Wie neue Leute kennenlernen: online oder im „real life“?

Auf welche Weise fällt es euch leichter, neue Leute kennenzulernen – online oder im „real life"? (Ich finde das Wort irgendwie absurd, weil schließlich das, was online passiert, auch real ist, deswegen in Anführungszeichen.) Ob nun einen Partneroder Freunde, ist eigentlich egal. Einfach nur neue Kontakte.

Lernt ihr, wenn ihr draußen unterwegs seid, schnell neue Leute kennen? Fällt es euch leicht, auf andere zuzugehen, sie anzuquatschen und so neue Kontakte zu knüpfen? Seid ihr ein eher offener Mensch oder schüchtern und traut euch sowas nicht zu? Gehört ihr vielleicht sogar zu denen, die von vielen angequatscht werden, so daß ihr gar nicht Initiative ergreifen müßt?

Oder seid ihr eher schüchtern und sucht lieber im Internet nach neuen Kontakten, weil ihr dort erstmal mit den Leuten in Kontakt treten könnt, ohne ihnen gleich direkt gegenüber zu stehen? Sucht ihr vielleicht auch lieber im Internet nach Bekanntschaften, weil man dort gezielter nach Menschen, die die gleichen Interessen haben wie man selbst, suchen kann? Meint ihr, daß man jemandem, wenn man erstmal ausführlich mit ihm schreibt, eher einschätzen kann und besser kennenlernen kann? Habt ihr euch schon oft mit Leuten aus dem Internet getroffen und wie waren eure Erfahrungen? Waren die Leute so, wie ihr es erwartet habt? Oder ist das mit dem Online-Kennenlernen nichts für euch?

Ich habe früher lieber Leute im Internet kennengelernt. Real fiel es mir unheimlich schwer, auf Leute zuzugehen und mit jemandem in Kontakt zu kommen. Auch dann, wenn ich angesprochen wurde, war ich nicht sonderlich kommunikativ. War wohl nicht einfach, mit mir uns Gespräch zu kommen. Bei Gesprächen war ich eher der Part, der zuhört, selten der, der sich auch mal zu Wort meldet. Ich wußte nicht, was ich sagen soll. Und so habe lieber erstmal mit Leuten gechattet, das fiel mir leichter. Man konnte auch über alles quatschen, war egal, denn wenn man nicht mehr wollte, mußte man sich ja auch nicht treffen. Und auch wenn einem die Person auf den Geist ging, konnte man sie recht einfach wieder loswerden. Ich hatte kaum Freunde im „real life“, dafür aber umso mehr Bekannte übers Internet.

Heute ist es so, daß es mir verdammt schwer fällt, übers Internet mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die ich real nicht kenne. Ich weiß nicht, wer diese Leute sind und weiß von daher auch nicht, was ich mit ihnen reden soll. Nun könnte man sich ja auch schriftlich kennenlernen, indem man sich unterhält und sich gegenseitig Fragen stellt etc., aber das kann ich einfach nicht mehr. Dauernd frage ich mich nur: „Was soll ich mit jemandem reden, den ich nicht kenne?" Online stehe ich nur noch mit den Leuten in engerem Kontakt, die ich auch real kenne. Es haben schon einige durch Foren etc. anscheinend Interesse an mir gefunden und versucht, mich kennenzulernen. Eine Online-Unterhaltung, die tiefer geht und persönlich wird, ist nichts mehr für mich, ich laß sie alle abblitzen.

Ich finde diese Entwicklung absolut nicht schlimm, eher positiv, daß es mir nun leichter fällt, außerhalb des Internets Leute kennenzulernen und auch langfristig in Kontakt zu bleiben. Auch bin ich mittlerweile eine richtige Labertasche geworden nur eben nicht online mit Leuten, die ich nicht kenne.

Hat das jemand von euch auch schon erlebt, daß so ein krasser Wechsel stattgefunden hat?

Ich bin 16 Jahre, männlich und habe bisher nur richtige Freunde im real life kennengelernt. Im Internet weiß man einfach nie mit wem man es zu tun hat. Sollte man dann doch mal nette Leute kennen lernen, wohnen sie meistens weit weg und man kann sie nie im real life kennenlernen. Ich gehe in meinem Alter abends oft weg und da lernt man sehr viele Menschen kennen, die man dann auch mal in der Schule trifft. Ich finde diese Methode neue Menschen kennenzulernen viel effektiver, als im Internet zu suchen. Auch von Partneranzeigen halte ich nichts.

