Wie häufig ist Computerspielsucht?
Mir ist nun schon häufig aufgefallen, dass in den Medien vor Computerspielen gewarnt wird, da diese angeblich süchtig machen. Und jetzt frage ich mich ernsthaft, wie wahrscheinlich es überhaupt ist, vom Spielen am Computer süchtig zu werden. Gibt es irgendwelche Statistiken dazu?
Für mich stellt sich auch die Frage, wo nun eigentlich die Grenze zwischen "Hobby" und "Sucht" ist. Ist man, wenn man sich mehrere Stunden pro Tag mit etwas beschäftigt, das einem keinen messbaren Vorteil bringt, zwangsläufig süchtig und würde in so einer Statistik mitgezählt?
Und wenn ja, warum würde man jemanden, der regelmäßig jeden Tag drei Stunden zum Beispiel Klavier spielt, als "fleißig" bezeichnen, aber jemanden, der diese Stunden mit einem Computerspiel verbringt, als "süchtig"? Wenn beide ihre Beschäftigung rein als Hobby betreiben, würde es in meinen Augen überhaupt keinen Sinn machen, die Tätigkeiten unterschiedlich zu bewerten.
Oder bezeichnet man nur die Leute als "süchtig", deren ganzes Leben den Bach hinuntergeht, weil sie sich komplett in einem Spiel verlieren? Die Definition wäre für mich zumindest sinnvoller, aber das können doch eigentlich gar nicht so viele Menschen sein, oder?
Ich habe natürlich die Medienberichte gesehen, wenn wieder irgendwo in China jemand nach exzessivem Computerspielen verstorben ist. Oder das mit dem Paar, deren Baby verdurstet ist, während die Eltern am Computer irgendein Spiel gespielt haben. Aber diese Fälle sind ja auch so selten und spektakulär, dass sie auch gleich international Schlagzeilen machen. Die Norm ist so etwas definitiv nicht.
Und es gibt ja, um beim vorigen Beispiel zu bleiben, auch Menschen, die sich komplett in ihrer Musik verlieren und ihr restliches Leben nicht auf die Reihe bekommen. Trotzdem habe ich noch nie gesehen, dass eine Suchtwarnung für Klaviere ausgesprochen wurde.
Ich habe halt meine gewissen Zweifel, ob die Suchtgefahr wirklich so hoch ist wie immer behauptet. Jedenfalls kenne ich diverse Leute, die ab und zu am Computer spielen, und habe eine Zeit lang selbst ein MMORPG gespielt, aber mir ist noch nie jemand begegnet, den ich wirklich als süchtig beschreiben würde. Die betreffende Person müsste ja daueronline sein und keine anderen Interessen außer dem Computerspiel haben.
Also was meint ihr, sind die ganzen Suchtwarnungen vor Computerspielen berechtigt, oder haltet ihr sie für Hysterie gegenüber einem relativ neuen und sozial noch nicht wirklich anerkannten Hobby? Wie viele Süchtige gibt es überhaupt?
Wie du schon schreibst, ist es auch meiner Meinung nach sehr schwierig, eine Grenze zwischen Sucht und Hobby zu definieren. Um auf dein Beispiel zurückzukommen. Das Spielen von Klavier wird eben gesellschaftlich höher bewertet als das Spielen am Computer. Ich kann das auch nicht wirklich nachvollziehen, aber es ist einfach geschichtlich so verwurzelt. Im Grunde genommen ist es mit Büchern auch so. Das Lesen in einem Buch wird höher bewertet als das Surfen im Internet, obwohl man zweifelsfrei bei beiden Tätigkeiten etwas lernen kann.
Ich denke, dass man nicht von Sucht reden kann, wenn jemand zwei oder drei Stunden am Tag am Computer spielt. Grenzwertig wird es erst, wenn durch den hohen Konsum die Familie, Freunde und das Berufsleben stark vernachlässigt werden. Eine physische Abhängigkeit gibt es sowieso nicht und auch die psychische Abhängigkeit ist wohl weniger stark als weithin angenommen. Letztlich liegt es wohl an der eigenen Lebenseinstellung, ob man sein Leben geregelt bekommt oder nicht. Da ist das Spielen am Computer eher ein Symptom als die Ursache dafür.
Generell halte ich es schon für eine große Hysterie. Es kommt ja auch darauf an von wo die Daten erhoben worden sind und was für ein Spektrum befragt wurde. Prinzipiell stelle ich aber auch oft in Frage in welchem Maß derartige Forschungen repräsentativ sind.
Du hast ja auch gesagt, dass es keine Definition gibt was Sucht und was Hobby ist. Es lassen sich aber auch schlichtweg keine Werte setzen. Jemand der täglich seine Freizeit am Computer verbringt oder auch an der Konsole ist das meiner Meinung nach keine Sucht, auch nicht wenn man vielleicht mal das Wochenende durchspielt. Sucht heißt es für mich wenn man sein Leben grundsätzlich vernachlässigt, sprich wenn man mit Absicht nicht zur Schule oder zur Arbeit geht um stattdessen am Computer zu sitzen oder wenn allgemein Videospiele über Schlaf gehen. Damit meine ich nicht, dass man vielleicht mal später schlafen geht sondern bewusst die Nacht regelmäßig damit verbringt.
Ich denke die Medien machen jedoch auch zu viel Panik. So schnell sich im Computer kein Suchtpotenzial, als dass man Videospiele so sehr verteufeln muss.
