Unberechtigtes Gewinnen der Kinderwette bei Wetten Dass?

Letzten Samstag kam wieder mal Wetten Dass... Außer dem Outfit von Markus Lanz hat mich die Kinderwette ein bisschen geärgert. 3 Kinder, im Alter von 9- 16, haben gewettet, dass sie am Geschmack der Milch erkennen können, welche Kuh aus ihrem Stall die Milch gegeben hat.

Dazu muss ich sagen, dass ich selbst vor zwei Jahren eine ähnliche Wette eingereicht habe, in der es auch um den Geschmack von Milch ging. Ich wurde daraufhin angerufen und sollte mich auf das Casting vorbereiten, und mir wurde gesagt, dass einen ähnliche Wette ebenfalls eingereicht wurde und man sich entscheiden müsse. Ich habe dann nichts mehr von der netten Frau gehört.

Deshalb fand ich es wirklich verblüffend, dass quasi meine "Konkurrenten" es in die Sendung geschafft haben. Ich saß mit der ganzen Familie vorm Fernseher und war verärgert, denn die Kinder wussten wirklich nichts. Als wären sie nicht vorbereitet, wurden sie mit Tipps überschüttet, damit sie die Wette noch irgendwie schaffen. Tipps wie "Die Kuh heißt so, wie ein Mädchen, das in den Bergen lebt" waren dann zu hören. Heidi hieß die Kuh, welch Überraschung. Auch die Gäste im Studio lächelten nur schwach, als die Kinder es "geschafft" hatten und ein ganzes Wochenende im Disney Land Paris gewonnen haben.

Ich gucke Wetten Dass seit meiner Kindheit und war erstaunt, dass so etwas durchgeht. Es sind Kinder, das ist ja auch durchaus einzusehen, aber es wirkte so, als wären sie nicht darauf vorbereitet! Ein bisschen Hilfe find ich angebracht, aber so haben sie die Wette unberechtigt gewonnen. Habt ihr das auch so empfunden? Findet ihr es okay?

Ja, auch ich habe davon gehört, dass das leicht geschummelt gewesen sein soll. Nichtsdestotrotz finde ich das vollkommen in Ordnung - es sind doch Kinder. Als Preis gibt es für sie doch eh nur einen Ausflug, ein Erlebnis oder etwas ähnliches; sie sind ja nicht bei der Wahl zum Wettkönig dabei. Daher denke ich, ist es vollkommen in Ordnung, wenn irgend möglich, die Wette der Kinder hinzubiegen, damit man ihnen eine Freude machen kann.

Das Geld, was die Kinder zusätzlich über die Tipps ihrer prominenten Paten gewinnen, bekommen sie ja zudem auch eh, egal ob sie ihre Wette gewinnen oder nicht.

Ich habe einen Teil dieser Wette auch gesehen und ehrlich gesagt genau deshalb wieder weggeschaltet, weil mir auf den Keks gegangen ist, wie die Kiewel den Kindern alles unter die Weste geschoben hat. Das ist aber irgendwie für diese Frau typisch und war nicht anders zu erwarten. Ich finde es nicht schlimm, wenn man mal ein wenig in die richtige Richtung stupst, gerade bei einem Kind, aber diese Wette hat die Kiewel allein gewonnen. Wahrscheinlich hätten die Kinder den Preis auch mit einer verlorenen Wette erhalten.

Ich gönne den Kindern ihren Preis von Herzen. Sollen sie doch ihren Spaß auf dem Ausflug ins Disneyland haben, dagegen habe ich nichts. Ich kann auch nachvollziehen, dass man die Kinder einfach nicht verlieren lassen wollte. Das wäre in dem Alter sehr traurig und eventuell sogar traumatisch gewesen, vor halb Deutschland und natürlich auch dem gesamten Bekanntenkreis als "Versager" bloßgestellt zu werden. Pädagogisch finde ich es also völlig okay, dass da seitens der Moderation kräftig nachgeholfen wurde. Die Alternative wäre menschlich unter aller Kanone gewesen, man lässt einfach keine Kinder öffentlich ins Messer laufen.

Allerdings verstehe ich nicht, wieso man so eine Wette ins Fernsehen bringt, ohne vorher zu überprüfen, ob die Kinder überhaupt in der Lage sind, eine aufsehenerregende Leistung zu vollbringen. Wahrscheinlich kamen sie von vornherein nur in die Sendung, weil Kinder nun einmal einen gewissen Niedlichkeitsfaktor haben und bei der Zielgruppe der Sendung gut ankommen.

Ich habe diese Wette nicht gesehen, finde es aber auch wirklich nicht gerade toll, wenn man Kindern so viel vorsagen muss und diese scheinbar nicht vorbereitet sind. Ich meine, man muss doch vorher mal sehen, ob die Kinder das können oder nicht. Man kann doch nicht einfach Kinder ins Fernsehen schicken, die scheinbar nicht vorbereitet sind und auf das Beste hoffen.

Das Vorsagen kann ich durchaus nachvollziehen. Man wollte die Kinder eben beschützen und ihnen helfen. Die gewonnene Reise ist eben so eine Sache, aber es wurde ja keine Leistung erbracht dafür und deswegen finde ich es schon nicht so ganz angebracht. Für die Kinder wäre eine Blamage sicherlich auch in den privaten Bereich gegangen und sie wären ausgelacht wurden, weshalb das Vorsagen an sich schon in Ordnung war.

