Kann man mit einem krankem Hund schimpfen?

vom 27.01.2013, 13:43 Uhr

Wie in einem anderen Thread geschrieben ist der Hund von meiner Schwiegermutter krank. Sie bricht ungefähr alle 20 Minuten und da kommt auch Blut mit raus. Nun ist es so, dass in der Wohnung von meiner Schwiegermutter nur Teppichboden liegt. Der Hund bewegt sich frei in der Wohnung und hat nun immer wieder woanders auf den Teppich gebrochen. Meine Schwiegermutter hat dann mit dem Hund geschimpft und war sauer auf ihn, da nun überall Flecken auf dem Teppichboden sind.

Ich kann das gar nicht nachvollziehen, wie man in dieser Situation auch noch schimpfen kann. Dem Hund geht es ja sowieso schon schlecht und macht dies ja auch nicht extra. Es bleibt ihm auch gar nichts anderes übrig, da wie gesagt in der ganzen Wohnung (außer im Badezimmer) Teppich liegt. Man kann den Hund ja schlecht im Badezimmer einsperren. Könnt ihr das verstehen? Würdet ihr eventuell sogar genauso handeln?

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde mit meinem Hund in so einer Situation nicht schimpfen. Mein Hund hat auch schon auf den Teppich gebrochen und ich habe es dann einfach kommentarlos weggemacht. Dem Hund ist das ja auch nicht angenehm, wenn er in der Wohnung brechen muss. Ich würde aber auf jeden Fall einen Tierarzt kontaktieren, wenn der Hund immer wieder Blut erbricht, das klingt nämlich nicht besonders gut. Schimpfen bringt aber gar nichts, weil der Hund ja damit dann nicht aufhören kann und es ja nicht aus Spaß macht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde diese Einstellung deiner Schwiegermutter ehrlich gesagt ein starkes Stück: erst einmal geht sie wegen vermehrtem, blutigen Erbrechen nicht zum Tierarzt und schimpft den Hund dann noch, wenn er dahin bricht, weil es ihm nirgendwo anders möglich ist. Dem Hund geht es elend und er wird noch gescholten für etwas, für das er weder etwas kann, noch, das er abstellen könnte.

Ich glaube nicht, dass deine Schwiegermutter ihren Brechreiz unterdrücken könnte, wenn es wirklich ganz arg kommt. Ich frage mich, wie sie das dann von ihrem Hund verlangen will. Entweder hilft man dem Tier und bringt es zum Arzt, damit es ihm besser geht und es nicht mehr erbrechen muss oder man muss mit Flecken und Erbrochenem leben.

Ich halte Katzen. Katzen erbrechen bekanntlich recht oft, schon allein wegen den Haarballen, die "raus" müssen. Ich habe drei Fellexemplare zuhause und bin es gewohnt, dass ab und zu auch einmal etwas dorthin geht, wo es vielleicht nicht so angenehm ist. Trotzdem mache ich meinen Tieren keine Vorwürfe oder schimpfe, für mich ist das normal und gehört zum Alltag und zur Pflicht eines Tierhalters. Tierhaltung ist nun einmal nicht immer nur bequem und bringt eben auch ungeliebte Arbeiten mit sich. Das weiß man aber auch, bevor man sich ein Tier ins Haus holt.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich halte es generell für verfehlt, mit einem Haustier zu "schimpfen" wie mit einem Menschen. Sie handeln und leben nach ihren eigenen Regeln. Wir können gerade Hunden zwar durchaus ein paar unserer eigenen Regeln beibringen und sie auch "korrigieren", wenn sie sich nicht daran halten, aber kein Tier ist in meinen Augen in der Lage, aus bösem Willen falsch zu handeln und deswegen "geschimpft" werden zu müssen. Besonders, weil sie den Zusammenhang sowieso nicht kapieren. Ich habe zugegebenermaßen auch schon die Katze zurecht gewiesen, weil sie mal wieder auf die frische Wäsche gehaart hat, aber mit Schuldbewusstsein und Verhaltensänderung habe ich natürlich nicht gerechnet.

Mal ganz davon abgesehen gehört ein kranker Hund genauso zum Tierarzt wie ein krankes Kind zum Kinderarzt. Das arme Vieh! Wer sich mit den unangenehmen Begleiterscheinungen nicht abgeben will, sollte sich weder Kinder noch Tiere zulegen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Der Hund tut mir auch einfach nur leid. Es macht doch keinen Sinn, nun auch noch mit dem Tier zu schimpfen, weil er sich auf den Teppich übergibt. Das macht das Tier doch nicht freiwillig. Natürlich sind die Flecken auf dem Teppich unangenehm, das kann ich ja verstehen, aber in einem solchen Fall würde ich den Hund auch schnellstens zu einem Tierarzt bringen, damit dieser das Tier untersucht. Schimpfen würde ich auf keinen Fall. Der Hund versteht doch gar nicht, was er falsch gemacht hat und im Grunde hat er ja auch nichts falsch gemacht, weil er sich kaum absichtlich auf dem Teppich übergibt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich würde nicht mit einem kranken Tier schimpfen, ganz allgemein ist schimpfen mit Tieren sehr sinnlos. Deine Schwiegermutter verhält sich einfach nur daneben und an Deiner Stelle würde ich entweder den Hund mitnehmen und zum Tierarzt bringen oder den Tierschutz alarmieren.

Was passiert denn, wenn Deine Schwiegermutter krank ist und erbrechen muss? Wenn sie den Weg auf die Toilette nicht schafft? Kommt dann Dein Schwiegervater und schimpft mit ihr? Wäre wohl mal sinnvoll, damit diese herzlose Frau sieht, was für ein mieses Verhalten sie an den Tag legt. Ich bin erschüttert über so einen Menschen.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@Jess0708: Meine Schwiegermutter wohnt weiter weg. Daher kann ich den Hund nicht einfach mitnehmen und ihn zum Tierarzt bringen. Den Tierschutz kann ich nicht anrufen, da hätte ich den größten Ehestreit.

Ich kann sie auch absolut nicht verstehen und mir tut der Hund sehr leid. Aber da wir weiter weg wohnen, kann ich da auch nicht helfen. Mir sind also die Hände gebunden. Sie hat wohl am Montag einen Termin zum Röntgen beim Tierarzt.

Ich denke manchmal kann man Tiere mit einem Kind vergleichen. Wenn ein Kind brechen würde und es nicht zur Toilette schaffen würde, würde niemand auf die Idee kommen mit dem Kind zu schimpfen. Eher im Gegenteil, man würde das Kind trösten.

Aber der Hund kann einem im Allgemeinen nur Leid tun. Er kommt manchmal 12 Stunden oder länger nicht raus. Abends wird so gegen 22.00 Uhr raus gegangen und morgens wird erstmal geschlafen. Bis 10.00 oder 11.00 Uhr kommt öfters vor. Da der Hund nun auch schon älter ist (ich glaube so 14 Jahre alt), ist es in letzter zeit auch schon passiert, dass dieser in die Wohnung gemacht hat. Da wurde auch geschimpft. Da müsste man eigentlich mit sich selber schimpfen, denn man ist es doch selber schuld.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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