Mit Abitur bessere Verdienst- und Berufsaussichten?
Hat man wirklich mit Abitur bessere Verdienst- und Berufsaussichten? Ich habe gehört, dass man heute schon für den Beruf der Friseurin am besten Abitur haben sollte und dass viele Handwerksbetriebe nur noch Abiturienten als Bewerber auswählen. Ich frage mich, wohin das führen soll. Werden dann alle Kinder, die nur die Realschule schaffen irgendwann auf der Straße stehen und keinen Beruf erlernen können, weil die Betriebe nur noch Auszubildende nehmen, die auch Abitur haben? Macht man Abitur nicht eigentlich um zu studieren?
Warum nehmen denn so viele Betriebe, die früher Hauptschulabschlüsser genommen haben heute nur noch Abiturienten? Ist das nicht auch eine Art von Diskriminierung? Nicht jeder hat doch das Zeug Abitur zu machen und ist dennoch gut in manchen Berufen.
Ich wüsste nichts davon, dass Handwerksbetriebe lieber Abiturienten nehmen. Ich habe bis vor einem Jahr in einer Versicherung gearbeitet, da hatte die jungen Auszubildenden meistens einen Realschulabschluss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Maurermeister einen Abiturienten bevorzugt, das wäre doch ziemlich sinnlos. Vielleicht kommt es auch auf die Gegend an, in der man wohnt. In München bekommen auch Hauptschüler einen Job, wenn sie nicht allzu seht festgelegt sind. In der Dienstleistung, beispielsweise im Verkauf, werden händeringend Leute gesucht.
Mit Abitur verdient man nicht automatisch besser. Viele Geisteswissenschaftler fahren Taxi und viele hochqualifizierte Leute schleppen sich von Praktikum zu Praktikum oder müssen befristete Verträge annehmen. Es kommt auch auf die Branche an. Ein Fachinformatiker mit Realschulabschluss verdient wahrscheinlich oft mehr als ein Diplom-Geologe mit befristetem Vertrag.
Ich habe meinen Kindern immer gesagt, dass sie Handwerker werden sollten, beispielsweise Fliesenleger, denn die werden immer gebraucht. Aber sie wollten Abitur machen und verdienen jetzt mit weit über zwanzig immer noch kein eigenes Geld, wenn man von Nebentätigkeiten absieht. Man muss in die Gesamtrechnung ja auch einbeziehen, dass Hauptschüler und Realschüler schon früher anfangen, Geld zu verdienen. Um das aufzuholen, braucht ein Akademiker eine Zeit lang. Aber wie gesagt, es hängt vom Beruf ab.
Ich bin der Meinung, dass man mit Abitur nie verkehrt liegt. Es braucht sicher seine Zeit und einfach ist es auch nicht, aber ein gewisser Grad an Bildung ist sehr wichtig. In meiner Bewerbungsphase zur Ausbildung bin ich auf viele Stellenangebote gestoßen, die Abitur voraussetzten. Auf diese brauchte ich mich also gar nicht erst zu bewerben, da ich "nur" einen Realschulabschluss in der Tasche hatte. Gerade bei höheren Verwaltungsjobs wird eine umfassend Bildung vorausgesetzt. Da hat man mit einem Realschulabschluss nicht unbedingt die besten Karten. Von einem Hauptschulabschluss braucht man an dieser Stelle erst gar nicht reden.
Auch ich wollte damals nach meiner abgeschlossenen Ausbildung direkt das Abitur nachholen, was ich dann aber doch gelassen habe. Grund dafür war einfach der, dass ich im Betrieb übernommen wurde. Ich sah das ganze als gute Chance an und bin dort geblieben. Mit der Zeit habe ich aber festgestellt, dass ein weiterer Aufstieg nicht wirklich möglich war. Das lag auch an meiner bisherigen Qualifikation. Viele innerbetriebliche Stellen verlangten ein Studium oder wenigstens einen höheren Abschluss. Es war mir also nicht möglich mich in diesem Betrieb weiter nach oben zu arbeiten. Ich bin ein einfacher Arbeiter, den man schnell ersetzten kann. Und genau das ist der Punkt an der ganzen Geschichte.
