Wie sind eure Ortskenntnisse am eigenen Wohnort ausgeprägt?

Naja es ist immer die Frage, wie man gut auskennen nun definiert. In einer Kleinstadt kann man wohl schon denken, dass man fast alle Straßen kennt, wenn einer sagt er kennt sich da gut aus. Das kann ich in meinem Wohnort nicht, aber der ist auch etwas größer und hat gut 230.000 Einwohner.

Wenn es darum geht wieder nach Hause zu kommen, das würde ich wohl von fast jeder Ecke irgendwie hinbekommen, aber es gibt genug Ecken, wo ich erstmal etwas umherirren würde, bis ich ein paar größere Straßen oder bekannte Plätze finde.

Vorallem wenn mir jemand bloß einen Straßennamen sagt, dann weiß ich recht oft nicht so genau wo das ist, obwohl ich da sicher schon oft genug lang gefahren oder gegangen bin. Genauso würde ich auch nach Hause finden und kenne die Straße sicher auch, hab halt nur keine Ahnung wie sie heißt.

Ich wohne zwar in einer größeren Stadt, aber man könnte mich tatsächlich auch irgendwo aussetzen und ich würde immer wissen, wo ich mich befinden würde. Mit Straßennamen tue ich mir zwar etwas schwer und kenne selbst nicht alle um unser Haus oder das meiner Eltern herum, aber ich weiß, wo sich sämtliche Straßen in etwa befinden, wenn man mich nach einer fragt.

Auch, wenn ich schon in anderen Orten, Gegenden oder Ländern, wie zum Beispiel in Spanien gewohnt habe, war es für mich nie ein Problem mich schnell zurechtzufinden und mich orientieren zu können, egal wie groß der Ort war, an dem ich mich befunden habe.

Ich lebe bereits seit meiner Geburt im gleichen Ort und habe somit kein Problem, mich hier zurecht zu finden. Die Stadt, in der ich lebe, ist aber auch sehr überschaubar. Immerhin haben wir nur sechstausend Einwohner. Bei einer Großstadt würde es mir schon schwerer fallen, wobei das mit der Zeit auch gehen würde, wenn man viel um kommt. Ich denke, im eigenen Wohnort haben die wenigstens Menschen ein Problem, weil sie eben wirklich ständig dort sind und herumfahren beziehungsweise laufen.

Wenn es dann außerorts geht, wird es schon um einiges schwieriger. Meine Schwester beispielsweise hat überhaupt keinen Orientierungssinn. Meine Mutter dagegen kennt sich hier überall super aus und ich würde mich ungefähr zwischen ihnen einordnen. Seit ich meinen Führerschein habe, kenne ich mich hier in der Umgebung viel besser aus, muss ich sagen. Ich achte seitdem eben mehr darauf, in welche Richtung welcher Ort liegt, was ja auch gar nicht anders geht, wenn man selbst hinter dem Steuer sitzt. Als ich das noch kein Auto gefahren bin, fand ich mich nicht so gut zurecht, da habe ich aber eben auch nie auf die Strecke geachtet.

Da mein Orientierungssinn sehr verkümmert ist, kenne ich mich auch nach dreißig Jahren der Sesshaftigkeit in München immer noch nicht aus. Wenn mich ein Autofahrer oder Fußgänger nach dem Weg fragt, erschrecke ich immer zuerst und bin ganz erleichtert, wenn ich den Weg beschreiben kann. Heute habe ich mich erst wieder mit der S-Bahn verfahren, obwohl ich die Strecke eigentlich kenne.

Mein Freund hat einen sehr guten Orientierungssinn und kennt sich hier schon viel besser aus als ich, obwohl er erst zwei Jahre hier wohnt.

Ich muss gestehen, dass ich mich an meinem Wohnort leider nicht sonderlich gut auskenne. Zwar sind mir mittlerweile einige Straßen und Plätze geläufig, aber dabei handelt es sich eigentlich nur wiederum an die, die auf Wegen liegen, die ich immer wieder mal nehmen muss oder in der Vergangenheit oft genug genommen habe, um mich dort jeweils ein wenig aus zu kennen. Ich kenne trotzdem bei Weitem nicht jede Straße mit Namen hier, und das, obwohl ich nun auch schon seit geraumer Zeit hier wohne. Ich habe nur kurz zwischenzeitlich woanders gewohnt, bin dann aber wieder in diese Stadt zurückgezogen. Insgesamt wohne ich hier nun seit elfeinhalb Jahren und bin immer wieder ein wenig erschrocken, wenn mir auffällt, dass ich viele Straßen, die ich in der Arbeit höre, überhaupt nicht zuordnen kann. So unglaublich groß ist mein Wohnort nun auch nicht, dass das irgendwie naheliegend wäre.

