Vor den Kindern wegen Geld streiten?

Neulich haben wir in der Krabbelgruppe meiner Kinder ein Thema gehabt, was ich nicht ganz verstanden habe. Ich bin der Meinung, dass man vermeiden soll, dass man sich vor den Kindern so richtig streitet. Aber dennoch bin ich auch der Ansicht, dass man nicht jeden Streit komplett vermeiden soll, denn die Kinder sollen ruhig auch sehen, dass man sich streitet und versöhnt und das auch, wenn man sich eben liebt.

Einige aus der Gruppe meinen, dass man sich aber auf gar keinen Fall vor den Kindern wegen Geld streiten sollte. Alle anderen Streits wären nicht so schlimm. Aber das Geld sollte immer vor den Kindern herausgehalten werden. Ich bin da anderer Meinung. Man soll sich natürlich nicht die Köpfe einschlagen, wenn man sich streitet, aber warum sollten denn Kinder keine Meinungsverschiedenheiten, was das Geld betrifft mit bekommen? Sollen sie in einer Scheinwelt aufwachsen, wenn das Geld nicht da ist? Soll man ihnen vorgaukeln, dass man sich alles leisten kann?

Ich habe zum Glück dieses Problem nicht, aber dennoch macht man sich ja so seine Gedanken. In Geldnot kann man immer kommen, da ist wohl keiner vor geschützt.

Man sollte schon vermeiden, vor den Kindern heftig zu streiten. Natürlich kann man dies nicht immer verhindern, zu mal Kinder schon mal mitbekommen müssen, dass jeder einmal streitet und ­das Streit ganz normal ist. Auch, dass Streit zwischen Mama und Papa mal ganz normal ist und auch mal sein muss, solange der Streit nicht total ausartet, denke ich, ist es in Ordnung und solange der Streit nicht zu heftig ist, sondern es sich um einen kleinen Streit, also eher einer Meinungsverschiedenheit, handelt, wird es den Kindern schon nicht schaden, so etwas mit zu bekommen.

Ich verstehe auch nicht, weshalb man sich nicht um Geld vor den Kindern streiten darf. Es ist doch so, wenn man sich wirklich nicht die Köpfe vor den Kindern einschlägt und der Streit nicht ausartet, kann man sich doch im Endeffekt über alles Streiten, auch vor den Kindern.

Definitiv sollte man den Kindern nicht vorgaukelt, dass man Geld in Massen zu Hause liegen hat und man sich alles leisten kann und das Geld im Endeffekt vom Himmel fällt und Kinder dürfen auch gerne mal eine Meinungsverschiedenheit mitbekommen zwischen den Eltern, wenn es denn um Geld geht. Sie müssen doch verstehen, das Geld nicht einfach so zur Verfügung steht und das Geld auch irgendwann mal ein Ende hat und wenn sie es mitbekommen finde ich es jetzt nicht schlimm.

Schlimm und tragisch würde ich es finden, wenn der Streit halt ausartet oder es in dem Streit darum geht, dass Mama oder Papa das ganze Geld auf den Kopf haut und nichts mehr zu Essen sich zu Hause beziehungsweise im Kühlschrank befindet und man keine Rechnungen mehr bezahlen kann, denn dann können auch die kleinsten Kinder Angst bekommen und sich Gedanken über Sachen machen, die sie eigentlich nicht belasten sollten. Kinder müssen sich keine Gedanken darum machen, wer denn nun das Essen besorgt und wer Mamas und Papas Rechnungen bezahlt.

Definitiv ist keiner davor ­geschützt, mindestens einmal in Geldnot zu kommen. So etwas ist ganz normal und kann jeden mal passieren, zu mal so viele unerwartete Dinge meist auf einen zu kommen, die man nicht immer mit in seinen Geldplan einplanen kann und es somit Ausgaben gibt, die halt nicht eingeplant wurden sind.

Wie definierst du denn Streit? Manche Menschen sehen schon einfache Meinungsverschiedenheiten und die Diskussion dazu als Streit an. Und das sollten Kinder schon erleben dürfen. Immerhin lernen sie dabei, dass man zwar verschiedene Meinungen haben kann, aber am Ende doch gemeinsame Lösung findet.

Sicher sollten sie auch nicht alle Themen mitbekommen. Wenn der Mann gern mehr Zweisamkeit im Bett hätte, geht das die Kinder absolut nichts an. Aber Gespräche um das Geld, was man kaufen kann und was nicht, schadet Kindern eben auch nichts.

