Abiturwissen: Bismarcks Außenpolitik (Geschichte)

vom 19.04.2008, 19:14 Uhr

Hier das Wichtigste der Außenpolitik Bismarcks zwecks Lernen fürs Abiturwissen zusammengefasst (wurde bei mir sogar im mündlichen abgefragt). Ich hatte in dem Themenbereich durch diese Lernübersicht, die ich mir hart erarbeitet hatte, 14 Punkte:

Aussenpolitik Bismarcks
Aufteilung der Großmächte und die Verhältnisse untereinander

( Geographische Lage der Länder )

Deutschland liegt genau in der Mitte und spielt deshalb auch geographisch eine große und wichtige Rolle. Bevölkerungmäßig war Deutschland das 2. größte Land nach Russland. Die Wirtschaftkraft DE´s sollte die größte in Europa werden und es war absehbar, dass dies auch so passieren würde. Die Neugründung des Deutschen Reiches stieß also bei den Nachbarn auf Misstrauen.

Bismarck reagierte auf dieses Misstrauen mit Rücksichtnahmen und handelte wie folgt:
1.Schritt : Erklärung Deutschlands für saturiert (gesättigt, d.h DE hat keine weiteren Gebietsansprüche mehr, weder in Europa noch in Übersee).
2.Schritt : Er versuchte die Rolle des "ehrlichen Maklers" zu übernehmen und versuchte zu vermitteln. (Honorar damit Frieden Europas , kein sonstiges Honorar in Form von Geld o.ä) siehe auch -> "Alptraum der Bündnisse" ( S. 147 ) : Bismarck hatte Angst vor Bündnissen gegen Deutschland, da Deutschland im Kriegsfall hätte eingekesselt werden können ( z.B Bündnis Russland, Frankreich) und wäre in die Situation eines 2-Fronten-Krieges gekommen.

Politische Interessen der verschiedenen Länder: (Europa & Weltweit) Großbritannien (GB): Das Verhältnis der Staaten in Europa zueinander sollte im Gleichgewicht liegen (Balance of Power)
- England wollte sich den Rücken freihalten für weitere Imperialpolitik
- England vertrat die Vorstellung der so gennanten "Splendid isolation" (Glanzvolle Isolation),meinte
- die eigene Politik. England mischte sich bewusst nicht in die europäische Politik ein und isolierte
- sich somit.(Glanzvolle Weltpolitik)
Russland ( R ): Vertrat immernoch jede Politik die Peter der Große Russland unterbreitet hatte: Man hatte Zugang zu Atlantik, Nordmeer,
- Pazifik. Es fehlten 1. das Mittelmeer und 2. der Indische Ozean. Russland versuchte also sowohl den Zugang zum Mittelmeer als auch
- den Zugang zum Indischen Ozean zu erlangen.
- Der Zugang zum Mittelmeer wurde jedoch durch das Osmanische Reich verhindert; ebenfalls GB hätte es verhindern wollen,da
- sie sich gerade Ägypten & den Suez-Kanal sicherten und von R nicht gefährdet werden wollten.
- Bündnis mit Ö-U war ebenfalls denkbar, aber nicht durchsetzbar.
- Weg über Serbien ( fühlte sich von Ö bedroht ) möglich, da Serbien Unterstützung bei R suchte, und somit war der Weg
- zur Adria nicht mehr weit. Man war jedoch dann möglicher Gegner Ös.
- Die Russen vertraten außerdem die Politik des Panslawismus ( Vorstellung,das alle slawischen Völker sich zusammenschließen
- sollten ,allerdings unter Russischer Führung)
- Indischer Ozean : Wäre über Afghanistan/Pakistan möglich gewesen.1880 besetzt Russland Afghanistan mit dem Ziel das damals noch zu Indien zählende
- Pakistan ebenfalls zu erwerben.Dies stieß allerdings auf Gegnerschaft der Engländer,da diese ihre wertvollste Kolonie Indien schützen wollten.

- > Somit für Bismarck logisch: Kooperation R/ ENG und R/Ö-U auszuschließen Österreich (Ö): Interessen Ös waren eindeutig auf dem Balkan. Hier wollte man die Vorrangstellung erhalten und ausbauen und die Russen sollten hier natürlich nicht in die Quere kommen. Potentieller Gegner auf dem Balkan waren die Türken, denn der Ausbau konnte nur auf Kosten des Osmanischen Reiches erfolgen. 1908 Höhepunkt, als Ö Bosnien-Herzegowina übernimmt. Italien (I): Auch Italien hatte natürlich politische Interessen, die auch gegen Ö gerichtet waren, denn es gab noch Ö Besitz in Italien, nämlich einmal das Gebiet nördl. des Garda-Sees und 2. Triest, die für I wichtigste Hafenstadt an der Adria. Diese Gebiete wurden von den Italienern Irredenta (unerlöst) genannt. Frankreich (F): Überseeische Spannungen zwischen FR und GB wegen der Kolonialpolitik (Afrika) Bismarck: Eigentlich gute Situation für Deutschland, da zwischen allen Ländern untereinander Spannungen herrschten und so konnten gegen Deutschland keine Bündnisse entstehen. Man musste nur dafür sorgen, dass die Spannungen blieben.