Es wäre also reichlich schlecht für mich, wenn man mich hier mit verbundenen Augen irgendwo aussetzen würde, denn ich wüsste nicht zwingend, wo ich bin. Bis ich mich hier einigermaßen ausgekannt habe, vergingen schon auch zwei oder drei Jahre. Das Autofahren hat mir übrigens bei meiner Ortskenntnis erheblich weiter geholfen, denn auf diese Weise präge ich mir sowohl Strecken als auch Straßennamen ganz gut ein. Als ich noch kein Auto hatte, habe ich mich übrigens nirgendwo, wo ich zuvor gewohnt habe, sonderlich gut ausgekannt, das kam erst ziemlich spät auf, als ich mehr mit dem Fahrrad unterwegs war. Aber auch da konnte man nun nicht gerade von einer ausgeprägten Ortskenntnis sprechen, denn ich kannte tatsächlich auch damals immer nur die Wege, die ich täglich zur Schule oder zu Freunden zurückgelegt habe.

In kleineren Städten ist das ja relativ einfach. Es gibt so gut wie immer einen Kirchturm, an dem man sich orientieren kann, um wieder zur Ortsmitte zu kommen. Ich wohne jetzt, mit 9 Monaten Unterbrechung, seit 16 Jahren hier, bin also zumindest zu einem guten Teil hier aufgewachsen. Die eine oder andere Straße, in der noch nie gewesen bin, gibt es aber trotzdem noch. Wenn man niemanden kennt, der in diesen Straßen wohnt, hat man eben keinen Grund, dort hinzugehen.

Wenn man jemand Fragen würde, wo eine bestimmte Straße liegt, dann kann es auch sein, dass ich das nicht beantworten könnte, denn gerade die etwas außerhalb gelegenen Wohngebiete kenne ich nicht so gut. Würde man mich dort aussetzen, würde ich aber trotzdem wieder zurückfinden, da man, wie schon gesagt, von überall den Kirchturm sehen kann. Außerdem liegt die Stadt in einem Tal und die Randgebiete liegen größtenteils schon etwas erhöht, sodass man einen guten Überblick hat und einfach nur bergab gehen muss.

Ich muss schon gestehen, dass ich mich an meinem Wohnort, obwohl ich jetzt erst vier Jahre dort lebe, recht gut auskenne. Natürlich gibt es Straßenzüge, die ich nun nicht kenne, weil ich noch nie dort war. Aber die zentralsten Punkte und an sich die relevanten Straßennamen sind mir bekannt. Ich lebe mittlerweile in einer Großstadt und hier ist es schon recht schwierig alle Straßen und Winkel zu kennen, aber ich denke, dass ich hier schon ganz gut klarkomme und ich anderen Menschen auch recht gut die Wege beschreiben kann.

Ich wohne in einer Millionenstadt und da kenne ich längst nicht alle Ecken. Nach Hause finden würde ich schon rasch, da ich das Liniennetz sehr gut kenne und von jeder Bahn weiß, in welche Richtungen sie fährt, ich würde also schnell eine Linie finden, die mich zu einem zentralen Punkt bringt. Aber rein von den Straßennamen oder der Optik des Viertels her würde ich nicht direkt wissen, in welcher Ecke der Stadt ich gerade bin.

Ich würde mal behaupten, dass ich mich in meiner Heimatstadt sehr gut auskenne und ich finde auch, dass man das eigentlich auch sollte. Ich weiß eigentlich wo welche Gelegenheit zum einkaufen ist, wo einige Museen sind oder wichtige Orte. Ich finde es immer schlimm, wenn die Leute keine Auskunft geben können. Vor allem, weil ich dazu sagen muss, dass wir eine Universitätsstadt und eine Festspielstadt und daher auch sehr viele Touristen haben. Ich weiß nun nicht wie jede Straße heißt und wo jede zu finden ist, doch im Großen und Ganzen kann ich jemanden sagen wie er von A nach B kommt und wo was eben ist.

Ich weiß eigentlich wo welche Gelegenheit zum einkaufen ist, wo einige Museen sind oder wichtige Orte.

Also, das kenne ich auch alles, ich dachte jetzt eher an die weniger bekannten Stellen, eben gerade abseits der großen Plätze und Sehenswürdigkeiten und markanten Punkte. Wenn man mich jetzt in irgendeine Wohnsiedlung steckt, könnte ich die nicht identifizieren und sagen, in welche Richtung ich jetzt gehen muss, um nach Hause zu kommen. Wir haben über 80 Stadtteile hier, in manche komme ich so gut wie nie und wenn ich da länger nicht war, hat sich ohnehin einiges verändert.