Panische Angst vor Beziehungsende - normal?
Ich hatte es ja schon in anderen Threads angedeutet, dass ich immer im Hinterkopf Angst habe, dass sich mein Freund plötzlich von mir trennen könnte. Natürlich habe ich ihm das so noch nie gesagt und ich werde das auch nicht tun, denn ich möchte nicht, dass er sich irgendwann zu sicher fühlt, zumal er sowieso ein sehr selbstbewusster Mensch ist, im Gegensatz zu mir.
Hinzu kommt natürlich auch, dass wir derzeit noch eine Wochenendbeziehung führen, was für mich auch sehr schwer ist. Gerade Montag früh, wenn ich dann von ihm aus zur Arbeit fahre, geht es mir immer richtig schlecht, weil ich weiß, dass ich ihn wieder eine ganze Woche lang nicht sehe. Wir haben zwar schon übers Zusammenziehen gesprochen und er zieht es auch in Erwägung, wie er sagt, aber irgendwie habe ich panische Angst, ihn zu verlieren.
Früher habe ich oft Beziehungen aufrecht erhalten, aus Angst vor dem Alleinsein, aber diesmal weiß ich, dass ich diesen Mann sehr liebe und auch mit ihm zusammen bleiben möchte. Nur frage ich mich, was hinter dieser Angst steckt. Ist es unterbewusst eine Angst vor dem Alleinsein? Woher kommen solche Verlustängste? Es ist ja nicht so, dass ich nicht auch alleine klarkommen würde, ich habe meinen Job, meine Wohnung und mein Auto, also ich bin nicht in irgendeiner Weise abhängig.
Kennt Ihr so etwas auch oder habt es in ähnlicher Form schon einmal erlebt? Oder gibt es auch so etwas, dass man seinen Partner zu sehr liebt? Manchmal wünschte ich mir, ich könnte meine Gefühle "herunter schrauben", um ruhiger zu leben.
Für mich hat die von dir beschriebene Situation wenig mit zu viel Liebe oder zu intensiven Gefühlen zu tun, sondern in erster Linie mit mangelndem Vertrauen in dich und die Treue deines Partners. In einer normalen, gesunden Beziehung ist es meiner Erfahrung nach durchaus normal, dass man mal genervt ist oder umgekehrt, dass man seinen Partner gerade so toll findet, dass man Angst bekommt, ihn oder sie nicht dauerhaft behalten zu können. Aber abgesehen von diesen "Gefühlsspitzen" hat Panik aller Art in einer Partnerschaft unter Erwachsenen nichts verloren und zeugt - meiner Meinung nach - von mangelnder Reife und schlimmstenfalls einer Beziehung, die aufgrund von ständiger Unsicherheit und Eifersucht auf tönernen Füßen steht.
Ich führe auch eine Fernbeziehung und hänge sehr an meinem Lebensgefährten, genauso wie er an mir. Aber ich mache mir absolut keine Sorgen, dass unsere Beziehung aus irgendeinem Grund zum Scheitern verurteilt ist, wie du es zu tun scheinst. Natürlich können Beziehungen scheitern - wir sind ja alle Menschen und machen Fehler! Aber ich würde mit niemandem zusammen sein wollen, der von vorn herein Panik schiebt, ich könnte mich vom Acker machen. Wer mir so wenig vertraut, wäre wohl nicht der Richtige für mich.
Da ich dich nicht persönlich kenne, kann ich dir auch nicht sagen, welche Wurzeln deine ganzen Ängste und Unsicherheiten haben, die dir allem Anschein nach das Leben unnötig schwer machen. Da können dir wohl eher Menschen aus deinem persönlichen Umkreis helfen als anonyme Stimmen aus dem Internet. Jedenfalls glaube ich nicht, dass ständige Angst vor einer Trennung zu einer traditionellen Liebesbeziehung dazugehört, für mich hört sich das eher nach unendlich viel Stress und Belastungen an.
Auf der einen Seite ist es wunderbar, dass du deinen Partner so sehr liebst, dass du es kaum aushalten kannst. Auf der anderen Seite führt das zu dem Gedanken, dass es vielleicht zu viel ist. Vielleicht zweifelst du auch, ob er dich genau so liebt wie du ihn.