Auf Menschen zuzugehen, ist das wenigste Problem für mich. Ich gehe gern einfach mal auf jemanden zu und spreche ihn an. Schüchtern bin ich garnicht. Im Internet habe ich bisher noch keinen einzigen Menschen, dem ich rechtzeitig schreibe kennengelernt. Und auch im Chat hab ich nur Freunde die ich im real life kennengelernt habe. Ich kenne viele Menschen, die über Communitys und Chats Freunde finden, aber mir ist das wie gesagt zu unpersönlich.

Da bin ich doch stark für das Kennenlernen im "real life", wie du es so schön genannt hast.

Im Internet gibt es ganz komische Typen, man kann nicht einschätzen wie die Männer da wirklich sind hier kann man einem ja immer was vom Pferd erzählen, und leider sind Männer, die hier in Chats oder per Mail Unsinn erzählen, häufig. Auch hört man ja ständig von Verbrechern, die sich ihre Opfer im Internet und Chatrooms aussuchen.

Im Real Life hat man genügend Möglichkeiten, Männer kennen zu lernen, sei es in Bars, auf der Arbeit, in der Bahn, einfach überall im täglichen Leben.

Hat beides seine Vor- und Nachteile, wenn ich das richtig abwäge. Im Internet schreibt man eine lange Zeit, ohne Hemmungen, ohne Angst voreinander, weil man sich die Dinge nicht direkt ins Gesicht sagt. Hier können sich tiefe Freundschaften oder auch mehr entwickeln, ohne dass man sich schon einmal gesehen hat.

Doch trifft man sich, folgt meist eine Enttäuschung. Der gegenüber ist langweilig, ganz anders als im Internet, die Stimme klingt nicht so nett wie am Telefon, er knabbert Fingernägel oder ist Kettenraucher- nicht an appetitlich.
Allerdings kann ich solche Probleme eben auch im Alltag geben. Man sieht jemanden, der einem gefällt, aber hat nicht den Mumm, denjenigen anzusprechen, weiß nicht, ob er noch zu haben ist. Und wenn man sich dann doch traut, ist immer noch die Gefahr, einen Kurve zu bekommen.

Im Internet kann man schon sehen, ob das Objekt der Begierde noch zu haben ist, wenn er oder sie die Wahrheit sagt. Auch kann man schon über gemeinsame Interessen, Musikgeschmack, Hobbis oder andere Dinge erfahren und weiß so vielleicht schon, inwiefern man zusammenpasst. Allerdings nimmt das auch ein wenig die Spannung, die man erfährt, wenn man sich neu kennenlernt. Da tauscht man sich über die Dinge aus, ist überrascht über eventuelle Gemeinsamkeiten, Vorlieben, Lieblingsmusik, Bekannte oder Essen.

Im Internet bleibt auch immer noch die Gefahr, dass man nie weiß, wer dahinter sitzt, ob das Foto richtig ist, ob er/ sie alles so denkt und meint, wie sie es schreibt. Also, es hat beides Vor- und Nachteile, so bleibt es wohl jedem selbst überlassen.

Ich bin für das Kennenlernen im "real life". Denn, ich weiß schon, wie mein Gegenüber aussieht und kann mir schon ein paar Gedanken machen. Denn, der erste Eindruck ist entscheidend. Im Internet ist es zwar recht einfach jemanden kennenzulernen und man kommt auch einfach ins "Gespräch". Auch, wenn man sich noch so gut versteht und das erste Treffen bevorsteht, ist das für mich ein großer Nachteil, weil der erste Eindruck schließlich entscheidet, wie der weitere Verlauf ist.

Desweiteren kann ich mir auch nicht zu hundert Prozent sicher sein, dass die Person, mit der ich im Internet schreibe, auch die wirkliche Person ist. Es ist schließlich sehr einfach, verfälschte Bilder zu für seine scheinbare Identität zu nehmen. Im Real Life kann ich dies ja ausschließen. Der Nachteil für das Kennenlernen im wirklichen Leben besteht darin, dass doch viele zu wenig Selbstbewusstsein haben, um die "gewünschte" Person anzusprechen. Deshalb ist es für die Leute doch sicherlich angenehmer, über das Internet Bekanntschaften zu machen. Für die Anderen das wirkliche Leben.

Ich habe alle meine Freunde im Real Life kennen gelernt, ich bin nicht mal bei einer Seite angemeldet wo man neue Freunde suchen kann. Halte ganz einfach nichts davon weil im Internet kann ja jeder irgendwas von sich schreiben ob das nun wahr ist oder nicht kann man nicht so einfach überprüfen. Und dann könnte es sein das bei einem Treffen im Real jemand ganz anderes vor einem steht. Wen es überhaupt zu einem Treffen kommt, den man lernt ja nicht nur Leute kennen die in der gleichen Stadt wohnen sondern über ganz Deutschland verteilt sind.

