Freund eckt immer nur an, sollte man sich trennen?

vom 22.01.2013, 21:39 Uhr

Eine gute Freundin von mir hat seit einigen Wochen einen neuen Freund. Die beiden haben sich an der Universität kennengelernt und verstehen sich sehr gut. Meine Freundin ist ein sehr aktiver und geselliger Mensch und unternimmt gern etwas mit ihren Freunden und besucht ihre Familie häufig.

Ihr Freund ist etwas introvertierter und irgendwie kommt er bei ihrer Familie scheinbar überhaupt nicht gut an und viele ihrer Freunde sind von seiner Art ebenso nicht sonderlich begeistert. Deshalb machen den beiden gemeinsame Unternehmungen mit der Familie oder Freunden auch inzwischen keinen großen Spaß mehr.

Teilweise versucht er witzig zu sein, sein Humor überzeugt jedoch irgendwie nicht sonderlich. Außerdem ist er extrem unpünktlich und ständig müssen alle bei einem Treffen auf ihn warten. Das sind nun nur zwei Beispiele.

Sie möchte jedoch gern, dass er weiterhin bei ihren Unternehmungen mit Freunden und Familie dabei ist und dass er zumindest akzeptiert wird. Habt ihr eventuell auch schon einmal ähnliche Erfahrungen gemacht, dass euer Partner nicht beliebt war? Wie habt ihr da reagiert bzw. was würdet ihr in so einem Fall raten? Hat so etwas ansonsten eventuell sogar schon einmal letztendlich zu einer Trennung bei euch geführt?

» emily erdbeer » Beiträge: 564 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde sagen, dass das auf Dauer nicht zusammenpasst. Wenn Menschen so unterschiedliche Interessen und Freizeitverhalten haben, müssen sie schon sehr tolerant sein, um das auf Dauer auszuhalten. Denn sie müssten dann ihre Freizeit in vielen Fällen getrennt verbringen oder sich zu etwas zwingen, was sie nicht mögen. Ein solches Verhältnis ist nur etwas für sehr starke, unabhängige Persönlichkeiten. Also keine so tollen Aussichten.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das ist nicht so einfach. Mein jetziger Mann war zu Beginn unserer Beziehung auch nicht sonderlich beliebt bei Freunden und Bekannten. Aber eher aus dem Grund weil er so gut wie nie etwas gesagt hat, das heißt sie haben gar nicht die Möglichkeit gehabt sich kennen zu lernen. Nach einigen treffen ist er aber aufgetaut und kam mehr aus sich heraus. Ansonsten passen wir gut zusammen. Wir sind beides Menschen die zwar gerne mal feiern gehen, aber auch gerne einen schönen, ruhigen und gemütlichen Abend auf der Couch verbringen. Wir unterhalten uns viel und können über Gott und die Welt reden.

Dies scheint bei deiner Freundin ja anders zu sein. Die Entscheidung, ob sie der Beziehung eine Chance gibt oder nicht kann natürlich nur sie alleine treffen. Wenn sie ihn wirklich liebt, denke ich sollte sie es erst mal dabei belassen und vielleicht auch mit ihm reden. Es wird ja einen Grund haben, wieso sie mit ihm zusammen ist. Mein Mann war damals ganz anders, wenn wir alleine waren. Vielleicht ist das bei ihnen ja auch so. Aber wenn sie auch vom Charakter und ihren Interessen sehr verschieden sind, wird es wahrscheinlich schwer.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei meiner ersten Beziehung war es so, dass ich ihn nicht geliebt habe und einfach nur einen Partner wollte. Wir haben überhaupt nicht zusammengepasst und das haben natürlich auch meine Verwandten schnell erkannt. Diese waren zwar freundlich, aber man hat ihnen schon angemerkt, was sie wirklich denken und was sie fühlen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich meinen Verwandten sehr dankbar bin, dass sie mir das mit ihm nicht krumm genommen haben. Er hat uns immer blamiert und war einfach nur sehr peinlich.

So eine Beziehung kann auf Dauer nicht klappen, wenn man nicht bereit ist, an sich zu arbeiten. Ich meine an seiner Pünktlichkeit kann man arbeiten und man muss ja nicht krampfhaft versuchen witzig zu sein. Oftmals ist das nur Nervosität, weil man eben gut ankommen will und die Leute von sich begeistern will. Nur die wenigsten bestechen in solchen Momenten durch wirklich guten Humor.

