Beim Tierarzt sehen wie ein anderes Tier eingeschläfert wird
Als ich das letzte Mal mit meiner Katze Kitty bei der Tierärztin war und an der Annahme stand, habe ich mitbekommen, wie vor mir ein Mann stand, der einen wunderschönen Perserkater auf dem Arm hatte. Ihm standen die Tränen in den Augen und kurz darauf bekam ich dann mit, warum. Der Kater sollte wohl eingeschläfert werden. Warum, wusste ich nicht, aber das tat mir so unendlich leid, dass ich Mühe hatte, meine eigenen Tränen zu unterdrücken, die mir hoch kamen. Ich hatte eine richtigen Kloß im Hals und hätte am liebsten etwas Tröstendes zu dem Mann gesagt, aber mir wollte nichts einfallen.
Habt Ihr so eine Situation auch schon einmal erlebt? Und wenn ja, wie seid Ihr damit umgegangen? Lässt Euch so etwas kalt, wenn es Euch nicht betrifft oder fühlt Ihr mit?
Ich habe es noch nicht direkt bei einem eigenen Tierarztbesuch mitbekommen - aber ich habe einmal von der Schule aus ein Praktikum beim Tierarzt gemacht und in dieser Zeit so einige Einschläferungen miterleben müssen. Dabei war sehr klar zu merken, dass die Menschen sehr verschieden mit dem Tod ihrer Tiere umgehen - die einen bleiben ganz ruhig, die anderen weinen fürchterlich und andere versuchen, unbedingt beherrscht zu bleiben. Da ist es schwer zu wissen, wie man reagieren soll, ohne dabei möglicherweise alles noch schlimmer zu machen. Das einzige, was sich immer als positiv bewährt hat, war, ruhig und freundlich zu bleiben und den Leuten so zu vermitteln: Ich kann sehen, dass es Ihnen schlecht geht, und das sehr gut verstehen, aber es ist okay. Wir schaffen das, Sie sind nicht alleine.
Aber das sind eben die kurzen Eindrücke, die ich als Praktikantin bekommen habe, was ja nochmal eine ganz andere Position ist als die eines Menschen, der mit im Wartezimmer sitzt. Ich denke, da würde ich auch ruhig sein und den Menschen einfach in Ruhe lassen - einfach, weil ich in dieser Situation auch meine Ruhe haben wollte und denke, dass es eine Sache der Höflichkeit ist. Wenn jemand reden möchte, wird er es wohl ganz von selbst tun.
Ich persönlich habe zwar bei einem Tierarztbesuch noch nicht mitbekommen, wie ein anderes Tier eingeschläfert werden musste oder kurz vor dem Einschläfern stand, aber mir tut so etwas auch immer sehr leid.
Wenn ich beispielsweise in meinem Freundeskreis, Bekanntenkreis oder familiären Umfeld mitbekomme, wie dort ein geliebtes Tier, wegen dem Alter oder wegen einer Krankheit, eingeschläfert werden muss, dann nimmt mich das auch immer sehr mit. Obwohl es in dem Moment nicht mein Tier ist, fühle ich mit dem Tierbesitzer auch immer mit. Immer hin musste ich meinen Hund damals auch einschläfern lassen und er war über Jahre ein treuer Begleiter, sodass ich nun mal weiß, wie sich der Tierbesitzer fühlt, wenn er sich von seinem Tier trennen muss und es einschläfern lassen muss.
Ich denke, wenn ich so etwas bei einem Tierarztbesuch mitbekommen würde, wäre ich sicherlich auch ziemlich traurig und mitgenommen und ich wüsste auch nicht, was ich dem Tierbesitzer für tröstende Worte sagen sollte. Zu mal ich noch nicht einmal wüsste, ob ich dem Tierbesitzer gegenüber überhaupt ein Wort sagen würde, da ich die Person nun mal nicht kenne und nicht weiß, wie dieser reagiert und ob dieser dieses Mitleid und die Aufmerksamkeit haben möchte. Es gibt ja auch Leute, die ihre Trauer ganz alleine bewältigen wollen und kein Mitleid oder aufrichtige Worte von anderen Leuten haben wollen.
War vor ca. zwei Wochen beim Tierarzt mit unserer Katze zur Nachuntersuchung, da sind mir eine Frau mit ihrer Tochter entgegen gekommen die beide am weinen waren und kein Tier dabei hatten. Daher gehe ich davon aus, dass hier gerade deren Haustier eingeschläfert wurde. Sicherlich keine schöne Situation für die beiden, jedoch denke ich man sollte sich da nicht einmischen indem man sein Beileid ausspricht.
Ich finde solche Momente immer sehr traurig. Die Besitzer müssen über den Verlust ihres Haustiers sehr traurig sein und mich persönlich berühren solche Momente ebenfalls sehr tief. Schließlich geht ja auch um eine Art Familienmitglied von uns, wenn das eigene Haustier stirb oder eingeschläfert wird.
Als ich noch zur Hauptschule ging, starb mein Wellensittich. Ich musste mir ansehen, wie der Sittich vor meinen Augen mit dem Tod gekämpft hatte. Ich war sehr traurig darüber gewesen und weiß daher, wie sich andere Besitzer von Haustieren fühlen müssen, wenn diese ihr Haustier einschläfern müssen oder es stirbt.
Ich fühle immer mit, wenn ein Tier eingeschläfert werden soll. Ich habe erst einmal mitbekommen, dass eine ältere Dame mit ihrer Katze zum Einschläfern ist. Zumindest war das geplant, raus kam sie schließlich doch wieder mit der Katze und hat gestrahlt über das ganze Gesicht, damit sie ihr Tier noch etwas behalten durfte, war wohl doch nicht so schlimm, wie sie vermutet hatte. Das hat natürlich auch mich gefreut, weil ich mich selbst zu der Zeit damit abfinden musste, dass mein Tier auch nicht mehr lange bei uns verweilt.
Ich denke man fühlt halt automatisch mit, zumindest ich, weil ich mir immer dann direkt vorstelle, dass es nun das letzte mal ist, dass sie ggf. frische Luft geschnuppert hat, das letzte Mal in Frauchens/Herrchens Armen liegt ect. Auch will man natürlich selbst am Liebsten nie ein Tier verlieren und weiß daher um die Gefühle der Personen.
Ich habe leider innerhalb eines Monats nun zwei Tiere einschläfern lassen müssen. An Weihnachten eine Rennmaus von mir, und vor fast genau zwei Wochen meinen geliebten Hund. Ich war aber auch nicht in der Situation, dass mich hat jemand dabei beobachten müssen, wie ich mich darauf nun endgültig vorbereite. Die Maus wurde an einem Feiertag eingeschläfert und unser Hund Zuhause bei uns.
Ich glaube das ich in dem Moment am Liebsten selbst nichts irgendwie hören wollen würde, da man selbst mit sich beschäftigt ist und der Trauer. Liebe Worte im Nachhinein, wenn man sich mit der Situation etwas abgefunden hat, sind dann doch schon etwas schönes. Aber in dem Moment vor und direkt nach der Einschläferung wäre das etwas, was mich noch mehr runter ziehen und mir noch mehr Tränen rauslocken würde.
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