Ich kenne das Gefühl, denn ich führe ebenfalls eine Wochenendbeziehung. Wir wohnen 200 Kilometer voneinander entfernt und manchmal liegen 5- manchmal auch 25 Tage zwischen unserem Wiedersehen. Ich kenne das so gut, diese Trauer, die dich umgibt, wenn du dich wieder trennen musst. An so etwas gewöhnt man sich nicht. Und vermutlich zeigt dein Partner den "Abschiedsschmerz" nicht so, wie du, so ist es bei mir auch. Männer können mit so etwas viel besser umgehen und es fällt ihnen viel leichter, sich einfach auf das Wiedersehen zu freuen statt zu trauern.
Generell halte ich es für normal, dass du Angst hast, ihn zu verlieren. Trotzdem kann es natürlich sein, dass dir diese Angst das Leben zu schwer macht, d.h dass du dich in allem was du tust behindert fühlst, dich selbst einengst und alles, was du tust darauf auslegst, dass er ja mit dir zufrieden ist. In dem Fall kannst du mit einem Psychologen reden. Oder einfach mit ihm. Eine gewisse Angst ist meiner Meinung nach normal. Wir sind nur Menschen und das weibliche Geschlecht ist sensibel und fühlt sich in Gesellschaft wohler. Ich kann gar nicht beschreiben wie schön es ist, sich nicht einsam zu fühlen!
So wie du es beschreibst, hast du einfach sehr große Angst, dass du allein da stehen könntest. Aber gibt er dir jeglichen Grund dazu? Sind deine Zweifel angebracht? An deiner Stelle würde ich mir genau Gedanken machen, woran es liegt, dass du diese Angst hast. Vielleicht hattest du das schon immer, oder es ist ein ganz neues Gefühl in deiner jetzigen Beziehung.
Ein Job, eine Wohnung und ein Auto machen in der Regel kein erfülltes Leben aus. Dazu gehört schon etwas mehr. Und meiner Meinung nach auch mehr als ein Partner. Selbst wenn beide Arbeiten wird es irgendwann zu "eng" wenn man danach nur aufeinander hängt. Und Arbeit und Internetaktivitäten taugen auf Dauer auch nicht als ständige Gesprächsthemen.
Ich halte es auch nicht für gesund, seinem Partner seine Ängste zu verheimlichen. Stattdessen sollte man sich auch bewusst sein, dass der Partner kein Eigentum ist, was man verlieren kann, sondern das meine gewisse Zeit miteinander teilt. Wie lange diese Zeit dauern wird, weiß niemand. Aber man sollte sich dennoch sicher sein, auch ohne den geliebten Menschen weiterleben zu können und sich und seine Gefühle, sowie sein Glück nicht nur von ihm abhängig machen.
Doch anstatt mich ständig mit dieser Angst zu befassen, würde ich mir lieber einen Ausgleich suchen. Sport machen, ein Hobby außerhalb des Internets suchen, vielleicht ehrenamtlich aktiv werden oder neue Leute kennenlernen. Das lenkt zudem auch ab.
Ich selbst kenne dieses Gefühl auch sehr gut, da ich genau diese Angst vor dem verlassen werden auch hatte. Das ging so weit, dass ich angefangen habe, Panik zu schieben, sobald mein Freund einmal nicht ans Handy gegangen ist. Ich dachte dann immer sofort, er würde absichtlich nicht ans Handy gehen, da er mich nicht richtig lieben würde oder genug von mir hätte. Das war eine sehr schlimme Zeit für mich, da ich ständig Ängste hatte und mich nicht einfach entspannen konnte Immer hatte ich Angst, wenn mein Freund sich nicht gemeldet hat. Ebenso war es auch umgekehrt. Rief er mich an, musste ich sofort ans Handy gehen, da ich Angst hatte, dass er womöglich sauer reagiert und deshalb irgendwie so genervt von mir sein könnte, dass Schluss wäre. Von daher habe ich versucht, jederzeit zu erreichen zu sein.
Mittlerweile weiß ich, dass dieses Verhalten nicht normal von mir war und ein Zeichen von geringem Selbstbewusstsein war. Mir ging es zu der Zeit einfach nicht gut, da meine beste Freundin weggezogen ist und ich mein Studium abgebrochen habe, da es nicht zu mir passte. Ich fühlte mich so einfach nur allein und einsam und klammerte mich deshalb so sehr an meinen Freund.
