Tarifzonenpläne anderer Städte als Urlaubslaunekiller?
Ich war schon in so vielen deutschen Städten und habe immer den günstigsten Tarif vom Flughafen zum Hotel gesucht. Das war aber ohne Interne fast gar nicht möglich, weil man mit Waben, Zellen, Überschneidungsbereichen etc. konfrontiert wird. Teils kann man nur über eine Wabe von A nach B kommen, sonst fallen wieder mehr Gebühren an. Schlussendlich half nur der Tarifrechner im Netz, um eine perfekte Auskunft zu bekommen, was ich an Fahrpreis rechnen musste. Seit dem ersten Kontakt mit dem Münchner und Düsseldorfer System bin ich leicht traumatisiert.
Habt Ihr auch schon solche Systeme als Stimmungskiller erlebt und musstet um Fremdauskunft bitten? Wusstet Ihr auch schon an Automaten nicht, ob Ihr via A, B oder C nach D-dorf fahren sollt und wie habt ihr so ein Problem gelöst? Sind solche Wabensysteme für Touristen eine Zumutung oder halt Urlaubsschicksal?
Ich finde nun weder das Münchner Verkehrsnetz bzw. MVG, noch das System der Düsseldorfer Rheinbahn, beziehungsweise den VerkehrsVerbund Rhein-Ruhr (VRR) nicht wirklich schwierig. In München hängen überall eindeutige Pläne, aus denen hervor geht, welche Haltestelle sich in welchem Ring, bzw. im Innen- oder Außenraum befindet. Dann kann man entscheiden, ob man nur eine Strecke zurücklegt und sich entsprechende ein Karte für den Innenraum, Außenraum oder das Gesamtnetz kauft oder in nächster Zeit mehrere und sich deshalb eine Streifenkarte nutzt.
In Düsseldorf ist alles Preisstufe A. Wenn du in andere Städte fahren möchtest, steht an den Haltestelle, welche Preisstufe du benötigst. Ebenso ist angegeben, bei welchen Strecken es sich um eine Kurzstrecke handelt, aber das sind immer allerhöchstens drei Haltestellen.
Und gerade an Flughäfen findet man doch eigentlich auch immer eine Information, sofern man wirklich gar nicht zurecht kommt. Wobei ich wirklich finde, dass die Pläne nicht nur in den von dir genannten Städten recht eindeutig sind. Ich bin auch schon in fremde Städte gefahren, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckten und der Allgemeinheit kaum zugänglich war. Und Probleme mit den Plänen hatte ich eigentlich nie, abgesehen von Hamburg, wo es damals noch viele Privatbahnen gab. Aber dort stand dann auch an jeder Tür, dass man dafür einen extra Fahrschein benötigt.
Also die Waben haben mir schon ziemlich kirre gemacht. In Wien Umgebung haben wir auch so ähnliche, aber da habe ich schon vorher den Durchblick. Wenn der Flughafenzug in fünf Minuten fährt und ich sehe so ein Ungetüm, wo ich erst die Linie finden muss, die nicht mit der Kirche ums Kreuz in die Stadt fährt, ist das ein Problem. In München ist bei den teuren Anreisekosten eigentlich der Zonenplan obsolet, weil sich für zwei Reisende nur das Gruppen-Bayernticket rechnet. Auskünfte mag stimmen, aber die Dame der DB hatte selbst nicht den ganzen Durchblick und hat und einen falschen Tipp gegeben. In Wien stehen die Zonen für die Touristen auch nirgends, die müssen sie sich aus dem Automaten mit etwas Geduld heraussuchen.
Ich glaube, von dieser verwirrenden Tarifstruktur sind nicht nur Touristen genervt. Gerade, wenn sich Tarifzonen überschneiden und man durch verschiedene Verkehrsverbunde fahren muss, ist das Chaos perfekt. Selbst eingefleischte Verfechter des öffentlichen Nahverkehrs kommen dann ins Grübeln, welche Fahrkarte nun die richtige ist. Wenn man dann noch mit Kindern oder einem Fahrrad unterwegs ist, dann weiß man gar nicht mehr weiter.
Insbesondere im Ruhrgebiet kommt es zu häufigen Zonenwechseln, in denen dann auch ein anderer Verkehrsverbund zuständig ist. Man sollte wirklich dieses Tarifwirrwarr beseitigen. Den meisten Einheimischen macht das wohl nur nichts aus, weil sie überwiegend eine Monatskarte nutzen. Ich kann gut verstehen, dass man im Urlaub keine gute Laune bekommt, wenn man eigentlich nur ans Ziel will, aber erst mal das Tarifsystem verstehen muss.
Es ist schon nicht einfach, sich als Tourist an solche Pläne zu gewöhnen und diese gut einzuschätzen, um die richtige Fahrkarte zu kaufen. In Düsseldorf hatte ich zwar noch keine Probleme, aber vor allem im Ausland, wo ich die Sprache nicht spreche, finde ich es manchmal schon sehr kompliziert, herauszufinden, wie viel ich für eine Fahrt bezahlen muss, damit ich nicht noch erwischt werde, dass ich zu wenig gezahlt habe. Mich nervt es im Urlaub auch schon mal, wenn ich mir eigentlich eine Karte am Automaten ziehen möchte und damit einfach nicht zurecht komme.
Dann muss ich mich am Schalter anstellen, was mich schon nervt. Im Ausland ist es dann auch noch kompliziert, überhaupt mitteilen zu können, wo ich hin möchte. Ich bin auch dafür, dass die Tarife vereinfacht werden. Dabei geht es nicht nur um Touristen, aber auch für diese sollte es leichter werden. Aber bis das mal passiert, ist es wohl normal, dass man im Urlaub Probleme bei den öffentlichen Verkehrsmitteln bekommt.
In Wien muss man nicht mehr mit diesen Wabenplänen kämpfen. Diese wurden letztes Jahr gänzlich abgeschafft und man zahlt den Fahrschein nach Entfernung in Kilometern. Für uns war das eine sehr gute Neuerung, denn wir lagen ganz dumm gleich in einer Nachbarwabe. So können Touristen auch die Seegrotte Hinterbrühl ohne Studium leichter besuchen und wir zahlen für unsere Fahrten ins Landhaus mehr als die Hälfte weniger.
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