Nachhilfe schon in der 5. Klasse (Gymnasium) sinnvoll?
Ich habe eine Freundin, die einen Enkelsohn hat. Dieser ist in der 5. Klasse im Gymnasium und hat Schwierigkeiten in 2 Fächern. Das Zwischenzeugnis, welches es bald gibt wird wohl nicht so rosig ausfallen. Nun meinte meine Freundin, dass die Tochter ihm wohl zur Nachhilfe schicken will, damit er bis Ende des Schuljahres das auch alles aufholen kann. Was denkt ihr über Nachhilfe schon in der 5. Klasse? Ist so was überhaupt sinnvoll? Was soll er denn machen, wenn er dann irgendwann in der 7., 8., oder 9. Klasse ist? Dann hat er wohl mehr mit Nachhilfe zu tun als mit Hausaufgaben.
Sollte man dann ein Kind nicht lieber in die Realschule versetzen? Oder denkt ihr, dass man ruhig Nachhilfe geben soll und dann eben auch bis zum Abitur in den sauren Apfel beißen muss und Nachhilfe geben muss? Habt ihr Abitur und schon so früh Nachhilfe bekommen müssen? Habt ihr irgendwann den Anschluss von alleine wieder gepackt?
Ich verstehe beide Sichten der Dinge. Einerseits kann Nachhilfe am Anfang sehr sinnvoll sein. Grundschulen bringen ja nicht alle Kinder auf den gleichen Stand und mit ein bisschen Aufwand kann das Kind so vielleicht den Anschluss bekommen. Außerdem lernt das Kind in der Nachhilfe richtige Lernstrategien und kann damit vermutlich nachher selbst weitermachen - auch ohne Nachhilfe.
Wenn die Nachhilfe allerdings nichts hilft würde ich mir wirklich überlegen, es auf die Realschule versetzen zu lassen. Es kann ja später trotzdem noch Abitur machen. Aber warum sollte es sich bis zum Abitur quälen, wenn es eigentlich nicht alleine klar kommt. So wird es schnell die Lust an der Schule verlieren, was fatale Folgen haben kann.
Am besten bespricht man dies mit den Lehrern.
Ich persönlich brauchte auf dem Gymnasium nie Nachhilfe und habe mich bei schlechten Noten (die ich nur aus Faulheit hatte) immer noch selbst gerettet. So habe ich es bis zu einem guten Abitur gebracht.
Gerade in der fünften Klasse tun sich viele Schüler noch schwer mit dem Übergang von der Grundschule. Ich kann nur von mir selber sprechen, aber ich war vier Jahre lang gewohnt, die Beste oder zumindest eine der besten Schülerinnen meiner Grundschulklasse zu sein. Und auf einmal saß ich mit den Klassenbesten aus einem Dutzend Grundschulen zusammen in einem Jahrgang und musste mich erst mal daran gewöhnen, dass jetzt Arbeiten angesagt ist und es nicht mehr nur Einsen und Zweien hagelt. Da sind die Noten erst einmal abgerutscht, aber ich habe mich relativ schnell wieder gefangen. Von der Fünften bis zum Abitur ist ja noch ein bisschen Zeit.
Wenn es dem Knaben aus deinem Bekanntenkreis da ähnlich geht, wäre Nachhilfe vielleicht ganz nützlich, um ihm den Übergang zu erleichtern. Voraussetzung ist natürlich, dass er prinzipiell von der Begabung her für die Anforderungen des Gymnasiums geeignet ist. Dann könnte er den Anschluss schon schaffen. Wenn er wie so viele Kinder den Ehrgeiz seiner Eltern ausbaden muss, die meinen, ohne Abitur bleibt dem Bub nur eine Karriere als Schornsteinfeger, sieht die Situation natürlich ganz anders aus.
Das Gymnasium wird wie alle Schulen im Lauf der Jahre nicht einfacher, und sich mit Nachhilfe bis zum Abitur zu schleppen, ist ein teurer und extrem stressiger "Spaß". Sich mit Ach und Krach zu einem mittelmäßigen Abitur-Abschluss zu quälen halte ich für keine gute Idee, wenn ein wahrscheinlich besserer Realschulabschluss als Alternative im Raum steht. Aber hier spielt der gesunde Menschenverstand oft eine untergeordnete Rolle.