Ich finde, dass man im gewissen Maß auch mal vor Kindern streiten kann. Es wird sich ja nicht verhindern lassen und als Kind ist es auch normal, wenn sich andere Menschen mal streiten und dann wieder vertragen. Das müssen sie ja auch kennenlernen.

Über Geld zu streiten ist sicherlich schon unangenehm und ich finde nicht, dass man bei so einem Thema streiten muss, aber wenn dann kann man es auch vor Kindern machen.

Wenn ich hier von Streiten vor den Kindern schreibe, meine ich damit, dass Kinder wirklich viel mitbekommen und man auch Emotionen vor Kindern zeigen sollte. Allerdings muss man sich dann eben auch zurücknehmen und eher diskutieren und nicht so herum brüllen. Immer wieder gibt es Eltern, die dann Sachen werfen. Das geht in meinen Augen zu weit und sollte nicht vor den Kindern passieren.

Nein, vor den Kindern darf man sich nicht streiten. Ich finde die Kinder müssen in Ruhe und Frieden aufwachsen. Da ist es nicht schön, wenn die immer Streit mitbekommen. Wir haben meistens nicht vor den Kindern gestritten, auch nicht wegen dem Geld. Das wäre mir ganz fies vorgekommen. Was sollen die Kinder denn dann denken? Die glauben bestimmt, dass Papa und Mama sich nicht mehr lieb haben und dann bekommen die Angst vor der Trennung oder sowas. Das ist wirklich gemein, wenn man die Kinder da reinzieht.

Die Kinder streiten noch früh genug. Dann lernen sie es kennen. Ich finde nicht, dass Kleinkinder das schon ansehen sollen. Die weinen dann und wissen nicht was los ist. Wenn die älter sind geht es noch. Aber nicht vorher und nicht in der Krabbelgruppe.

Ich finde das man sich vor Kindern überhaupt nicht streiten sollte. Jedes Kind hat das Recht auf eine harmonische und friedliche Kindheit, und da haben Streitereien nun mal keinen Platz. So einfach ist das. Besonders kleine Kinder verstehen das streiten und das anschließende Versöhnen doch noch gar nicht.

Sie sehen nur das sich Mama und Papa anschreien und nicht glücklich sind. Man möchte manchmal nicht glauben wie sehr Kinder von so etwas beeinflusst werden und wie viel Sie mitbekommen, obwohl man oft denkt Sie merken oder verstehen das Ganze noch nicht.

Warum jetzt ein Streit um Geld schlimmer sein soll als ein anderer Streit kann ich nicht verstehen. Einem Kind ist es doch egal um was es bei dem Streit geht, ein Kind sieht eben nur das sich die Eltern streiten. Vor allem verstehen, gerade kleine Kinder, eh nicht wirklich was es für Auswirkungen hätte wenn die Familie in Geldnot wäre.

Man sollte in jedem Fall vermeiden, vor den Kindern im Allgemeinen zu streiten. Gerade auch wenn es um finanzielle Belange geht, auch wenn diese womöglich nicht allzu rosig aussehen. Doch es ist nie gut, wenn man sich eben vor Kindern streitet, weil insbesondere Kleinkinder gerne die Schuld auf sich anlasten und das Thema Geld spielt da häufig eine große Rolle.

Man muss bedenken, dass im Streit immer ärgerliche Floskeln fallen, wie z.B. der Kindergarten kostet uns auch Geld, der Turnunterricht frisst uns noch die Haare vom Kopf und andere Dinge. Ein Kind, welches ein entsprechendes Alter besitzt, nimmt das persönlich, und zwar ob es will oder nicht. Das Kind würde die Schuld sich andichten und denken, dass es an einer finanziellen Misere mit verantwortlich ist, weil Kindergarten oder Turnunterricht ihm gehören.

Zudem denke ich, unabhängig von meiner Sozialpädagoginnenlaufbahn, dass Kinder ein geregeltes Umfeld benötigen. Sicherlich dürfen Kinder von Sorgen, Ängste und Probleme erfahren, das ist je nach Alter auch wichtig, aber man sollte insbesondere bei jüngeren Jungen und Mädchen eine stabile Grundlage haben, damit Sorgen erst einmal nicht an das junge Herzchen der Kleinen herankommen. Denn ein Sechszehnjähriger fasst Dinge besser auf, als eine Siebenjährige.