Rundfunkbeitrag - Absurde Behandlung von Firmen?

vom 14.01.2013, 19:32 Uhr

Seit Beginn dieses Jahres wurde bekanntlich die GEZ umbenannt und wird jetzt in der Kurzform Beitragsservice genannt und die GEZ-Gebühr heißt nun Rundfunkbeitrag. So weit so gut, aber es ist kein alter Wein in neuen Schläuchen.

Neu ist, dass der Beitrag pro Haushalt entrichtet wird und bei Firmen wohl pro Filiale. Das heißt, dass eine Firma mit einem einzelnen Firmensitz weit günstiger weg kommt als ein Großkonzern mit vielen Filialen. Dabei ist unerheblich, ob in dieser Firma Fernsehen oder Radio konsumiert bzw. ausgestrahlt wird oder nicht.

Genau deshalb überlegt wohl die Drogeriekette Rossmann nach Medienberichten, ob man nicht vor das Gericht zieht. Ich habe gehört, dass das Unternehmen nach dem neuen Beitragssatz statt knappen 40 000 Euro jährlich nun rund 200000 Euro jährlich zahlen muss. Dies natürlich ohne die Nutzung von Radio und Fernsehen in den Drogerieläden. Mir würde auch keine Möglichkeit einfallen, wie man diese Medien für Mitarbeiter oder Kunden sinnvoll in dieser Firma einbringen könnte.

Wenn man mal weiter überlegt, dann ist ja nicht nur Rossmann betroffen. Das wird vermutlich allen möglichen Lebensmittelläden wie zum Beispiel Discounter, Baumärkte, Geldinstitute, Arztpraxen,, Hotels und so weiter auch so gehen und letztlich werden die Mehrkosten auf den Kunden abgewälzt.

Wie gerecht findet ihr diesen Beitrag? Erwartet ihr Preissteigerungen weil das Unternehmen die Mehrkosten auf den Kunden abwälzen muss um nicht insolvent zu werden? Findet ihr das fair, dass man dann als Kund letztlich rein rechnerisch noch mehr Fernsehgebühren zahlt, weil man diese für Unternehmen übernehmen muss, obwohl man für zu Hause zwangsläufig die Gebühr schon zahlt und nicht doppelt Fernsehen oder Radio konsumieren kann?

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Diese neue Rundfunkgebühr ist ein neues "Absurdum", weil sie Firmen teilweise in den Ruin treibt, da teilweise Mehrkosten auf die Unternehmen zukommen, welche dazu führen wird, dass viele Arbeitsstellen gestrichen werden. Eine neue Steuer in Form einer Rundfunkgebühr wird also nicht die Zahlung von Gebühren für das Schauen von Fernsehsendern gerechter machen, sondern dazu führen, dass die Effizienz der Firmen zulasten aller schlechter wird, da die alternativen Kosten die Gehälter, der Arbeiter sind.

Somit haben wir wieder ein Lehrbuchfall für die Volkswirtschaft, welcher zeigt das Steuern manchmal zulasten anderer gehen können und alles andere als gerecht sind. In diesem Fall führen sie meiner Ansicht aber zu großer Ungerechtigkeit, da jeder betroffen ist und zum Beispiel, ein Kinobesitzer, welcher privat schon die Gebühren bezahlt, für seinen Kiosk noch einmal den gleichen Betrag bezahlen darf, wenn mich nicht alles täuschen. Zudem muss jeder Betrieb für alle seine Tochterstellen noch einmal die Gebühr entrichten.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Korrigiert mich, wenn ich falsch liege! Aber soweit ich weiß wird der Rundfunk auch pro Firmenwagen erhoben. Das bedeutet, dass gerade Autovermieter und Firmen mit einem großen Fuhrpark überproportional zur Kasse gebeten werden. Außerdem stellt sich nun wieder die Frage, ob der Rundfunkbetrag pauschal oder nach Existenz eines Rundfunkgerätes bezahlt wird. Eigentlich sollte ja eine Pauschalisierung stattfinden, sodass der Betrag nur ein Mal pro Haushalt beziehungsweise pro Firmenfiliale erhoben wird.

Durch die Regelung mit den Firmenwagen wird dieser Grundsatz ad absurdum geführt. Die Kosten werden aber letztendlich wohl an den Kunden, sprich dem Mieter eines Autos, weitergegeben werden. Gerade in dieser Hinsicht finde ich die neue Regelung nicht in Ordnung, da man normalerweise als Mieter eines Autos sowieso schon den Rundfunkbetrag bezahlen muss.

» Ariola » Beiträge: 693 » Talkpoints: 4,96 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^