Ich sehe an frühzeitiger Nachhlilfe ehrlich gesagt nichts schlechtes. Der Junge scheint ja in den zwei Fächern ein Defizit zu haben, je früher er auf den Stand der anderen kommt, desto besser. Sonst würde er ja weiter mit dem Stoff hinter den anderen stehen, und dieser Unterschied würde immer größer werden. Ich finde die Idee ganz gut. Wenn er dann wieder mit dem Rest der Klasse mithalten kann, benötigt er die Nachhilfe ja nicht mehr.
Es wäre vielleicht auch gut, wenn man die Ursachen für seine schlechten Noten feststellt. Wenn er einfach keine Lust hat, muss man ihm frühzeitig klarmachen dass Schule wichtig ist.
Ich habe auch von der Grundschule auf das Gymnasium gewechselt und hatte in der 5. Klasse dann wirklich Schwierigkeiten. Meine Eltern haben mich dann ohne Nachhilfe auf die Regelschule geschickt. Im Nachhinein bin ich mir sicher, dass das die falsche Entscheidung war. Dumm bin ich nicht und in der Realschule habe ich mich meistens nur gelangweilt.
Der Übergang vom sehr leichten zum Gymnasium, wo man doch einiges fordert, ist schwer und nicht für jeden eine Sache, die leicht zu bewältigen ist. Ich würde es daher aber erst mal mit einer Nachhilfe probieren. Man kann ja das Schuljahr abwarten und dann sehen, ob es besser geworden ist, oder eben nicht. Ich denke, dass es durchaus Sinn macht zu warten und auch eine Nachhilfe zu nutzen.
Ansonsten kann man ja auch mal das Kind dazu befragen, was es möchte und ob es das alles schaffen kann oder es mit der Nachhilfe probieren möchte. Es gibt allerdings Kinder, die schon in der Grundschule Nachhilfe benötigen. An sich ist es also keine schlimme Sache und man sollte sich deswegen nicht schämen. Man kann doch Hilfe beanspruchen, wenn man sie benötigt. Man kann ja auch die Lehrer befragen, die da mehr Erfahrung haben und die Situation auch sicherlich gut einschätzen können.
Im Allgemeinen finde ich eine Nachhilfe für ein Kind, was in die Schule geht, definitiv sinnvoll, wenn es denn Probleme in bestimmten Fächern hat und etwas Unterstützung gebrauchen könnte. Immer hin schadet die Nachhilfe dem Kind ja nicht, sondern unterstützt es, etwas zu lernen, was es in der Schule nicht so gut versteht und somit wird das Kind auch besser in der Schule und hat auch mehr Spaß an und vor allem in der Schule.
Wenn das Enkelkind deiner Freundin Probleme in zwei Schulfächern hat und auf das Gymnasium geht und die Mutter dem Kind zur Nachhilfe schicken möchte, weil das Zwischenzeugnis nicht so rosig ausfallen wird, dann würde ich dies als begründet bezeichnen. Das Kind geht zwar erst in die fünfte Klasse, aber auf ein Gymnasium, wo doch jeder weiß, dass die Lehrer und desgleichen an einem Gymnasium halt hohe Ansprüche haben und den man halt gerecht werden muss.
Da das Kind erst in die fünfte Klasse geht, würde ich als Mutter meinem Kind auch versuchen zu helfen, besser in der Schule mit dem Lernstoff klarzukommen und es zur Nachhilfe schicken. Ich würde es nicht gleich auf die Realschule umschulen, immer hin ist der Sohn erst seit einem halben Jahr dort auf der Schule und die ersten beiden Jahre auf Weiterführendenschulen sind Orientierungsjahre. Sodass ich mir da nicht wirklich sorgen machen würde, sondern wirklich versuchen würde, mein Kind zu unterstützen. Immer hin bedeutet eine Umschulung auch wieder Änderungen für das Kind, was nicht unbedingt förderlich für das Lernverhalten des Kindes ist und zu mal Gymnasium besser ist, als Realschule und man definitiv nicht so früh aufgeben sollte.
Vielleicht ist er später etwas Reifer und weiß, wie er den Lernstoff in der Schule besser versteht und besser behält und vielleicht wird er mit dem Alter auch besser in der Schule und benötigt keine Nachhilfe mehr, sodass ich mir da auch keine Gedanken machen würde, wie es aussieht, wenn der Junge in der siebten oder achten Klasse ist und das er dann angeblich mehr Nachhilfe als Hausaufgaben hat.