Zum Glück geht es mir nun wieder richtig gut und ich habe mein Leben wieder auf die Reihe bekommen. Ich habe mein Studium, das viel Zeit in Anspruch nimmt und auch meine Freunde, mit denen ich hin und wieder etwas unternehme. Wenn ich Zeit für mich habe, freue ich mich. Nun bin ich auch froh, wenn ich ein oder zwei Tage einfach einmal für mich habe und nicht viel von meinem Freund höre. Das macht mir auch überhaupt keine Angst, da ich weiß, dass ich durch meine unbegründete Angst ohnehin nichts verhindert kann.
Ich denke, dass du einfach nicht so viel an deinen Freund denken und stattdessen öfters etwas mit Freunden unternehmen solltest. Auch wenn es schwer fällt, solltest du auch versuchen, einen Tag nicht zu erreichen zu sein und auch nicht deinen Freund anrufen. So merkst du, dass du auch gut ohne ih klar kommst.
Ich kenne dieses Gefühl von mir selber nicht und finde es auch wirklich nicht gerade förderlich für eine Beziehung. Eine Wochenendbeziehung muss ja nicht automatisch scheitern nur, weil man nicht sofort zusammen zieht. Es ist zwar schön, dass du ihn liebst, aber du scheinst nicht nur ihn, sondern auch sein Selbstbewusstsein zu brauchen. Du bist ja selber nicht gerade selbstbewusst und auf mich macht es den Eindruck, dass du dich über sein Selbstbewusstsein definierst.
Abgesehen davon hat man nicht unbedingt Erfolg im Leben nur, weil man Sachen besitzt. Eine Wohnung kann so ziemlich jeder haben, ein Auto ist ja gut und schön, aber man braucht es eigentlich nicht und ein Job ist eigentlich auch eine tolle Sache, aber darüber sollte man doch nicht sich selbst definieren. Im Leben sind auch Sachen wie Liebe, Charakter und eben auch sich selber lieben können wichtig.
Ich finde, dass man in einer Beziehung miteinander reden sollte und das auch, wenn man Angst hat, verlassen zu werden. Deine Ängste sollten besprochen werden und du solltest nicht darunter leiden. Dein Partner kann dir doch deine Angst nehmen. In einer Beziehung muss man miteinander reden und sich eben auch alles sagen können.
Du setzt dich viel zu sehr unter Druck. Wenn ihr zusammenziehen wollt, dann solltest du auch mal mit ihm über deine Probleme und Ängste reden können und nicht alles verschweigen. Du liebst deinen Partner doch, dann solltest du auch offen mit ihm reden. Man zieht auch nicht gleich mit jedem zusammen und wenn man nicht über alles reden kann, sollte man auch nicht diesen Schritt wagen. Zusammenziehen ist ein weiterer Schritt in einer Beziehung und den kann man nicht mit deinen Ängsten gehen.
Bei meinem Ex hatte ich dieses Gefühl auch, daher weiß ich auch genau, wovon du sprichst. Ich hatte auch ständig Angst davor, dass er mich plötzlich verlassen könnte. Heute weiß ich, dass ich hauptsächlich Angst vor dem Alleinsein hatte. Zumindest war das bei mir der Grund, warum ich mich so verhalten habe. Ich hatte auch ein sehr geringes Selbstbewusstsein, was unter anderem auch am Verhalten meines Ex-Freundes lag. Damals habe ich das aber einfach nicht so gesehen. Ich bin auch fast durchgedreht, wenn er sich mal nicht gemeldet hat. Das Verhalten war damals auch echt krankhaft und mittlerweile bin ich echt froh, das ich diese Ängste bei meinem Mann nicht mehr habe, denn wirklich genießen kann man die Beziehung meiner Meinung nach nicht, wenn man ständig fürchtet, verlassen zu werden.
