Auswahlverfahren von Statisten- und Komparsenrollen

Ich habe gehört, dass in unserer Nachbarstadt bald ein Film gedreht werden soll. Ich fänd es ja mal interessant da mal näher zuzuschauen. Schön wäre vielleicht auch eine Statistenrolle oder eine Komparsenrolle. Aber ich weiß gar nicht, wie bei einem Film so das Auswahlverfahren für solche Rollen ist.

Wisst ihr, was man machen muss, um da einfach als Statist mitzuwirken oder ein Komparse zu sein? Bei den Tagesserien ist es ja oft so, dass man so eine Rolle gewinnen kann oder dass man auch dafür bezahlen muss, wenn man in so einem Film mit macht.

Nun ja, wie man jetzt letzten Endes an so eine Rolle kommt, kann ich dir leider auch nicht so genau sagen, aber sicherlich wirst du nie der einzige sein, der auf so eine Kleine Rolle aus ist. Dabei ist es sicherlich auch ganz egal, ob es dabei um eine Daily-Soap geht oder um einen großen Hollywood-Blockbuster. Bei letzterem denke ich aber auch eher, dass dort sogar die Nebendarsteller/Kleindarsteller gecastet werden. Grade in großen Produktionen muss natürlich alles authentisch wirken und dann kann man es sich als Produzent eher nicht leisten, einen zwei Meter großen Schauspieler ins Schlumpfenland zu stellen, wenn du verstehst, was ich meine.

Reich wird man mit so einer Rolle sicherlich auch nicht grade. Was man dort verdient, ist wie in allen anderen Dingen auch, vertraglich im Vorfeld zu vereinbaren. Laut Wikipedia hat man dort in den 90er Jahren noch bis um die 300 DMark verdienen können, pro Drehtag wohlgemerkt. Inzwischen belaufen sich die Gagen hier aber wohl nur noch auf wenige Euro pro Drehtag, wo man nicht mehr als fünfzig Euro erwarten dürfe. Wer aber vielleicht hier und da schon öfter mal eine ähnliche Rolle gehabt hat, wird vielleicht punkten können, wenn man zB. bei Mittelalter-Filmen schon sein eigenes Kostüm hat, dieses mitbringt, etc.

Bei uns in der Nähe hat man auch mal einen Film gedreht und Komparsen oder Statisten gesucht, die die Straße bevölkern oder im Café im Hintergrund sitzen. Also wirklich nur physische Anwesenheit ohne Nahaufnahmen oder Text. Dafür wurden speziell Leute beiderlei Geschlechts und aus allen Altersgruppen gesucht , damit die Straßenszene nicht aussieht, als hätte das Mädchenpensionat Ausgang.

Die Filmfirma hat im lokalen Anzeigenblättchen Werbung für ihre Komparsenstellen gemacht. Wenn ich mich recht entsinne, hat man keine kompletten Bewerbungsunterlagen verlangt, sondern die Leute nach einem Telefongespräch gleich zur Begutachtung eingeladen.

Junge Leute, also Schüler oder Studenten und vor allem Mädchen und junge Frauen scheinen sich in diesem Fall zu Hauf beworben zu haben, sodass die Filmleute eine zweite Anzeige geschaltet haben, in der sie speziell ältere Herren, bevorzugt bärtig, gesucht haben. Daraus schließe ich, dass man bessere Chancen hat, wenn man als Typ irgendwie aus der Masse der meist jungen, weiblichen Bewerberinnen heraussticht.

Manchmal kann man auch mit besonderen Fähigkeiten wie Akrobatik, Reiten oder Kampfsport punkten, aber das hängt natürlich vom Genre des geplanten Films ab.