Die Verwandten sollten den Partner schon annehmen und das sollte man auch noch mal ansprechen. Es kann nicht sein, dass man sich so verhält. Man muss immer hinter seinen Lieben stehen. Man muss eben gemeinsam eine Lösung finden und an der Beziehung arbeiten. Den Verwandten und Freunden würde ich klar machen, dass man es eben miteinander probieren möchte und sich nicht von ihnen aufhalten lässt. Der Partner muss sich aber eben auch anpassen.

Eine Trennung kann nicht immer die Konsequenz sein. Gerade, wenn nur andere Menschen ein Problem mit dem Partner haben und man selber nicht, sollte man zusammenbleiben und einfach daran arbeiten, wie das die anderen sehen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich würde mich in einer Beziehung niemals nur deswegen trennen, weil andere Leute ein Problem mit meinem Partner haben! Also das stünde für mich niemals zur Diskussion.

In diesem Fall scheint der Partner deiner Freundin ja nicht einmal besonders unfreundlich zu sein, nur eben recht introvertiert und eventuell auch mit einer geringen Sozialkompetenz. Deswegen muss er aber noch lange kein schlechter Mensch sein. Und deiner Freundin scheint ja ganz offensichtlich etwas an ihm zu liegen. Daher würde ich ihr definitiv nicht zu einer Trennung raten.

Eher sollte sie das Problem mit ihren Verwandten mal deutlich ansprechen, also die Tatsache, dass sie darunter leidet, wie ihr Partner vom Rest der Familie abgelehnt wird. Und dass sich ihr Umfeld doch bitte zumindest etwas Mühe geben sollte, ihren Partner besser kennenzulernen. Meistens ist es ja bei sehr introvertierten Menschen so, dass man sich erst gut mit ihnen versteht, wenn man sie bereits längere Zeit kennt.

Übrigens habe ich in meinem Bekanntenkreis schon festgestellt, dass Beziehungen zwischen einem sehr geselligen und einem eher introvertierten Partner oft super funktionieren. Anscheinend ergänzen sich so unterschiedliche Charaktere gut. Deswegen finde ich es auch nicht einmal sonderlich erstaunlich, dass sich eine aktive und gesellige Person wie deine Freundin ausgerechnet mit einem Partner mit genau entgegengesetztem Sozialverhalten zusammentut.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich würde mich auch niemals von meinem Freund trennen, nur weil manche Leute nicht mit ihm klarkommen. Es ist doch in erster Linie entscheidend, ob man zusammen Spaß haben kann. Leider gibt es immer Leute, die den Partner nicht mögen oder auch einem das Glück nicht gönnen möchten. Mein Mann war anfangs auch alles andere als beliebt in meinem Freundeskreis und auch meine Verwandtschaft kam nicht so wirklich mit ihm klar, weil er eben ganz anders ist. Meine Ex-Freunde haben sich immer total eingeschleimt und eben das gesagt, was meine Freunde hören wollten. Mein Mann ist allerdings sehr ehrlich und das kommt eben nicht bei allen gut an. Dann haben sie ihn aber näher und auch besser kennengelernt und mittlerweile wird er auch sehr von ihnen gemocht.

Wenn man gerade sehr kurz erst zusammen ist, dann können die anderen Leute den neuen Partner ja gar nicht genau kennen. Es gibt eben auch schüchterne Personen, die nicht direkt mit jedem reden möchten und das kommt bei dem ein oder anderen nicht gut an. Denen sollte man dann einfach mal die Chance geben, sich ein wenig einzuleben. Mit den Witzen versucht er einfach nur, seine Unsicherheit zu überspielen. Das kann man ihm doch auch nicht übel nehmen. Ich persönlich finde sogar extrem extroverierte Personen viel anstrengender. Viele packen ja gleich zu Anfang schon die ganze Lebensgeschichte aus und sind nur am quatschen. Das finde ich beispielsweise unerträglich. Solange die beiden aber gut miteinander auskommen, ist das doch super. An der Pünktlichkeit könnte er echt arbeiten, da es ganz schön anstrengend ist, wenn man ständig warten muss, aber das bekommt man doch schnell in den Griff!

