Wäre Impotenz für euch ein Ausschlusskriterium in Beziehung?

Mich würde mal etwas interessieren, was nicht viele zugeben würden. In meinem Bekanntenkreis ist ein etwas älterer Herr. Er ist über 70 und seine Frau ist ihm nun weggelaufen. Denn er hat wohl durch viel Medikamente ein Problem mit der Potenz. Die Frau ist noch 15 Jahre jünger als er und hat sich deswegen von ihrem Mann getrennt, mit dem sie 30 Jahre verheiratet ist. Der Mann hat sich bei uns das Herz ausgeschüttet.

Irgendwie kann ich verstehen, wenn es beim Kennenlernen und in der Kennenlernphase herauskommt, aber sollte es ein Ausschlusskriterium sein, wenn man schon so lange zusammen ist? Wäre es für euch ein Ausschlusskriterium? Würdet ihr euch von eurem langjährigen Partner trennen oder wäre es für euch schon beim kennenlernen ein "nogo"?

Sicherlich ist das eine unschöne Sache, aber ich würde trotzdem mit meinem Partner zusammenbleiben. Eine Beziehung ist mehr als nur das im Bett. Außerdem gibt es da auch andere Lösungen und man muss dann nicht eine so lange Beziehung beenden. In meinen Augen ist das sehr oberflächlich und er sollte froh sein, dass er diese Frau los ist. Denn wahre Liebe übersteht solche Probleme.

Ich könnte auch ohne Beischlaf mit meinem Partner zusammen sein, weil ich ihn liebe und weil er mir so gut tut. Einen besseren Mann an meiner Seite kann ich nicht finden und da würde ich auch bei ihm bleiben, wenn er ein Problem hat. Das sagt sich leicht, aber ich würde es auch machen. Wenn er einen Unfall haben würde, würde ich auch bei ihm bleiben und ihn pflegen. Das ist so, wenn man sich wirklich liebt.

Impotenz würde meine Beziehung auf keinen Fall verändern. Ich liebe meinen Partner so wie er ist und ich würde ihm auch weiterhin die Treue halten, wenn er plötzlich Probleme mit der Potenz bekommen würde.

Sex ist in der Liebe natürlich eine wichtige Sache und ich habe da auch Spaß daran, aber auch ohne das Glied meines Partners gibt es viele Möglichkeiten, sich miteinander zu vergnügen. Ich weiß, dass viele Frauen in meinem Bekanntenkreis sich gern über impotente Männer lustig machen und das als was verwerfliches sehen, aber der Mann kann dafür nichts und wer deswegen eine Beziehung in Frage stellt, ist in meinen Augen wirklich nicht Beziehungtauglich.

Das wäre für mich - besonders nicht nach einer langjährigen Beziehung - kein Grund mich von meinem Partner zu trennen. Ich kann durchaus verstehen dass das ein Problem für Frauen seien könnte, für die Sex extrem wichtig ist. Ich kannte auch mal ein Mädel, für die wäre es der "Schlussmach-Grund" Nummer eins gewesen, wenn es im Bett nicht gut läuft, egal wie der Rest der Beziehung aussieht.

Dabei gibt es doch auch andere Möglichkeiten auf seine Kosten zu kommen und befriedigt zu werden; wie Jess0708 schon sagte, kann man auch ohne einen Penis Spaß haben und bei richtiger "Handhabung" kann das genauso gut oder sogar besser als Sex sein.

Ich finde es schlimm, wenn man eine langjährige, vielleicht sogar jahrzehntelange, Beziehung einfach so beendet, nur weil es aus körperlichen Gründen im Bett nicht mehr optimal läuft. Da denke ich mir immer, so groß kann die Liebe dann, zumindest von der einen Seite aus, ja nicht gewesen sein. Es gibt viel wichtigere Dinge als Sex, erst recht, wenn man schon so lange zusammen ist.

Ich würde meinen Partner aus so einem Grund nicht verlassen und selbst wenn die Impotenz schon beim Kennenlernen bestehen würde, wäre das nicht zwangsläufig ein k.O.-Kriterium. Sicherlich muss man lernen, damit umzugehen, aber wenn es die große Liebe ist, wäre ich dazu bereit. Selbst einen Kinderwunsch könnte man durch künstliche Befruchtung erfüllen, da Impotenz ja nicht auch gleich Unfruchtbarkeit bedeutet.

Für mich wäre Impotenz kein Ausschlusskriterium. Ich finde es auch sehr gut,dass viele hier es ähnlich betrachten. Gerade bei einer so langfristigen Beziehung gibt es wichtigere Werte als Sex. Sex ist sicher ein nicht ganz unbedeutender Teil davon, allerdings wird wahre Liebe diese Einschränkung wohl überstehen. Ich kann so etwas nicht nachvollziehen, nach einer so langen gemeinsamen Zeit.

Bei einer noch relativ frischen Beziehung hingegen, könnte es für mich ein Ausschlusskriterium sein. Allerdings müssten dann andere Faktoren auch nicht stimmen. Nur auf Grund von Impotenz würde ich niemanden verlassen oder wegschicken. Man würde es schon irgendwie schaffen damit klar zu kommen, gemeinsam übersteht man alles.

Sicherlich würde sich innerhalb der Beziehung einiges ändern. Aber mit Sicherheit würde ich meinem Freund deswegen nicht davon laufen. Intimitäten gehören zwar zu einer Beziehung, aber wenn da eben etwas nicht mehr so mitmacht, wie man es gewohnt ist, dann ändert sich halt nur die Sexualität.

Verlässt man deswegen den Partner, dann kann die Beziehung nicht viel Bestand gehabt haben. Denn solche Probleme steht man doch gemeinsam durch und findet auch einen gemeinsamen Weg damit umzugehen.

Ich würde es in den Anfängen einer Beziehung vielleicht noch in Betracht ziehen, "davon zu laufen", aber wenn man seinen Partner liebt und weiß, dass man ihn so akzeptiert wie er ist- dann sollte so etwas machbar sein, ohne dass man ihn verlassen muss.

Wie schon geschrieben wird, gibt es so viele Alternativen, die mir absolut reichen würden, ohne sein Glied zu vermissen. Sex spielt natürlich eine große Rolle, aber es gibt eindeutig wichtigeres, und ich glaube dass man wissen sollte, wie viel eine Beziehung wert ist, man sollte eine solche Krankheit nicht als Trennungsgrund nehmen.