Ich habe selbst keine Nachhilfe gebraucht und bin glücklicherweise so recht gut durch das Abitur gekommen. Aber ich habe recht lange Nachhilfe gegeben und zwar zufälligerweise auch schon den recht jungen Schülern. Meine jüngste Nachhilfeschülerin ging gerade in die dritte Klasse. Aber auch aus der fünften Klasse von der Realschule und dem Gymnasium hatte ich viele.
Ich denke, ob es Sinn macht oder nicht, mit der Nachhilfe schon in diesem frühen Alter anzusetzen, hängt vor allem davon ab, aus welchem Grund es in der Schule nicht so klappt. Dafür gibt es ja viele verschiedene Gründe. Viele haben tatsächlich Probleme mit dem Übergang von der recht gut behüteten Grundschule auf die weiterführende Schule. An meiner Grundschule kümmerten sich immer alle Lehrer - bei uns auf dem Gymnasium waren wir allen Lehrern egal. Sie kannten oft nicht mal unsere Namen und informierten auch die Eltern über nichts. Mein jüngerer Bruder war ebenfalls aufs Gymnasium gewechselt und erst durch das Halbjahreszeugnis hatten meine Eltern mitbekommen, dass er nie Hausaufgaben gemacht hatte und sehr schlecht in jedem Fach stand.
Bei meinen Schülern hatte es unterschiedliche Ursachen. Recht oft kamen sie mit dem betreffenden Lehrer nicht zurecht und verloren daraufhin den Anschluss und natürlich den Spaß. Gerade wenn man in der Grundschule zu den Besten gehörte, ist man es nicht gewohnt, mit schlechten Noten umzugehen und wirft schnell hin. Da gilt es dann vor allem, die Kinder wieder zu motivieren und ihnen Wege zu zeigen, wie sie trotz einen schlechten Lehrers lernen können. Äußerst wichtig ist meines Erachtens auch, den Kindern zu glauben. Sie wollen lernen, wollen begreifen, können es bei einem Lehrer aber nicht. Da muss man die Kinder wieder aufbauen, sie motivieren, ihnen den Spaß zurück geben und ihnen Erfolgserlebnisse geben. Recht schnell sollten sie dann wieder gute Ergebnisse bringen und brauchen die Nachhilfe höchstens noch als Unterstützung, damit es so gut bleibt und den schlechten Lehrer ersetzt.
Über einen Wechsel sollte man meiner Meinung nach erst nachdenken, wenn das Kind fächerübergreifend überfordert ist und gar nicht klar kommt, sich dort vielleicht auch insgesamt nicht wohl fühlt. Denn man sollte auch nicht außer Acht lassen, dass man das Kind damit innerhalb einer kurzen Zeit erneut in eine neue Umgebung einpflanzt, wo alle anderen sich schon kennen, und man dann auch erst mal als Versager angesehen wird, das Kind sich dann vielleicht auch selbst als Versager sieht.
Ein Wechsel aufs Gymnasium zur 5. Klasse finde ich schwierig. Ich habe das als Kind auch hinter mir und finde das System, wie es zum Beispiel in Berlin und Brandenburg besser, wo die Kinder in der Regel erst zur siebten Klasse wechseln. Dann sind sie schon reifer und begreifen besser, worauf es ankommt. In der fünften Klasse sind viele Kinder erst etwa zehn Jahr alt, je nachdem wann sie eingeschult wurden und dann oft noch recht verspielt. Gerade Jungs sind da gefährdet. Eine Nachhilfelehrkraft kann da viel unterstützen und Tipps geben, die das Kind von den Eltern vielleicht nicht so ernst nimmt.
Was bei vielen Kindern auch ein Problem ist, ist das bereits erwähnte Problem mit der Umstellung. Vorher war man Klassenbester oder einer der Besten in der Klasse und jetzt ist man einer unter vielen bei harter Konkurrenz. Vorher ist einem alles zugeflogen und jetzt muss man Lernen. Aber Lerntechniken fliegen einem selten zu und in der Schule wird das nicht immer gelehrt, wie man sich Wissen aneignet. Da kann man mit Nachhilfe viel erreichen.
