Was tun, wenn die Gratis-Upgradekabine ein Alptraum ist?

Wir hatten letztes Jahr eine schöne Innenkabine auf einem italienischen Schiff gebucht und freuten uns schon sehr auf die günstige und ruhige Lage. Vier Woche vor Abfahrt wurden wir von der Reederei angeschrieben, dass sie uns ein kostenfreies Update auf eine Außenkabine gegeben hätten. Ich sah mir gleich die Kabine am Decksplan an und war enttäuscht. Sie war ganz am Heck und dahinter ein Sonnendeck. Beim Einzug fiel mir gleich die viel zu laute und kalte Belüftung der Kabine auf, die auch vom Techniker nicht viel gedrosselt werden konnte.

Auch die verspiegelte Fensterscheibe fand ich komisch. Das lag daran, dass man von draußen nicht in die Kabine gucken hätte können. Dies funktionierte aber nur, wenn das Licht aus war. Bis um 22 Uhr war ich noch recht guter Dinge. Dann ging es jeden Tag so los, dass die Tische im Restaurant über uns gerückt wurden, um Staub zu saugen. Um 1 Uhr nachts wurden die Metallleiter draußen geschrubbt und mit dem Stiel X-mal gegen das Geländer gehauen. Um 4 Uhr stellte man alle Liegen auf. Das Upgrade war ein 10tägiges Ärgernis auf einem ausgebuchten Schiff!

Hättet Ihr auch mit dieser Kabine keine Freude gehabt? Hätten wir gleich einschreiten sollen und vorher gegen das Upgrade widersprechen und die normal gebuchte Kabine verlangen sollen? Hättet Ihr nach Reiseende eine Beschwerde an die Reederei geschrieben oder wäre das sowieso sinnlos gewesen?

Wenn du dir nach Mitteilung der Reederei dieses kostenlose Update auf dem Deckplan angesehen hast und schon von vorneherein enttäuscht warst, warum hast du dann nicht sofort widersprochen? Ein Update bedeutet für mich etwas Besseres und nicht eine Kabine, in der du nachts keinen Schlaf bekommst. Wenn das Schiff ausgebucht war, hast du dir dann wenigstens den Lärm unterschreiben lassen, der dir die Ruhe geraubt hat?

Wenn die Kreuzfahrt beendet war, hättest du sofort die Reederei anschreiben müssen und einen gehörigen Nachlass des Preises wegen fehlender Nachtruhe verlangen sollen. Eventuell wäre da noch ein harter Brief eines Rechtsanwaltes notwendig gewesen. Der hätte zwar ein paar Euro gekostet, falls du nicht in der Rechtsschutzversicherung bist, aber das hätte sich sicherlich gelohnt. Eine Beschwerde wäre keinesfalls sinnlos gewesen, denn die Reederei muss die Arbeitseinteilung auf dem Schiff kennen und wissen, dass du recht hattest. Aber wenn du gar nichts gemacht hast, ist es deine eigene Schuld. Denn damit rechnen manche Firmen, in diesem Fall die Reederei.

In der Schiffskabine über uns hat jemand Turnübungen gemacht. Diese dauerten rund 30 Minuten. Dort wurde gehüpft, gepoltert und gelaufen. Ich frage mich nur, was das bringen soll, wenn man alles draußen an Deck machen kann und auch immer schönes Wetter war. Da hatte ich echt genug vom Upgrade und hätte lieber die alte Kabine behalten.

Wenn du dir nach Mitteilung der Reederei dieses kostenlose Update auf dem Deckplan angesehen hast und schon von vorneherein enttäuscht warst, warum hast du dann nicht sofort widersprochen?

Das habe ich ehrlich gesagt auch gedacht, als ich den Beitrag gelesen habe. Diese Logik erschließt sich mir gar nicht und wenn ich schon beim vorherigen Anschauen ein blödes Gefühl gehabt hätte, dann hätte ich dem gar nicht erst zugestimmt. Das würde ich gar nicht einsehen, egal ob kostenlos oder nicht. Ein Upgrade ist für mich keine Verschlimmbesserung wie hier geschildert, sondern eine Verbesserung zu vorher. Das war hier ja offensichtlich nicht der Fall und schon vor dem Einzug erkennbar.

Man muss doch bei der ganzen Sache zustimmen und wenn man vorher schon sieht, dass das nichts ist, kann ich auch nicht verstehen warum man das dann noch nimmt. Es zwingt einen ja keiner und man sollte durchaus das bekommen, was man gebucht hat, wenn man das Upgrade nicht möchte. Vor Ort, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, hätte ich mich dann aber beschwert. Für jemanden, der Sport macht, können die ja auch nichts, aber für den Rest. Man sollte sich aber von so etwas auch nicht den Urlaub versauen lassen.