Welchen Grund gibt es für 30% der Fahrschüler, durchzufallen
Wenn 30 Prozent der Fahrschüler durch die Führerscheinprüfung rasseln, finde ich das einfach zu viel. Woran liegt das? Es kann nicht nur am Nichtkönnen der Prüflinge liegen. Denn die sind hoch motiviert. Ist es möglich, dass die Fahrlehrer nicht richtig ausgebildet wurden und dementsprechend ein Defizit auf die Fahrschüler übertragen? Ein Sprecher des ACE geht soweit zu sagen, dass die Fahrlehrer darauf aus sind, zusätzliche Fahrstunden zu erteilen.
Sicherlich passiert das nicht in allen Fahrschulen. Aber wenn, dann ist es ein Malheur. Die zusätzlichen Fahrstunden kosten viel Geld und das muss erst einmal jemand aufbringen. Zumeist sind es bei den jungen Menschen die Eltern. Was die Jugendlichen sich dann anhören müssen, gefällt ihnen nicht, das ist klar. Manch ein durchgerasselter Fahrschüler schämt sich gegenüber seinen Freunden und das belastet ihn schwer.
Fahrlehrer sind der Meinung, dass einige Fahrschüler durchaus die Prüfung hätten bestehen können, aber in der Fahrprüfung einfach zu nervös sind. Könnt ihr das bestätigen? Was glaubt ihr, was sonst der Grund sein könnte?
Für den Rest der dreißig Prozent der Durchfaller kann ich natürlich nicht sprechen, aber bei mir lag es definitiv daran, dass mein Fahrlehrer null Ahnung von Wissensvermittlung hatte. Ich war zugegebenermaßen auch nicht die begabteste Fahrschülerin, aber eigentlich wäre es ja sein Job, nicht nur denen die Prüfung abzunehmen, die alles in null komma nichts kapieren, sondern auch den etwas trotteligeren Zeitgenossen die Grundlagen des Autofahrens beizubringen.
Mein Fahrlehrer war ständig pampig, gereizt und ungeduldig, und hat mir das Gefühl vermittelt, ein hoffnungsloser Fall zu sein. Da braucht man sich nicht wundern, dass ich total nervös und bar jeder Zuversicht in die Prüfung gegangen bin und dann prompt ein paar dumme Fehler gemacht habe.
Meiner Meinung nach sind aber nicht nur die Fahrlehrer schuld, da auch Autofahren mit Begabung zu tun hat und manche Leute sich eben schwerer tun. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass etwas mehr Pädagogik und Didaktik anstelle von Einschüchtern und Anschnauzen in der Fahrlehrerausbildung eine gute Idee wären. Wie man Kenntnisse und Fähigkeiten gut und effizient vermittelt, müssen ja die Lehrer in den Schulen auch erst lernen.
Es ist immer einfach, die Schuld beim Lehrer zu suchen. Sicherlich gibt es gute und nicht so gute Fahrlehrer, aber es kommt auch einfach auf den Prüfling an. Manche können nach 20 Fahrstunden einfach korrekter (nicht besser!) fahren als andere. So benötigen manche Fahranfänger eben ein bisschen mehr Zeit. Für den Fahrlehrer und den Fahrschüler ist es dann eben eine Gratwanderung, wann der richtige Zeitpunkt für den Prüftermin gekommen ist. Einerseits möchte man natürlich keine Kosten durch unnötigen Fahrstunden verursachen. Andererseits muss man so sicher fahren können, dass man die Prüfung besteht.
Konkret war es bei vielen meiner Freunde so, dass ein kleiner Fehler oder ein Augenblicksversagen, was jedem routinierten Autofahrer passieren kann, zum Durchfallen geführt hat. Hinzu kommt auch die Prüfsituation, in der man noch etwas nervöser ist als sonst. Wenn dann ein anderer Verkehrsteilnehmer anders als erwartet reagiert, kann es schnell zu einem Fehler kommen.
Ich finde 30% eigentlich gar nicht so viel. Vor allem sind damit doch sicherlich theoretische Prüfung und praktischer Test zusammen gemeint und dafür ist das doch recht wenig. Ich bin auch durch die praktische Prüfung gefallen. Ich sollte wo einparken und kam nicht in die Lücke. Dabei wusste ich auch nicht, dass ich bei der Prüfung auch nochmal ganz aus der Lücke fahren und mir eine andere suchen darf, das hat man mir vorher nicht gesagt und ich dachte also, dass ich da unbedingt rein muss und das hat eben nicht geklappt.
"Nur" 30 Prozent? Ich dachte, ich hätte heute in den Medien etwas von 40 Prozent gehört. Als so dramatisch hoch empfinde ich diese Zahl gar nicht mal, wobei 40 Prozent doch schon eine stolze Zahl ist. Ich kann mich noch an eine Person erinnern, die ungefähr 5 oder 6 Versuche gebraucht hat um die Prüfung zu bestehen. Woran es bei ihr lag wollte sie uns nie sagen. Man konnte sie auch nicht so einschätzen. Nach außen hin machte sie auch nie einen nervösen Eindruck, aber das in kann in solch einer Situation ja ganz anders aussehen.
