Eigentumswohnung und dennoch nicht 'eigener Herr' sein?
Ich habe mich heute gewundert, als meine Schwägerin erzählte, was sie schon alles mit ihrer Eigentumswohnung erlebt hat. Sie hat in einem 6 Parteienhaus eine 3 Raum-Eigentumswohnung gekauft. Sie wollte die Miete sparen und stattdessen lieber in einer Eigentumswohnung investieren. Sie dachte nicht, dass das alles so kompliziert ist. Sicher müssen bei Dingen, was die Gemeinschaftsräume, die Fassade usw. betrifft die anderen Eigentümer befragt werden. Allerdings darf sie nicht mal eine Katze in ihrer eigenen Wohnung halten, weil die anderen Eigentümer dagegen sind. Es wurde abgestimmt.
Weiterhin darf sie auf dem Balkon keine Wäsche aufhängen, obwohl der Wäscheständer nur zu sehen ist, wenn man die Flügel hoch macht. Auch darf die keine Blumenkästen aufhängen. Sie wollte zwischen Küche und Esszimmer eine Durchreiche machen, was sie auch nicht darf. Auch das muss mit der Gemeinschaft abgesprochen werden, weil die Wohnung dann anders aussieht als die anderen Wohnungen. Sie wollte das Laminat raus machen und Parkett legen und da wurde auch schon gesagt, dass das Umbauarbeiten sind, die von der Eigentumsgemeinschaft genehmigt werden müssen. Sie ist nun so weit, dass sie die Eigentumswohnung wieder verkaufen will und sich doch lieber ein kleines Häuschen kaufen will.
Ist es eigentlich generell in einer Eigentumswohnung so schwierig, dass man eigentlich nie sein 'eigener Herr' ist und doch mit der Wohnung machen kann was man will? Habt ihr eine Eigentumswohnung? Wer kauft denn eine Eigentumswohnung, wenn man so sehr eingeschränkt ist? Meine Schwägerin meinte, dass sie wohl beim Kauf zu euphorisch war und es ihr erst einmal egal war, weil sie nicht dachte, dass es wirklich so schwierig wird.
Ich weiß nicht, an was für eine schreckliche Gemeinschaft deine Schwägerin geraten ist. Unsere Eigentümergesellschaft ist zwar auch ein komischer Haufen, aber so pingelig sind sie nicht. Unsere Wohnung wird nach unserem Geschmack renoviert, wir dürfen das Parkett rausreißen und es interessiert keinen. Auch darf ich den Wäscheständer auf dem Balkon lagern und aufstellen und Tierhaltung ist auch nicht untersagt.
Katzen gehören zu den Kleintieren und sind hier jedenfalls meistens akzeptiert. Sonst dürfte die arrogante Trulla unter uns auch ihren Wadenbeißer nicht behalten. Das Einzige, was bisher nicht durchging, ist das Zulegen einer Satellitenschüssel. Hier wehrt sich ein Eigentümer vehement dagegen und blockiert somit das Ganze. Aber seine Scheiß-Internetleitung konnte er durchsetzen. Natürlich nur für ihn.
Ich muss jedoch gestehen, dass ich auch verdammt nahe dran bin, die Wohnung zu verkaufen. Es stehen einfach zu viele Renovierungen an, weil wir ziemlich über das Ohr gehauen wurden und ich weiß nicht, ob ich mich hier wohlfühlen kann. Irgendwann können wir uns ein Haus kaufen und sind dann einigermaßen unabhängig und können das Geld zwar auch in Renovierungen investieren, aber wir müssen nicht den Schimmel und Dreck unseres Vorgängers entfernen.
Normalerweise ist es doch so, wenn man eine Eigentumswohnung hat, dass man sie doch so gestalten darf, wie man möchte. Man kauft sich doch die Eigentumswohnung und ist doch somit auch Besitzer und Bestimmer, würde ich doch jetzt mal sagen.
Und wenn man das Parkett aus der Wohnung heraus nimmt, um dann Laminat zu legen, dann kann man das doch ohne Probleme machen. Immer hin sind das definitiv keine baulichen Veränderungen, die man in der Wohnung vornimmt. In einer Mietswohnung kann man doch auch sein Laminat herausnehmen und dann das legen, was man möchte, ohne das man den Vermieter fragen muss. Es darf doch jeder seine Wohnung so gestalten, wie er möchte und da können die Nachbarn auch nichts sagen, solange man wirklich keine Wände einreist oder desgleichen. Ansonsten muss deine Schwägerin wohl auch fragen, ob sie Bilder an die Wand hängen darf oder wie schaut es aus.
