Gibt es ein höheres Risiko mit Gas als mit Strom?

Als wir vor Jahren eine andere Wohnung suchten, habe ich immer Wohnungen mit Gasanschluss zum Kochen und Heizen abgelehnt. Wir haben so lange gesucht, bis wir Strom zum Kochen fanden und zum Heizen zentral Öl. Nach ein paar Jahren wurde dann die Heizung vom damaligen Vermieter in eine Gasheizung geändert. Nun kam die Angst vor dem Gas wieder zum Vorschein. Doch weil die Wohnung schön ist, behielten wir sie.

Noch immer würde ich in der Küche kein Gas haben wollen. Habt ihr gute oder schlechte Erfahrungen mit Gas gemacht? Würdet ihr Strom dem Gas vorziehen? Wie schätzt ihr das Risiko einer Explosion ein?

Als ich in meine Wohnung zog, legte ich Wert darauf, dass ich einen Elektroherd anschließen konnte und meine Vermieter legten auch extra für mich, wenn auch ein wenig widerwillig, einen Starkstromanschluss in der Küche. Ich bin aus meinem Elternhaus Strom gewöhnt. Ich habe zwar während meiner Lehre zeitweise auch einen Gasherd genutzt, aber da standen auch öfters mal die Pfannen in Flammen. Heute bin ich froh über die Entscheidung, denn ich lasse meinen Herd gerne (unabsichtlich) brennen. Mit Gas hätte ich das Haus schon mehrfach abgefackelt.

Beim Heizen hatte ich mir damals wenig Gedanken gemacht. Ich bin aus meinem Elternhaus Gas gewohnt. Ich wusste nicht, dass es auch noch andere Möglichkeiten gäbe oder wäre auf die Idee gekommen, dass man andere Möglichkeiten in Betracht ziehen könnte. Strom kannte ich als teuer. Mehr nicht. Da mein Vermieter aber damals die Wohnung sanierte, kam eine Gasetagenheizung rein. Über die ich generell auch glücklich bin, denn in einem Altbau wäre Heizen über Strom nicht wirklich finanzierbar. Allerdings habe ich nur die Heizung über Gas und Wasser wird über Strom erwärmt.

Ich würde generell auf alle Fälle wieder eine Gasetagenheizung bevorzugen. Die Gastherme hängt in der Wohnung und ich kann selbst bestimmen, wann ich die Heizung anmache und bin nicht auf den Vermieter angewiesen, wenn ich eine warme Wohnung haben möchte. Dafür nehme ich auch in Kauf, dass einmal im Jahr der Schornsteinfeger kommt und ich einmal im Jahr auf meine Kosten die Gastherme warten lassen muss. Wobei mein Vermieter für Reparaturkosten aufkommt.

Mein Elternhaus steht immer noch und dort werden in allen Wohnungen Gasetagenheizungen betrieben und das schon seit mindestens 50 Jahren. Zumindest waren in den 70er Jahren schon in allen Wohnungen Heizkörper. Probleme damit gab es selten. Meine Gastherme ist nun auch bald 20 Jahre alt und läuft noch wie am Schnürchen. Probleme wegen des Gas gab es auch nie.

Eventuell ist das Risiko, mit Gas zu kochen, etwas höher. Aber das ist kein Grund, einen Gasherd grundsätzlich abzulehnen. Wie für alles im Leben gibt es auch bei diesem Beispiel keine hundertprozentige Sicherheit.

Man muss mit einem Elektroherd genauso vorsichtig umgehen wie mit einem Gasherd. Wenn man sich an grundliegende Sicherheitshinweise hält, passiert auch normalerweise nichts. Zu einer Explosion kann es nur kommen, wenn ungehindert Gas austritt und so ein bestimmtes Mischverhältnis mit der Luft im Raum entstanden ist. Dann reicht tatsächlich nur noch ein kleiner Zündfunke, damit es zum großen Knall kommt. Aber das Gas ist aus gutem Grund mit starken Duftstoffen versetzt. So kann man als Laie sofort erkenn, dass es ein Gasleck gibt und entsprechend Gegenmaßnahmen einleiten.

In den bisherigen Wohnungen hatten wir sowohl Gas- als auch Elektroanschluss. Es gibt bei beiden Varianten Vor- und Nachteile. Da ich inzwischen beide Möglichkeiten aus der Praxis kenne, habe ich auch nichts gegen einen Gasherd. Die Hitze ist sofort da und es ist im Verbrauch auch etwas günstiger. Momentan habe ich einen Elektroherd. Wirklich vermissen tue ich einen Gasanschluss jedoch auch nicht.