Fühlt ihr euch als Teil einer Wohlstandsgesellschaft?

vom 10.01.2013, 23:02 Uhr

Hier Synonyme und Definition einer Wohlstandsgesellschaft habe ich ja bereits nach der Definition gefragt. Mich würde aber interessieren, ob ihr euch zu dieser Wohlstandsgesellschaft zählen würdet? Lebt ihr über dem Existenzminimum? Könnt ihr euch materielle Bedürfnisse, die auch weit über dem Existenzminimum liegen leisten? Fühlt ihr euch eher dazu gehörig? Gehört ihr zu der Konsumgesellschaft, zu der Wegwerfgesellschaft und der Überflussgesellschaft?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich gehöre zu den ganz normalen Personen, welche für größere Anschaffungen sparen müssen. Im Moment muss ich sogar für kleinere Anschaffungen sparen, sodass ich mich teilweise wie eine der ärmeren Person fühle. Allerdings lege ich auch viel Wert auf den Wohlstand, welchen ich in meinem späteren Leben erreichen möchte. Schließlich kann auch ein wenig Luxus im Leben nicht schaden, sodass vielleicht die eine oder andere große Anschaffung realisierbar ist, welche sich ein Normalverdiener nicht leisten kann.

» rocky-87 » Beiträge: 100 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würde auf jeden Fall sagen, dass ich zur Wohlstandsgesellschaft gehöre. Natürlich ist das immer eine Frage der Definition, aber wenn man davon ausgeht, dass Wohlstand bedeutet, dass man über dem Existenzminimum lebt, dann gehöre ich definitiv dazu.

Vor kurzem hat uns unser Lehrer in Informationstechnik beispielsweise gesagt, dass nur zehn Prozent der Menschen auf der ganzen Welt online sind! Das ist schon eine erschreckend niedrige Zahl, wenn man beachtet, dass in meiner Umgebung eigentlich so gut wie jeder einen Laptop oder Computer mit Internetzugang besitzt. Aber es gibt eben auch andere Länder, in denen das nicht Gang und Gebe ist.

Daher finde ich, dass die Menschen hier teilweise auch sehr undankbar sind. Sie realisieren teilweise gar nicht, dass sie Glück haben, in Deutschland geboren zu sein, wo, selbst wenn man keinen guten oder gar keinen Job hat, die Sozialleistungen immer noch so gut sind, dass man damit ein Leben knapp über dem Existenzminimum leben kann. Das kann nicht jedes Land von sich behaupten, das sollte man immer im Hinterkopf behalten.

Wenn man manchmal im Fernsehen Dokumentationen über das Leben wirklich armer Menschen sieht, dann bin ich doch sehr dankbar, dass ich in Deutschland geboren wurde und das in einer Familie, die so viel Geld hat, dass sie nicht darauf achten muss, ob man nun eine oder zehn Minuten unter der Dusche steht oder einen Lichtschalter mal unnötigerweise für eine Stunde lang an hat.

Für größere Anschaffungen muss ich natürlich auch Sparen beziehungsweise eine Ratenzahlung vereinbaren, aber das würde ich auf keinen Fall als Grund sehen, mich nicht zur Wohlstandsgesellschaft zählen zu lassen. Natürlich gibt es auch Leute, die weitaus mehr Geld haben wie ich und die ein Auto mal eben komplett bezahlen können, aber so etwas erwarte ich von meinem Leben auch gar nicht. Ich bin soweit eigentlich sehr zufrieden mit meinem Stand in der Gesellschaft.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Natürlich gehöre ich zur Wohlstandsgesellschaft. Bei uns gibt es immer Nahrungsmittel im Überfluss, ich kann mir sauberes Wasser, eine geheizte Wohnung und mehr Technik und Entertainment aller Art leisten als neunzig Prozent der Menschheit. Auch medizinische Versorgung ist kein Problem, und dass ich hier teilnehme, zeugt davon, dass ich mir Internetzugang leisten kann und meine Familie mich in die Schule schicken konnte. Das ist ein Privileg.

Im globalen Vergleich muss es einem in Deutschland schon extrem schlecht gehen, damit man meiner Meinung nach nicht als Mitglied der Wohlstandsgesellschaft gesehen werden kann. Natürlich klaffen innerhalb dieser Gesellschaft gewaltige Unterschiede zwischen Hartz IV und Mercedes-Vorstand, aber die allermeisten von uns sind eigentlich sehr gut versorgt.