Ob es jetzt daran liegt, dass ihr eine Fernbeziehung führt, kann ich nicht beurteilen. Ich habe noch keinerlei Erfahrungen mit einer Fernbeziehung und könnte mir das ehrlich gesagt auch gar nicht vorstellen. Ich denke aber, dass es hauptsächlich an deinem geringen Selbstbewusstsein liegt, wie du ja selbst schon vermutet hast. Du bist anscheinend ständig am grübeln, ob dein Freund dich genauso liebt wie du ihn. Diese Gedanken zerfressen einen jedoch innerlich und das ist alles andere als toll. Ich denke auch, dass es das Beste wäre, mal mit deinem Freund über deine Sorgen und Gefühle zu reden. Dann kann er auch besser damit umgehen. Ich habe auch sehr lange gebraucht, mein Glück nicht von anderen Leuten abhängig zu machen. Ich kenne aber viele Frauen, die wahnsinnige Verlustangst haben. Beziehungen können immer scheitern und man weiß nie, wie lange es hält. Trotzdem sollte man die Zeit miteinander genießen und sich nicht verrückt machen. Die Beziehung hält dann auch nicht länger, wenn man sich ständig den Kopf darüber zerbricht!
Ehrlich gesagt denke ich nicht, dass deine Empfindungen etwas mit Liebe oder großen Gefühlen zu deinem Partner zutun haben. Du sagst ja selbst, dass du kein großes Selbstwertgefühl hast und genau da ist für mich der Knackpunkt. Du zweifelst ohnehin an dir, also hast du auch Angst, dass dein Partner dich verlassen könnte. Hinzu kommt noch bei mir der Eindruck, dass du ohnehin wenig Vertrauen zu deinem Partner hast. Du scheinst ständig auf der Hut, immer ängstlich, dass er dir Untreu werden könnte. Daher kommen solche Gedanken sicherlich auch.
Für mich ist das nicht normal, dass man ständig Angst vor dem Ende der Beziehung hat. Im Grunde genommen gehört zu einer gesunden Beziehung eben, dass man diese Ängste nicht hat. Hat man sie trotzdem, sollte man mit dem Partner mal sprechen um das zu ändern.
Ich denke das es ganz normal ist. Wenn man jemanden richtig und über alles liebt macht man sich schon Gedanken darüber, wie es wäre, seinen Partner zu verlieren. Um diese Ängste zu vermeiden, sollte mein seinen Partner so behandelt, damit es erst gar nicht zu solchen Vorstellungen kommen.
Problematisch ist es auch wenn der Partner denkt man könnte ihn verlieren. Mein Tipp hierzu: Liebe deinen Partner so wie er dich liebt und das wichtigste: In einer Beziehung sollte man geben und nicht nehmen!!!
Ich kenne solche Empfindungen nur aus ungesunden und destruktiven Beziehungen. Normal finde ich solche Gedanken nicht, zumindest nicht in einer wirklich guten Beziehung auf Augenhöhe. Wenn einer der Partner solche Verlustängste hat, strahlt er das in der Regel auch aus und zudem macht er sich damit sehr klein und im schlimmsten Fall tut er alles, um den anderen nicht zu verlieren. Das kann auch so weitergehen, dass nicht mehr die Person selbst im Mittelgrund ihres Interesses steht, sondern das krampfhafte Bemühen, dem Partner bloß zu gefallen, damit dieser sich nicht trennt.
Ich bin der Meinung, dass eine Beziehung, die auf solchen Ängsten basiert, keine Zukunft hat. Hätte ich einen Partner, der dauernd Angst davor hat, dass ich mich trenne und vielleicht auch manche Dinge tut, nur um mir zu gefallen, würde ich mich vermutlich recht bald trennen. Auch jemand, der nicht alleine sein kann, ist als Partner kritisch zu sehen. Bei solchen Leuten muss man immer unterstellen, dass sie nicht an der Beziehung festhalten, weil sie so viel Wert auf die Beziehung legen, sondern damit sie nicht alleine sind.
Ich habe eine solche kranke Beziehungsform ein einziges Mal erlebt. Das war nicht schön und ich denke auch nicht, dass man da noch von Liebe sprechen kann. Es ist etwas anderes, vielleicht auch eine Form von Abhängigkeit. Wirklich aufrichtig und auf eine gesunde Art lieben kann man meiner Meinung nach nur innerhalb einer Beziehung, die auf Augenhöhe stattfindet. Wenn einer immer Ängste hat, ist das definitiv nicht mehr der Fall.
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