Die Computerspielsucht wird von Gamern häufig als moderner Mythos abgetan, während sie von den Medien immer wieder aufgebauscht wird. Beides ist totaler Schwachsinn. Wer suchtgefährdet ist, kann natürlich auch computerspielsüchtig werden. Das merke ich oft genug an mir. Nikotin und Koffein haben es mir schon angetan und auch beim Zocken merke ich immer mehr, dass es langsam eine Sucht wird. Drei Tage ohne und ich bin gereizt.
Natürlich ist es aber nicht annähernd so gefährlich und suchtfördernd wie echte Rauschmittel. Schlimm wird es erst, wenn der Realitätsverlust dazukommt. So entstehen nämlich Amokläufer. Spielt also jemand extrem viel, ist es noch kein Anzeichen für Sucht. Vernachlässigt er dafür Arbeit, Schule und/oder Familie, wird es brenzlig. Kann er dann nicht mehr zwischen Spiel und Realität unterscheiden sollte man unbedingt einen Psychiater kontaktieren, da dieses Verhalten gefährlich werden kann.
Es gibt gewisse Computerspiele, die süchtig machen können, das steht vollkommen außer Frage. In der Regel sind es die MMORPGs, die hier wohl die größte Gefahr darstellen. Solche Spiele brauchen sehr viel Zeit, wenn man vorne mitmischen möchte und genau da beginnt die Sucht zu greifen. Man will immer weiter und immer höher, am besten noch vor den Freunden oder den Gildenmitgliedern. Das ganze artet dann schnell mal in Arbeit aus. In der Hinsicht übertreiben die Medien also nicht unbedingt.
Klar, es ist sehr schwer eine gewisse Grenze zu finden, aber am Ende kann jeder für sich selbst herausfinden, ob er süchtig ist oder nicht. Einfach mal von einem Moment auf den anderen sagen, dass man jetzt mal eine Woche komplett die Finger von dem Spiel lässt. Wenn einem das schon schwer fällt, dann sind das schon mal die ersten Anzeichen für eine Sucht. Wenn man bereits nach wenigen Stunden nicht mehr ohne dem Spiel kann, dann sollte man sich schnell mal Gedanken darüber machen wohin einem das führen soll.
Jeder sieht die Bezeichnung "süchtig" anders. Jemand, der überhaupt nichts mit solchen Spielen am Hut hat und womöglich nicht einmal einen Computer hat, wird schnell sagen, dass bereits 2 Stunden am Tag reichen, um von einer Sucht zu sprechen. Ich persönlich würde das schon höher einstufen, etwa bei mindestens 4 Stunden. Aber auch hier kann man nichts verallgemeinern. Ich habe auch ab und zu mal die halbe Nacht mit meinen Freunden gezockt, aber deswegen ist man ja noch lange nicht süchtig.
Ich kenne auch niemanden, der exzessiv Computerspiele spielt, allerdings glaube ich auch nicht, dass ich mit so jemandem viel anfangen könnte. Vermutlich dreht sich ein Großteil des Lebens dieser Personen um die Computerspiele und um den Computer im Allgemeinen und das sind Themen, die ich wiederum nicht besonders spannend finde. Wenn sich jemand mehr oder weniger ernsthaft als süchtig nach Computerspielen bezeichnet oder von Außenstehenden ernsthaft so bezeichnet wird, dann handelt es sich vermutlich ohnehin um Menschen, die kein ausgeprägtes soziales Leben haben, weil dafür einfach nicht die Zeit bleibt.
Bevor ich jemanden als süchtig bezeichnen würde, müsste aber schon einiges passieren. Es gibt sicher reichlich Menschen, die sehr oft vor dem Computer oder vor der Spielkonsole hocken, aber nicht jeden würde ich als suchtgefährdet ansehen. Das reale Leben leidet vermutlich immer ein wenig unter einer massiven Liebe zu den Computerspielen, aber erst wenn jemand die virtuelle Welt der realen vorzieht und im realen Leben vielleicht sogar Job, Freundschaften und Unternehmungen schleifen lässt, finde ich es wirklich so schlimm, dass ich von einer richtigen Sucht sprechen würde. Das betrifft vermutlich auch nur einen geringen Teil der Computerspiele-Freaks.
Wenn jemand einfach nur ein bisschen zu lange am Computer hängt und deshalb vielleicht auch das eine oder andere Mal Verabredungen versäumt, würde ich das als Disziplinlosigkeit abstempeln, aber nicht direkt als Sucht. Ich denke auch, dass oft recht inflationär mit dem Begriff Sucht umgegangen wird.
Für mich ist jemand süchtig, wenn er kein soziales Leben mehr hat und sich nur noch mit seiner Sucht beschäftigt. Außerdem wird sich ein solcher Mensch gehen lassen und nichts mehr großartig machen. Hierbei kann man dann auch ein Vernachlässigen der Hygiene beobachten. Man kennt dann eben nichts mehr anderes und versorgt sich nur noch mit Sachen, die man eben zum Überleben braucht.
Ich hatte mal jemanden in meiner Klasse, der Computerspielsüchtig war. Das kann man wirklich so sagen, weil er lieber zu Hause vor dem Rechner saß, als in die Schule zu gehen. Man hat ihn nur noch Pizza kaufen sehen, wenn seine Mutter ihm nichts mitgebracht hat und das war es dann auch schon. Er ließ sich gehen, sein Zimmer vermüllte und er spielte den ganzen Tag, stellte sich auch nachts noch den Wecker oder spielte durch.
Ich denke, dass es leider schon viele Menschen gibt, die süchtig nach Computerspielen sind. Wie die genauen Zahlen sind, weiß ich nicht, aber es gibt dazu bestimmt Statistiken, die man im Netz finden kann. Meiner Meinung nach steigt die Zahl derer an, weil man ja auf immer mehr Geräten Spiele spielen kann.
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