Vor dem Chef kuschen oder selbstbewusst auftreten?

vom 11.01.2013, 14:31 Uhr

Ich kenne einen Menschen, der eigentlich ein sehr selbstbewusster Mensch ist. Aber wenn es darum geht, dass er zu seinem Chef mal selbstbewusst sein soll, dann ist das unmöglich. Er kuscht vor seinem Chef. Selbst, wenn sein Chef anruft kann man sofort hören, dass er mit ihm spricht. Er steht beim Telefonat auf und seine ganze Art zeigt, dass er einfach unheimlich kuscht. Er setzt sich nicht durch, was Überstunden angeht usw.

Was denkt ihr? Sollte man vor seinem Chef kuschen oder so selbstbewusst auftreten, wie man sonst im privaten Leben auch auf tritt? Sollte man wirklich "buckeln"? Denkt ihr, dass man besser voran kommt, wenn man selbstbewusst seinem Chef gegenüber auf tritt oder kommt man besser weiter, wenn man kuscht?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich denke, dass man sich heutzutage nicht wirklich leisten kann, seinem Chef wirklich die Meinung zu sagen und ihm auch mal zu widersprechen. Meistens ist man dem Chef gegenüber einfach nicht ganz so selbstbewusst und kuscht eher. Ich versuche mich immer ausgeglichen zu verhalten, und wenn es um Überstunden geht, habe ich auch schon abgelehnt. Man sollte sich meiner Meinung nach nicht zu sehr aufspielen, aber auch nicht zu sehr kuschen. Es ist aber auch sicherlich davon abhängig, wie sehr man auf diesen Job angewiesen ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke auch, dass Chefs heute zwar nicht mehr die Autoritätspersonen aus vergangenen Generationen darstellen, aber immer noch in vielen Fällen anders angesehen werden als die Kollegen, Kumpels oder der Lehrling. Auch das generelle Betriebsklima und die existierenden Hierarchien spielen eine Rolle. In einem konservativen Familienbetrieb mit Seniorchef ist der herrschende Ton sicher ein anderer als in einer betont flippigen, modernen Zeitschriftenredaktion. Und entsprechend sollte man als cleverer, diplomatischer Mitarbeiter seinen Tonfall und sein Auftreten anpassen.

Daher würde ich sagen, dass es abhängig von den Umständen durchaus angebracht sein kann, vor dem Chef zumindest so zu tun, als würde man kuschen und sich seinen Anordnungen fügen und nicht immer selbstbewusst auf seine Meinung zu pochen. Oft genügt es ja, den Schein zu wahren und die Angestellten denken sich eben ihren Teil. Und letzten Endes sitzt der Chef am längeren Hebel.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke, dass es auf den Chef und das Verhältnis ankommt, was man zu ihm hat. Zuerst einmal sehe ich es auch so, dass vor dem Chef noch ein anderer Respekt vorhanden sein sollte, als vor den Kollegen. Aber das muss nicht bedeuten, dass man auch direkt vor ihm kuschen muss. Bei einigen Chefs kommt es aber einfach besser an, wenn man sich etwas unterwürfiger gibt, was dann auch als kuschen bezeichnet werden kann.

Andere Chefs können genau dieses Verhalten aber gar nicht leiden und möchten, dass man auch als Angestellter seine Meinung äußert und nicht zu unterwürfig ist. Wenn man einige Zeit für jemanden arbeitet, dann lernt man auch, einzuschätzen, was diesem Chef lieber ist und wie man in den entsprechenden Situationen am besten reagiert. Deswegen kann es auch schon mal gut sein, sein Selbstbewusstsein zurück zu schrauben, wenn man seinen Job weiter gut machen möchte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Was denkt ihr? Sollte man vor seinem Chef kuschen oder so selbstbewusst auftreten, wie man sonst im privaten Leben auch auf tritt? Sollte man wirklich "buckeln"? Denkt ihr, dass man besser voran kommt, wenn man selbstbewusst seinem Chef gegenüber auf tritt oder kommt man besser weiter, wenn man kuscht?

Das mit dem Weiterkommen trifft doch nur selten zu. In den meisten Firmen hat man seinen festen Posten und da gibt es keine großartigen Hierarchieebenen, auf die man befördert werden könnte. Man kann höchstens eine Lohnerhöhung erhalten, aber oftmals bekommen die alle Mitarbeiter und nicht nur einer. Daher kann man meist nicht von „Vorankommen“ sprechen. Aber dennoch ist man auch auf andere Weise vom Chef abhängig, denn der kann einen schließlich auch kündigen.

Man kann zudem einen einfachen Mittelweg gehen, nämlich so tun als ob. Oftmals kann ein Vorgesetzter gar nicht so genau nachprüfen, was man wirklich macht und ob man sich an Dinge hält, die einem aufgezwungen wurden. In diesem Fall ist es doch ganz sinnvoll, „Ja“ zu sagen und heimlich dann doch zu machen, was man will. So lange das keiner merkt, ist es doch ok.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 11.01.2013, 23:11, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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