Man hört doch dauernd, dass es nicht genug qualifizierte Fachkräfte gibt. Da braucht man sich aber auch nicht wundern, wenn man sich Fachkräfte aus dem Ausland holt und die jeweiligen Stellen besetzt. Das ist dann natürlich in den meisten Augen ungerecht. Zum Teil mag das ja auch stimmen, aber irgendwo hat die Sache auch ihre wahren Aussagen. Der Verdienst muss nicht unbedingt höher sein, wenn man Abitur gemacht hat, aber man hat besser Aufstiegschancen und somit Chancen auf ein besseres Gehalt.
Ich bin auch der Meinung, dass man, wenn man sich in der Lage dazu fühlt, in jedem Fall Abitur machen sollte. Ich war zuerst auch auf der Realschule und habe dann noch Abitur gemacht. Dadurch habe ich zwar im Gegensatz zu dem G8-Jahrgang ein Jahr verloren, aber ich glaube es hat mit ganz gut getan, da ich den Stoff auf einen längeren Zeitraum über vermittelt bekommen habe. Ich bin sehr froh, dass ich nicht sofort auf das Gymnasium gegangen bin, weil es mich damals wohl noch überfordert hätte, aber letztendlich bin ich nun auch sehr glücklich darüber, dass ich die Möglichkeit hatte, das Abitur noch nachzuholen, denn andernfalls könnte ich nicht studieren.
Wenn ich nun aber nach der Realschule gedacht hätte, dass ich das Abitur sowieso nicht schaffe, dann hätte ich es lieber gelassen und hätte mich direkt für einen Ausbildungsplatz beworben. Ich finde es nämlich immer besser, wenn man einen guten Realschulabschluss hat, als ein schlechtes Abitur. Ich glaube zumindest, dass das auch beim Personalchef ein wenig besser wirkt. Wenn man nun ein Abiturzeugnis vor sich hat, bei dem nicht einmal sicher ist, ob der Bewerber die Prüfungen übersteht, dann würde ich als Personalchef lieber den Realschüler einstellen, bei dem ziemlich sicher ist, dass er die Prüfungen besteht, weil er eben ein guter oder sogar sehr guter Schüler ist.
Dass ein Abiturient mit guten Noten aber natürlich bessere Chancen hat als ein Realschüler oder gar ein Hauptschüler, ist denke ich mal ganz selbstverständlich und das finde ich auch richtig so. Immerhin hat der Abiturient drei beziehungsweise zwei Jahre länger die Schulbank gedrückt und hat somit eine höhere Bildung. Aus komplettes Ausschlusskriterium finde ich es aber nicht angemessen, immerhin kann der Abiturient auch nicht sonderlich geeignet für den Job sein und es kommt immer noch darauf an, wie man sich bei dem Bewerbungsgespräch präsentiert.
Abitur ist heute von großer Bedeutung. Selbst Krankenschwester kann man heutzutage nur noch mit Abitur werden. Das Abitur ist mittlerweile eine Grundvoraussetzung geworden, da das Niveau eines Abiturienten um einiges höher ist als das eines Realschülers oder sogar Hauptschülers.
Während es vor einigen Jahren noch sehr leicht war, auf das Gymnasium zu kommen, gibt es momentan eine Welle der Änderungen. Die Grundschüler müssen mehr leisten, es werden viel mehr Schülerinnen und Schüler auf die Realschulen geschickt. Das Niveau der Gymnasium ist ein hohes, das viele Arbeitgeber fordern. Ich würde nicht sagen, dass es Diskriminierung ist. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, auf das Gymnasium zu kommen und Abitur zu machen, nur viele nutzen die Chance nicht oder werden nicht genug gefördert.
Man kann ja auch Fachabitur machen, eine Ausbildung machen oder sonst etwas. Ich bin schon der Meinung, dass Abiturienten viel mehr durchstehen als Realschüler, da die Oberstufe wirklich sehr anstrengend ist und einen sehr fordert, sodass ein guter Abschluss mit guten Zukunftsperspektiven durchaus berechtigt ist!
supermami hat geschrieben:Warum nehmen denn so viele Betriebe, die früher Hauptschulabschlüsser genommen haben heute nur noch Abiturienten? Ist das nicht auch eine Art von Diskriminierung?