Rein von den Erzählungen meiner Freunde und damaligen Klassenkameraden gibt es wohl sehr viele Fälle, die einfach richtige Probleme bei den Prüfungen haben. Auch mein alter Fahrlehrer hat mir während der Fahrt immer mal die eine oder andere Geschichte erzählt. Was der so von sich gegeben hat war einfach nur krass. Bei manchen finde ich es schon unverantwortlich, wenn diese am Ende trotzdem ihren Führerschein bekommen. Da braucht man sich nicht wundern, wenn es schwere Unfälle gibt, wenn solche Leute unterwegs sind.
Die Nervosität spielt auf jeden Fall eine Rolle. Ich kann mich noch an meine Fahrprüfung erinnern, die ich beim ersten Mal ohne Fehler bestanden habe. Ich war noch nie so aufgeregt in meinem Leben, als wie an diesem Tag. Ich wusste halt, dass doch recht viel Geld dahinter steckte und wir in dieser Zeit sehr wenig davon hatten. Es lastetet also schon ein großer Druck auf einem selbst. Diesen gilt es natürlich ersteinmal standzuhalten, was eben nicht so einfach ist.
Ich bin mir nicht sicher, ob hier zur Sprache kam, um welche Prüfungen es sich genau handelt. Fallen diese hohen Prozentzahlen an Fahrschülern denn durch die praktische Prüfung oder scheitern sie schon an der theoretischen? Dass es sich um eine solch hohe Zahl an Scheiternden handelt, finde ich auch mal erstaunlich, aber nicht sonderlich verwunderlich, weil hier sicherlich wiederum der bundesweite Durchschnitt errechnet wird.
Zu meiner Fahrschulzeit vor etwa 16 Jahren sagte mir mein Fahrschüler, dass in der Stadt, in der ich meinen Führerschein gemacht habe, gut fünfzig Prozent der Fahrschüler durch die praktische Führerscheinprüfung rasseln, wobei wohl achtzig Prozent hiervon Frauen seien. Er hat dies damals mit der schwierigen Verkehrslage und der komplizierten Straßenführung erklärt. Tatsächlich muss ich heute feststellen, dass es gar nicht mal so einfach ist, durch diese Stadt zu fahren, weil man dort ständig mit allen möglichen Verkehrsregeln kurz nacheinander konfrontiert wird und seine Sinne eigentlich stets überall haben muss, weil es nicht einfach einen lockeren Verkehrsfluss gibt. Es ist schwer zu erklären, aber ich bin nicht die Einzige, die sagt, dass es wirklich keinen Spaß macht, mit dem Auto in dieser Stadt unterwegs zu sein, weil die Verkehrsführung eine Katastrophe ist.
Denke ich an andere Städte in Deutschland, in denen ich mit dem Auto bereits unterwegs war, so würde es mich nicht verwundern, wenn hier aus ganz ähnlichen Gründen die Quote der Scheiternden ähnlich hoch wäre, beispielsweise ist Stuttgart ebenfalls eine ziemliche Chaos-Stadt, was die Verkehrsführung anbelangt. Wenn ich mir nun also vor Augen halte, wie viele junge Menschen ihre Prüfungen in solchen Städten machen müssen, in denen man teilweise als jahrelanger Autofahrer noch reichlich überfordert sein kann, dann wundert mich so viel eigentlich nicht mehr. Verwunderlich ist wohl eher die Tatsache, dass man bisher nicht unbedingt in solchen genaueren Zahlen erfahren hat, wie viele Menschen die Führerscheinprüfung bestehen und wie viele eben nicht.
@Zitronengras/moin!, ich hatte nicht dazu geschrieben, um welche Prüfung es sich handelte, sorry. Für mich war das so sonnenklar, dass die theoretische sowieso bestanden wurde, weil man ja zur praktischen Prüfung sonst nicht zugelassen worden wäre.
@Zohan, ich habe das nochmals überprüft mit den 30 Prozent. Laut Meldung vom 23.1.13 soll die Prozentzahl stimmen.
Viele Punkte die ihr schon genannt habt treten bestimmt auf. Nicht immer alle, das ist klar aber oft reicht es schon, nervös durch eine chaotische Straßenführung fahren zu müssen oder auch mit schlechtem Vorwissen einen extrem strengen Prüfer zu erwischen.
Ich denke vor allem das das Zusammenspiel dieser Punkte eine große Rolle spielt und man daran arbeiten sollte. So fände ich es zum Beispiel sehr Hilfreich, wenn es mehr Kurse oder Informationen über die Bewältigung der eigenen Nervosität gäbe.
Ein weiterer Punkt viel mir bei meinen eigenen Fahrstunden auf. Als ich mich dem Führerschein anfing, war meine Fahrlehrerin immer sehr locker und freundlich, doch je mehr Fehler ich machte und desto näher der Prüfungstermin rückte, desto unfreundlicher wurde sie. Sie erklärte mir andauernd nur noch meine Mängel und brachte mich auch oft den Tränen nah.
