Wie der Verweigerungshaltung von Kindern beikommen?

Wer Kinder hat, der weiß, wovon ich spreche. Kinder haben oft eine Verweigerungshaltung. Will man mit ihnen einkaufen gehen, dann heißt es oft einfach "nein" oder wenn sie älter sind "keine Lust" und sie verweigern eigentlich alles, was man von ihnen will. Da man sie aber in dem Alter nicht alleine lassen kann, gibt es da keine Diskussion. Deswegen stelle ich schon keine Fragen mehr, sondern sage was Sache ist. Damit habe ich ihnen ein wenig den Wind aus den Segeln genommen. Wenn man nicht nur ein Kind hat, ist es da schon nicht immer einfach.

Wie kommt ihr der Verweigerungshaltung von Kindern bei? Lasst ihr ihnen dann auch mal den Willen auch wenn sie sich auf den Boden werfen? Gebt ihr den Kindern dann Aufmerksam oder geht ihr in die gleiche Verweigerungshaltung oder lasst ihr die Kinder dann links liegen? Wie sollte man aus pädagogischer Sicht mit dieser Verweigerungshaltung umgehen?

Ein recht schwieriges Thema, das du da ansprichst. Oft werden einem dann viele gute Ratschläge gegeben, die sich aber gar nicht oder nur schwer in der Realität umsetzen lassen. Ich denke, zum einen kommt es immer ganz auf die Situation drauf an, zum anderen natürlich auch auf das Alter des Kindes. Beides muss man mit einbeziehen und darf dabei nicht außer Acht lassen, dass man selbst inzwischen recht genervt ist und vielleicht unter Zeitdruck steht.

Eine Freundin hatte mal das Problem, dass sich ihr Kind morgens nicht für den Kindergarten fertig machen wollte. Es hat einfach jede Zusammenarbeit verweigert. In Absprache mit dem Kindergarten hat sie daraufhin beim nächsten Mal ihr noch nicht fertig angezogenes Kind in den Wagen gepackt und so in den Kindergarten gebracht - natürlich in einer Extra-Tüte die Kleidung. Allein die Kommentare der Kindergärtnerin und die Bemerkungen der anderen Kinder haben dazu geführt, dass das Kind sich nun nicht mehr verweigert - spätestens nach der Drohung, dies zu wiederholen.

Dies finde ich eine recht gute Art und Weise, damit umzugehen. Die Mutter ist konsequent geblieben und ließ nicht mit sich handeln. Damit wurde auch der ganze Ärger und das Schimpfen umgangen. Das Kind hat gelernt, dass sein Handeln Folgen hat. Leider lässt sich dieses Handeln nicht bei allen Verweigerungshaltungen anwenden, denn man kann schlecht sein nur halb angezogenes Kind nach draußen zum Einkaufen mitnehmen.

Eine andere recht gute Methode soll sein, mit dem Kind mal die Rollen zu tauschen. Das Kind soll die Rolle der Mutter und die Mutter die Rolle des sich verweigernden Kindes übernehmen. Ob sich dies gut umsetzen lässt, bezweifle ich, aber wenn man ein Kind hat, was dafür schon reif genug ist, würde ich es mal probieren - es kann ja nicht schaden.

Die von dir beschriebenen Extreme kenne ich nur von anderen Kindern. Meine Töchter haben sich nie einfach so heulend auf den Boden geworfen um ihren Willen durchzusetzen. Allerdings habe ich sie, wenn ich sie zum Einkaufen mitnehmen musste, auch immer gut beschäftigt. Da durften sie eben das Obst holen oder sich einen Joghurt aussuchen. Damit war das Einkaufen immer ein Erlebnis für sie, da sie auch selbst Entscheidungen treffen durften.

Ansonsten kann man nur konsequent gegensteuern. Wollen sie ihr Zimmer nicht aufräumen, dann dürfen eben keine Freunde zu Besuch kommen. Da gibt es viele Möglichkeiten nach der Methode Wenn-Dann. Man muss sie halt nur umsetzen und als Eltern selbst einhalten.