Besonderes Problem: Frankreich

Deutschland musste nach 1871 mit folgendem rechnen (auf fr. Politik bezogen):
- F: Verlorener Krieg von 1870/71 + Demütigung, somit Rachepläne gegenüber Deutschland, Wunsch Elsaß-Lothringen wieder zu bekommen
- F erschien Bismarck als der gefährlichste Gegner. Bismarck war es aber Recht einen gefährlichen Gegner zu haben, aus innenpolitischen Gründen - damit die Deutschen als Volk zusammen hielten. Bismarck ging es darum, darauf zu achten, das F auf keinen Fall ein Bündnis mit jemand anderem eingehen konnte. Er sagte folgendes: "Man muss als Deutscher Außenpolitiker mit 5 Bällen jonglieren.". Mit den 5 Bällen sind die 5 anderen Länder gemeint. Der Jongleur hat immer max. 2 in der Hand und 3 befinden sich in der Luft, aber es gilt auch rel. schnell zu wechseln um das Spiel fortsetzen zu können. Bismarck versuchte über Bündnissysteme dieses Jonglieren zu gestalten. Er musste Bündnisse mit Ländern schließen, die selbst gegeneinander waren.

3-Kaiser-Bündnis: D/R/Ö
Diese 3 Staaten immerhin 2 gemeinsame Interessen:
1. Polen (Aufteilung untereinander, mussten dafür sorgen dass sich die Polen nicht erhoben)
2. Monarchie ( wollten weiterhin undemokratische Monarchien bleiben )
3. Alle 3 waren Viel-Völker-Statten.

Wichtigstes Bündnis war der 2-Bund mit Ö-U
Dies war möglich, da Bismarck der Meinung war, dass der Norddeutsche Bund 1866 die Ö sehr gut behandelt hatte. Außerdem hätten sie beide die selbe Sprache durch die selbe Sprache wären sie beide natürlich-bedingte Partner. Dieser 2-Bund wurde dann später durch Italien zum 3-Bund erweitert. Wobei allerdings darauf hinzuweisen ist,das I und Ö nicht befreundet waren. Was sich dann im übrigen auch zu Beginn des 1. Weltkrieges auch dahingehend zeigt, das die I nicht in den Krieg eintreten. Dieser Bund war ein rein defensives Bündnis, d.h man kam sich nur dann zu Hilfe wenn einer der Partner angegriffen wurde.

Bismarck schließt Bündnis mit Russland (Rückversicherungs-Vertrag) Der Name Rückversicherungs-Vertrag kam daher, dass man sich u.a garantierte, wenn es zum Konflikt käme, erstmal sich rückversichern, dass keine Missverständnisse vorliegen.

Auf den 1. Blick auch ein reines Defensivbündnis ( auch wohlwollende Neutralität im Kriegsfalle definiert bzw garantiert ) - so formuliert um die Ö nicht zu verschrecken. Andererseits war das nat. zu wenig, um F davon abzuhalten, mit R doch noch ein Bündnis einzugehen. Es gab noch einen geheimen Zusatz, der unter anderem ein Wohlwollen DEs bei Versuch R ans Mittelmeer zu gelangen, erklärte.

Großes Problem in Bündnissen: Stabil konnten diese Bündnisse nicht sein. Sie konnte nur solange Funktionieren, wie die Verträge zw. Bismarck und den Ländern halbwegs geheim blieben. Bismarck hat es bis zum Ende seiner Kanzlerschaft geschafft, die "Bälle" alle oben zu halten. Bismarck vermittelte die "Mittelmeer-Entente", das war kein richtiges Bündnis, aber eine Absprache zwischen GB,I und Ö (+einige kleinere Gebiete) eine einvernehmliche Politik zu betrieben, wenn es sich ums Mittelmeer drehte. Diese Entente konnte sich bei Bedarf auch gegen R und OR richten. Auch wegen diesem Bündnissystem kommt es zum Streit zwischen dem neuem Kaiser Wilhelm, der voll auf die Ö Karte setzte, und Bismarck. Er meinte der Rückversicherungsvertrag störe das gute Verhältnis zwischen Ö und D, Bismarck wollte diesen aber erhalten. Das ist der 2. Grund warum Bismarck entlassen wurde. 3. Grund: Die beiden mochten sich nicht wirklich. Der junge Kaiser wollte sich vom alten Bismarck nichts sagen lassen.

1890 Entlassung Bismarcks

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ist sowas hier erlaubt?

Dann hau ich nämlich meine Diplomarbeit hier rein und habe nen ipod sicher :wink:

» jessi-bär » Beiträge: 13 » Talkpoints: 0,82 »


Wieso? Mehr als 2 Punkte bekommst Du nicht für einen Beitrag, und mir hat das fürs Abi echt viel geholfen. Habe es mir mühevoll erarbeitet damals und ich habe es hier in die richtige Kategorie eingestellt, und Abiturrelevanz ist doch für viele hier brauchbar denke ich. Ich wäre froh gewesen, hätte ich sowas damals so gut zusammengefasst irgendwo gefunden.

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Du hast dafür nur 14 Punkte erhalten? Naja, ok. Den einen Punkt musste dir dein/e Lehrer/in wegen Rechtschreibung und Grammatik abziehen, oder? Ein paar mehr Fehler schleichen sich immer beim Tippen ein, aber so viele?

» Facekuli » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,04 »



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