Ich denke nicht, dass dies das richtige Verhalten war. Deshalb fände ich es auch gut, wenn die Fahrlehrer von Anfang an wirklich konzentriert und ernst versuchen uns die Sachen beizubringen. Natürlich kann der Spaß nicht fehlen, jedoch wäre es meiner Meinung nach sehr wichtig, dass die Fahrlehrer gleichbleibend ruhig bleiben und versuchen uns zu verbessern ohne uns dabei völlig zu zerstören.
Es gibt bestimmt auch viele andere Fahrlehrer, jedoch habe ich von solchen Fällen schon sehr oft gehört.
Ich würde das jetzt auch hauptsächlich auf die Nervosität schieben. Mein Fahrlehrer hat mir damals vor der Prüfung nämlich versichert, dass er mich nicht zur Prüfung angemeldet hätte, wenn er sich nicht sicher gewesen wäre, dass ich auch die reelle Chance habe, die praktische Fahrprüfung zu bestehen. Das hat mir sehr viel Sicherheit und Vertrauen in mein eigenes Fahren gegeben, denn ich war auch etwas unsicher zuvor. Ich denke, die anderen Fahrlehrer haben es auch so, dass sie einen Fahrschüler erst zur Prüfung anmelden, wenn sie sich sicher sind, dass er sie auch bestehen kann.
Immerhin verliert man auch viel Geld, wenn man zur Prüfung antritt und dann eben durchfällt. Man braucht dann auch noch weitere Fahrstunden und so weiter und da lastet dann schon ein großer Druck auf einem. Von daher kann ich es gut verstehen, wenn viele Fahrschüler vor der Prüfung so nervös sind, dass sie bereits bei den einfachsten Dingen scheitern, die ihnen in den Fahrstunden aber eigentlich total einfach fallen.
Ich kann dazu auch eine kleine Geschichte erzählen, immerhin habe ich erst vor etwas mehr als eineinhalb Jahren meine Fahrprüfung gemacht. Vor mir war ein Mädchen dran, die überhaupt nicht nervös gewirkt hat. Als sie losgefahren ist und aus dem Hof des TÜVs gefahren ist, sollte sie rechts abbiegen. Vor lauter Unaufmerksamkeit hat sie dann aber vergessen gegen zu lenken und ist somit gleich auf den Bordstein gefahren. Ihre Prüfung ging zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal fünf Minuten. Ich bin zuvor auch schon mit ihr gefahren und sie war eine sehr gute Fahrerin, aber dieser Fehler ist ihr vor lauter Aufregung nun mal passiert und dann war sie auch schon durch gefallen und hatte keine Chance mehr.
So etwas ist natürlich sehr ärgerlich und ich denke, dass die Nervosität dann auch von Fahrprüfung zu Fahrprüfung steigt. Wenn man beim zweiten Mal dann weiß, dass man bereits hunderte von Euro in den Sand gesetzt hat, weil man zuvor durchgefallen ist, dann steigt der Druck umso mehr und man wird noch nervöser. Ich denke, so lassen sich die dreißig Prozent erklären. Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass die Fahrschüler nicht fahren können, immerhin hätte sie ihr Fahrlehrer sonst nicht zur Prüfung angemeldet.
Natürlich hängt es vom Talent des Fahrschülers und der Kompetenz des Fahrlehrers ab, ob man die Führerscheinprüfung besteht oder durchfällt. Ich denke aber, dass es häufig auch vom Prüfer abhängig ist. Mein Fahrlehrer hat mir immer gesagt, dass es gute und weniger gute Prüfer gibt. Manche Prüfer warten nur darauf, dass der Prüfling einen Fehler macht, andere sind gnädiger und übersehen auch mal den ein oder anderen kleinen Fehler. Manche verlangen vom Prüfling wirklich alles ab, was er in der Fahrschule gelernt hat und fordern ihn erst recht, wenn sie merken, dass er irgendwo Defizite hat. Wenn sie merken, dass dem Fahrschüler das Parken schwer fällt, lassen sie ihn sowohl vorwärts, rückwärts als auch seitlich einparken. Andere Prüfer haben dagegen einen geregelten Prüfungsablauf, der bei jedem Prüfling angewendet wird.
Meine praktische Führerscheinprüfung liegt auch gerade mal ein halbes Jahr zurück und ich kann sagen, dass ich einen guten Prüfer hatte. Das hat mir auch mein Fahrlehrer bereits vorab gesagt, denn er erfuhr zwei Tage vor der Prüfung, welcher Prüfer kommen würde und kannte ihn auch. Der Prüfer war wirklich gnädig mit mir, denn ich war während der Fahrprüfung auch mächtig nervös. Als ich dann an einer engen Stelle zum Stehen kam, um einen Fußgänger die Straße überqueren zu lassen und dem mir entgegenkommende Auto die Vorfahrt zu gewähren, vergaß ich den ersten Gang einzulegen. Der Prüfer wies mich dann darauf hin, dies zu tun, bevor ich losfahre, wahrscheinlich weil ich mich vorher so vorausschauend verhalten habe.
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