Genau genommen geht es ja nicht unbedingt darum, dass sich die Kinder in einem harten Wettstreit messen sollen. Das ganze dient doch nur der Quote. Sehen es nicht viele Leute gerne, wenn ein paar niedliche, kleine Kinder irgendetwas außergewöhnliches im Fernsehen machen? Da gibt es sogar einige, denke ich jedenfalls. Am Ende will man den Kindern ja auch eine gewisse Freude bereiten, wenn sie dort ihren Preis bekommen. War es nicht auch so, dass die Kinder auch einen Preis bekommen, wenn sie ihre Wette nicht "gewonnen" haben? Ich meine, mich daran zu erinnern.

Auf der anderen Seite ist es wirklich nicht sehr schön, wenn man solche übertriebenen Tipps geben muss. Auch wenn man den Kindern eine enttäuschende Niederlage ersparen will, aber da hätte man die Wette noch mal überdenken sollen und die Chancen genauer analysieren. Ich habe die Sendung zwar nicht gesehen, aber wir gönnen es den Kindern einfach mal, oder? Es ist ja nicht so, dass sie jetzt ein paar tausend Euro gewonnen haben, die sie jetzt ihren Eltern geben, die sie dort hingeschickt haben. Das wäre etwas anderes und das würde ich keinesfalls unterstützen wollen.

Ich habe die Sendung von "Wetten dass...?" auch verfolgt und hatte so ziemlich die gleichen Gedanken. Ich schaue die Sendung auch schon seit mehreren Jahren und habe mich schon bei vielen Wetten geärgert, weil viel geholfen wurde.

Dadurch, dass das Publikum oftmals bereits jubelt, bevor sich die jeweiligen Kandidaten überhaupt entschieden haben, was sie als Antwort geben, herrscht sowieso ständig Ungerechtigkeit. Und dazu kommt dann natürlich noch der Kinderbonus, der bei der Kinderwette immer noch hinzu kommt. Das ärgert mich immer am meisten, denn selbst wenn Kinder sich bei "Wetten dass...?" anmelden, sollten sie in der Lage sein, die Wette auch zu gewinnen. Da finde ich auch nicht, dass so etwas wie Aufregung oder ähnliches als Ausrede zählt, deswegen kann man ja immer eine falsche Antwort geben.

Das Grundprinzip von "Wetten dass...?" ist ja wirklich sehr toll, aber wenn man so etwas macht, dann sollte man das Konzept auch richtig umsetzen und sich durchsetzen. Bei der Kinderwette in der letzten Sendung war es eben wirklich extrem, weil nicht nur bei einer Antwort geholfen wurde, sondern bis auf bei der ersten so gut wie bei jeder. Das war wirklich ungerecht und ich finde es vor allem gegenüber der anderen Kandidaten unfair. Nun ist es bei der Kinderwette ja nicht so, dass sie die anderen davon abhält, Wettkönig zu werden, aber trotzdem finde ich es einfach falsch.

Ich glaube ich habe noch nie eine Kinderwette gesehen und auch schon lange nicht mehr "Wetten dass" geschaut. So wie ich es hier rauslese, bekommen die Kinder auf jeden Fall etwas? Gab es denn auch schon Kinderwetten in denen die Kinder leer ausgingen?

Bei neun- bis sechzehnjährigen kann man meiner Meinung nach nicht mehr von kleinen Kindern reden. Mit sechzehn Jahren stehen manche Jugendlichen mitten im Berufsleben. Und auch als Teenager hat man durchaus Freunde und Bekannte, die sehr wohl zwischen Können/Leistung und "Vorsagen" unterscheiden können. Da denke ich, dass es kaum einen Unterschied macht, ob man nun verloren hat oder viele Zuschauer der Meinung sind, die Wette war geschummelt und nur deshalb gewonnen.

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass im Vorfeld nicht geprüft wird, ob die Kandidaten das, worum es in eher Wette gehen sollen, auch wirklich beherrschen. Sonst hätten sich in all den Jahren sicher schon wesentlich mehr Wettkandidaten blamiert. Man kann also nur spekulieren, ob die Kinder das wirklich nicht konnten, oder ob es nur an dem Abend, aus welchen Gründen auch immer, nicht so richtig funktioniert hat.

Wo es aber nun schon mal nicht lief, finde ich es irgendwo schon richtig, dass man ihnen eine Blamage erspart und mit ein paar eindeutigen Tipps nachgeholfen hat. Auch wenn die älteste schon 16 und damit fast erwachsen war.

Bei einer Erwachsenenwette würde ich es schon problematischer sehen, wenn man zu sehr nachhilft. Immerhin bekommen die ja auch Geld für ihren Auftritt, entsprechend ihrer Platzierung bei der Abstimmung zum Wettkönig. Ich denke aber, dass die Zuschauer das schon merken und entsprechend quittieren und derjenige dann auf einem der hinteren Plätze landen würde. Das Geld für ihre jeweilige Platzierung bekommen sie aber sowieso auch bei Nichtgewinnen der Wette.

Darüber, dass 3 Kindern ein Wochenende im Disneyland geschenkt wird, auch wenn sie ihre Wette nun nicht so überzeugend abgeliefert haben, rege ich mich nicht auf. Ich glaube mich auch zu erinnern, dass es den Preis bei nicht gewonnener Kinderwette trotzdem gibt, also macht es doch keinen Unterschied. Und man denkt sicher auch daran, dass viele Zuschauer es lieber sehen, wenn die Kinder ihre Wette gewinnen und da finde ich auch nichts verwerflich dran. Wenn überhaupt, dann hat das ZDF wirklich im Vorfeld einen Fehler gemacht, indem es diese Wette in die Sendung gelassen hat, aber man ja ja wie gesagt nicht mit Sicherheit sagen, ob sie es wirklich nicht besser konnten oder ob es an dem Abend nur dumm gelaufen ist.