Löst Ihr auch ungestempelte Briefmarken vom Umschlag ab?

Ich habe auch schon häufig genug Post bekommen, auf der die Briefmarke nicht abgestempelt ist. Allerdings würde mir nicht einfallen, diesen Fehler der Maschine (denn darum handelt es sich; ein Mensch, der Post abstempelt, würde ja ein Gehalt kosten) auszunutzen und die Briefmarke wiederzuverwenden. Mal ehrlich? Das sind doch nur ein paar Cent. Definitiv nicht wert, dass ich mir dafür "die Finger schmutzig mache" und ein Betrugsdelikt begehe...

Denn selbstverständlich handelt es sich dabei um Betrug! Die Post erbringt (mehr oder weniger schlecht, aber das ist ein anderes Thema) eine Leistung, der Brief-Absender bezahlt dafür (in Form des Kaufs einer Briefmarke) und weist nach, dass er bezahlt hat, indem er die Briefmarke auf den Briefumschlag klebt. Wenn man nun eine Briefmarke verwendet, für die man nicht bezahlt hat (und für die auch sonst niemand bezahlt hat), betrügt man die Post um den Lohn für die erbrachte Leistung. Das ist weder moralisch in meinen Augen gerechtfertig noch rein rechtlich okay.

Vermutlich käme man, wenn man erwischt wird, in echte Schwierigkeiten. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass im Zweifelsfall Gutachter nachweisen könnten, ob eine Briefmarke schon einmal verwendet worden ist oder nicht.

Der "Trick" mit dem Klebestift ist mir übrigens auch bekannt, allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass das nicht auffällt. Und vermutlich hätte man dann, wenn zufällig irgendein Post-Mitarbeiter den Brief doch genauer anschaut, eine Klage am Hals. Wie gesagt, die paar Cent sind das meiner Meinung nach nicht wert!

Ich habe nämlich keinerlei Lust, irgendwann wegen so einer absolut lächerlichen Angelegenheit als vorbestraft zu gelten und letztendlich bestimmte Berufe nicht mehr ausüben zu dürfen. (Ja, wenn man Pech hat, kann man sich schon mit Mini-Delikten wie geklautem Kaugummi oder eben manipulierten Briefmarken seinen Lebensweg verbauen...)

Das ist fast schon so, als ob der Stempelautomat für den Fahrschein keine Farbe mehr hat, was schon vorkommt. Ich denke mir dann auch nicht, dass ich den Streifen schon verwendet habe, sondern stemple ihn nochmals. Alles was nicht markiert wurde, ist Verschulden des Betreibers und hat noch immer den gleichen Wert. Etwas anderes wäre es, wenn ich versuchen würde, die Stempelfarbe von der Briefmarke zu bekommen, denn das wäre eindeutig ein Missbrauch und sicherlich nicht ohne Konsequenzen, wenn es bemerkt würde.

Es kommt mittlerweile auch bei mir nicht mehr häufig vor, dass ich einen Brief mit einer Briefmarke bekomme, die nicht gestempelt wurde. Wenn es aber der Fall ist, dann löse ich die ungestempelte Briefmarke auch ab, um sie erneut zu verwenden. Ich kann mir schon vorstellen, dass es nicht legal ist, weil die Post für eine Briefmarke ja zwei Mal die Leistung bringt. Aber irgendwie finde ich es dann doch angenehm, einige Cent sparen zu können.

Schon komisch, dass manche Leute aus einem "Betrug" wegen ein paar Cent gleich ein Drama machen. Man muss doch nicht päpstlicher sein, als der Papst. Ich habe das auch schon mal gemacht. Allerdings kann ich mich nur an einziges Mal erinnern, wo ich tatsächlich einen Brief bekommen hatte, wo der Stempel komplett neben der Marke gelandet war. Das ist nun schon einige Jahre her. Mittlerweile ist es zur absoluten Seltenheit geworden, dass ich überhaupt noch Briefe mit "echten" Briefmarken bekomme. Aber ist ja nicht verwunderlich. Privatpost schreibe und bekomme ich kaum und die meisten Unternehmen und Behörden verwenden ja nur noch die Stempel mit den QR-Codes.

Wenn ich mal einen Brief mit aufgeklebter Briefmarke bekomme, dann schaue ich mir diese normalerweise schon an. Früher habe ich Briefmarken gesammelt. Das mache ich zwar nicht mehr, weil es sich irgendwie auch nicht mehr lohnt, aber einen Blick auf die Marken werfe ich aus einem gewissen Interesse heraus immer noch. So würde es mir eben auch auffallen, wenn eine Marke ungestempelt wäre und würde sie vermutlich auch ablösen und nochmal benutzen. So hätte ich immerhin 58 Cent gespart oder vielleicht auch mehr, wenn es ein Großbrief sein sollte, und die Post kann es sowieso nicht überprüfen.

Wenn du eine Briefmarke ausschneidest und so wieder aufklebst, könnte es ja auch sein, dass du sie versehentlich auf einen anderen Umschlag falsch aufgeklebt hattest.

Und gerade deshalb, ist auch dieses verboten. Wenn man eine Sendung falsch adressiert hat oder versehentlich zuviel Porto aufgeklebt hat, so kann man dieses von der Post austauschen lassen.

Schon krass, wie viele Leute hier mit Halbwissen um sich werfen, wie zum Beispiel auch celles in dem Beispiel mit dem Fahrkartenentwerten. Es ist völliger Unsinn, dass es Schuld des Betreibers ist, sondern der Fahrgast hat dafür Sorge zu tragen, dass seine Fahrkarte korrekt entwertet wurde. Ebenso darf man einmal aufgeklebte Briefmarken nicht selbst ablösen.

Wenn man es doch macht, so ist man deswegen keinesfalls vorbestraft wie arril schrieb und verbaut sich damit auch nicht seine Zukunft. Für eine Vorstrafe müsste man weit mehr anstellen. Das hat auch mit Pech nichts zu tun! Strafanzeige könnte die Post natürlich dennoch stellen, aber das passiert in der Regel nicht. Häufiger kommt es vor, dass Marken ungestempelter Sendungen vom Postboten einfach durchgestrichen werden. Und bei wiederverwendeten Marken kann durchaus Nachporto fällig werden. Klebestiftaktionen sind da schon riskanter, aber selbst wenn man dafür angezeigt wird, ist man nicht vorbestraft.

Ich habe schonmal Marken gelöst, aber dabei handelte es sich um höhere Werte. Für Werte unter einem Euro ist mir der Aufwand dann doch zu hoch und ich achte auch nicht immer darauf oder die Marken befinden sich auf Postkarten, die ich nicht zerstören möchte. Ansonsten schneide ich die Marke aus und lege sie ins Wasser. Dadurch löst sich der Kleber auf der Rückseite.