Ich frage mich auch wieso einige Leute Probleme damit haben andere Menschen kennen zu lernen. Allein schon durch Schule oder Arbeit entstehen Freundschaften zu Mitschülern oder Kollegen. Und wer auch zwischendurch mal was unternimmt also Partys oder so der wird da dann halt auch Leute kennen lernen.

Ich bin nun 30 Jahre alt und habe die meisten Leute selber im Real Life kennengelernt. Sei es in der Schule, in der Arbeit, durch Freunde und Familie. Aber ebenso habe ich schon einige nette Menschen übers Internet kennen gelernt. Manche waren dann doch nicht auf einer Wellenlänge, andere harmonierten super mit mir, und es sind richtige Freunde daraus geworden.

Ich denke wenn es sich online und real die Waage hält ist alles okay. Wenn man aber mehr online Kontakte hat würde ich persönlich mir schon Gedanken machen, das irgendwas komisch ist. Entweder verbringe ich zu viel Zeit vor dem Computer oder ich muss meine Art überdenken.

Also wenn ich wirklich darauf aus bin, jemand neues kennenzulernen, dann geht das meist über das Internet schneller. Kommt natürlich auch immer darauf an. Wenn man im echten Leben gerade irgendwelche Veränderungen hat wie Arbeitsplatzwechsel oder dergleichen, dann lernt man da natürlich auch viele Leute kennen. Aber ich bin halt nicht so ein Typ, dem es im echten Leben so leicht fällt, auf Leute zuzugehen, deswegen habe ich mich für die Antwort "online" entschieden.

Allerdings ist es natürlich die Frage, ob aus den Bekanntschaften, die man macht, auch etwas dauerhaftes wird. Das ist meiner Erfahrung nach eher der Fall, wenn man sich im echten Leben kennenlernt. Im Internet hat man oft den Fall, dass extreme Entfernungen zwischen einem liegen oder dass man einfach einen zuerst vollkommen falschen Eindruck bekommt voneinander.

Jedenfalls arbeite ich momentan auch sehr an mir, damit ich im "real life" etwas selbstbewusster werde und mich mehr traue, auf Leute zuzugehen. Ich bin nämlich sehr unzufrieden damit, dass ich mich da so gar nicht traue.

Ich habe bisher nur Leute im "real live" kennengelernt, bisher noch nie jemanden übers Internet. Was wahrscheinlich auch daran liegt, dass ich mich außer in diesem Forum nur noch in einem anderen bewege, das auch nicht unbedingt darauf ausgerichtet ist, dass sich die Leute privat kennenlernen.

Und ganz ehrlich, ich hätte da auch so meine Bedenken. Wenn man im Internet jemanden kennenlernt, geht doch in der Regel eine längere Phase voraus bevor man sich dann tatsächlich trifft, wo man viel schreibt und auch viel von sich selbst Preis gibt. Ich hätte da Bedenken, wenn ich mein "Gegenüber" nicht wirklich sehen und einschätzen kann, dass auch viele Unwahrheiten geschrieben werden. Für mich ist es wichtig, dass ich auch ein reales Gegenüber habe, und zu den Äußerungen auch die Mimik und Gestik sehen kann, um mir ein Bild von dem Menschen machen zu können. Vielleicht bin ich in der Beziehung altmodisch.

Aber ich hatte in meinem Leben bisher nie Probleme, andere Leute kennenzulernen, ich komme mit fremden Menschen immer relativ schnell ins Gespräch und kann auch ganz gut auf andere zugehen. Da ich meinen Wohnort schon mehrmals gewechselt habe, war ich schon zweimal in der Situation, dass ich mir einen komplett neuen Freundeskreis aufbauen mußte. Klar, das geht nicht von jetzt auf sofort, aber irgendwie habe ich immer neue Freunde gefunden.

Bei mir ist es teils teils. Also meinen Freund hab ich zum Beispiel im Internet, weil ich im "normalen" Leben dazu nicht die möglichkeit hätte, kennengelernt. Ich geh nicht aufs Parties und so und im Internet hat man den Vorteil, dass man nicht sofort auf sein Äußeres reduziert wird, aber generell kann man im internet auch ziemlich mies veralbert werden, schließlich weiß man nicht mit wem man es zu tun hat. Meine sonstigen Freunde habe ich alle im normalen Leben kennen gelernt, zum Beispiel in der Schule oder auf Arbeit. Aber gerade für schücherne, die nie jemanden von sich aus ansprechen würden ist das Internet eine wundebare Möglichkeit um Menschen kennen zu lernen.