Warum sollte das eine Diskriminierung sein? Man grenzt ja niemanden auf Grund unbeeinflussbarer Kriterien aus. Für seine Hautfarbe oder Herkunft kann man nichts, für seine Bildung ist man aber selber verantwortlich. Du magst ja recht haben, dass es nicht jedem gleich leicht fällt ein Abitur zu machen, aber möglich ist es im Prinzip für jeden. Nur muss der eine eben jeden Tag noch stundenlang zu Hause büffeln und der andere eben nicht.
Das heute auch in normalen Ausbildungsberufen vermehrt auf Abiturienten zurückgegriffen wird, dürfte in erster Linie an dem seit Jahren sinkenden Bildungsniveau der Mehrzahl der Haupt- und Realschüler liegen. Da werden ja selbst einfache Rechenaufgabe zu schier unüberwindbaren Herrausforderungen. Aber wie soll man denn jemanden als Maler einstellen, wenn er nicht mal ausrechnen kann wieviel Liter Farbe er für eine Wand braucht?
Natürlich muss auch ein Abitur keine Garantie dafür sein, dass man tatsächlich jemanden mit gutem Bildungsniveau erwischt, die Wahrscheinlichkeit ist aber eben doch deutlich höher, dass die Abiturienten wenigstens die theoretischen Grundlagen für die Berufe mitbringen.
Ansonsten hat man mit dem Abitur natürlich deutliche bessere Berufsaussichten. Im Grunde kann man damit ja im Gegensatz zum Haupt- oder Realschüler erstmal alles machen. Viele Berufe kann man heute ja nur noch mit einem Abitur ausüben oder studieren kann man mit einem Hauptschulabschluss auch nicht. Klar kann man auch hier nicht garantieren, dass man durch das Abitur eine Arbeitsstelle bekommt, aber es stehen einem zumindest alle Möglichkeiten offen.
Damit schließen sich natürlich in vielen Fällen auch bessere Verdienstmöglichkeiten an, da viele besser bezahlte Berufe nur mit Abitur oder Studium möglich sind. Aber auch hier muss man wieder sagen, nicht jeder Abiturient wird Manager, Anwalt oder Arzt, aber ohne geht es halt fast nie. Und auch ein guter Handwerker, der sich selbstständig macht kann sehr viel Geld verdienen.
Ich glaube auch, dass man mit Abitur bessere Verdienstmöglichkeiten und Berufsaussichten hat. In den allermeisten Berufen muss man heutzutage vielfach veranlagt sein und Aufgaben aus verschiedenen Arbeitsbereichen erfüllen. Das Abitur zeigt ja zumindest, dass man auf ein Ziel hinarbeiten und dieses auch erreichen kann.
Zudem legen Firmen ja heutzutage viel Wert auf Eigenständigkeit, auf selbstständiges Arbeiten und auf die Erkenntnis von kompletten Problemlösungen. Als Abiturient ist man ja nicht mehr der Schulpflicht unterworfen und lernt daher mehr oder minder freiwillig. Ich denke dass gerade dies den Firmen gefällt, die ja vor allem die "Null-Bock-Mentalität" der Bewerber kritisieren.
Ich bin der Meinung, dass man schon das Abitur machen sollte, wenn man denn die Möglichkeit dazu hat. Das sehe ich deshalb so, weil man mit Abitur nun mal die Möglichkeit hat, jeden Beruf zu erlernen, den man möchte. Mit einem Haupt- oder Realschulabschluss ist das eben nicht möglich und nicht immer weiß man in dem Alter schon, was man beruflich machen möchte oder dieser Berufswunsch ändert sich vielleicht noch. Vielleicht möchte man nach einer Ausbildung doch noch mal studieren, auch wenn man dieses vorher nie geplant hat, insofern ist ein Abitur sicherlich nicht schlecht.
Dennoch bin ich nicht der Meinung, dass man mit Abitur auch unbedingt studieren muss. Jeder soll eben das machen, was er oder sie gerne machen möchte. Das kann auch eine Ausbildung sein, die man auch mit einem Hauptschulabschluss hätte machen können. Oft ist es tatsächlich so, dass auch in diesen Berufen Abiturienten bevorzugt werden, aber auch nicht immer. In vielen Berufen ist heutzutage ja ein Einstellungstest üblich und da werden sicherlich die Besten genommen, egal welche Schulbildung diejenigen nun haben.