Das ist doch riesiger Quatsch. Wenn die Mieter per Abstimmung bestimmen, dass sie dieses und jenes nicht darf, dann würde ich mir doch mal einen rechtlichen Rat bei einem Anwalt oder bei einer Beratungsstelle oder einem Mieterbund oder desgleichen holen. Ich denke nicht, dass die Nachbarn alles verbieten können, nur weil sie es abstimmen, zu mal die Nachbarn nicht bestimmen können, wie deine Schwägerin ihre Wohnung innerlich gestaltet. So kann deine Schwägerin, nach der Informierung, machen, was sie möchte, und ist dann auf der sicheren Seite, wenn die Nachbarn mal wieder etwas zu bemängeln haben.
Ich würde mir dieses sicherlich nicht gefallen lassen, wenn ich schon eine Eigentumswohnung habe, dass mir die Nachbarn erzählen, was ich zu tun und zu lassen habe hinsichtlich der Renovierungen und desgleichen in meiner Wohnung. Ich denke nicht, dass es so schwer ist, wenn man sich eine Eigentumswohnung anschafft. Ich denke eher, dass deine Schwägerin so ein Ausnahmeproblem hat mit ihren Nachbarn und sie sich definitiv mal informieren soll, was sie darf und was sie nicht darf, ansonsten würde es dann definitiv keinen Sinn bringen, eine Eigentumswohnung zu besitzen.
Zum einen denke ich, dass diese Beschlüsse wegen der Durchreiche und des Laminats bzw. Parketts nicht rechtskräftig sind. Das geht meines Wissens die Eigentümergemeinschaft nichts an, weil es den privaten Raum betrifft und nicht das Gemeinschaftseigentum. Ansonsten könnte die Gemeinschaft ja auch beschließen, wie die Wände zu tapezieren sind und wo welche Möbel zu stehen haben. Und meines Erachtens sind weder eine Durchreiche noch die Verlegung des Parketts bauliche Veränderungen, die einen Gemeinschaftsbeschluss notwendig machen. Vielleicht sollte sich deine Schwägerin darüber mal bei einem Rechtsanwalt genauer informieren.
Generell ist es allerdings mit Eigentumswohnungen schwierig, weil man tatsächlich nie sein eigener Herr ist. Die Blumenkästen und das Wäschetrocknen auf dem Balkon kann von der Eigentümergemeinschaft wirklich untersagt werden. Bei der Katze bin ich mir nicht so sicher, da sie im Gegensatz zu einem Hund eben ein Kleintier ist und meines Wissens genausowenig wie ein Meerschweinchen oder ein Goldfisch untersagt werden darf.
Die Eigentümergemeinschaft darf dann noch mehr vorschreiben. Etwa kann sie festlegen, dass und welche Markise angebracht wird. Oder überhaupt die Ansicht des Balkons, also auch das Unterbringen von Pflanzen auf dem Balkon, das Anbringen eines Netzes, damit die Katze nicht heraus kann, und dergleichen. Teilweise unterliegt man dort mehr Beschränkungen als in einer Mietwohnung, weshalb es auch unheimlich viele Rechtsstreits bezüglich Eigentumswohnungen gibt.
Insofern kann man nur jedem raten, sich die Abkürzung des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) zu Herzen zu nehmen und die Finger davon weg zu lassen. Es gibt zwar Gemeinschaften, die funktionieren und wo man gut leben kann. Wechselt aber auch nur ein Eigentümer, kann es die Hölle auf Erden werden.
Das klingt schon wirklich heftig, aber der Normalfall ist das ganz sicher nicht. Ich kenne solchen Streit mit anderen Mietern auch nicht in den Ausmaßen. Ich finde ihr geschieht da Unrecht und sie sollte da schnellstmöglich ausziehen. Man kann sich dort doch nicht wohlfühlen, wenn man so "eingesperrt" wird durch die anderen. Vor allem haben die anderen doch nichts damit zu tun wenn deine Schwägerin gerne eine Katze halten möchte.
Ich kann das nicht verstehen. Ich rate deiner Schwägerin schnell eine Alternative zu finden, denn wenn man sich dort wo man wohnt nicht wohlfühlt, ist man dort einfach fehl am Platz. Die Idee mit dem Häuschen finde ich sehr gut. Dort hat sie dann genug Gestaltungsfreiheit und keine Einschränkungen mehr.
Ich kenne es eigentlich nicht so, dass man so eingeschränkt mit einer Eigentumswohnung wird. Klar gibt es eine Eigentümergemeinschaft, aber ich kenne es nur so, dass da wirklich nur Dinge außerhalb der Wohnung beschlossen werden. Also beispielsweise Arbeiten an der Fassade oder bei einer Tiefgarage, Sachen, die damit zu tun haben. Auch Sachen, die im Flur sind oder wenn Kosten zur Straße anstehen.
