Ist die Namensänderung eines Pflegekindes für euch wichtig?
Ob im Kindergarten, der Grundschule oder später einer weiterführenden Schule, immer müssen Erklärungen abgegeben werden, weil es mehrere Namen gibt. So hat das Kind einen anderen Namen, als die Pflegeeltern, die Namen der Eltern sind verschieden.
Dauernd tauchen irgendwelche Fragen auf und Formulare müssen ausgefüllt werden. Das ist am schlimmsten für das betroffene Kind. Aber auch die Pflegeeltern müssen stets wieder neue Fragen beantworten. Würde euch das nerven? Wie wichtig wäre die Änderung des Namens für euch? Was glaubt ihr, wie sich das Kind bei dieser Frage verhält?
Warum ist das ein Problem für das Kind? Mittlerweile gibt es doch viele Eltern, die unterschiedlich heißen. Oft hat die Mutter dann einen anderen Nachnamen als das Kind oder der Vater. Ein Problem wird es für das Kind, wenn die Eltern oder Pflegeeltern eines daraus machen. Wo müssen denn mehr Formulare ausgefüllt werden, nur weil das Kind anders heißt?
Ich würde durchaus wollen, dass das Kind dann auch meinen Nachnamen hat. Ich habe es auch schon erlebt, dass Kinder den Namen des Vaters hatten und es dann zu Diskussionen kam. Das Gerede geht da schnell los, aber ich finde auch, dass es eben ein Zeichen ist, was man setzen kann, wenn man dem Kind seinen Nachnamen gibt. Adoptieren kann man ja, aber es ist noch mal etwas anderes, wenn man dem Kind auch seinen Nachnamen gibt.
Die meisten Pflegeeltern sind aber nur Pflegeeltern auf Zeit. Bei Adoptivkindern ist das sicherlich etwas anderes. Da nimmt man ja in der Regel den Namen der Adoptiveltern automatisch an. Manche Kinder wollen aber eventuell auch gar nicht den Namen ihrer Pflegeeltern haben, so etwas soll es ja auch geben.
Eine Namensänderung ist nun auch nicht besonders einfach, weswegen man es eben nicht einfach mal eben so macht. Und schon gar nicht bei etwas, wo es um begrenzte Zeit geht. Kind X Meier kann nicht mal eben innerhalb von 10 Jahren 5 Namen annehmen und wenn es wirklich hart auf hart kommt ist es genau das, was passieren würde, denn manche Kinder werden wirklich herum gereicht. Insofern finde ich es in Ordnung, wenn man nicht gleich den Namen der Pflegeeltern annimmt. In Pflegefamilien kommt man ja auch mitunter, wenn die Eltern gerade eine schwere Zeit durchmachen, aber die Chance besteht, dass die Kinder wieder zurück können. Und da ist das auch nicht sinnvoll, wenn sie den Namen der Pflegeeltern annehmen würden und anders als die biologischen Eltern heißen.
Wie meine Vorrednerin bereits geschrieben hat, sind Pflegekinder ja in aller Regel nur Kinder, die vorübergehend in einer Pflegefamilie unterkommen und dann in die Familie zurückgeführt werden sollen oder in eine andere Wohnsituation unterkommen. Zwar gibt es auch viele Pflegekinder, die wirklich lang in einer Familie bleiben, aber sie können immer wieder von den Familien wieder entzogen werden. Lediglich bei Adoptivkindern ist es so, dass sie dauerhaft in der Familie wohnhaft bleiben sollen und dort bekommen sie in der Tat auch den gleichen Nachnamen.
Bei Pflegekindern finde ich etwas skeptisch, da sie ja in aller Regel sich auch mit ihren Wurzeln auseinandersetzen müssen und auch sollen, um ihre ureigene Biographie aufzuarbeiten und diese dann auch zu verarbeiten. Sonst kann es sehr belastend werden, wenn sie es immer wieder verdrängen und ihnen im Grunde der Stempel der Pflegefamilie aufgedrückt wird.
Es ist durchaus richtig, dass Pflegekinder in den meisten Fällen eine befristete Zeit in der Pflegefamilie verbringen. Aber es gibt durchaus auch andere Fälle. Ein Beispiel: Eine Cousine von mir hatte aus dem Verwandtenkreis ihres Mannes ein Kind zur Pflege aufgenommen. Die Eltern des Kindes waren nicht verheiratet und trennten sich. Nachdem das Kind bei meiner Cousine war, heiratete die Mutter, der Vater zog in eine andere Stadt. Fortan kümmerte sich der Vater nicht mehr um das Kind und die Mutter auch nur sporadisch, bis sie ganz weg blieb. Die Pflegeübernahme ging über das Jugendamt.
Als das Kind in die Schule kam, musste meine Cousine einiges erklären, weil es dort zu Problemen kam wegen des Namens: Das Kind hatte den Namen der Mutter, bis diese wieder heiratete und einen anderen Namen annahm. Der Vater hieß anders. Dann kam noch der Name der Pflegeeltern hinzu. Das Kind hatte es auch in sofern schwer, weil auch im Unterricht nach den Namen der Eltern gefragt wurde. Dann bat die Klassenlehrerin meine Cousine um ein Gespräch. Sie schlug ihr vor, dass sie mit dem Jugendamt sprechen sollte wegen einer Namensänderung. Das Jugendamt holte die Genehmigung der Mutter ein und eine Namensänderung wurde nach Rücksprache mit dem Kind – welches das gut fand – sofort veranlasst. Eine Adoption wurde von der Mutter abgelehnt.
In einem solchen Fall kann man wohl nicht davon sprechen, dass einem Pflegekind der Stempel der Pflegefamilie aufgedrückt wird. Das hat einen negativen Anflug. Es gibt eben sehr viele individuelle Fälle. Dieses Beispiel betrifft nur einen davon. Findet ihr es besser, wenn eine Namensänderung nicht durchgeführt worden wäre? Ich finde, dass die Lehrerin das Thema angesprochen hat, beweist auch, dass es nicht immer einfach ist für Pflegekinder zu erklären, was mit den Eltern ist. Die Lehrerin hätte es sicherlich nicht gemacht, wenn es keine Fragen gegeben hätte.
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