wird. Es gibt schließlich Menschen welche dann gewisse Sachen einfach haben müssen um ihre Sammlung zu vervollständigen. Und dabei kann man wirklich eine Menge Geld ausgeben, je nachdem um was es sich auch handelt.

» Pandaas » Beiträge: 517 » Talkpoints: 53,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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