Ansonsten ist es eigentlich fast normal, dass ein Schüler nicht in allen Fächern gleich gut ist. Das war bei meinen Nachhilfeschülern übrigens auch so. Die meisten meiner Schüler waren im Übrigen auch jünger als der Sohn deiner Bekannten. Dazu hätte ich auch eine Grundsatzansicht: Wenn man ein Haus auf ein wackeliges Fundament baut, wird das irgendwann an einen Punkt kommen, wo das Haus einsturzgefährdet ist. Wenn man Wissen auf ein schlechtes Fundament aufbaut, kann sich das schwerer auswirken, als wenn das Kind in späteren Jahren die eine oder andere Lücke im Wissen hat. Von daher würde ich schon sagen, dass es sogar gut ist, den Anfängen zu wehren und es nicht so weit kommen zu lassen.
Wenn das Kind hauptsächlich Misserfolge hat, würde ich auch über einen Schulwechsel nachdenken. Auf jeden Fall würde ich mich da vorher aber eingehend beraten lassen, zum Beispiel vom Schulpsychologen. Manchmal sieht man als Elternteil manches dramatischer als die Profis, die Lehrer. Auch ein Jahr am Gymnasium zu wiederholen ist kein Ehrverlust. Ich würde dem Kind auf jeden Fall noch eine zweite oder dritte Chance geben, so lange das Kind damit gut klar kommt.
Ramones hat geschrieben:Ich habe auch von der Grundschule auf das Gymnasium gewechselt und hatte in der 5. Klasse dann wirklich Schwierigkeiten. Meine Eltern haben mich dann ohne Nachhilfe auf die Regelschule geschickt. Im Nachhinein bin ich mir sicher, dass das die falsche Entscheidung war. Dumm bin ich nicht und in der Realschule habe ich mich meistens nur gelangweilt.
Bei mir war es genau anders herum, ich hatte wie das Enkelkind von Diamantes Bekannte direkt in der fünften Klasse Schwierigkeiten und habe nicht gewechselt, sondern erst nach der zehnten Klasse aufgehört. Auch ich denke heute, dass es die falsche Entscheidung war, dass ich nicht gewechselt habe. Wobei ein Wechsel auf eine Real- oder Gesamtschule auch erschwert war, da die Aufnahmekapazitäten beider Schulen ziemlich ausgeschöpft waren.
Nachhilfe hatte ich erst ab der siebten oder achten Klasse, als meine Noten durch die zweite Fremdsprache nochmal stark absanken. Den Stoff in der fünften Klasse hätten meine Eltern noch mit ihr üben können, so dass über Nachhilfe nicht nachgedacht wurde. Eher erinnere ich mich daran, dass mir vieles bereits in jungen Jahren vorgeworfen wurde, was mich bis heute ärgert.
Ich wollte aufs Gymnasium, obwohl ich nicht zu den besten drei aus meiner Grundschulklasse gehörte. Aus meiner Grundschule ging nur einer auf die Realschule und die Hauptschule kam aufgrund des Systems der Gesamtschulen nicht in Frage. Wer nicht geeignet war für das Gymnasium ging auf die Gesamtschule, die auch die Möglichkeit bietet Abitur zu machen. Dadurch verteilten sich aus meiner Grundschule je etwa 50% auf Gesamtschule und Gymnasium. Es wurde uns auch gesagt, dass viele auf dem Gymnasium erstmal abrutschen. Schließlich hatten zuvor fast alle Schüler hauptsächlich Einsen und Zweien, was auf dem Gymnasium dauerhaft nicht möglich ist für jeden.
Was ich viel wichtiger finde als die Entscheidung ob Nachhilfe oder nicht sind Gespräche mit dem Kind! Das hat mir (auch rückblickend) immer gefehlt. Natürlich gab es immer auch wieder Diskussionen wegen meiner Schulleistungen aber diese wurden nie zielführend geführt, sondern häufig wurde mir etwas vorgeworfen, bzw. vorgehalten und ich wurde angehalten mehr zu Lernen.
Rückblickend hätte es mir auch mehr gebracht eine Klasse zu wiederholen. Wobei dies rechtzeitig geschehen sollte und auch mit dem Kind besprochen werden sollte. Was es bei mir zum Beispiel auch nicht gab, waren Mitschüler mit denen ich regelmäßig lernte. Warum versucht ihr nicht so etwas erstmal, sofern das Kind grundsätzlich auf dem Gymnasium bleiben möchte? Das stärkt zudem auch den Kontakt zwischen den Mitschülern. Und in der fünften Klasse sollte zur Not auch Eltern noch helfen können, sofern die Kinder selbst mal nicht weiterkommen.
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