Benutzeravatar

» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Leider muss man sich manchmal erst nach einiger Zeit eingestehen, dass etwas nicht passt. Wenn die beiden wirklich so unterschiedlich sind und gegensätzliche Interessen haben, gibt es wahrscheinlich keinen Weg, eine gemeinsame Zukunft einschlafen zu können.

Es ist kein Muss, dass er sich gut mit ihrer Familie versteht, aber es erleichtert so einiges. Wenn er sich nicht mit ihrer Familie versteht und vor allem nicht wohlfühlt, finde ich es unnötig, die Beziehung aufrecht zu erhalten, nur weil man hofft, dass sich etwas ändert.

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich nicht gleich an eine Trennung denken würde, wenn meiner Freunde oder meine Familie nicht mit meinem Freund zurecht kommen würden. Wenn es so wäre, dass ich meinen Partner wirklich über alles lieben würde und mir sicher wäre, dass er der Richtige für mich ist, dann wäre es mir auch egal, was andere über ihn sagen oder denken würden. Immerhin muss ich ja mit meinem Freund glücklich sein und nicht andere und wenn ich wirklich glücklich in einer Beziehung wäre, dann würde es für mich auch nicht in Frage kommen, sie wegen anderen Leuten aufzugeben.

Ich denke, dass man ja die meiste Zeit mit dem Partner verbringt und nicht mit den Freunden oder den Eltern, weshalb ich auch nicht so großen Wert darauf legen würde, was die anderen sagen würden. Immerhin könnte ich ja auch noch immer regelmäßig mit meinen Freunden unternehmen, ohne dass mein Partner dabei wäre und somit würde ich auch niemanden vernachlässigen. Man muss den Partner ja schließlich auch nicht immer mitnehmen, wenn man sich mit Freunden trifft und von daher würde ich auch kein Problem darin sehen.

Es macht auf jeden Fall vieles einfacher, wenn die Eltern und auch die Freunde den eigenen Partner mögen, da man somit auch viel zusammen unternehmen kann. Außerdem macht es einen ja auch glücklich, wenn man sieht, dass der Partner gut von der Familie aufgenommen wird. Allerdings muss man auch immer bedenken, dass man selbst in einer Beziehung glücklich sein muss. Die Meinung der anderen sollte von daher eher zweitrangig sein und man sollte auf sein eigenes Gefühl hören.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich finde es ehrlich gesagt ein wenig übereilt, gleich von einer Trennung zu sprechen, nur weil ein paar Freunde oder ein paar Verwandte nicht mit dem eigenen Partner klarkommen. Manchmal muss man bei einem Treffen auch erst einmal auftauen, bevor man sich richtig kennenlernen kann.

Beispielsweise die Schwägerin von meinem Freund ist eine sehr verschlossene und introvertierte Person. Ich habe fast ein Jahr versucht, mich mit ihr anzufreunden und mit ihr auf einen Nenner zu kommen, hatte aber total die Schwierigkeiten damit. Ich habe mich von ihr immer ein wenig "abgeschmettert" gefühlt, wenn ich versucht habe, ein Gesprächsthema zu finden oder sie irgendetwas gefragt habe. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, dass sich mein Verhältnis zu ihr jemals verbessern würde, bis sie dann plötzlich doch aufgetaut ist. Bei manchen dauert es eben etwas länger, jeder Mensch ist nunmal unterschiedlich. Daher wäre es falsch, gleich alle über einen Kamm zu scheren und zu erwarten, dass sich alle schon nach dem ersten Treffen super blendend verstehen.

Ansonsten finde ich es total übertrieben gleich Schluss zu machen, nur weil der Freund nicht sofort Anschluss bei Freunden oder Verwandten findet. Schließlich muss man selbst doch mit dem Freund leben und nicht die anderen oder sehe ich das falsch? Nach einem Treffen gehen die Freunde und Verwandten alle zu sich nach Hause und man selbst ist mit seinem Partner dann alleine und verbringt auch die meiste Zeit mit ihm. Daher sollte der Grund für eine Trennung nur die beiden Partner betreffen und nicht irgendwelche Personen von außerhalb.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^