Weil ich weder obdachlos noch sonst irgendwie aus dem sozialen Netz herausgefallen bin, betrachte ich mich durchaus als Mitglied der Überflussgesellschaft. Und da Verschwendung und Wegwerfen schon bei der Produktion von Lebensmitteln und Konsumgütern mit einkalkuliert werden, gehöre ich wohl auch zur "Wegwerfgesellschaft", weil es sich nicht lohnen würde, meinen ältlichen Laptop oder meinen Wasserkocher reparieren zu lassen. Außerdem baue ich meine Lebensmittel auch nicht selbst an, sodass ich für die Verschwendung von Nahrungsmitteln indirekt mit verantwortlich bin.

» Gerbera » Beiträge: 11322 » Talkpoints: 50,48 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke ja, wir können Reisen machen, wo manche gar nie hinkommen, wir haben beide ein ganz gutes Gehalt im Monat, wir bekommen eine schöne neue Wohnung und müssen nicht von so etwas wie Hartz IV leben. Wir haben kein Auto, kein Bedürfnis nach Zigaretten und Alkohol und keine Luxusartikel. Ich bin mit unserem Lebensstandard sehr zufrieden und schäme mich manchmal, wenn wir in Länder wie Brasilien oder Indien kommen, wo die Leute all dies nicht haben.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Im Moment bewege ich mich mit meine Familie eher in der Armuts- als in der Wohlstandsebene. Meiner Meinung nach wird sich das erst wieder ändern wenn ich aus der Elternzeit raus bin und selbst dann werden wir eher in der Mitte liegen, was ja auch schonmal was ist. Alles besser als Alg2.

» imk86 » Beiträge: 12 » Talkpoints: 0,73 »


Ich zähle fast alle Menschen in Deutschland zur Wohlstandsgesellschaft. Es gibt natürlich sehr wohlhabende Personen und solche, die jeden Pfennig zweimal umdrehen müssen. Dennoch leben wir doch praktisch alle auf einem ziemlich hohen Niveau, gerade im weltweiten Vergleich. Sehr vielen Menschen auf der Welt geht es deutlich schlechter und ich finde, dass man das auch berücksichtigen muss. Man wird immer jemanden finden, dem es in materieller Sicht besser geht. Aber man darf auch nicht vergessen, dass es einem großen Teil der Menschheit eben viel schlechter geht. Vereinzelt gibt es solche Fälle auch in Deutschland, wobei ich der Meinung bin, dass in Deutschland niemand auf der Straße leben, schmutziges Wasser trinken und verhungern muss.

Natürlich glauben manche, dass sie nicht im Wohlstand leben, weil sie kein besonders teures Fahrzeug besitzen oder keine tolle Villa bewohnen. Manche sehen vielleicht schon einen großen Flachbildfernseher als Zeichen von Wohlstand an und sehnen sich nach diesem und anderem Technik-Krempel. Wenn man Wohlstand an solchen eigentlich überflüssigen Dingen festmacht, finde ich das reichlich dekadent, gerade eben auch vor dem Hintergrund, dass nur ein kleiner Teil auf der Welt in so einem Wohlstand lebt.

Ich finde, dass es schon ein Zeichen von Wohlstand ist, wenn man stets ein Dach über dem Kopf hat, keine Angst vor Krieg und Ausbeutung haben muss, immer genug zu Essen und sauberes Trinkwasser hat und auf eine gute medizinische Versorgung zurückgreifen kann. Das ist alles sehr viel wert, auch wenn das viele immer als selbstverständlich ansehen! Dazu kommt noch der Zugang zur Bildung. Darüber hinaus hat jeder von uns sicher auch einiges an Gegenständen angehäuft, die nicht zwingend erforderlich sind. Natürlich leben wir im Wohlstand. Das abzustreiten fände ich einfach vermessen und überheblich.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Cologneboy2009 hat geschrieben:Ich zähle fast alle Menschen in Deutschland zur Wohlstandsgesellschaft.

Dem kann ich nur zustimmen und du hast in deinem Beitrag tatsächlich fast alles gesagt, was ich auch zu dem Thema sagen wollte.