Meine Eltern haben auch eine Wohnung gekauft und so einen Stress haben sie mit ihrer Wohnung nicht. Bei meinen Eltern kann man auch alle Haustiere halten. Ich würde auch bezweifeln, dass man das so festschreiben kann. Immerhin ist das Tier ja dann in der eigenen Wohnung und man muss selber für die Schäden aufkommen.
Es gibt also durchaus Eigentumswohnungen, bei denen man sein eigener Herr sein kann. Man kann sich die Miteigentümer ja nicht aussuchen und deswegen sollte ein solcher Kauf gut überlegt sein. Vielleicht sollte sich deine Freundin über einen Verkauf informieren. Es macht ja keinen Sinn sich in einer Eigentumswohnung aufzuhalten, mit der man nur Stress hat. Sie kann natürlich auch vermieten, aber das ist ja dann auch immer mal mit Kosten verbunden.
Ich kenne leider auch Probleme in einer Wohnungseigentümergemeinschaft, wenn auch zum Glück nicht von mir selber. Je nachdem, was man für Nachbarn hat, kann es leider schnell Probleme geben. Wenn diese alles beobachten und jede Kleinigkeit, wie einen Wäscheständer auf dem Balkon, sofort dem Verwalter melden, ist es natürlich schwierig, sich in die Gemeinschaft einzuleben und sich dort wohl zu fühlen. Bei den Veränderungen in der Wohnung denke ich auch, dass die Beschwerde nicht rechtens ist und dass sie dort auch Dinge nach ihrem Geschmack verändern darf.
Meine Eltern haben auch Eigentumswohnungen und in einer dieser Wohnungen gab es auch schon mal massive Probleme mit einer Nachbarin, die versucht hat, die Mieterin, die dort wohnt, heraus zu ekeln. Leider kann es in einer Gemeinschaft immer auch zu Problemen kommen, aber wenn es so massiv ist, kann ich es schon verstehen, dass deine Schwägerin daran denkt, die Wohnung wieder zu verkaufen.
Ich glaube einfach nicht, dass das alles stimmt, was du da geschrieben hast. Vielleicht hat deine Schwägerin maßlos übertrieben. Wir haben auch eine Eigentumswohnung. Klar kann man nicht machen was man will, aber in einem gewissen Rahmen doch. Das gemeinschaftliche Eigentum, wie zum Beispiel die Waschküche, kann nicht einfach verändert werden ohne Zustimmung anderer Eigentümer. Man kann sich nicht einfach neue, völlig andere Fenster einbauen lassen. Dann würde sich das Gesamtbild des Hauses verändern. Wie ich in einem Thread schon schrieb, ist das Bad kürzlich erneuert worden. Die Badewanne wurde entsorgt und dafür gab es eine Dusche. Die Heizung wurde verlegt und ebenso die Toilette. Insgesamt war es in der Tat ein ohrenbetäubender Lärm und sehr viel Dreck. Ich habe vorab niemanden gefragt und es hat sich keiner beschwert. Genauso halten es alle anderen.
Als wir hier einzogen, wurden wir von den unter uns Wohnenden gefragt, ob es uns etwas ausmacht, wenn sie im Garten unter uns eine Wäschespinne aufstellen, wenn Waschtag ist. Wir haben das verneint. Entsprechend haben wir auf dem Balkon auch mehrere Wäscheständer hingestellt, wie andere auch. Ferner haben wir auch Blumenkästen. Die habe ich ohne zu fragen angebracht. Selbstverständlich kann ich in unserer Wohnung einen Fußboden legen, der mir gefällt. Wenn ich theoretisch nun einen Steinboden verlegen lassen würde, kann ich mir vorstellen, dass das nicht geht, weil es dann für die Wohnungseigentümer unter uns zu laut würde.
In unserem Haus gibt es drei Hunde und zur Zeit drei Katzen. Es waren auch schon mehrere. Der erste Hund, der unter uns gekauft wurde, wurde ohne zu fragen angeschafft, was eigentlich nicht geht. Da aber niemand Einwände hatte, konnte er bleiben und es kamen weitere hinzu.
Als die Fassade gemacht wurde, gab es eine Abstimmung, ebenso bei Änderungen der Elektrik, des Treppenhauses und des Türdrückers. Ferner wurde auch abgestimmt bei Änderung der Heizungsanlage von Öl auf Gas. Unstimmigkeiten gibt es immer mal wieder. Aber allgemein kann ich sagen, dass sich alle verständnisvoll verhalten. Zur Not kann auch ein Rechtsanwalt eingeschaltet werden, was ich gegen einen Eigentümer auch schon gemacht habe, weil er meinte, alles besser zu wissen und sich alle nach ihm richten sollten. Aber nur der Brief eines Anwaltes wirkt oft schon Wunder.
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