Dass man das Abitur für bessere Berufschancen benötigt, empfinde ich nicht als Widerspruch dazu, dass man das Abi eigentlich machen sollte, um studieren zu können. Schließlich erschließen sich durch den höchsten Schulabschluss auch einige Möglichkeiten mehr, was die Berufsauswahl angeht, und das ergibt unterm Strich auch eine deutlich bessere Berufschance, meine ich. Dass man allerdings als Abiturient schneller Arbeit findet, würde ich so nicht unbedingt sehen wollen, weil es viele Abiturienten und auch Studenten unter den Bewerbern gibt, die mitunter Interesse am ein- und demselben Job haben. Insofern dürfte sich die Konkurrenzsituation ähnlich darstellen wie bei anderen vakanten Arbeitsplätzen, die ohne Abitur, sondern nur mit mittlerer Reife zugänglich sind.
Ich selbst habe nun auch schon einige Stellenangebote gesehen, die klassische Berufsausbildungen vorausgesetzt haben, für die ein Realschulabschluss ausreichend gewesen wäre. Dennoch war hier die Allgemeine oder wenigstens die Fachhochschulreife als erforderlich oder wenigstens als wünschenswert angegeben. Ich würde nicht behaupten wollen, dass ich andauernd solche Stellenanzeigen sehe, denn jedenfalls in meiner Gegend hier ist das nun noch nicht ganz so schwerwiegend mit dem Abitur als Zugangsvoraussetzung für einen Job. Aber es ist wohl allgemein bekannt, dass das Abitur in vielerlei Hinsicht Möglichkeiten schafft, also wohl doch generell eine bessere Eintrittskarte in die Berufswelt sein dürfte, vor allem, wenn man höhertrabende Berufe ausüben will.
Auch kenne ich aber Aussagen von Arbeitgebern über zu viel Qualifikation. Das mag so manches Mal ein Argument sein, das ein Personalchef einem Bewerber gegenüber angibt, um diesen schneller aussortieren zu können, ohne andere, wirkliche Gründe zu nennen, die er vielleicht als gegen die Einstellung dieses Kandidaten sprechend sieht.
Im Endeffekt bin ich jedoch nach wie vor der Meinung, dass man wohl einen höheren Schulabschluss machen sollte, wenn man die persönlichen Voraussetzungen dafür erfüllt und auch einen entsprechenden Beruf ergreifen will. Wer keine Ambitionen verspürt, verantwortungsvolle Tätigkeiten, vielleicht auch in leitenden Positionen, auszuüben, der benötigt einen solchen Zugang möglicherweise nicht. Allerdings spricht auch nichts dagegen, mit Abitur eine handwerkliche Ausbildung zu absolvieren und anschließend irgendwo als normaler Angestellter ohne Aussicht auf eine leitende Position zu arbeiten. Dass allein das Vorhandensein des Abiturs einen Menschen nämlich wiederum die Ecke drängt, auch etwas daraus machen zu müssen, wäre mir bisher noch neu.
moin! hat geschrieben:Dass man allerdings als Abiturient schneller Arbeit findet, würde ich so nicht unbedingt sehen wollen, weil es viele Abiturienten und auch Studenten unter den Bewerbern gibt, die mitunter Interesse am ein- und demselben Job haben. Insofern dürfte sich die Konkurrenzsituation ähnlich darstellen wie bei anderen vakanten Arbeitsplätzen, die ohne Abitur, sondern nur mit mittlerer Reife zugänglich sind.
Wobei das jetzt aber eher was mit persönlicher Einstellung als mit dem Schulabschluss zu tun hast. Wer sich von vornherein trotz schlechter Aussichten auf eine Anstellung so sehr eingrenzt, muss halt damit rechnen, dass er keinen oder erst spät einen Job findet. Das Problem kann aber genauso beim Haupt- oder Realschüler auftreten. In so einem Fall muss man dann halt überlegen, ob man nicht besser auf einen anderen Beruf ausweicht. Und hier ist dann auch wieder der Abiturient deutlich besser dran, da er zumindest prinzipiell erstmal wieder deutlich mehr Alternativen hat, aus denen er dann wählen kann.
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