Tatsache ist einfach, dass alle Menschen vom Wohlstand in diesem Land profitieren und somit zur Wohlstandsgesellschaft gehören. Das betrifft auch die Menschen, die keinen so hohen Lebensstandard haben und sich nicht so viel leisten können. Auch diese Menschen können zum Beispiel zum Arzt gehen oder sie können sich darauf verlassen, dass ihre Sozialleistungen jeden Monat pünktlich überwiesen werden. Selbst die Leute, die darauf angewiesen sind, sich Lebensmittel von der Tafel zu holen profitieren vom Wohlstand, oder glaubt jemand, dass es sich eine arme Gesellschaft leisten könnte essbare Lebensmittel wegzuwerfen?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich bin ein Teil der Wohlstandsgesellschaft und ich sehe es auch so dass eigentlich wirklich fast jeder Bundesbürger so lebt. Ich würde sogar die Leute zumindest zum Teil dazu zählen die am Rande der Gesellschaft leben oder ganz bewusst auf die Segnungen unserer Gesellschaft verzichten. Jeder der will bekommt eine Unterkunft, einen kleinen täglichen Obolus und medizinische Betreuung. Wenn ich jeden Tag besoffen auf der Straße liege dann kann ich absolut sicher sein dass ich auch jeden Tag versorgt werde um es einmal krass auszudrücken. Das ist der Unterschied zu anderen Staaten wo erst geschaut wird ob du eine Goldkette um den Hals trägst mit der notfalls die Behandlung bezahlt werden kann.

Ich habe eine Arbeit die mich ernährt, ich muss mir keine Sorgen um unbezahlte Rechnungen machen und ich könnte mir auch manchen Luxus leisten wenn ich das nur wollte. So gut hat es nicht jeder, das weiß ich. Auch diejenigen die weniger Geld zur Verfügung haben leben in einem gewissen Wohlstand der nicht nur von materiellen Gütern abhängig gemacht werden darf.

Manchmal finde ich es aber auch dass es übertrieben wird mit unserem Wohlstand. Wenn ich in der Zeitung lese dass für acht Wildkatzen in Brandenburg für 2,7 Millionen Euro eine Brücke gebaut wurde und man anhand der fehlenden Fußspuren feststellen konnte dass diese Tiere die noch nie benutzt haben dann komme ich schon ins Grübeln. Auch passt mir diese maßlose Einwanderung in unsere Sozialsysteme überhaupt nicht oder diese Rettungsschirme an denen wir überproportional beteiligt sind weil wir ja so einen Wohlstand haben. Leute die so etwas ausnutzen und daran verdienen wollen gibt es überall auf der Welt genug. Manchmal genügt ein bisschen mehr Bescheidenheit und den Mut auch einmal nein sagen zu können.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich zähle auf jeden Fall auch zur Wohlstandsgesellschaft und ich bin mir sicher, dass das auch die meisten Menschen tun, die in Deutschland leben. Immerhin kann ich mir ein Dach über dem Kopf leisten und habe genügend Geld, um mir neben den wirklich notwendigen Dingen auch noch zusätzliche Sachen leisten zu können, die mir Spaß machen. Somit muss ich nicht jeden Monat schauen, dass ich irgendwie über die Runden komme und es ist glücklicherweise auch nicht so, dass ich nur Geld habe, um mir etwas zu essen zu kaufen und alle dringenden Kosten zu bezahlen. Stattdessen habe ich genug Geld, um mir selbst auch immer wieder etwas Neues gönnen zu können.

Ich muss sagen, dass ich niemanden kenne, der nicht zur Wohlstandsgesellschaft gehört, da dies alle meine Freunde und Bekannte tun. Immerhin müsste man tatsächlich wirklich sehr arm sein, um nicht zu dieser Kategorie zu gehören und man könnte sich auch auf keinen Fall einfach so neue Kleidung oder ein neues Buch kaufen, da man das Geld für weitaus wichtigere Sachen ausgeben müsste.

Ich bin wirklich froh, dass ich im Wohlstand lebe, da dieser Umstand mein Leben auch lebenswert macht. Natürlich wäre ich auch lebensfähig, wenn ich nur Geld für die wichtigsten Sachen hätte, wobei das Leben dann auch längst nicht so schön wäre. Immerhin macht es mir einfach großen Spaß, einfach spontan in die Stadt gehen und mir etwas kaufen zu können und ich genieße es auch sehr, dass ich meine Freizeit selbst gestalten kann, indem ich beispielsweise ins Kino oder in einen Freizeitpark gehe. Das alles wäre jedoch absolut nicht möglich, wenn ich nicht im Wohlstand leben würde und das wäre für mich wirklich sehr schlimm. Immerhin kann ich es mir auch gar nicht vorstellen, anders zu leben, da ich eben auch im Wohlstand aufgewachsen bin und auch alles genauso kennen gelernt habe.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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